Grenze die Begriffe Motivation und Voliton voneinander ab
Motivation:
Bildung von Intentionen
Wünschbarkeit x Realisierbarkeit
Abwägung von Vor- und Nachteilen
Abwägung zwischen versch. Handlungsmöglichkeiten
Volition:
Realisierung der Intention / Handlungsplanung & umsetzung
Wille, Selbstdisziplin, Strategieentwicklung
Bewusstseinslage ist realisierungsorientiert
selektive Informationserarbeitung
Erkläre die Theorie des Hedonismus und der Homöostase
Hedonismus:
Lust suchen und Unlust vermeiden
Wir handeln, um uns Vergnügen zu bereiten
Homöostase:
Streben nach Gleichgewicht
Wir handeln, um inneres Gleichgewicht zu erlangen
Welchen Grundannahmen folgt die Selbsbestimmungstheorie von Deci & Ryan (1985)
sie bezieht sich auf die prädesdizionale-motivationale Phase des Rubikon-Modells (Phase der Handlungsabwägung)
Berücksichtigung von Bedürfnissen & Wünschen bei der Entscheidungsfindung
Streben nach persönlicher Entwicklung & Wohlbefinden
Wichtig dabei: Selbstbestimmheit, in dessen Rahmen man frei entscheiden kann, zu handeln.
Handlungen, die dem Einzelnen eine hinreichende Befriedigung der Bedürfnisse gewährleisten..
ermöglichen oder erleichtern die Entwicklung einer zunehmend selbst bestimmten Motivation.
Welchen Grundbedrüfnissen folgt die Selbsbestimmungstheorie von Deci & Ryan und wie werden sie differenziert? Nehme Bezug auch auf den Korrumpierungseffekt
intrinsisch: Verhalten wird auf innere Bedürfnisse zurückgeführt
Autonomie / Selbstbestimmtheit
Kompetenzt / Selbstwirksamkeit
extrinsisch: Verhalten auf Basis situativer Faktoren
soziale Zugehörigkeit / Eingebundenheit
ebenfalls: Kompetenz / Selbstwirksamkeit
Kontinuum: Wandel von internnen zu externen Ursachen -> instrinsische Motivation sinkt.
Korrumpierungseffekt: extrinsische Anreize können intrinsische Motivation verringern
Was versteht man unter dem Korrumpierungseffekt im Zuge der Selbsbestimmungstheorie von Deci & Ryan?
-> extrinsische Faktoren können instrinsische Motivation verringern
wichtig: Bei falscher Anwendung können Belohnungen die intrinsische Motivation senken
Belohnungen also an gute Leistungen binden, aber nicht unbedingt an die Zielerreichung
-> intrinsische Motivation kann erhalten werden, indem:
Belohnungen unabhängig einer spezif. Leistung gegeben werden
Belohnungen nicht erwartet werden
Belohnungen in einem “autonomie-unterstützendem Klima” gegeben werden
solches Klima hat positive Konsequenzen -> Kontrolle sollte nicht über “Notwendigkeit” hinausgehen
Beispiel:
Bezahlung nach Leistung führt zu geringerem Wohlbefinden unter Arbeitern, besonders wenn die Arbeit als monoton empfunden wird
Welchen Grundannahmen folgt die Theory of Planned Behavior von Ajzen & Fishben (1990)?
Erwartungs-Wert-Theorie:
auf welcher Basis treffen wir eine Handlungsentscheidung?
-> Vorentscheidungsphase (prädeszisional-motivationale Phase)
befasst sich mit Handlungs-Vorhersage: nachdenken über Ausführung vs. Unterlassung
Entscheidungen werden getroffen anhand gesammelter Informationen die rational in Verbindung zueinander gebracht werden
-> Intentionsbildung wenn:
Verhalten positiven von einem selbst bewertet wird (Einstellung)
Umfeld das Verhalten positiv bewerten würde (subjektive Norm)
Ausführung des Verhaltens möglich/realistisch ist (wahrgenomme Verhaltenskontrolle)
Was sind die Verhaltensdeterminanten im Rahmen der Theory of Planned Behavior?
Einstellungen (attitude toward behavior):
subjektive Bewertung des Verhaltens
instrumentell (nützlich vs schädlich)
affektiv (angenehm vs. unangenehm)
spiegeln persönliche Bedeutung des Verhaltens wider
Subjektive Norm (subjective norms):
indivudell wahrgenommener Druck, bestimmtes Verhalten ausführen/unterlassen zu sollen
maßgebend: subjektive Wahrnehmung wie das Umfeld das Verhalten bewertet (-> also nicht objektive Norm)
Wahrgenommene Verhaltenskontrolle (perceived behavioral control):
Ausmaß, in dem das Verhalten selbst als kontrollierbar wahrgenommen wird
stellt vermutete Schwierigkeit/Leichtigkeit der Umsetzung des Verhaltensintention dar
wichtig: wahrgenommene Kontrolle ist maßgebend, nicht tatsächliche Verhaltenskontrolle!
Was sind die Überzeugungen, auf denen die Theory of Planned Behavior aufbaut?
Erwartungs-Wert-Theorie: Erwartungs und Wertkomponenten
Überzeugungen resultieren aus Erfahrungen & Information über eigenes Verhalten sowie aus Beobachtungen
Verhaltenseinstellung: umfasst erwartete Konsequenzen (beliefs about consequences) und persönliche Bewertung (evaluation)
normative Überzeugung: umfasst Erwartungen relevanter Bezugspersonen (beliefs about social expactations) sowie dem eigenen Anspruch, diesen Erwartungen gerecht zu werden
Kontrollüberzeugung: determiniert wahrgenommene Verhaltenskontrolle
Benenne die beiden Kernaussagen der Zielsetzungstheorie von Locke & Latham (1990)
Herausforderung:
Schwierige, herausfordernde Ziele führen zu besseren Leistungen als mittlere oder leicht zu erreichende Ziele
Spezisich und klar:
Herausfordernde und präzise, spezifische Ziele führen zu besseren Leistungen als allgemeine, vage Ziele (wie z.B.: „Geben Sie Ihr Bestes“)
→ Diese Aussagen wurden in mehreren hundert empirischen Studien bestätigt (Schmidt & Kleinbeck, 2004)
Auf welchen Prinzipien zur Steigerung der Leistung & Motivation von Mitarbeitern baut die Zielsetzungstheorie von Locke & Latham auf?
Partizipation: Mitarbeiter sollten in den Prozess der Zielsetzung einbezogen werden
SMART
spezifisch,
messbar,
attraktiv/ausführbar,
realistisch und
terminiert
Benenne die Faktoren (Moderatoren), die auf Basis der gesetzten Ziele die Leistung eines Mitarbeiters beeinflussen
(Zielsetzungstheorie)
Selbstwirksamkeit
Komplexität der Aufgabe
Commitment
Herausfordernde, spezifische Ziele wirken unmittelbar auf die Richtung, die Anstrengung und die Ausdauer des Handelns, mittelbar wirken sie über die Stimulierung aufgabenspezifischer Pläne und Strategien.
Ziele bestimmen die Richtung des Handelns durch die Steuerung der Aufmerksamkeit: Fokus auf für Zieleereichung wichtige Informationen Mitarbeiter mit spezifischen Zielen suchen solche Informationen, die für die Zielerreichung bedeutsam sind. Informationen, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang zu den Zielen stehen, werden dagegen ausgeblendet.
Problematisch: Werden z.B. allein umsatzbezogene Ziele gesetzt, besteht die Gefahr, dass andere Aufgaben vernachlässigt werden (Nerdingen, 2001)
Nenne und erkläre die Moderatoren im Sinne der Zielsetzungstheorie (inwieweit begünstigen Sie das Erreichen des Ziels?)
Fähigkeit (Selbstwirksamkeit):
aufgabenspezifisches Selbstvertrauen
Gebundenheit an herausfordernde Ziele
hohe Ausdauer und Widerstandsfähigkeit aufm Weg zum Ziel
Komplexität der Aufgabe:
Vielzahl von Handlungsschritten und informationshaltige Hinweise, die untereinander zu koordinieren sind und sich im Zeitablauf ändern können
Zielbindung (Goal commitment):
Je stärker sich Mitarbeiter an ihre Ziele gebunden fühlen, desto enger ist der Zusammenhang zwischen Zielen und Leistung.
Zielbindung kann durch Partizipation i.S. von Zielvereinbarung bzw. durch Begründung der geforderten Zielhöhe erreicht werden
Welche Aufgabe hat Feedback und was sollte dabei beachtet werden im Sinne der Zielsetzungstheorie und wie sieht gute Feedbackkultur aus?
Rückmeldungen sind lediglich eine Form der Information. Entscheidend ist, wie die Empfänger die Daten interpretierten, bewertet und welche Folgerungen sie daraus ziehen. Feedback über Zielfortschritte verstärkt die Wirkung schwieriger und spezifischer Ziele auf die Leistung.
Grundlagen des Feedbacks:
Rückmeldungen sollten spezifisch, verhaltensbezogen und konstruktiv sein
regelmäßiges Feedback
Gefühl der Selbstwirksamkeit stärken
Regelmäßiges informelles Feedback ist wirksamer als betrieblich festgelegte Formen der Rückmeldung
Feedbacks werden subjektiv interpretiert
Nicht nur Ergebnis-, sondern auch Prozessrückmeldung
Auf welchen 3 Grundbausteinen baut die Theorie der Selbstregulation von Bandura (1991) auf? Nenne und erkläre.
Selbstbeobachtung (self-monitoring):
systematische Beobachtung der Gedanken, der emotionalen Reaktionen, des Verhaltens und der situativen Bedindungen, die zum Verhalten führen
Gewinn/Speichern von Informationen über die eigene Person und dessen Wirkungen auf einen selbst
Selbstbewertung (self-evaluation):
Vergleich des Beobachteten mit persönlichen Standards & Zielen
persönliche Standards = eigene Maßstäbe
Selbstreaktion (self-reaction):
verstärkt das Verhalten -> hat belohnenden oder bestrafenden Charakter und verstärkt/schwächt sich durch bewertete Verhaltensweisen
Was sind intrapersonale Strategien und auf das Umfeld gerichtete Strategien im Kontext der Verteilungsgerechtigkeit?
intrapersonal:
kognitive Umbewertungen
Änderungen des Vergleichssubjekts
Aufs Umfeld gerichtet:
Änderung des Inputs
Änderung der Erträge
Einflussnahme auf Dritte
Flucht
Nenne und erkläre die Formen verschiender Selbstreaktionen
materielle Belohnungen:
kleine Erholungspausen, z.B. Rauchen, Kaffepause -> im Anschluss an erfolgreich bewertete Handlung
= Belohnungsrituale
affektive Reaktionen:
Stolz & Zufriedenheit nach Realisierung von Zielen oder Unzufriedenheit/Scham nach Misserfolg
positive Bewertung kann als Anreiz für weitere Zielrealisierungen mitgenommen werden
kognitive Reaktionen:
Erleben von Selbstwirksamkeit
nach erfolgreicher Aufgabe steigt Selbstvertrauen für künftige Herausforderungen
Benenne wesentliche Implikationen für die Praxis im Sinne der Theorie der Selbstregulation von Bandura
Selbstregulation von Mitarbeitern fördern
z.B. Selbstregulationstrainings anbieten
Ziele:
Entscheidend ist, dass die Teilnehmer*innen lernen, ihr eigenes Verhalten bewusster zu steuern und sich selbst für die beruflichen Aufgaben zu motivieren
Selbsteinschätzung
Zielsetzung
Selbstüberwachung
Selbstbekräftigung
Was versteht man unter den “Gerechtigkeitstheorien” - und in welchen beiden lässt sich differenzieren?
Bewertung von Arbeitsbeziehungen dahingehend, ob sie fair und gerecht gestaltet sind (Arbeitnehmer vs. Arbeitgeber)
-> Mitarbeiter investieren Arbeitskraft, Gesundheit, Intelligenz
-> Unternehmen geben Bezahlung, Sozialleistung, Statussymbole
Frage, ob ein solcher Austausch als gerecht empfunden wird, hat Auswirkungen auf Motivation und Verhalten
Differenzierung zwischen Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit
Grenze die Begriffe Verfahrens- und Verteilungsrechtigkeit voneinander ab
Verteilungsgerechtigkeit (distributive-justice):
Bewertung Aufwand-Ertrag-Verhältnis mit dem einer Bezugsperson
basiert auf Equity-Theorie:
Annahme, dass Menschen bestrebt sind, eigenen Ertrag zu maximieren, ohne ein Missverhältnis zum Input entstehen zu lassen
Ziel: Gleichgewichtszustand zwischen eigenen relativen Erträgen und beobachteten relativen Erträgen einer Referenzperson (andernfalls: Spannungszustand)
Verfahrensgerechtigkeit (procedural-justice):
Bewertung, wie fair man in einem Verteilungsprozess behandelt wurde
Bei einer wahrgenommenen Ungerechtigkeit reagiert ein Individuum affektiv und mit Verhalten
-> bei beiden gilt: Bewertung ist subjektiv und bezieht sich auf den gesamten Austausch, nicht nur auf Lohn
Nenne die Prinzipien der Verfahrensgerechtigkeit nach Leventhal (1988)
Konsistenz
Objektivität: Unvoreingenommenheit (kein Einfluss durch persönliches Interesse)
Genauigkeit
Korrekturmöglichkeit (Möglichkeit zur Revision)
Repräsentivität (Berücksichtigung der Interessen aller)
Ehtische Rechtfertigung (Berücksichtigung bestehender Vorschriften und allgemeiner Normn und moralischen Standards)
Welche Reaktionen können bei Mitarbeitern ausgelöst werden wenn sie
sich fair behandelt fühlen
sich unfair behandelt fühlen
faire Behandlung:
Loyalität & Bindung
Vertrauen ins das Management
höhere Leistung
weniger schädigende Verhaltensweisen
unfaire Behandlung:
geringere Leistung
Fluktuation / Abstinenz
geringeres Engagement
affektive Reaktionen auf Ungerechtigkeit: Diebstahl, Vergeltung, Sabotage
Was sind wichtige Implikationen für die Praxis, um gefühlte Ungerechtigkeiten bei den Mitarbeitern zu reduzieren bzw. sie zu vermeiden
Partizipation:
Mitarbeiter bei wichtigen Fragen miteinbeziehen
Aufklärung / Transparente Prozesse
kein zu großes Lohngefälle
Lohntransparanzgesetz (transparente Lohnpolitik)
Prinzipien der Verfahrensgerechtigkeit beachten
moralische Standards einhalten
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