Haupteffektmodell versus Puffermodell
Haupteffektmodell: soziale Integration ist immer gut, unabhängig vom Stressniveau
Puffermodell: soziale Unterstützung mildert (puffert) Stress ab. In Stressarmen Zeiten kein Effekt der sozialen Unterstützung (“buffering hypothesis”
Hinweise auf Haupteffektmodell
Puffermodell/ Pufferefekt - Definition
Effekt, dass Menschen, die das Gefühl haben, dass sie unterstützt werden, weniger von stressreichen Ereignissen und Umständen in Mitleidenschaft gezogen werden, als die, die sich nicht unterstützt fühlen.
—> hier also: wahrgenommene Unterstützung!
Haupteffektmodell vs. Puffermodell - Befundlage
im Augenblick:
soziale Integration und Gesundheit: Haupteffekte (Stressunabhängig)
wahrgenommene soziale Unterstützung und Gesundheit: öfter Puffereffekte aber auch Haupteffekte
erhaltene soziale Unterstützung: Befunde inkonsistent
—> recht selten Verbesserung des Wohlbefindens, häufig gar kein Effekt tatsächlich erhaltener Unterstützung, manchmal sogar Stresserhöhung durch tats. erhaltene.
Unter bestimmten Umständen negative Effekte erhaltener sozialer Unterstützung auf Wohlbefinden - Erklärungsmöglichkeiten
Reaktion des Umfelds auf höheres Stressniveau
—> Effekt abschätzbar, wenn statistisch voragegangenes Stressniveau desr Empfängerin kontrolliert wird
(methodisches Artefakt: Mein Stres fällt zeitlich mir der Unterstützung zusammen - das wird mit erfasst!)
Unterminierung des Selbstwerts (“ich brauche Hilfe weil ich es allein nicht schaffe”)
Unpassende/ fehlgeleitete Unterstützung (z.B. zu kontrollierend oder zu viel Druck)
Schuldgefühle bei Empfänger*in
Aufmerksamkeit auf Stressor gelenkt
Unsichtbare Unterstützung = gute Unterstützung?
(Bei Erkrankung nicht so wirksam, bei selbstwertbedrohlichen Stressoren schon eher)
Soziale Unterstützungsindikatoren und Gesundheit: physiologische Wirkmechanismen
z.B.
weniger Kortisolausschüttung unter Stress
(Unterstützungsverhalten wie Berührung, Nackenmassage)
besseres Immunsystem, bessere Wundheilung
mehr Endorphine (Tierforschung)
mehr Oxytocin (?)
Oxytocin
Tiermodell:
(hier ist zentrales Oxytocin messbar)
Verfügbarkeit von Oxytocin im Gehirn wird durch alles reproduktive Verhalten, Berührung aber auch durch Stress erhöht (v.a. Aggression)
Bei Menschen:
päripheres Oxytocin im Blut messbar, aber kein guter Indikator
Bei Frauen periphäres Oxytocin assoziiert mit häufigen Umarmungen in der Partnerschaft
Über Nasenspray verabreichtes Oxytocin fördert Annäherungsverhalten, hängt mit Gesichtserkennung und Gedächtnis für sozial-relevante Reize zusammen
Über Nasenspray verabreichtes Oxytocin scheint physiologische und psychische Stressreaktion bei Menschen zu mildern
Soziale Integration, soziale Unterstützung und Gesundheitsverhalten
Soziale Integration und soziale Unterstützung können:
Risikoverhaltensweisen
(z.B. sedentäres Verhalten, ungesundes Essen, zu viel Alkoholkonsum z.B. durch Gruppendruck)
aber auch
gesundheitsförderliche Verhaltensweisen
(körperl. Aktivität, Rauchstopp, Alkoholstopp)
fördern
Transmission & Gesundheitsverhalten oder Netzwerkauswirkungen auf Gesundheitsverhalten
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