Empathie-Altruismus Hypothese (neu)
Batson 1994
Kummer/Besorgnis und Empathie/Mitgefühl stellen distinkte, d.h. unterscheidbare emotionale Reaktionen auf die Wahrnehmung von Leid/Not einer anderen Person dar
Empathie bzw. empathische Gefühle werden hervorgerufen, wenn die außenstehende Person die Perspektive der notleidenden Person übernimmt; die Ausprägung dieses Gefühls ist eine Funktion der wahrgenommenen Bedürftigkeit sowie der Bindung an die notleidende Person
Empathische Gefühle rufen die altruistische Motivation hervor, Leid/Not einer anderen Person durch eigenes Handeln zu reduzieren; die Ausprägung dieser Motivation entspricht der Ausprägung der empathischen Gefühle
Möglichkeit zur empirischen Trennung zwischen egoistisch und altruistisch motiviertem Hilfeverhalten
Möglichkeiten zur empirischen Trennung
=> Randbedingungen herstellen, unter denen zu erwarten ist, dass egoistisch motivierte Personen Hilfeverhalten reduzieren bzw. einstellen
=> INCREASING the cost of escaping should increase the rate of helping in ecoistically motivated persons
=> REDUCING the cost of escpaing should decrease the rate of helping in egoistically motivated persons
Empathie-Alturismus
Batson et al. (1981)
Experiment + Versuchsplanung
H: Empathie resultiert in altruistisch motiviertem Hilfeverhalten
spezifische Hypothese: Personen, die ein hohes Niveau an Empathie erleben, leisten in hohem Maße Hilfe, unabhängig davon, ob die “Flucht” aus der Situation leicht oder nur schwer möglich ist
Methode
2x2 faktorielles Design
UV1: Möglichkeit zur Flucht (leicht vs. schwer)
UV2: Niveau der Empathie (gering vs. hoch)
AV: Bereitschaft zur Hilfeleistung
=> Coverstory: Studie zur Leistungsfähigkeit unter aversiven Arbeitsbedingungen
Nach 2 Aufgaben ist Elaine so durch die Elektroschocks mitgenommen, dass VL die Aufgabe unterbricht
—> VL schlägt vor, dass Elaine nicht weitermacht sondern die VPN (Beobachter)
Operationalisierungen
Möglichkeit zur Flucht => VPN werden informiert, dass sie die Person bei 2 Aufgaben oder bei allen 8 Aufgaben beobachten müssen
Niveau der Empathie => Ähnlichkeit zw. VPN und Elaine (Fragebogen)
AV1: Bereitschaft, die Rollen zu tauschen
AV2: Zahl der Aufgaben, die VPN übernehmen möchte
negative-state-relief
Kontroverse Frage: Ist Hilfeverhalten aus Mitleid altruistisches Verhalten?
Cialdini et al. (1987): Negative-state-relief
=> Wenn Menschen andere Person leiden sehen, erzeugt dies einen aversiven Zustand
=> Menschen sind bestrebt, diesen aversiven Zustand zu reduzieren / aufzuhaben
=> Hilfeleistung kann ein Mittel (neben anderen) sein, um dieses egoistische Ziel des “negative state relief” zu erreichen
Weak AI / strong AI
Weak AI: Machines can act as if they were intelligent
Strong AI: Machines can act as if they were intelligent and machines that do so are actually consiously thinking
John Searle (2017)
Axiome (3)
Axiom 1: Computer programs are formal (syntatic)
Axiom 2: Human minds have mental contents (semantics)
Axiom 3: Syntax by itself is neither constituive of nor sufficient for semantics
=> Programs are neither consituitive of nor sufficient for minds
—> strong AI is false
John Searle - The Chinese room
Verständnis und Bewusstsein
Gedankenexperiment - The Chinese room
Like a computer, I manipulate symbols, but I attach no meaning to the symbols. The program enables the person in the room to pass the Turing test for understanding Chinese but he does not understand a word of Chinese
From the fact that a system can be simulated by symbol manipulation and the fact that this is “thinking”; it does not follow that thinking is equivalent to formal symbol manipulation
=> crucial distinction between
formal symbol manipulation that is done by the computer (syntax)
mental contents biologically produced by the brain (semantics)
Edelman: “Die Natur ist kein Computer”
Physiologische Strukturen und Prozesse im Gehirn weisen Qualität auf, die jenseits der mathematischen Berechenbarkeit liegt
=> wegen Wahrnehmung und Selbstorganisation (Emergenz)
Natur kennt keine Zahlen / Quantifizierung
ausschließlich aus Operatoren bestehend, die aufeinander wirken
sich in permanenter Veränderung befinden, somit sich die Wirkung der Operatoren ständig ändert
Zahl der Operatoren annähernd unendlich
=> Nicht-lineare Wechselwirkungen
=> Rückkopplungsprozesse
=> Selbst-organisierende Vorgänge (Emergenz)
Verständnis
=> knowledge und understanding nicht gleichsetzen
=> understanding is never fully virtual or abstract, it requires operation in form of interaction
The binding problem
=> Integration räumlich weit entfernter Gehirnaktivitäten entlang reziprok gekoppelter Verknüpfungen in beiderlei Richtungen —> synchrones Feuern räumlich weit entfernter Neurone
=> Bewusstseinszustand: Ausschlussprozess entspricht Integration einer außerordentlichen Menge an Informationen in kürzester Zeit —> diese Leistung von keinem Computer je erreicht worden
Formale cluster
mentale Karten
Soziale Dilemmata
Tabelle
25/25
20/50
50/20
5/5
Kooperationsindex
Art des Spiels
Gleichgewicht?
Öffentliche Güter?
K = R - P / T - S
(Chicken Game: Temptation > Reward > Sucker > Punishment)
(Assurance Game: Reward > Temptation = Punishment > Sucker)
Chicken Game
Wechselseitige Defektion ist kein dominantes Gleichgewicht
Kollektivgutproblem (Chicken Game S > P) => wenn beidseitige Defektion zur Katastrophe führt
Maßnahmen, um demand characteristics zu minimieren (6)
Cover story
völlig ahnungslosen VL
VL ist blind bzgl. der experimentellen Bedingungen, in die die VPN zugewiesen werden
zeitlich/räumliche/inhaltliche Trennung der Manipulation der UV und der Erfassung der AV
Feldstudien
Abfrage der Vermutung
=> NICHT Zeitreihenanalyse und Randomisierung
Merkmale einer Gruppe
Gruppe = eine Personenmehrheit, die in einer gewissen Zeitspanne häufig miteinander interagiert und deren Anzahl so gering ist, dass jede Person mit allen anderen “face to face” in Verbindung treten kann (Wiswede, 1991)
Zentraler Aspekt => Interaktionshäufigkeit
Strukturelle Merkmale vn Gruppen
Gemeinsames Motiv/Ziel
EIn System gemeinsamer Normen zur Regelung der zwischenmenschlichen Beziehungen
Ein System von Positionen und damit verbundener Rollen
Ein Geflecht gefühlsmäßiger Wechselbeziehungen zwischen den Personen (Gruppenkohäsion, Gefühl der Zusammengehörigkeit und Verbundenheit)
5 grundlegende Mechanismen, die die Entstehung von kooperativem Verhalten erklären (Rand & Nowak)
Kin selection => Kooperieren mit (genetisch) Verwandten
Direct reciprocity (repetition): “Ich helfe dir, du hilfst mir”
Indirect reciprocity (reputation): “Ich helfe dir, jemand anderes hilft mir”
Spatial selection: Gruppen von kooperativen Personen stehen gut da (selbst wenn sie von nicht-kooperativen Personen umgeben sind)
Group selection: Gruppen von kooperativen Personen sind anderen Gruppen überlegen (insbesondere wenn viele kleine Gruppen existieren)
Entropie
Maß für die Unordnung (Unbestimmtheit) in einem System (Thermodynamik); Balancing beeinflusst die Unordnung.
Sunk cost effect
= Kosetn, die bereits in der Vergangenheit entstanden sind
sunk costs stehen bereits fest, wenn ein Akteuer eine neuerliche Entscheidung zwischen Handlungsalternativen trifft. Aus rein rationaler Logik heraus dürfen sie bei einer Entscheidung zwischen Handlungsalternativen also keine Berücksichtigung finden.
=> Aber: Individuen berücksichtigen sunk costs dennoch sehr häufig
Bsp.:
Verkauf von Aktien (Einkaufspreis wird als Kriterium verwendet)
Partnerschaft beenden (Länge der Partnerschaft als Kriterium)
Mediatorvariable
=> Welcher Prozess treibt den Effekt? Wie beeinflusst die UV die AV?
Emergenz
Entstehung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems von Elementen (Operatoren) infolge des Zusammenspiels (der Selbstorganisation) seiner Elemente
Experiment
=> Manipulation der UV
Kontrolle über Ausprägungen der UV
Konstanthaltung aller anderen situativen Kontextfaktoren
=> Zufallszuweisung der Probanden in die experimentellen Bedingungen
Ausschluss möglicher Einflüsse durch Persönlichkeitsunterschiede (= Konstanthaltung personaler Faktoren —> in den Bedingungen befinden sich Personen, die sich nicht systematisch in personalen Merkmalen unterscheiden)
Reaktivität
=> Reaktivität liegt vor, wenn die Messung (oder die Beobachtung) das VH der Beobachteten beeinflusst
=> Indirekte Messverfahren können Reaktivität ausschließen
Bsp. Reaktionszeitbasierte Verfahren zur Erfassung impliziter Einstellungen
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