Fallgruppen objektive Zurechnung
I. Schaffug einer rechtlich missbilligten Gefahr
erlaubtes Risiko
Risikoverringerung
II. Realisierung der Gefahr im Erfolg
Atypsischer Kausalverlauf
Schutzzweckzusammenhang
Abgrenzung nach Verantwortungsbereichen
Selbstschädigung des Opfers
grob fahrlässiges Opferverhalten
Verantwortungsbereich Dritter
Welche Rechtfertigungsgründe gibt es und ihn welcher Reihenfolge sind die zu prüfen?
Niemand ass dumme Nasenwale, selbst Fische essen Muscheln.
Notwehr § 32 StGB
Defensivnotstand § 228 BGB
Agressivnotstand § 904 BGB
rechtfertigender Notstand § 34 StGB (Auffangtatbestand)
Selbsthilfe §§ 229,230 BGB
Festnahmerecht § 127 I 1 StPO
rechtfertigende Einwilligung
mutmaßlich rechtfertigende Einwilligung
Welche Begründungsmodelle gibt es bei der a.l.i.c?
Ausnahmemodell
Ausdehnungsmodell
Werkzeugmodell
Vorverlagerungsmodell
Was besagt aus Ausnahmemodell?
+ Kritik
= Ergebnis
Vorliegen einer Ausnahme von dem in § 20 StGB normierten Grundsatz
Täter müsse bei der Tatbegehung schuldfähig sein
Von Seiten des Täters wäre es rechtsmissbräuchlich sich auf seine Schuldunfähigkeit nach § 20 StGB zu berufen
+ Spricht gegen Art.103 II GG
= Ausnahmemodell ist abzulehnen
Was besagt das Ausdehnungsmodell?
Das Erfordernis “bei der Begehung der Tat” wird auf das Versetzen in den Rausch, dass eigentliche eine Vorbereitungshandlung war, ausgedehnt
+ Es ist nicht ersichtlich warum dann “bei der Begehung der Tat” aus § 20 anders verstanden wird als in §§ 16, 17 StGB
Was besagt das Werkzeugmodell?
Der Täter setzte sich bei der Tatbegehung selbst als schuldunfähiges Werkzeug ein
=> entspricht der mittelbaren Täterschaft nach § 25 StGB
+ Wortlaut “ durch einen anderen” spricht dagegen
Was besagt das Vorverlagerungsmodell?
Versetzen in den Rauschzustand wird bereits als tatbestandsmäßige Handlung betrachtet
= kein Verstoß gegen Koinzidenzprinzip in § 20 StGB
= Modell vorzugswürdig
Was besagt die subjektive Theorie?
Täter ist, wer mit seinem Tatbeitrag nicht bloß fremdes Tun fördern will (animus socii), sondern die Tat als eigene will (animus auctoris)
-> Verstoß gegen Wortlaut § 25 StGB
Was besagt die Tatherrschaftslehre?
Täter ist, wer als Zentralgestalt das Geschehen planvoll-lenkend oder mitgeschaltende Tatherrschaft besitzt
Definition Tatbestandsirrtum § 16 StGB
-> Rechtsfolge
-> Wo wird geprüft
Liegt vor, wenn der Täter einen Umstand nicht kennt, der zum gesetzlichen Tatbestand gehört
-> Rechtsfolge: Täter handelt ohne Vorsatz
-> subjektiver Tatbestand
Definition Verbotsirrtum § 17 StGB
Der Täter weiß nicht, dass sein Handeln strafbar ist oder die Reichweite einer Verbotsnorm verkennt (Irrtum über die rechtliche Bewertung)
-> Täter handelt bei Unvermeidbarkeit ohne Schuld
-> innerhalb der Schuld
Welche Theorien bezüglich des ETBI gibt es?
strenge Schuldtheorie
eingeschränkte Schuldtheorie
vorsatzverneinende eingeschränkte Schuldtheorie
Rechtsfolgenverweisende eingeschränkte Schuldtheorie
Was besagt die strenge Schuldtheorie?
Anwendung des § 17, da lediglich des Unrechtsbewusstsein fehlt
Was besagt die vorsatzverneinende eingeschränkte Schuldtheorie?
Das Unrecht vorsätzlichen Handelns wird als nicht verwirklicht angesehen
-> analoge Anwendung § 16 StGB
Was besagt die Rechtsfolgenverweisende eingeschränkte Schuldtheorie?
Vorsatzschuld des Täters entfällt
Tatbestandsvorsatz bleibt
analoge Anwendung § 16 StGB
Definition Erlaubnisirrtum
+ Beispiel
Der Täter stellt sich vor, es gäbe eine Rechtfertigungsnorm für sein Handeln oder er überschreitet die Grenzen anerkannter Rechtfertigungsgründe in der Annahme, dies wäre noch von dem Rechtfertigungsgrund gedeckt
+ Beispiel: Täter tötet einen Menschen auf der Flucht, weil er irrtümlich glaubt, auch eine Tötung sei vom Festnahmerecht gedeckt
-> Rechsfolge: nach § 17
Wann wird beim aberratio ictus das Vorsatz hinsichtlich der Tat am getroffenen Objekt bei einem Fehlgehen doch bejaht?
Wenn der Täter zwar ein anderes Tatobjekt anvisiert, es jedoch billigend in Kauf genommen hat, jemand anderen oder etwas anderes zu treffen
Welche Theorie wird zur Differenzierung zwischen dolus eventualis und bewusste Fahrlässigkeit verwendet?
Billigungstheorie
Was besagt die Billigungstheorie?
Verlangt, dass der Täter den Erfolg billigend in Kauf nimmt.
Vertraut er auf das Ausbleiben des Erfolges, kann somit kein dolus eventualisa angenommen werden.
Es ist danach zu fragen, ob der Täter auch gehandelt hätte, wenn er wüsste, dass der Erfolg eintreten würde.
Mord
Mordmerkmale aus welcher Gruppe werden im obj. TB geprüft?
Mordmerkmale aus welcher Gruppe werden im sub. TB geprüft?
Mordmerkmale der 2. Gruppe
Mordmerkmale der 1. Gruppe
Welche Irrtümer gibt es?
Tatbestandsirrtum
error in persona
aberratio ictus
Erlaubnistatbestandsirttum (ETBI)
Erlaubnisirrtum
Verbotsirrtum
Welche Begrüdungsmodelle gibt es zum Rücktritt?
Einzelaktstheorie
Gesamtbetrachtungslehre
Wie lautet die Einzelaktstheorie und was spricht gegen sie?
Spricht dafür jedes Einwirken des Täters als einen einzelnen Versuch zu werten. Sofern eine erste Handlung fehlgeschlagen ist, so ist der ganze Versuch als fehlgeschlagen anzusehen.
-> Aus Opferschutz abzulehnen
-> ermöglicht dem Täter nicht mehr die Vorstellung einer goldenen Brücke zurück auf die Seite des Rechts
Was besagt die Gesamtbetrachtungslehre?
Sieht die Tat als ganze. Der Versuch stelle hiernach eine Tat dar, von der entweder als ganze zurückgetreten werden könne, oder überhaupt nicht
Das Opfer O stirbt nicht an den Folgen des Messerstichs des Täters T, sondern an den Verletzungsfolgen des Unfalls, den der Krankenwagen auf dem Weg in das Krankenhaus verursacht hat
-> objektive Zurechnung
Erfolg ist mehr als Werk des T anzusehen
Risiko kann man als allgemeines Lebensrisiko bezeichnen
atypischer Kausalverlauf
Folge ist nur lose mit dem Ausgangsrisiko verbunden
Bluter-Fall:
T triftt die Schulter des B mit einem Messerstich. B verblutet aber, da er an Hämophilie leidet und die Blutung nicht gestoppt werden konnte
Wahrscheinlichkeit auf einen Bluter zu treffen zu gering
ein einsichtiger Mensch aus der ax-ante Perspektive mit dem außergewöhnlichen Kausalfaktor nicht gerechnet hat
Wann liegt ein atypischer Kausalverlauf vor?
wenn der eingetretene Erfolg völlig außerhalb dessen liegt, was nach dem gewöhnlichen Verlauf der Dinge und nach der allgemeinen Lebenserfahrung zu erwarten ist
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