Was ist ein System?
Ein System ist eine Menge von Elementen, die Träger bestimmter Eigenschaften sein können und zwischen denen bestimmte Beziehungen bestehen
Was ist Simulation?
Simulation ist das Nachbilden eines Systems mit seinen dynamischen Prozessen in einem experimentierfähigen Modell, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übetragbar sind.
Was sind die Ziele einer Simulation?
Messung der Leistung des Systems
Verbesserung der Leistung des Systems
Design eines neuen Systems
Verstehen eines Systems
—> Entscheidungsunterstützung
Vorteile der Simulation
besonders hilfreich, wenn das Experimentieren mit dem realen System nicht möglich, gefährlich
Entscheidungsträger sind ( ohne EDV-Unterstzützung) nicht in der Lage das Verhalten eines (komplexen) Systems abzuschätzen und zielgerichtet zu steuern.
Analytische Modelle nicht anwendbar (Prämissen nicht erfüllt, zu komplex,…)
Besseres Problemverständnis des dynamischen Verhaltens eines Systems (Erkennen v. Engpässen, kritischen Elementen,…)
Große Akzeptanz seitens der Entscheidungsträger durch Animation
Nachteile der Simulation
Hoher Aufwand der Modellerstellung und Auswertung, da jeder Simulationslauf (eines stochastischen Simulationsmodells) ist nur eine Realisation eines stochastisches Prozesses
Großes Expertenwissen erfoderlich (technische Zusammenhänge, Hard- und Softwarekenntnnisse, Statistik)
i.d.R. eingeschränkte Generalisierbarkeit
keine Optimierung, erlaubt die Bewertung einer vorgegebenen Kombination von Parameterwerten und vorgegebenen Entscheidungsregeln und -verfahren (“was wäre wenn” fragen) —> besonders geeignete Parameterwerte finden
Welche Simulationsarten gibt es?
statisch vs. dynamisch
stetig vs. diskret
deterministisch vs. stochastisch
Welche vorherschenden Ansätze der Simulation in der BWL und welche Art sind sie?
Monte Carlo Simulation: Stochastisch und statisch (und Zeit unabhängig)
Diskrete Ereignisorientierte Simulation: dynamisch und stochastisch
Was ist ein Simulationslauf?
Ein Simulationslauf ist die einmalige Berechnung aller endogenen Variablen aufgrund der Modellrelationen für eine bestimmte Kombination von Werten der exogenen Variablen.
Wie viele Simulationsläufe brauche ich?
deterministische Modelle: ein Lauf
Stochastische Modelle: einen sinnvollen Abbruchkriterium festelegen und so oft simulieren
Die Optimierung der Prameter: für jede Veränderung mehrere Simulationsläufe
Welche Simulationssoftware gibt es?
Progammieren in C++ —> Große Flexibilität, sehr aufwendig
MATLAB/ Maple —> Große Flexibilität, viele vorgefertigte Routinen
Spreadsheets —> Häufig gebraucht bei statischen Modellen (Monte Carlo Simulation) und einfachen dynamischen Modellen, weit verbreitet
Spezialsoftware (PlantSim) —> Grapgische Oberfläche, relativ einfach zu benutzen, für dynamische Probleme anwendbar
Vorteile von Tabellenkalkulation
Schnelle Einarbeitung
intuitiver für den Einstieg in die Simulation
Asuwertung und Darstellung mit “Standard”- Vorgehensweisen
Monte-Carlo Simulation besinders geeignet
Automatisierung u.a. mit Visual Basic for Applications (VBA)
Was sind die Phasen einer Simulationsstudie?
Problemformulierung
Sammlung der Problemrelevanten Daten
Entwicklung eines quantitativen Modells (+Validierung)
Programmierung des Simulationsmodells (+ Verifizierung)
Versuchsplanung
Durchfrühung + Statistische Auswertung
Implementierung
Wie werden die Mittelwerte der Simulatiionsläufe statistisch ausgewertet?
Indem man Konfidenzintervalle für die Mittelwerte bestimmt
Die Ergebnisse einer stochastischen Simulation sinebenfalls stochastisch und besitzen eine eigenständige Verteilung
Die Berechnung eines Mittelwertes aus mehreren Simulationsläufen ohne die Angabe eines Konfizintervalls ist wenig aussagekräftig
was sind die Voraussetzungen für die Bildung eines Konfizenzintervalls?
Unabhängige Stichprobenwerte (bei unabhängigen Simulationsläufen mit unterschiedlichen Zufallszahlen gegeben)
Normalverteile Stichprobenwerte oder n “genügend” groß
Was sagt der zentrale Grenzwertsatz aus?
Für ein genügend großes n ist der Mittelwert der Stichprobe normalverteilt
Was sagt das Konfidenzintervall aus?
Untersucht, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Mittelwert im mittleren Bereich liegt (2-seitig)
Je größer das Konfidenzintervall desto schlechter ist die Simulation
Je kleiner die Länge des Konfidenzintervall (z) desto höher die Genauigkeit desto größer muss den Stichprobenumfang n sein
Um das Konfidenzintervall zu halbieren muss der Stichprobenumfang 4X erhöht werden
Typische Sicherheit bei Simulationsstudien zwischen 90% und 99%
Was sind Zufallszahlen?
Realisierung exogener stochastischer Variablen
oder
Stichprobe aus der Verteilung einer Variablen
Arten von Zufallszahlen
Mechanisch erzeugte (“echte”) Zufallszahlen, z.B. Roulette, Würfel
Pseudozufallszahlen: Mit einem Computer erzeugte Zufallszahlen, die mit Hilfe einer Vorschrift erzeugt wurden. Sie sehen zufällig aus, wurden aber durch ein Algorithmus erzeugt, das deterministisch ist. —> reproduziebar, statistisch auswertbar
Arten von Pseudozufallszahlen
Generiert nach einfacher rekrusiver Vorschrift, also die Zufallszahl hängt nur von der voherigen generierten Zufallszahlen ab
Generiert nach k-facher rekrusiver Vorschrift, also die Zufallszahl kann von allen generierten Zufallszahlen abhängen. k ist fest
Welche Pseudozufallszahlengeneratoren gibt es?
Mittelqaudratmethode
Multiplikative Kongruenzmethode
Gemischte Kongruenzmethode
Mehrfache rekrusive Kongruenzmethode
Gekoppelte lineare mehrfache rekrusive Kongruenzmethode
Wie sind die meisten Zufallszahlengeneratoren zu bewerten?
Sie bieten eine ausreichende Periodenlänge
Sie erfüllen jedoch die statistischen Anforderungen nicht
Sie sind allerdings Grundlage vieler Implementationen
Welche Methoden zum Ziehen vo Zufallszahlen aus stochastischen Verteilungen gibt es?
Umkehrfunktion
Acceptance-Rejection-Verfahren
Faltung
Sonstige
Arten von Ablaufsteuerung bezüglich der Zeit
Zeitkontinuierlich
Zeitorientiert
Aktivitätsorientiert
Ereignisorientiert
Prozessorientiert
Three-Phase-Method
Agentenbasiert (dezentral)
Zeitorientiert vs Ereignisorientiert
Zeitorientiert:
Feste Zeitintervalle
Porblem: viele Ereignisse in einem Intervall oder viele Intervalle ohne Ereignisse
besonders problematisch: Wenn Zeitabstände zwischen den Ereignissen sehr unterschiedlich sind
Ereignisorientiert:
Modell wird nur untersucht und aktualisiert, wenn auch eine Statusveränderung erfolgt
Zeitliche Abfolge der Ereignisse wird gewahrt
Nachteil: i.d.R. etwas größerer Programmieraufwand
Dafür: automatische Anpassung an unterschiedliche Intervalle
Fast jede komerzielle Simulationssoftware arbeitet mit dieser Methode
Definiere Sicherheitsbestand
Der Sicherheitsbestand (SB) ist derjenige Bestand, der bei Eintreffen einer neuen Liefermenge aus der Bestelldisposition (im Durchschnitt) jeweils noch auf Lager liegt.
Aufgaben der Sicherheitsbestandsplanung
Sicherheitsbestandsplanung: zielgerichtete Festlegung von (permanenten) Beständen, die bei unerwarteten Entwicklungen auf Liefer- und Bedarfsseite eine ausreichende Lieferbereitschaft aus dem Lager sicherstellen sollen.
Hauptaufgabe: Bestimmung der Höhe und der Verteilung von Sicherheitsbeständen in Supply Chains.
Risiken bei der Bestandsdisposition
Bedarf auf Absatzseite: unsichere Kundennachfrageprognose D´pro Periode: unternehmensextern und -intern —> modelliert als Wahrscheinlichkeitsverteilung der Nachfrage
Lieferzeit aufBeschaffungsseite: unsichere Wiederbeschaffungszeit L: Unternehmensextern und -intern —> modelliert als Wahrscheinlichkeitsverteilung der Lieferzeit
Risikogröße für Bestandsdisposition:
Zeitlich: Risikozeit (RZ), Dauer fehlender Beeinflussbarkeit des Lagerbestands nach Aufgabe einer Bestellung (Lieferzeit + Bestellzyklus)
Mengenmäßig: Höhr der Nachfrage innerhalb der Risikozeit (D´rz)
Risikogröße und Sicherheitsbestand: Bestellpunktregeln (mit ROP): SB= ROP - E(D´rz)
Messung der Lieferfähigkeit bei Bestandsdisposition, welche Servicegrade gibt es?
Cycle service level (CSL) (Alpha Servicegrad)
Wahrscheinlichkeit dafür, dass während eines Beschaffungszyklus alle Nachfragen sofort befriedigt werden (—> ereignisorientiert)
alles oder nichts, Menge der nichtbefriedigten Nachfrage spielt keine Rolle
Product fill rate (fr) (Beta Servicegrad)
Anteil der erwarteten sofort befriedigten Nachfrage an der gesamten erwarteten Nachfrage während eines Beschaffungszyklus (—> mengenorientierter Servicegrad)
Gamma Servicegrad
Zusammenhang zwischen Binomialverteilung und Piossonverteilung
Poisonverteilung ist eine gute Approximation der Binomialverteilung
Was sagt die Steady state Annahme aus
Sagt aus was ich zu erwarten habe, wenn ich das System unendlich lange laufen lasse
Nicht immer sinnvoll, je nachdem was ich analysieren möchte
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