Was versteht man unter Personalcontrolling und wozu dient es?
Personalcontrolling
= ist nicht nur Kontrolle sondern auch zukunftsorientierte Lenkung, Steuerung, Zielsetzung, Planung, etc.
=> “die auf den Erfolg des UN ausgerichtete Planung, Kontrolle und Steuerung personalwirtschaftlicher Maßnahmen”
—> dient dazu, den Personalbereich konsequent und wirtschaftlich zu beobachten & zu strukturieren
—> es soll gemessen werden, welchen Beitrag die Arbeit bzw. personalwirtschaftliche Tätigkeiten zum UN-Erfolg leisten
—> neben quantitativen Dimensionen wie Personalkosten & -aufwand sollen auch qualitative Dimensionen einbezogen werden: Zufriedenheit, Motivation, Betriebsklima, Führungsstil
Welche Ziele verfolgt Personalcontrolling?
Ziele des Personalcontrollings:
Übersicht über Struktur & Entwicklung der Personalkosten verbessen
Grundlagen für Entscheidungen in Bezug auf personalwirtschaftliche Aktivitäten optimieren
Personalengpässe entschärfen
Fluktuation von Personal vermindern
Produktivität der Arbeit steigern
Personalkosten senken
Leistungsmotivation steigern
Kosten für Personalarbeit senken
Abwesenheiten/Fehlzeiten von MA vermindern
interne Stellung der Personalarbeit stärken
Welche Aufgabenfelder im Personalcontrolling gibt es?
Aufgaben des Personalcontrollings:
=> wichtig: Integration & Koordination!
Koordinatiom im Personalbereich :
zw. Bestandteilen der P’planung
zw. P’planung & - kontrolle
zum P’informationssystem
zu P’führung & Organisation
Verknüpfung zu anderen Funktionsbereichen:
Investitions- und Finanzplanung
Gesamtplanung berücksichtigen
Beteiligung an strategischer Personalarbeit:
strategische Auswirkungen von p’wirtschaftlichen Entscheidungen
Anpassung an Umweltänderung
Ausrichtung und Bewertung der P’arbeit:
wirtschaft. Durchdringung & Relevanz der P’arbeit
=> generelle vielseitige Aufgabenfelder, es müssen alle personalen Tätigkeitsfelder im Personalcontrolling bearbeitet werden:
-> P’bestandsanalyse: Fähigkeit-/struktur-controlling
-> P’bedarfsbestimmung: Anforderung-/Bedarfs-controlling
-> P’beschaffung: Beschaffungsweg, Bewerberauswahl-c.
-> P’entwicklung: Bildungs-/Laufbahn-controlling
-> P’freisetzung: Freisetzungsabwicklungs-c.
-> P’einsatz: A’platz-/Aufgaben-/A’zeit-controlling
-> P’führung: Motivations-/Führungs-/Kulturcontrolling
-> P’kostenmanagement: Budget-/Kostenstruktur-C.
Welche Ebenen des Personalcontrollings gibt es?
3 Ebenen des Personalcontrollings:
Kostencontrolling / kalkulator. Controlling
= regelmäßige Planung & Kontrolle der Personalkosten & der Personalabteilung per analytischer Evaluation
-> per Rechnungswesen, Kostenstellenbudget, Kostenartenbudget
=> Sichtweise: Personal als Kostenfaktor, Personalabteilung als Kostenstelle
=> Erfolgskriterien: Budgeteinhaltung
Effizienzcontrolling / Wirtschaftlichkeitscontrolling
= misst Produktivität der Personalarbeit, bewertet Personalwirtschaftliche Prozesse (Bewerbungsgespräche, Schulungen, wird richtig ausgeführt?) mit Blick auf Ressourceneinsatz (keine Verschwendung) & Zeiteinsatz
=> Sichtweise: Personalarbeit als innernetriebl. Servicefunktion
-> Ziel: Schritt für Schritt Ressourcen minimieren, nicht aber Zweckmäßigkeit zu überprüfen!
Erfolgscontrolling / Effektivitätscontrolling
= misst Nutzen der Personalarbeit per Gegenüberstellung von Kosten & Effektivität (tut man die richtigen Dinge?) und soll helfen, Personalarbeit ökonomisch rechtzufertigen
-> per Evaluation der Arbeitsproduktivität, Leistung, Motivation
=> Sicht: Personalarbeit als Investition
´Kennzahlen sind für die Effizienzmessung des Personalcontrollings erforderlich, welche Formen können diese haben?
Formen von Kennzahlen:
absolute Zahlen
Summen (z.B. MA-Zahl)
Differenzen (z.B. Fehlzeiten)
Mittelwerte (z.B. durchschnittl.Dauer Betriebszugehörigkeit)
Verhältniszahlen
Gliederungszahlen
(z.B. Anteil der Personalkosten an Gesamtkosten)
Beziehungszahlen
(z.B. durchschnittl. Erlöse pro MA)
Indexzahlen
(z.B. Krankenstand mehrere Jahre im Verhältnis zu einem Basisjahr)
Welche Methoden können im Personalcontrolling eingesetzt werden?
4 Methoden des Personalcontrollings:
Nutzwert-Analyse
= ermittelt ,per nicht-monetärer Punktebewertung, inwieweit Ziele des P’managements erreicht wurden
Kostenvergleichsrechnung
= vergleicht Kostenwirkung versch. Instrumente
-> höhste Effizient hat Instrument mit niedrigsten Kosten
Kosten-Wirksamkeits-Analyse
= stellt Kosten des Instruments dessen Wirkung (nicht-monetär) gegenüber
-> nur möglich, wenn Kosten bekannt und Nutzen messbar
Kosten-Nutzen-Analyse
= stellt Kosten & Erträge des Instruments gegenüber
-> höchste Wirkkraft hat Instrument mit höchstem Kapitalwert, also wenn Diff. zwischen Erträgen & Kosten am höchsten
Auf welche Vergleiche kann das Personalcontrolling zurückgreifen, um die Effizienz des Personalmanagements zu messen?
Welche Daten können verwendet werden
Vergleiche, um die Effizienz des Personalmanagements zu messen
Zeitvergleiche
= Kontrolle im Zeitablauf mit Ziel, Abweichungen anzuzeigen
Betriebsvergleiche / Benchmarking
= systematische Vergleiche mit direkten Wettbewerbern oder andere UN-Bereiche
Soll-Ist-Vergleiche
= Vergleich anvisierter mit tatsächlicher Personalmanagement-Effizienz,
Feststellung von Abweichungen, Korrekturmaßnahmen
Systematische Analysen benötigen Personaldaten
=> mittels neuer IT & Kommunikationstechnologie können Daten besser erfasst und ausgewertet werden
Bsp: Leistungen, Gehälter, MA-Engagement
= Big Data Analytics
Welche konzeptionellen Grenzen bzw. methodischen Schwierigkeiten gibt es bei der erfassung und Messung entsprechender Kennzahlen?
Methodische Schwierigkeiten / Konzeptionelle Herausforderungen:
Kausalität
= Kausalzusammenhang zw. Instrumenten-Einsatz & Effizienz-Veränderung kann nur belegt werden, wenn es einen stabilen Zusammenhang zwischen Referenz- und Messgröße gibt und andere Faktoren gleichbleibend sind oder vernachlässigt werden können
Wirkungsrichtung
= es ist nicht immer leicht zwischen dem Grund und der Wirkung beim Einsatz bestimmter Instrumente zu unterscheiden
Bsp. führen Weiterbildungsaufwendungen zu gesteigerter Produktivität zu oder leistet sich UN wegen gest. Prod. Weiterbildung?
Wirkungsverzögerung
= nicht einfach zu erfassen ob die Verwendung von Personalmanagement-Instrumenten direkt oder mit Verzögerung eine höhere Effizient mit sich bringt
Bsp. PE Maßnahmen
Ursache-Wirkungs-Zusammenhang
= wird oft falsch unterstellt, denn schon kleinste Veränderungen am Instrument können gravierende Auswirkungen auf die Effizienz haben
größtes Problem:
Irrglaube, über exakte Kennzahlen zu verfügen, die die komplexe Messbarkeit und Steeurbakeit des menschl. Verhaltens widerspiegeln!
=> PC darf sich nicht nur auf messbare Aspekte beschränken sondern muss sich auch zwingend mit den Zusammenhängen menschl. Existenz befassen
=> leider dienen Erfolgsbeiträge, die durch Kennzahlen belegt sind, nicht nur der Reflexion sondern auch (vorrangig) zur Legitimation von personalwirtschaftlichen Strukturen
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