Wie lassen sich Kurz- und Langzeitgedächtnis voneinander unterscheiden ?
Ultrakurzzeitgedächtnis = Millisekunden
Arbeitszeitgedächntnis = Minuten
Langzeitgedächtnis
Welche Vorstellungen hatte man in den 50er Jahren über unterschiedliche Vergessensprozesse in Kurz- und Langzeitgedächtnis ?
Decay (Gedächtnisspur-Zerfall) und Interferenz (Theorie des Vergessens) auf die Unterscheidung STS/LTS konvergiert.
(Theorie des Vergessen)
Was ist 'Decay'? Wie wird Decay gemessen?
Decay = Gedächtnisspurenzerfall
Gemessen durch:
Erinnerungsleistung als Funktion der verstrichenen Zeit
Was ist pro- bzw. retroaktive Interferenz?
Pro-aktive Interferenz = Zuvor gelerntes interferiert mit neuem Lernen
Retro-aktive Interferenz= Neu gelerntes interferiert mit bereits gelerntem
Generell:
Interferenz ist umso größer, je schwerer gesuchte und interferiende Informationen voneianeiner unterscheidbar sind.
Welche Beobachtungen in (vermeintlichen) Kurzzeitgedächtnisaufgaben deuten auf eine Beteiligung des Langzeitgedächtnisses hin?
Decay im STS: Probleme
Keppel & Underwood, 1962: Das allererste Item in einem Experiment wird nicht vergessen.
Wickens, Born & Allen, 1963: Wenn nach einer Reihe von Konsonanten-Listen Zahlen erinnert werden sollen, zeigt sich ein deutlicher 'Release of PI'-Effekt.
Generell: Es gibt keine Zeitspanne, die nicht mit potenziell interferierender Aktivität gefüllt ist!
Weitere Evidenz, daß kurzzeitiges Erinnern denselben Regeln folgt wie langfristiges Erinnern: - Beteiligung von LTS an Leistungen in STS-Aufgaben
Was sind serielle Positionseffekte? Welche seriellen Positionseffekte gibt es
serieller Positionseffekt:
die Wahrscheinlichkeit, ein Item richtig zu erinnern, hängt von seiner Position in einer Liste (o.ä.) ab.
Primacy Effekt = an früh/ zuerst eingehende Informationen, besser erinnert wird als an spätere
Recency Effekt = zum Ende dargestellte Informationen besser im Gedächntnois behalten werden
Was ist eine (einfache bzw. doppelte) experimentelle Dissoziation?
Einfache experimentelle Dissoziationen (Glanzer, 1972):
Der Primacy-Effekt, aber nicht der Recency-Effekt ist abhängig von :
- Vertrautheit des Materials
- Präsentationsrate
- Alter der Vp
- Zusatztätigkeiten
Doppelte experimentelle Dissoziation (Kintsch & Buschke, 1969):
Semantische Ähnlichkeit beeinflusst den Primacy-Effekt, aber nicht den Recency-Effekt.
Phonologische Ähnlichkeit beeinflusst den Recency-Effekt, aber nicht den Primacy-Effekt.
Was sind die zentralen Anahmen des 'modalen Modells' von Atkinson & Shiffrin
Das 'modale Modell' von Atkinson und Shiffrin (1968)
Zentrale Annahme: Die Verweildauer im STS determiniert (bestimmt) den Transfer in den LTS.
Problem: Zahlreiche Hinweise, daß bloßes Wiederholen ('rote rehearsal') nicht zu einem dauerhaften Erinnern führt (z.B. Tulving, 1966; Morton, 1967)
Was sind die zentralen Annahmen des 'Levels of Processing'-Ansatzes? (LOP)
5 Annahmen
1) Gedächtnisleistungen basieren auf ?
2) Wo beginnt die Verarbeitung eher?
3) Wozu führt oberflächliche und tiefere Verarbeitung ?
4) Phonologische und Semantische Kodierung sind was nicht ?
Sondern führen wozu?
5) Unterscheidung zwischen STS und LTS ist eine Unterscheidung zwischen?
1. Gedächtnisleistungen basieren auf Nachwirkungen von Verarbeitungsaktivitäten
2. Verarbeitung beginnt typischerweise auf eher 'oberflächlichen' Ebenen
(phonologisch, orthografisch, phys. Erscheinungsbild) und geht dann
auf 'tiefere' Ebenen über (v.a. semantisch)
3. Oberflächliche Verarbeitung ("shallow processing") führt zu relativ
schlecht abrufbaren Gedächtnisspuren, tiefe Verarbeitung (semantisch-
elaborativ) führt zu relativ gut abrufbaren Gedächtnisspuren.
4. Phonologische & Semantische Kodierung sind keine Merkmale des STS oder LTS
sondern phonologische Kodierung führt zu kurzfristigem Behalten
Semantische Kodireungs führt zu langfristigem Behalten
5. Die Unterscheidung zwischen STS und LTS ist eine Unterscheidung
zwischen Prozessen und keine Unterscheidung zwischen Strukturen.
- Problem der Annahme einer seriellen Abfolge von Verarbeitungsschritten zunehmender 'Tiefe' (→ parallel-interaktive Modelle der Sprachverarbeitung, z.B. Rumelhart & McClelland, 1982)
Was versteht man unter 'transferangemessener Verarbeitung'?
Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Gedächtnisabrufs ist ?
Transfer-angemessene Verarbeitung
(transfer appropriate processing; Bransford et al., 1979) Die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Gedächtnisabrufs ist eine Funktion der Überlappung zwischen den Prozessen bei der Enkodierung und den Prozessen beim Abruf.
Was besagt das 'Prinzip der Enkodierungsspezifität'?
Prinzip der Enkodierungsspezifität (Tulving, 1983) Die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Gedächtnisabrufs ist eine Funktion der Überlappung zwischen Enkodierungskontext und Abrufkontext.
Bei Bransford 1979
zwischen Prozessen bei der Enkodierung und den Prozessen beim Abruf
Was sind explizite bzw. implizite Gedächtnismaße?
Wodurch unterscheiden sich deklaratives und nichtdeklaratives Gedächtnis?
Was ist das Reliabilitätsproblem?
Implizite sind nicht Reliabel
Scheindissoziation
Was versteht man unter episodischem bzw. semantischem Gedächtnis?
Episodisches = Wissen über Erfahrungen/Erinnerungen
Semantisches= Faktenwissen
Was besagt das Generate-Recognize-Modell des Recalls
Regocnize = rekogniton = wiedererkennen
Recall = abrufen/ wiedergeben
Modell versucht verschiedene Gedächtnisaufgaben mit unterschiedlichen Gedächtnissprozesse gleichzusetzen
Implikation =
Darf keine Bedingung geben bei der Recall Leistung die Rekogniton übersteigt
Was ist das Kontaminationsproblem?
Dieselben Antworten auf Verhalten können auf unterschiedliche Prozesse zurückgeführt werden
Erinnern kann auf episodischem oder auch Vertrautheitsanspruch beruhen
Auf welchen Annahmen beruht die Prozess-Dissoziations-Prozedur?
2 Prozess Theorie des Wiedererkennens
Rekollektion = bewusstes Erinnern
Familiarität = Reiz kommt einem Vertraut vor
Problem:
Wiedererkennung sind beide Prozesse beteiligt
Die Prozedur versucht es zu trennen
Wie funktioniert die Prozess-Dissoziations-Prozedur?
Welche Annahmen macht das Gedächtnismodell Minerva?
Nichts wird überschrieben
Alle Begnungen mit einer Stimuls Episode führt zu einem neuen Gedächtniselement
Jeder Gedächtnisabruf liefert 2 Resultate
Was sind Schema-Effekte?
Erinnerungen beinhalten häufig Ereignisstrukturen und werden oft als Schemata bezeichnet
Schematas können hilfreich sein für korrekte Erinnerungen als auch zur Verfälschung führen.
Wirken sich Schema-Effekte förderlich oder hinderlich auf Gedächtnis- leistungen aus?
Sowohl als auch
Schemakonsiste Verbindungen können geschlossen werden, auch wenn die Geschehnisse gar nicht passiert sind
Was versteht man unter implizitem Lernen?
Gehört zum Prozedualem Lernen
Prozeduales/implizites
Lernen ohne das man weiß, das/was/ man lernt
Lernen ohne Absicht
Wie wird implizites Lernen experimentell untersucht?
Lernen ist dann “implizit” wenn es auf nicht verbalisierbaren Informationen beruht.
Experimentelle Paradigem zur Untersuchung impliziten Lernens
Lernen künstlicher Grammatiken
Steuerung komplexer Systeme
Sequenzlernen
Was versteht man unter dem Informationskriterium?
Verbale Berichte sind nur, dann valide wenn sie auf derselben Information beruhen, die sich im Lernen manifestiert hat.
Was versteht man unter dem Sensitivitätskriterium?
Gelernte Informationen sind im Prinzip verbalisiertbar, aber nicht stark genug um verbalisiert zu werden.
Gibt es implizites Lernen?
Explizites Wissen korreliert meist positiv mit impliziten LErnen
Dies schließt jedoch einen zusätzlichen Beitrag 'echten' impliziten Wissens nicht aus.
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