Was wird durch die Pinguin-Medienmetapher beschrieben?
die unterschiedlichen Bedingungen für die Bewertung der Medien
die Veränderung des Medium verursacht eine Veränderung der Wechselwirkung mit anderen Bausteinen
ein Vergleich wird durch nicht übergreifende Parameter erschwert
es können nicht die gleichen Maßstäbe angelegt werden
Beziehe Stellung zum Ausdruck der digitalen Medien als “neue Medien”.
Begriffe wie „neue Medien“ oder „Neuland“ hilfreich
nicht nur mit einer Verstärkung oder mit einer Optimierung dessen was schon da war
etwas grundlegend Anderem als der alten Medienwelt
verändern sich mit hohem Tempo und in unvorhersehbare Richtungen
Was bedeutet Digitalisierungshyseterie?
die allgegenwärtige Forderung nach Digitalisierung
Durch welche Aspekte wird die Digitalisierung begründet?
Differenzierung möglich: Mehrmalige Wiederholung von Videos, Lesen von Texten so lange, wie fürs Verständnis notwendig, cloudbasierte Vervielfältigung von Materialien und Kommunikationsprozessen
Alle sitzen im gleichen Boot: Digitalisierung von Schulprozesse ist ein Unterfangen, welches alle Bereiche und alle Schulformen betrifft
Digitaler Wandel als Kontrollverlust erlebt, Begegnung dessen über 2 Reaktionsformen
1) Kontrolle
2) Digitale Gegensteuerung als Kontrolle 2.0
Polarisierung um digitalen Nutzen bringt 2 Positionen hervor: Befürworter:innen und Skeptiker:innen
Welche Möglichkeiten bietet Digitalisierung für die Gestaltung des Unterrichts?
Erklärvideos: Wiederholungen, unterschiedliches Tempo
PPP mit Animationen und Videos
Lernplattformen -> Materialien und Kommunikationsprozesse cloudbasiert vervielfältigen & beschleunigen
Beschreibe das Unbehagen, welches bei der oberflächigen Digitalisierungseuphorie von vielen verschiedenen Menschen empfunden wird?
dahinter steckt die Vorstellung, unser traditionelles Verständnis von Lehren und Lernen mit digitalen Mitteln zu optimieren, ohne die Grundannahmen der Bildung anzutasten
“Wir gießen den alten Wein in Hightech-Schläuche.”
Digitale Medien erscheinen als eine Form von Kontrollverlust für alle diejenigen, die im traditionellen System an den Hebeln saßen.
Plötzlich verfügen die Lernenden über technische Möglichkeiten, die die Autorität von Institution und Lehrpersonen zu untergraben drohen
Beschreibe die Möglichkeiten des Umgangs mit digitalen Geräten im Unterricht.
Lernende etablierten den Umgang mit digitalen Medien, um Vorteile durch das Umgehen von Strukturen, Routinen und Kontrollen zu erlangen
1. Gegenreaktion: Kontrolle zurückgewinnen durch Verbot
2. Gegenreaktion: Kontrolle durch digitale Medien
-> Verhalten der Lernenden beobachtbar und steuerbar
Frage: Im Dienste des Lernens oder der Kontrolle?
Nenne 4 Fragen, die durch die Digitalisierung entstehen ?
Was machen wir, wenn diese Lernenden privat eine bessere technische Ausstattung haben, als wir ihnen in den Bildungsinstitutionen bieten können?
Wie gehen wir damit um, dass sie lieber über Whatsapp kommunizieren als mit den von uns bereitgestellten Mitteln?
Wissen wir überhaupt, welche Infrastruktur im Moment bei ihnen beliebt ist – und was sagt der oder die Datenschutzbeauftragte dazu?
Was tun wir, wenn im Internet tausend andere Quellen neben das von uns angebotene Material treten?
Wie können wir erreichen, dass
die Lernenden angesichts der neuen digitalen
Möglichkeiten in der Lern- und Arbeitswelt mit
mehr Selbststeuerung agieren, dass sie stärker auf
Zusammenarbeit und Kreativität setzen, in einer
unübersichtlichen Welt kritischer und souveräner
denken und handeln?
Und was tun wir, wenn wir
den Lernenden mehr Freiheit und Selbstständigkeit
zugestehen, diese aber gar nicht so frei und
selbstständig sein wollen, wie wir es vorgesehen
hatten?
Ist das alles nur eine Frage der richtigen Haltung?
Oder haben wir mit unseren Bildungsorganisationen den Lernenden jahrzehntelang Freiheit und Selbstständigkeit ausgetrieben?
Vielleicht fehlt den Lernenden das richtige Rüstzeug für das digitale Zeitalter?
Aber fehlt dieses den Verantwortlichen selbst nicht auch?
Und ist das Ganze nur eine Frage der richtigen Medien und der entsprechenden Methoden?
Welche Befürchtungen haben Kritiker der Digitalisierung?
vor einem Verlust von jahrhundertealten Kulturtechniken
und Werten,
vor Technisierung und Kommerzialisierung,
einem Verlust an Menschlichkeit und
einer Abhängigkeit gegenüber den Maschinen
Beschreibe die Digitalisierungsdebatte in Deutschland.
die Positionen polarisieren sich
am deutlichsten Betroffen: Kinder und Jugendliche
Vielen Schulen ist ein hoher Stellenwert digitaler Medien zunehmend wichtig.
Andere Schulen definieren sich stolz darüber, eine Art digitalen Schonraum zu bieten.
Expert*innen bringen sich mit vorzugsweise extremen
Positionen in Stellung
Polarisierung verläuft häufig auch mitten durch Kollegien und Teams.
unterschiedliche Leitbilder der Bildungseinrichtungen werden deutlich
denkbar und wahrscheinlich, dass Digitalisierung diese Richtungsunterschiede noch verstärken wird
Beschreibe, wie die Digitalisierung als Verstärker wirkt.
Digitale Medien fungieren auf individueller und gesellschaftlicher Ebene als Verstärker für Vorhandenes
Wer gerne mit starker Struktur und enger Kontrolle unterrichtet, kann mit digitalen Medien noch besser mit starker Struktur und enger Kontrolle unterrichten.
Wer gerne Unterricht gemeinsam mit Kolleg*innen neu entwickelt und sich ständig fortbildet, findet in digitalen Medien hilfreiche Verstärkung.
Digitale Medien verstärken also nicht per se eine Richtung, sondern auch diejenigen Voraussetzungen, Interessen und Tendenzen, die uns gar nicht bewusst sind. Was wir jetzt säen, kann durch sie einen Turbodünger erhalten
Was bedeutet die Digitalisierung für die Bildungsziele und Lernformen?
nicht über Anleitungen und Nachmachen beantwortbar
vielmehr um Experimentieren und Herausfinden, um Erkundungen und Erprobungen in der neuen Medienwelt
Bildungsziele und Lernformen stehen in direkter Wechselwirkung zueinander, sind miteinander verflochten und nur analytisch trennbar.
Sorge, dass Fachwissen zugunsten von anderen Fähigkeiten in den Hintergrund trete
Dimension des Wissen bleibt bedeutend + drei weitere:
skills (kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation, Kollaboration)
Charakter(Fragen der Persönlichkeit wie etwa Achtsamkeitund Neugier)
Meta-Lernen (Lernen über das Lernen)
Wie unterscheiden sich die Lernformen im digitalen Zeitalter?
grundlegend (Lisa Rosa, 2017)
Perspektiven auf der rechten Seite gewinnen an Relevanz, ergänzen und verändern das Verständnis von Lehren und Lernen
Progressive Pädagogik durch digitale Medien?
Im Moment sieht es eher nach dem Gegenteil aus: Mit neuen Medien werden alte Pädagogiken optimiert. Mehr Input, mehr Übung im traditionellen Sinne. Mehr Dekontextualisierung, mehr Lernen allein, mit festliegendem Ergebnis, mit vorgegebener Bedeutung. Wir optimieren und stärken das, was Lehren und Lernen im Buchdruckzeitalter ausgemacht hat.
Digitale Medien können ein Katalysator für progressive Pädagogik und Empowerment, erweiterte Bildungsziele und neue Lernformen sein.
Sie können als omnipotente Kontrollmaschine(n), aber ebenso ein traditionelles Verständnis von Lernen und Bildung verstärken.
aktuelle Praxis, so finden sich Belege für beide Richtungen
Welche zwei Spaltungen entstehen durch die Digitalisierung
Digitale Medien als Katalysator für progressive oder traditionelle Pädagogik
Befürworter*innen der Digitalisierung, die das Lernen einem traditionellen Bildungsverständnis entsprechend optimieren wollen
die Befürworter*innen der Digitalisierung, die ein neues Bildungsverständnis unterstützen und teils erst entwickeln wollen
Gegner*innen der Digitalisierung, die darin eine Bedrohung der traditionellen Bildung sehen
die Gegner*innen der Digitalisierung, die ein neues Bildungsverständnis unterstützen und teils erst entwickeln wollen
Was ist das Fazit von Muuß-Merholz?
dass weder der eine noch der andere Ansatz allein ausreichen wird
brauchen eine digitale Effizienzdividende aus dem optimierten Lehren
Lernende und Lehrende haben begrenzte Ressourcen
größere Herausforderung besteht darin, dass wir progressive Formen für die erweiterten Lehr- und Lernziele entwickeln müssen, während wir gleichzeitig eine neue Medienwelt zu erkunden haben
braucht es nicht nur einen großen Verstärker, sondern auch die richtige Ausrichtung
Ein Zusammenspiel aus verschiedenen Richtungen bei gleichzeitiger Verstärkung ist nicht einfach, aber wichtig.
Auf welchen drei Ebenen lassen sich die Potenziale der digitalen Medien auf der individuellen Förderung betrachten?
auf Ebene ihrer medialen Merkmale
auf Ebene ihrer mediendidaktischen Gestaltung
auf Ebene ihrer Einbindung in den Unterricht
Erkläre, was unter individueller Förderung verstanden wird.
allgemein didaktisches Konzept, was die Heterogenität der Lernausgangslagen berücksichtigt unter dem Ziel besserer Schulleistungen & Chancengleichheit zu ermöglichen
Enges Verständnis:
defizitorientierte Verwendung, zielt auf die Unterstützung einzelner mit Förderbedarf ab
bezeichnet zeitlich begrenzte Maßnahmen zum Abbau von diagnostizierter Mängel (als sonderpäd. Unterfangen)
Weites Verständnis:
Entfaltung von Potenziale und Begabungen aller als durchgängiges Unterrichtsprinzip
hiermit hochgesteckte bildungspolitische Erwartungen verknüpft (Trautmann, 2014)
Individuelle Förderung soll,
die Heterogenität der Lernausgangslagen berücksichtigend,
zu besseren Lernleistungen und
damit zu größerer Chancengerechtigkeit
im deutschen Bildungssystem führen
Bildungsstrukturen verunmöglichen die Gewährung dieses Prinzips
Warum werden digitale Medien als Möglichkeit für die individuelle Förderung gesehen? (Trautmann & Wischer)
Implementierung von individueller Förderung wird überwiegend der Einzelschule überlassen
Einführung als durchgängigem Unterrichtsprinzip stehen schulstrukturelle Hürden entgegen
Einsatz der digitalen Medien -> zumindest einige dieser
Hürden abbauen
Weites Ziel: Einsatz von digitalen Medien zur Förderung der Lernbedürfnisse aller
“Individuelle Förderung” in der Mediendidaktik
Begriff weniger gebräuchlich
eher „Individualisierung“ (Irion & Scheiter, 2018) oder auch „Personalisierung“ (Holmes et al., 2018)
-> weite Auslegung des Begriffs
Beschreibe die historische Entwicklung der individuellen Förderung mit digitalen Medien.
Behaviorismus: Programmgesteuerte Lernmethoden mit individuellem Lerntempo und unmittelbarer Rückmeldung, aber als zu kleinschrittig wahrgenommen (Skinner,1961)
Kognitive Wende (ab 60er): Fokus auf kognitive Modelle des Lernens und adaptive Rückmeldungen auf Basis von Vorwissensstrukturen
Multimediale Programme(ab 90er): Konzepte mit Individualisierungspotential zur Förderung von Lernwegen und -interessen
Weidemann,1997
Konstruktivismus, Lerntheorie (Mitte 90er): Potenzial von Computern und Internet als günstige Lernumgebung für individuelle Lernwege und -interessen (Jonassen,1996)
Digitales personalisiertes Lernen (jetzt):
Aktuelle Entwicklung von adaptiven intelligenten Lernplattformen auf Basis von KI und Learning Analytics (Lernverhalten wird getracked und auf Lernprogramme angewendet)
-> Renaissance der 60er
KI-basierte Anwendungen: Einsatz in verschiedenen Fächern wie Fremdsprachenlernen, Schreib- und Leseförderung, webbasierte Plattformen
Institutionelle Öffnung: Flexibilisierung und Öffnung institutionalisierter Lernstrukturen zur Stärkung des selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lernens
Schaumburg, 2021
Erkläre, welche Merkmale digitalen Medien besitzen können, die zu einer individuellen Förderung beitragen.
Interaktionen und Adaptivität im Vergleich zu analogen Medien möglich
Algorithmengesteuerte Anpassung an das Verhalten der Nutzer:innen (Adaptiv) z.B. bei Vokabelapps, Simulationen und Spielen
Wie unterscheiden sich adaptive und adaptierbare Programme in mediendidaktischer Hinsicht?
Adaptive Lernprogramme:
Entscheidungen über Inhalte, Aufgabentypen und Schwierigkeiten werden vom Programm getroffen.
Externer Locus of Control
behavioristischer/kognitionspsychologischer Ansatz
Adaptierbare Lernprogramme:
Lernende haben Kontrolle über lernprozessbezogene Entscheidungen
Konstruktivistischer Ansatz
betont Selbstbestimmung und Autonomie der Lernenden.
Unterschiedliche Ergebnisse zur Lernwirksamkeit:
Rosen und Salomon (2007) sehen klare Bestätigung der Lerneffektivität adaptierbarer Lernumgebungen, besonders im Bereich fachübergreifender Kompetenzen.
Kirschner et al. (2006) zeigen Probleme offener Lernumgebungen mit vielen Wahloptionen für Lernende mit geringem Vorwissen oder mangelhaften Lernstrategien.
Welche mediendidaktische Merkmale sollte man bei der Gestaltung von adaptiven und adaptierbaren Programmen beachten?
dass sie von Eigenschaften der Schüler*innen ausgehen
kognitive Eigenschaften, wie Vorwissen und Leistungsfähigkeit beachten
auch vielfältig motivationale, affektive und sozio-kulturelle Variablen berücksichtigen (Plass und Pawar, 2020)
Adaptivität:
nur solche Lernendenvariablen, die relevant für die Erreichung des jeweils angestrebten Lernziels sind und
genügend Variation, um die Entwicklung adaptiver Komponenten zu rechtfertigen
(Shute & Zapata-Rivera, 2012)
Herausforderungen darin, die Lernendeneigenschaften angemessen zu erfassen
-> die den Lernprozess effektiv voranbringen
(Plass und Pawar, 2020)
Welche Formen der Adaptivität haben sich als hilfreich erwiesen? (Plass und Pawar, 2020)
Anpassung der angesprochenen Sinnesmodalität (visuell/auditiv)
Anpassung des Repräsentationsmodus (bildlich/verbal)
Progression von Aufgabenschwierigkeit und inhaltliche Konzepten
Anpassung von Wiederholungszyklen
adaptive Scaffolds und Lernhinweise
adaptive Rückmeldungen und Führung
übergeordnete individuelle Lernhinweise und Rückmeldungen
Beschreibe die unterrichtsmethodische Zielsetzung beim Einsatz von digitalen Medien zur individuellen Förderung.
Medienverwendung:
digitale Einzelbausteine (Einzelförderung) oder
Gesamtarrangement (Edu-Summit)
dienen zur Entlastung der Lehrkraft
Lernumgebung:
Digitale Medien zur Erweiterung des medialen Spektrums
Größere Bandbreite soll selbstgesteuerten Aneignung von Lerninhalten dienen
in Praxis: Grenzen zwischen den o. g. Verwendungskonzepten fließend (Schaumburg, 2021b).
Welche Strategien gibt es zum Einsatz von digitalen Medien im Unterricht zur individuellen Förderung? (Pane et al., 2017)
Lernendenprofile:
Bedürfnisse, Stärken, Ziele und Fortschritte der Lernenden werden dokumentiert und alles zur Verfügung gestellt – stets aktualisiert und reflektiert
Kompetenzbasierte Lernprogression:
Lernende bearbeiten Aufgaben mit individuellem Tempo, Fähigkeiten und Abfolge, wobei Lernfortschritte dokumentiert und kompetenzorientiert ausgewertet werden
Flexible Lernumgebung:
durch Einsatz digitaler Endgeräte wandelbare Möglichkeiten der Schulgestaltung hinsichtlich personeller, zeitlicher oder räumlicher Ressourcen
Persönliche Lernpfade:
auf Basis der Lernendenprofile können Freiräume gewährt werden
Welche Vorteile bringen digitale Medien zur individuellen Lernförderung im Unterricht?
(Schaumburg, 2021b):
Bereitstellung lernprozessbezogener Daten
individuelle Lernförderung
differentielle Lernberatung
transparentere der Bewertung und Einschätzung
von Lernfortschritten
Reflexion von Lernfortschritten
Förderung der Kommunikation
Was wird unter der Kultur der Digitalität verstanden?
Einsatz digitaler Medien eröffnet neue kulturelle Möglichkeitsräume
Aspekte der Referenzialität
Gemeinschaftlichkeit
Algorithmen betreffend
Neuer gesellschaftlicher Umgang mit Wissen und Information
Diskutiere die aktuelle Verwendung digitaler Medien in Schulen.
Kritik an der Verwendung von Lernprogrammen, die auf dem behavioristischen Paradigma basieren
Fehlende Funktionen wie adaptive Lernunterstützung und informatives Feedback in vielen Programmen
Ausdruck einer „Palliativen Didaktik“ (Krommer, 2021)
Digitale Lernprogramme sollten eine Ergänzung zum Unterricht durch Lehrerinnen und Lehrer sein, nicht als Ersatz dienen
Empfohlen wird, dass Lernprogramme auf einer breiten Basis von didaktischen und pädagogischen Prinzipien aufbauen sollten, um die Lernwirksamkeit zu maximieren und eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht durch Lehrerinnen und Lehrer zu sein.
Welches Fazit zieht Schaumburg aus dem Einsatz digitaler Medien zur individuellen Förderung?
Schaumburg zweifelt die Bedeutsamkeit tradierter digitaler Apps in der „Kultur der Digitalität“ nicht per se an, sondern plädiert auf einen abgewogenen Einsatz
-> entscheidend nicht, was eingesetzt wird, sondern wie
Prämissen einer Kultur der Digitalität sollten im Rahmen des Einsatzes digitaler Medien mitgedacht werden, sonst droht deren Erschöpfung im technokrat. Verständnis von Bildung
Was ist das Ziel einer individuellen Förderung mit digitalen Medien?
Förderung mit digitalen Medien eine problemorientierte, kontextbezogene und erfahrungsbasierte Wissenskonstruktion sein bzw. die Schaffung einer Voraussetzung hierfür
Was wir unter der “Medienumbruchsphase” verstanden?
Theoretische „Offenheit“ des Internets zur politischen Partizipation widerspricht der evidenzbasierten Tatsache, dass die wenig Menschen an netzbasierten politischen Diskussionen teilnehmen oder proaktiv und emanzipatorisch ohne Interessen bekunden
Beschreibe die Entwicklung von politischen Interesse.
Politikinteresse ist sozial erwünscht und eine Entwicklungsaufgabe im Jugendalter
Entwicklung von Offenheit für politische Themen und dem Bedürfnis nach Teilhabe und Artikulation politischer Positionen ist ein Lernprozess
Abhängig von individuellen und kollektiven Erfahrungen und gesellschaftlichen Erwartungen, sozial-kommunikativen Kompetenzen, Gelegenheitsstrukturen
Familie als wesentliches Übungsfeld der demokratischen Mitbestimmung und Meinungsbildung, politisches Erziehungskonzept ist prägend und wirkt sich auf Bereitschaft, sich politisch einzubringen, aus
Peers, Verbände und Kirchen als weitere gelegenheitsstrukturelle Möglichkeits- und Erlebnisräume der politischen Sozialstation
In welchen Kontexten kann politische Sozialisation erlernt werden?
Formell: Bildungseinrichtungen, Parteien, Verbänden
Informell: Infrastruktur und Angebote des Internets
Beschreibe den Einfluss von Mediatisierungsprozessen auf die politischen Fähigkeiten.
Political web“ (Dahlgreen, 2013) und
„civic web“ (Banaji & Buckingham, 2013)
dienen der demokratischen Erziehung,
formen Urteils- und Handlungsfähigkeit und
können dazu befähigen, individuelle und kollektive Interessen zu artikulieren
Können politisches Empowerment erleichtern
Erläutere, wieso eine politische Positionierung für junge Menschen anspruchsvoller geworden ist.
Mediatisierung von Politik und politischen Themen
Durch Medienpluralismus werden politische Problemlagen ambivalenter und differenzierter als in Pre-Internet-Zeiten dargestellt
Diffusion von Standpunkten
Aushandlung gemeinsamer Betroffenheit
Betroffenheit als Voraussetzungen für politisches Handeln
Feindbilder nicht klar bestimmt, was es schwieriger macht, Grenzlinien der (kollektiven) Betroffenheit dauerhaft zu ziehen
Hindernisse bei der Ausbildung von Generationslagen und Generationszusammenhänge
Nicht stattfindende generationsübergreifende Kollektivierung (Occupy und Klimabewegung als Ausnahme)
Welches Potenzial hat das Internet als Träger der Aktivierung und Revitalisierung des Politischen?
Gespaltenes Potenzial netzbasierter Teilhabe:
einerseits erleichterter Zugang, Politik von zu Hause aus und Nähe zu Meinungsführer:innen gegeben,
andererseits wenig emanzipatorischer Mediengebrauch in der Praxis
Formelle Strukturen als Lernorte politischer Partizipation (z.B. Schule und Verbände) können besser eingeschätzt werden hinsichtlich transparenter und plausibler Regeln und Logiken
Welche digitalen Medienpraktiken sind im Kontext der politischen Sozialisation von grundlegender Bedeutung?
Wissensaneignung und Wissensmanagement
Wissen wird recherchiert und angeeignet
Abgesichertes Wissen erlaubt argumentative Rüstung für Diskussion
Sachverhalte müssen verifiziert und autorisiert sein
Kooperation und Kollaboration
Sinn des politischen Handelns besteht in Gestaltung einer solidarischen Gemeinschaft
Vernetzung mit Gleichgesinnten dient Ermutigung und Bestärkung kollektiven Handelns
Gemeinschaftsbildung über Mitgliedschaft, Zustimmung durch andere
Publizität und Reichweite
Formen der politischen Partizipation unterscheiden sich in der Generierung von Reichweite
Einfaches Liken, Teilen von Inhalten, Petition als niedrigschwellige politische Partizipation
Mehr kognitive und emotionale Anstrengung in Aktivitäten wie Verfassen eines Blogeintrags, Produktion und Hochladen von Videos
Mit welchem Dilemma und Handlungsblockaden sind junge Menschen in der politischen Bildung konfrontiert?
Beschreibe, wie diese zu durchbrechen sind.
Übergeordnete Kompetenzen“ (Rheingold, 2013)
zur Erfassung der technischen, sozialen und ökonomischen und politischen Komponenten von Netzkommunikation notwendig
Informationsüberflutungen, flüchtige und widersprüchliche Botschaften
Politische Teilhabe wird zur emotionalen Hemmschwelle, da Hate Speech, Fake News und Cyber Mobbing, Shitstorms zu befürchten
Ängste des Scheitern und Versagens, der Herabstufung sozialer Anerkennung
Unberechenbarkeit und Risikohaftigkeit des digitalen Raums: Nicht nur Zustimmung, sondern auch potentielle Anfeindung oder negative Sanktionieren zu befürchten
Durchbrechen mit: Ermutigung zur politischen Teilhabe, geeignete Kanäle empfehlen und Gestaltungsräume erproben
Beschreibe die Jugendphase als Lebensabschnitt
Mit Entscheidungen, Entwicklungen und Übergängen verknüpft ist
Typische Entwicklungsaufgaben; Identitätsentwicklung, Ablösung vom Elternhaus, eigenständige Lebensführung
Junges Erwachsenenalter = eigenständige Lebensphase
Übergangsphase in das Erwachsenenalter mit Grenzen und Risiken verbunden, besonders im Zusammenhang mit Diversitätsmerkmalen, aber auch mit regionalen Einflüssen (Ost-West, Stadt-Land)
Dichotome Unterscheidung unzureichend – ländliche Räume mit Verdichtungsansätzen vs. Dünnbesiedelte mit Bevölkerungsrückgang verbundene ländliche Räume
Regionale Disparitäten ergeben sich z.B. Zugangschancen zu Ausbildungsplätzen
Nenne Gründe zur Abwanderung aus dem ländlichen siedlungsstrukturellem Kreistyp von jungen Erwachsenen.
Verfolgung der eigenen bildungs- und berufsbiografischen Ziele
Tatsächliche Ausbildungsstruktur besser als eingeschätzt, evtl. Mangel an Wissen oder Transparenz zum Ausbildungsangebot in der Region
Räumliche Distanz zu den nächstgelegenen Berufschulzentren
„Digital Divide“ zwischen Stadt und Land
Breitbandversorgung auf dem Land mangelhaft – Jugendliche jedoch auf internetbasierte Pflege ihrer Sozialkontakte angewiesen
Partiziaptionsbedürfnis bezogen auf unmittelbare Gestaltung des sozialen Umfelds
Bemängeln z.B. Schließung von Jugendräumen trotz Beteiligungswunsch
Beschreibe die Bildungsbeteiligung Jugendlicher auf dem Land.
Negative Konnotation der Bildung auf dem Land: niedrigeres Bildungs- und Kulturniveau
Betrachtung der Bildungsbeteiligung bzw. Abschlüsse der Schulabgänger:innen nach Siedlungsstrukturtypen zeigt deutliche regionale Disparitäten
Erwerb höherer Schulabschlüsse (Hochschulreife) in ländlichen Regionen deutlich seltener im Vergleich zu urbanen Räumen
Mangel von Schulstandorten für weiterführende Bildung und damit geringere Chance auf höheren Bildungsabschluss
Erkläre den Index der Bildungsteilhabe von Jugendlichen.
Erstellt auf Grundlage von, für Jugendlich relevant, betrachteten Themen
3 Indikatoren:
Indikator der Angebots-Nachfrage-Relation des Ausbildungsstellenmarktes
Gibt Anzahl der offenen Stellen im Verhältnis zu dem bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungssuchenden
Um freie Ausbildungswahl zu ermöglichen müssen laut BVG 12,5% mehr Angebot im Verhältnis zur Nachfrage
Indikator der Anzahl Studierender je 1000 Einwohner:innen
Indikator des Anteils an Gymnasiast:innen an Schulabgänger:innen
Beschreibe die Kartierung der Bildungsteilhabe.
Nicht übliche Ost-West Problemkumulation
Schlüsselgruppe für die demografische Entwicklung:
18-22 Jährige (Abwanderungssaldo besonders hoch)
Weiterführende Bildungsoptionen stehen im Zusammenhang mit generiertem Bildungsteilhabeindex
Gebundene GTA in ländlichen Regionen (Nachmittagsangebote) unter Zumutbarkeitsaspekten inadäquat (Wohnort - Schulort)
Institutionell angebundene Freizeitangebote werden nur selten wahrgenommen, wenn sie sich außerhalb des Wohnorts befinden
Mobilitätskosten verhindern die Teilnahme an distanzierten Kultur- und Freizeitangeboten
Welches Fazit und welchen Ausblick stellen Reißig/ Tillman für die Bildungsteilhabe junger Menschen im ländlichen Räumen?
Beteiligungswünsche sollten bei der Konzipierung und Ausgestaltung von Bildungsangeboten für Jugendliche berücksichtigt werden
Bildungsinfrastruktur, aber auch Image bildet den Referenzrahmen für Übergangsentscheidung
Bustouren zu Ausbildungsbetrieben bewährt
Bildungspolitische Gestaltbarkeit der Rahmenbedingungen vor Ort
Erhaltung oder Ansiedlung von Bildungsstandorten kann Übergangsentscheidung beeinflussen
„Demografiefestigkeit“ und Überführung von Schulen in freie Trägerschaft zum Erhalt derer
„Peripherisierung“ entgegenwirken durch die Eröffnung von Bildungsmöglichkeiten
Jugendliche nicht primär als Ressource für Fachtkräftesicherung im Landkreis betrachten, sondern Bedürfnisse und Belange der Jugendlichen unterstützen
Beschreibe Bildung als Standortfaktor.
Gute Bildung und wohnortnahe Schulen sind ein wichtiger Standortfaktor
Ort für Familien
attraktiv für Unternehmen
Welche Ausgangslage des Bildungssystems herrscht in Sachsen bezogen auf den ländlichen Raum?
Bildung und wohnortnahe Schulen als (attraktiver) Standortfaktor für Haushalte
Seit Mitte der 90er Jahre Halbierung der Schülerzahlen in Sachsen
Prognose:
regional unterschiedlich ausgeprägter demogr. Wandel
Anstieg der Schülerzahlen in Ballungszentren
Rückgang der Schülerzahlen in grenznahen Regionen und ländlichem Raum, vor allem in Grund- und Oberschulen
Spannungsfeld zwischen vertretbaren Schulgrößen und Wohnortnähe
Welche Lösungen stellt das SMK und SMUL für die Erhaltung von Schulen im ländlichen Raum?
Erhalt von Schulstandorten UND Bildungsqualität, damit Chancengerechtigkeit für SuS im ländlichen Raum ggü. SuS im urbanen Raum
Vor allem Änderung der Absenkung der Mindestschülerzahlen
Moratorium für Mitwirkungsentzugsverfahren (die Durchführung der Schließungen vorübergehend gestoppt)
Schulgesetznovelle damit Übereinstimmung der Vorschläge mit Schulgesetzt möglich wird
Anwendung der Vorschläge auf alle Schulstandorte außerhalb der kreisfreien Städte Lpz, Ch, Dresden und den im Landesentwicklungsplan ausgewiesenen Ober- und Mittelzentren und auf solche, die demografisch gewertet sind
Keine Wiedereröffnung geschlossener Schulstandorte
Welche Maßnahmen sollen die Sicherung der sächsischen Grundschulen bewirken?
Bei Gleichbleibenden Rahmenbedingungen wird sich Zahl der Grundschulen weiter reduzieren
GS als Standortfaktor um Abwanderung in die Ballungsräume zu Lastend er ländlichen Räume zu stoppen
Jahrgangsübergreifender Unterricht
Sächsisches Kultusministerium hat Leitfaden für die Konzipierung eines jahrgangsübergreifenden Unterrichts erstellt
Klassenstufen 1 und 2, und 3 und 4 zusammen werden bei Berücksichtigung der Mindestschülerzahlen als Einheit gewertet
Stärkere Kooperation bei der Bildung von Schulbezirken
Zwecksvereinbarung zur Mindestsicherung der Schülerzahlen zwischen verschiedenen Schulträgern
Welche Maßnahmen sollen die Sicherung der sächsischen Oberschulen bewirken?
Oberschulen = zentrale Funktion für die Deckung des Fachkräftebedarfs in Industrie und Handwerk außerhalb der Großstädte
Derzeit sind OS durch „Mittelschulmoratorium“ vor Mitwirkungsentzügen geschützt
Gesetzlich angeordneter Aufschub der Schließung
Einzügige Oberschulen
Bisher mind. 2 Klassen pro Jahrgang gesetzlich vorgeschrieben
Vorschlag: Abweichung der Mindestschülerzahl zugelassen
Würde aber Wahlmöglichkeiten und Neigungskursangebote reduzieren
Oberschulen im Tandem
Lösung: Schulgesetzliche Verankerung der Zusammenarbeit zweier einzügiger OS in geographischer Nähe
Richtwert zur Klassenbildung (25) sollte erreicht sein
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