DD Transiente globale Amnesie
Ischämischer Hirninfarkt (im Versorgungsgebiet der A. cerebri post.)
Epileptischer Anfall
Enzephalitis
Migräne-Auren
Diagnostik bei TGA
Bei klassischer Symptomatik ohne zusätzliche fokal-neurologische Auffälligkeiten, muss nicht zwingend eine akute weiterführende Diagnostik veranlasst werden
Ausschluss DDs:
EEG: Ausschluss Epilepsie; während akuter TGA-Attacke können bitemporale Verlangsamungen ins Theta- oder Deltaband auftreten
Liquor: ggf., zum Ausschluss einer Enzephalitis
cMRT: Ausschluss Hirninfarkt im A. cerebri posterior-Stromgebiet; bei TGA: regelmäßige punktförmige Diffusionsstörungen in der Hippocampus-Region, in der Regel unilateral (manchmal bilateral), nicht als Schlaganfall zu werten
Alzheimer-spezifische Diagnostik und Befunde
Neuropsychologische Testung
MMST und Uhrentest: Screening-Instrumente mit relativ hoher Sensitivität für die Alzheimer-Demenz
Liquorpunktion
Gesamt-Tauprotein erhöht
Phospho-Tauprotein erhöht
beta-Amyloidproteine erniedrigt
Bildgebende Verfahren
CT, MRT: Hirnatrophiezeichen, insb. Atrophie des Temporallappens und Hippocampus
PET: Temporoparietaler Hypometabolismus
Medikamentöse Therapie mit Antidementiva
Leichtes und mittleres Stadium
ACHE-Hemmer (Donepezil, Galantamin, Rivastigmin)
Mittleres und schweres Stadium
NMDA-Antagonist (Memantine)
Häufige Nebenwirkungen
Cholinerge Wirkungen der ACHE-Hemmer
GI: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Diarrhö, gastroduodenale Ulzera
Kardial: Bradykarde HRST, Synkopen
Kein Einsatz bei vaskulärer oder frontotemporaler Demenz
Vaskuläre Demenz: Klassifikation
Subkortikale vaskuläre Demenz
Häufigste Form
mikroangipathische Form
insb. durch langjährige Hypertonie
Marklagerläsionen mit zystischer Umwandlung durch Thromboembolien (sog. Lakunen)
Multiinfarktdemenz
Makroangiopathische Form mit mehreren größeren Infarkten
Typische Klinik der subkortikalen vaskulären Demenz
Gedächtnisstörungen (insb. Arbeitsgedächtnis)
Allgemeine Verlangsamung und schnelle geistige Ermüdbarkeit
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung
Motivationsdefizit/Apathie
Lachen und Weinen ohne emotionales Äquivalent
Somatisch
Schlaganfallsymptome
Subkortikale vaskuläre Demenz: Bildbefunde
PEriventrikuläre und Marklagerläsionen (“White Matter Lesions”, Leukoaraiose) sowie multiple Lakunen
CADASIL
= cerebral autosomal dominant arteripathy with subcortical infarcts and leukoencephalopathy
gehäufte Schlaganfälle durch Mikroangipathien, charakteristischerweise allerdings mit migräneartigen Kopfschmerzen (und Aura) ohne Hypertonie; Mutation im NOTCH3-Gen
Frontotemporale Demenz: Klinik
Verlauf
Beginn zwischen 40. und 60. LJ
Kognitive Defizite erst im Verlauf
Frontoremporale Demenz vom Verhaltenstyp (M. Pick):
Wesenveränderungen mit Verlust von Manieren und gestörtem Sozialverhalten (wie Enthemmung und Aggression) stehen im Vordergrung; die Gedächtnisfunktionen bleiben anfangs erhalten
Primär-progressive Aphasie
Ausgeprägte Sprachstörungen mit zunehmder Aphasie sind das Hauptsymptom
Hakim-Trias
= Symptomtrias bei NPH
Gangstörung
verlangsamter, kleinschrittiger und breitbasiger Gang
im Verlauf zunehmende Instabilität mit Fallneigung und Stürzen, Start und Schritthemmung
Demenz
subkortikale Demenz mit Antriebsstörung, psychomotorischer Verlangsamung, Aufmerksamkeitsdefiziten
Urininkontinenz
neurogene Blasenentleerungsstörung mit erhöhter Miktionsfrequenz und imperativem Harndrang
Chronisch progrediente Symptomatik
NPH: Diagnostik
CT/MRT des Kopfes
symmetrische Erweiterung der inneren Liquorräume bei normalen oder engen äußeren Liquorräumen
Periventrikuläre Hypodensitäten (“Polkappen”) im CT: wahrscheinlich durch den Übertritt von Liquor (Liquordiapedese)
Lumbalpunktion (Spinal-Tap-Test)
Gangtest
Ennahme von 30-50 ml Liquor
erneute Gangprüfung
Befund
vorübergehende Symptombesserung -> erhöhte Schrittgeschwindigkeit bei geringerer Schrittanzahl
unauffälliger Liquorbefund
Neuropsychologische Diagnostik
TGA: Klinik
Akut einsetze Episode; Dauer von 1-24 h (in Mittel 6-8 Stunden)
anterograde Amnesie
retrograde Amnesie
komplex erlernte Fähigkeiten wie z.B. Fahrradfahren oder Kartenspielen können ausgeführt werden
Orientierung zu eigenen Person ist erhalten
Patienten wirken unruhig und ratlos, stellen immer wieder dieselben Fragen (insb. zur Situation und zur Zeit)
Creutzfeld-Jakob-Krankheit: Klinik
Früh
Schlafstörungen, Appetitverminderung, psychopathologische Auffälligkeiten
Rasche Demenzentwicklung, Sehstörungen
Zerebelläre Störungen
Durch Reize auslösbare Myoklonien
Spät
Akinetischer Mutismus
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Kriterien zur Diagnosestellung
Progrediente Demenz
Weitere Symptome (mind. 2)
Myoklonien
Zerebelläre oder visuelle Störungen
Pyramidale oder extrapyramidale Störungen
Triphasische Sharp-wave-Komplexe im EEG und/oder Protein 14-3-3 im Liquor nachweisbar
Routine-Diagnostik ergibt keinen Hinweis auf andere Ursache der Demenz
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