Theorie

Tanz als Phänomen:

→ Der Tanz ist ein Phänomen, das sich einer präzisen begrifflichen Definition entzieht mit seinen vielfältigen Erscheinungsformen, insbesondere dann, wenn man Tanz weltweit betrachtet und versucht, die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Prägungen zu berücksichtigen.

→ Tanz ist: Vielfalt, Kultur, Gesellschaft, Politik und schwer zu definieren!

„Tanz ist ein Phänomen, bei dem der Körper auf rhythmische Art bewegt wird, meist zu Musik (u.U. ergänzt durch Sprache, Licht, Kostüm oder Objekte etc.), um z.B. eine kultische oder religiöse Handlung zu begehen, zur Ekstase zu gelangen, anderen Menschen zu begegnen, ein Gefühl oder eine Idee auszudrücken, eine Geschichte zu erzählen oder sich an der Bewegung selbst zu erfreuen. Instrument als auch Medium des Tanzes sind der menschliche Körper und seine Bewegungen. Der Tanz kann symbolisch-expressiv oder abstrakt, spontan oder nach festgelegten Regeln gestaltet sein.“

oder

„Magie ist auch das richtige Wort, wenn es um den Tanz und insbesondere um seine Wirkung als ästhetisches Medium geht. Im Tanz entsteht eine andere Welt…“

• körperlich (Kondition, Koordination, Kraftausdauer)

• emotional (Ausdrücken von Emotionen)

• kognitiv (Erlernen von Schritten/Choreos, Merken führt zu Synapsenbildung)

• Schrittverbindungen (z.B. Gehen, Laufen, Hüpfen, Federn)

• Sprünge (von einem Bein oder zwei Beinen auf ein Bein oder zwei Beine)

• Stände und Stützpositionen

• Drehungen um verschiedene Achsen und in verschiedenen Positionen (im Stand, im Sitzen oder Liegen am Boden, auf dem Kopf beim sog. Headspin im Hip-Hop, Rollen am Boden, in der Luft, im Flug mit Partnerhilfe)

• Schwünge und Wellen (mit Einsatz des ganzen Körpers oder einzelner Körperteile wie z.B. Arm- oder Beinschwung)

• Bodenbewegungen (Liegen, Sitzen, Stützen, von einfachen bis schwierigen turnerisch-akrobatischen Bewegungen)

• Aktionen wie: Fallen und Wiederaufrichten, Führen, Halten, Heben, Tragen, Werfen und Fangen des Partners

• Pädagogische und soziale Funktion (Tanz als Lern- und Unterrichtsgegenstand, Auseinandersetzung mit dem Selbst und anderen, Kommunikation und Kooperation, Spaß etc.)

• Gesundheitliche und therapeutische Funktion (Ausgleich, Entspannung, Heilung)

• Motorische und körperliche Funktion (Erhalt der Fitness, Koordinationsfähigkeit, Tanztechnik, Tanztraining etc.)

• Sportliche Funktion (Wettkampfwesen, Leistungsoptimierung, systematisches Training, Überbietungsprinzip, etc.)

• Erwerbsfunktion (Tanz als Beruf, Sicherung des Lebensunterhalts, Einkommen als Tänzer, Lehrer, Choreograph, Kritiker usw.)

• Tanz als Wirtschaftsgut (Erzeugung, Vermarktung von „Tanzprodukten“ etc.)

• Präsentative Zwecke (Gestaltung und Aufführung von Aktiven für ein Publikum)

→ Tanz ist so alt wie die Menschheit selbst (ältestes Bild ca. 8300 v.Chr.)

→ Geschichte des Tanzes wird in der Literatur als ein in seiner Vielfalt einheitlicher Prozess dargestellt, dessen einzelne Etappen miteinander verbunden sind. Die Entwicklung beruht auf Tradierung sich entfaltender Formen und Systeme, die von Generation zu Generation weitergegeben werden

(1) Antike: Tanz zur Ehre der Götter

(2) Griechische Kultur: Fruchtbarkeitstanz

(3) Römische Tanzkunst: Tanzverbot von der Kirche

(4) Tanzästhetik (17. Jh.): Bauerntänze, Paartänze, Totentänze (Pest und Krisenzeit)

(5) 18. Jh.: feierlicher Schreittanz (“Belle danse”)

(6) 19. Jh.: modernes Ballett, Theatertanz

(7). 1. und 2. WK: Tanzverbot, Tanzproteste

(8) 20. Jh.: Black Dance, Modern Dance, Postmodern Dance

(9) Heute: zeitgenössischer Tanz, Tanztherapien

• Volkstanz

• Gesellschaftstanz

• Ballett

• Hip Hop

• Jazz Dance

• Modern Dance

• Tanztherapie

• Kindertanz

→ bunter Salat

Rhythmische Sportgymnastik ist eine Mischung aus Turn- und Tanzsport, bei der Gymnastik, Körperbeherrschung, Gleichgewichts- und Rhythmusgefühl eine sehr große Rolle spielen.

„Die Wurzeln der RSG sind in zwei Bereichen zu suchen: im Tanz (klassischer Tanz und Moderner Tanz) und in der Gymnastik (Funktionelle Gymnastik, Rhythmische Gymnastik)“