Ökologische Nische
Ecological niche: The role an organism plays in a community
Effekte von Arten auf Ökosystemprozesse
Ökosystemprozesse: Transfern von Energie und Material von einem Pool zum anderen
1) Klima (Mikroklima, Licht, Albedo, Wind)
2) Wasserkreislauf (Verdunstung, Versickerung)
3) Kohlenstoffkreislauf (Photosynthese, Atmung, Zersetzung)
4) Nährstoffkreislauf (N-Fixierung, Zusammensatzung Streu)
Arten können sehr unterschiedliche Effekte auf Ökosystemprozesse haben, da sie sich in ihren funktionellen Eigenschaften (functional traits) unterscheiden
Beispiel: Blatt vs. Nadel
Strukturell
Blattform, -winkel
Lichtaufnahme
Verdunstung
Interzeption
Biologisch/ Chemisch
Phänologie
Blattchemie
Frassschutz
Bodenbildung
Bodenorganismen
-> Mikroklima, Wasserkreislauf, Produktivität
Klima (Effekte)
Albedo & Wärme
Lichteinfall
Übersicht Mikroklima-Effekte Wald
Wasserkreislauf (Effekte)
Wasser, das direkt von der Vegetation aufgefangen wird
Stammabfluss
Kronendurchlass
Interzeption von Nadelwäldern größere als bei Laubwäldern
-> Wasserbilanz
Kohlenstoffkreislauf (Effekte)
Artenvielfalt & Stand age
Nährstoffkreislauf (Effekte)
Blatt-Bodenprozesse
Stickstoff-Fixierer
Aktinorhiza Symbios Francia mit Bäumen und Sträuchern
Leguminosen-Rhizobium Symbiose
Fixierung von atmosphärischem N2
Rhizobie: molybdänhaltige Nitrogenase
Pflanze: Leghämoglobin bindet Sauerstoff
Höhere N-verfügbarkeit = Wachstumszunahme
Bestehende Arten können eventuell verdrängt werden
Invasive Arten I
Invasion von Mycria faya einem N-fixierendem Gehölz in den Wäldern Hawaiis
Stickstoffgehalt verändert
Effekt auf Artenzusammensetzung langfristig
Invasive Arten II
Knoblauchrauke Alliaria petiolate invasiv in Nordamerika
Wurzelexudate: Senfölglycoside
Hemmt die Sporenkeimung von AM-Pilzen
Kaum Mykorrizierung
Reduziertes Wachstum von Baumsämlingen
Effekte von Invasive Arten auf Ökosystemprozesse
Keystone-Arten
Arten mit geringerer Häufigkeit, die trotzdem einen extrem starken Effekt auf ihre Umgebung & auf andere Organismen haben. Wichtige Player im Ökosystem
Beispiele
Misteln
Misteln wurden von Woodlands entfernt: 1/3 der Vogelarten verschwanden
Früchte fehlen
Weniger Blattstreu = weniger Insekten
Regenwürmer
Bodeningenierue
Durchmischung
Struktur
Humusbildung
Nährstoffverfügbarkeit
-> Noderamerika wurde auch unterirdisch besiedelt von Regenwürmern aus Europa
Der Effekt von Arten auf Ökosystemprozesse hängt neben den artspezifischen funktionellen und strukturellen Eingenschaften auch von ihrer Häufigkeit, Verteilung und Rolle im Ökosystem ab
Interaktionen zwischen Arten
Parasitismus
Herbivore
Räuber-beute
Mutualismus (z.B. Mykorrhiza)
Faszilation (erleichternd)
Positive Interaktionen
die tief wurzelnde Tanne transportiert Wasser nach oben, welches dann auch den weniger tief wurzelnden Buchen bereit steht
oder durch einen N-Fixierer sind mehr Boden-Nährsotffe verfügbar, die auch andere Arten nutzen können
Konkurrenz (hemmend)
Negative Interaktionen
Verfügbarkeit von Licht. In dichten Beständen herrscht oft ein Wettkampf um Licht, nicht nur zwischen Arten (inter-spezifisch) sondern auch innerhalb von Arten (intra-spezifisch)
Invasiver N-Fixierer verdrängt langsam wachsende Arten
Ökosystemprozesse
Ökosystemprozesse & Artenanzahl
Some processes (or stocks) may increase (as shown) with increasing species number; others may show an exponential decrease
Ökosystemprozesse & Artenhäufigkeit
Removal of dominant species from an ecosystem has greater impact on ecosystem processes than does removal of rare species
Ökosystemprozesse & Speziestyp
Similarly, the removal of keystone species has large ecosystem effects, whereas removal of one species of a functional type allows other species in that functional type to increase in abundance ; this compensation would cause only moderate ompact on ecosystem processes, until most species from that functional type have been removed
Effekte der Pflanzen-Biodiversität auf Ökosystemprozesse
Ergebnisse aus einer Analyse vieler Experimente
in den meisten Experimenten überwiegt der asymptotische Zusammenhang! d.h. werden weniger Arten entfernt ändert dies nicht die Größe des Ökosystemprozesses
Biodiversitätsexperimente: wichtigste Ergebnisse
Produktivität steigt mit Artenzahl asymptotisch = bessere Ressourcenausnutzung
Die Vielfalt innerhalb eines Funktionstyps kann die Effizienz der Ressourcennutzung und Ressourcenerhaltung in Ökosystemen verbessern
Artenvielfalt und Ökosystemstabilität
Die Vielfalt funktionell ähnlicher Arten stabilisiert die Ökosystemprozesse, da Arten ähnlich auf Umweltveränderungen reagieren
Die Vielfalt bietet eine Versicherung gegen Veränderungen unter extremen oder neuartigen Bedingungen
Aber: ein Ökosystem mit funktionell unterschiedlichen Arten, die verschieden aus Umweltfaktoren reagieren, können die Veränderungen stärken
Sind Mischwälder resilienter?
Monokulturen machen es leichter für Schädlinge, wie z.B. den Borkenkäfer
mehr Arten = bessere Stabilität
mehr Arten = bessere Ressourcennutzung
Unterschiedliche Ausnutzung
Krone (Licht)
Wurzelraum (Nährstoffe)
mehr Arten = höhere Konkurrenz?!
Baumartenmischung
Monokultur vs. 2 Arten-Mischung
Overyielding = höherer Ertrag als erwartet
Facilitation
Reduzierte Konkurrenz
Mögliche positive Effekte von Baumvielfalt auf Produktivität
Mischwald der Zukunft
mehr Arten sind wohl besser als weniger Arten
Die ausgewählten Baumarten sollen in ihren unter- und oberirdischen funktionellen Eigenschaften möglichst komplementär sein
Hohe Komplementarität bei vielen Arten = “das Risiko streuen und die Chance erhöhen”
da der Wasserverbrauch eng mit der Bestandsdichte zusammenhängt muss die Bestandsdichte kontrolliert werden
Balance zwischen Verringerung der Bestandsdicht und Erhaltung der Komplementarität der Arten
Zusammenfassung
Arten haben Aufgrund ihrer unterschiedlichen funktionellen Eigenschaften unterschiedliche Effekte auf Ökosystemprozesse
Wie stark Arten Prozesse im gesamten Ökosystem beeinflussen hängt auch von ihrer Häufigkeit und Rolle im System ab
Zwischen den Arten gibt es positive und negative Wechselwirkungen (z.B. Mutualismus, Facilitation, Konkurrenz)
Produktivität steigt häufig mit Artenvielfalt, das bessere Ressourcenausnutzung
Stabilität von Ökosystemen bei höherer Diversität von ähnlichen Arten größer
Mischwälder erscheinen resilienter, vor allem wenn Arten sich ergänzen
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