Buffl

Lernfragen gesammelt

MU
by Merle U.

Welche Bedeutung spielen die einzelnen Komponenten eines verfahrensübergreifenden Vulnerabilitäts-Stress-Modells? (VL2)


  • Prädisposition und Vulnerabilität: Risiko- und Schutzfaktoren (z.B. genetische Prädisposition, Geschlecht, Alter, Kultur, sozioökonomischer Status,…)

  • Ausbruch bzw. Exazerbation einer Störung: Rolle auslösender Situationen ist oft störungsspezifisch (z.B. Auslöser bei Depression: Verlust,…)

  • Eigendynamik der Störung = Selbstverstärkungsmechanismen, die zur Entwicklung und Aufrechterhaltung der Störung beitragen; Eigendynamik bedingt mit, warum Störung fortbesteht, auch wenn primär auslösende Faktoren nicht weiter existieren. (Beispiel: Teufelskreis einer Panikattacke,…); erfahrensbezogene Einordnung: Eigendynamik der Störung ist stärker in verhaltenstherapeutischen Ansätzen konzeptualisiert, zunehmend auch in psychodynamischen Ansätzen

  • Personen x Umwelt Interaktion: Eine bestimmte Problematik / Situation trifft auf Menschen mit unterschiedlich entwickelten Schutzfaktoren (z.B. Resilienz, Kohärenzgefühl, Selbstwirksamkeitserleben); Umwelt (Soziale Umwelt, Kultur, Gesellschaft) reagiert unterschiedlich auf Problematik (z.B. Reaktion der Eltern auf beginnende Anorexie der Tochter,…)

  • aufrechterhaltende Faktoren / Zukunfterwartungen: Grundsatz: keine chronische psychische Störung ohne aufrechterhaltende Faktoren!; sind teilweise Bestand der diagnostischen Kriterien, z.B. Vermeidungsverhalten bei PTBS o. Angststörungen -> Fast immer relevant für die PT


  •  Wie unterscheiden sich die DSM-5 Kriterien der Geschlechtsdysphorie bei Kindern von

    denen bei Jugendlichen / Erwachsenen?

VL9


Geschlechtsdysphorie bei Kindern

A Eine seit mindestens 6 Monaten bestehende ausgeprägte Diskrepanz zwischen Gender und Zuweisungsgeschlecht Mindestens sechs der folgenden (von denen eines Kriterium A1 sein muss):

  1. Ausgeprägtes Verlangen oder Insistieren, dem anderen Geschlecht (oder einem alternativen Gender, das sich vom Zuweisungsgeschlecht unterscheidet) anzugehören

  2. Bei Kindern mit männlichem Zuweisungsgeschlecht: ausgeprägte Vorliebe, sich weiblich zu kleiden und zu schminken; bei Kindern mit weiblichem Zuweisungsgeschlecht: ausgeprägte Vorliebe für ausschließlich typisch maskuline Kleidung und großer Widerstand, typisch feminine Kleidung zu tragen

  3. Ausgeprägte Vorliebe dafür, in Rollen- und Fantasiespielen gegengeschlechtliche Rollen einzunehmen

  4. Ausgeprägte Vorliebe für Spielzeug, Spiele oder Aktivitäten, mit denen sich Kinder des anderen Geschlechts typischerweise beschäftigen

  5. Ausgeprägte Vorliebe für Spielgefährten des anderen Geschlechts

  6. Bei Kindern mit männlichem Zuweisungsgeschlecht: ausgeprägte Ablehnung typisch jungenhafter Spiele, Spielzeug und Aktivitäten und ausgeprägte Vermeidung von Raufen und Balgen; bei Kindern mit weiblichem Zuweisungsgeschlecht: ausgeprägte Ablehnung typisch mädchenhafter Spiele, Spielzeug und Freizeitaktivitäten

  7. Ausgeprägte Ablehnung der eigenen primären Geschlechtsmerkmale

  8. Ausgeprägtes Verlangen nach den primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmalen im

    Einklang mit dem erlebten Gender

B Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen


Geschlechtsdysphorie bei Jugendlichen u.

Erwachsenen

A Eine seit mindestens 6 Monaten bestehende ausgeprägte Diskrepanz zwischen Gender und Zuweisungsgeschlecht Mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt:

  1. Ausgeprägte Diskrepanz zwischen Gender und den primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmalen

  2. Verlangen, primäre und/oder sekundäre Geschlechtsmerkmale loszuwerden (J: zu verhindern)

  3. Verlangen nach den primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmalen des anderen Geschlechts

  4. Ausgeprägtes Verlangen oder Insistieren, dem anderen Geschlecht* anzugehören

  5. Ausgeprägtes Verlangen danach, wie das andere Geschlecht* behandelt zu werden

  6. Ausgeprägte Überzeugung, die typischen Gefühle und Reaktionsweisen des anderen Geschlechts aufweisen

B Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen



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Merle U.

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