Definiere die Begriffe Psychose und Schizophrenie, Grenze sie damit voneinander ab.
Psychose
Psychische Störung mit Beeinträchtigung des Realitätsbezugs
Schizophrenie
Konkrete psychische Störung/Diagnose
Sehr heterogenes Störungsbild
Sehr unterschiedliche Menschen können eine Schizophrenie-Diagnose haben
Sehr unterschiedliche Symptome können zu einer Schizophrenie-Diagnose führen
Beschreibe die allgemeine Symptomatik der Schizophrenie mit den zentralen Schlüsselbegriffen der Störung! (7)
Ich-Störungen: Betroffene erleben sich selbst und die Umwelt fremd, z.B. Gedankeneingebung, Gedankenentzug und Gedankenausbreitung
Störung des Affektregulation: wechselndes Auftreten extremer Stimmungen und Gefühle, z.B. verflacht, parathym oder labil
Neuro-kognitive Störungen: Beeinträchtigungen in Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis, z.B. Konzentrationsstörung, Merkfähigkeitsstörung oder Auffassungsstörung
Inhaltliche Denkstörungen: Fehlinterpretation der realen Wahrnehmung, z.B. Wahnwahrnehmung, Wahnstimmung oder Wahneinfall
Formale Denkstörungen: Veränderung in sprachliche Äußerungen und/ oder in der Geschwindigkeit, Kohärenz und Stringenz des Gedankenablaufes, z.B. Vorbeireden, Zerfahrenheit oder Neologismen
Antriebs- und Psychomotorische Störungen: Minderung des Antriebs und der emotionalen Reaktionsfähigkeit, z.B. antriebsarm, antriebsgehemmt, Bewegungs- und Sprachstereotypien
Wahrnehmungsstörungen: Abweichungen der Realitätswahrnehmung, z.B. akustische Halluzinationen, Körperhalluzinationen oder Geruchs- und Geschmacksstörungen
Was ist die “Positive Symptomatik” (auch Plus-Symptome)? Beschreibe kurz, was dazu gehört!
Was ist der “Wahn”? Definiere!
Welche unterschiedlichen Formen kennst du?
Definiere “Halluzinationen”! Welche Formen gibt es? Betrachte diese auch differenzialdiagnostisch.
Halluzinationen und andere Wahrnehmungsstörungen: Sinneseindrücke in Abwesenheit relevanter Umweltreize
• Beispiel: Ein Betroffene hört Stimmen, obwohl keiner im Raum ist (Akustische Halluzinationen)
• Formen
• Am häufigsten auditiv in Form von Stimmenhören • AlleSinneskanälemöglich:visuell,taktil
Differenzialdiagnose Stimmenhören: auch bei Gesunden und anderen psychischen Störungen
• z.B.nach Verlust nahestehender Menschen, PTBS, Borderline-Persönlichkeitsstörung, schwere depressive Episoden, biopolare Störungen, Intoxikation
Pathologische Bedeutung auditiver verbaler Halluzinationen: Was sind typische Merkmale bei Behandlunsgdürftigkeit vs. Nicht-Behandlungsbedürftigkeit?
Definiere und beschreibe desorganisiertes Denken und Verhalten!
Was bedeutet “Negativ-Symptomatik”?
Was sind die 5 großen As der Negativ-Symptomatik?
Gebe einen Überblicl: Diagnostische Klassifikation nach ICD-10, DSM-5 und ICD-11.
wie sieht die Diagnostische Klassifikation nach ICD-10 im F 2 Kapitel aus?
Diagnostische Klassifikation nach ICD-10
Allgemeine Kriterien F20 & Einteilung nach Typen der Schizophrenie: Welche Typen der Schizophrenie werden eingeteilt? Nenne.
Allgemeine Kriterien F20 & Einteilung nach Typen der Schizophrenie
F20.0 Paranoide Schizophrenie
F20.1 Hebephrene Schizophrenie
F20.2 Katatone Schizophrenie
F20.3 Undifferenzierte Schizophrenie
F20.4 Postschizophrene Depression
F20.5 Schizophrenes Residuum
F20.6 Schizophrenia simplex
Nenne die Diagnostische Kriterien der Schizophrenie nach ICD-10 (auch in Diagnostik, für sie sind hier nur die Hauptkriterien wichtig, wodurch mann die Subtypen unterscheiden kann). (1)
Allgemeine Kriterien
G1: Während der meisten Zeit innerhalb eines Zeitraumes von mindestens einem Monat (oder während einiger Zeit an den meisten Tagen) sollte eine psychotische Episode mit entweder mindestens einem der unter 1. aufgezählten Merkmale oder mit mindestens zwei der unter 2. aufgezählten Merkmale bestehen.
1. Mindestens eines der folgenden Merkmale:
a) Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung,
b) Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahnwahrnehmungen,
c) kommentierende oder dialogische Stimmen, die über den Patient reden oder andere Stimmen, die aus bestimmten Körperteilen kommen,
d) anhaltend kulturell unangemessener, bizarrer Wahn, wie der, das Wetter kontrollieren zu können oder mit Außerirdischen in Verbindung zu stehen
Oder
2. Mindestens zwei der folgenden Merkmale:
a) Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität, täglich während mindestens eines Monats, begleitet von flüchtigen oder undeutlich ausgebildeten Wahngedanken ohne deutliche affektive Beteiligung oder begleitet von langanhaltenden überwertigen Ideen,
b) Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt,
c) katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea), Negativismus, Mutismus und Stupor
d) "negative" Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte (Es muss sichergestellt sein, dass diese Symptome nicht durch eine Depression oder eine neuroleptische Medikation verursacht werden).
Unterscheide anhand der Hauptsymptome: ICD-10 F20-F29 anhaltende Wahnhafte Störung, akute vorübergehende psychotische Störung und induzierte wahnhafte Störungen & schizoaffektive Störungen!
Beschreibe Veränderungen von der ICD-10 zur ICD-11 bei 6A2 „Schizophrenie oder andere primäre psychotische Störungen“.
6A2 „Schizophrenie oder andere primäre psychotische Störungen“
Verzicht auf die klassischen Subtypen der Schizophrenie
Forderung von mindestens zwei Leitsymptomen (obligatorisch mindestens ein Positivsymptom) bei der Schizophrenie (6A20) sowie Zulassung bizarrer Wahninhalte auch bei „Wahnhaften Störungen“ (6A24)
Fokus auf die jeweils aktuelle Episode → Diagnosewechsel zwischen Episoden
Einführung einer eigenen Kategorie „Katatonie“ (6A4)
Optionale Zusatzkategorie „Symptomatische Manifestation primärer psychotischer Störungen“ (6A25):
Einschätzung der Schwere positiver (6A25.0), negativer (6A25.1), depressiver (6A25.2), manischer (6A25.3), psychomotorischer (6A25.4) und kognitiver (6A25.5) Symptome
Schizophrenie oder andere primäre psychotische Störungen in der ICD-11: Unterscheide primäre psychotische Störungen kurz voneinander indem du sie in wenigen Worten kennzeichnest.
Nenne 5 charakteristische Hauptmerkmale von der Schizophrenie Spektrum Störung und anderen psychotischen Störungen (DSM 5).
5 charakteristische Hauptmerkmale:
Wahn
Halluzinationen
Desorganisiertes Denken bzw. Sprache
Desorganisiertes Verhalten oder gestörte Motorik (inklusive Katatonie)
Negativsymptome
Nenne und definiere die Diagnostischen Kriterien der Schizophrenie nach DSM-5.
A - Zwei oder mehr der folgenden Symptome, jedes bestehend für einen erheblichen Teil einer einmonatigen Zeitspanne (oder kürzer, wenn erfolgreich behandelt). Mindestens eines der Symptome muss (1), (2) oder (3) sein.
->1. Wahn 2. Halluzinationen 3. Desorganisierte Sprechweise (z. B. Zerfahrenheit) 4. Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten 5. Negativsymptome (z. B. verflachter Affekt)
B - Soziale/berufliche Leistungseinbußen
C - Zeichen des Störungsbildes (...) für [≥6 Monate] (...); floride Symptome (A-Kriterium) über 1 Monat (oder weniger, falls erfolgreich behandelt). Prodromale und residuale Perioden können ausschließlich durch Negativsymptome gekennzeichnet sein
D- Ausschluss von Schizoaffektiver und Affektiver Störung
E- Ausschluss von Substanzeinfluss und medizinischen Krankheitsfaktoren
F- Diagnose bei Autismus-Sprektrum-Störung oder Kommunikationsstörung mit Beginn im Kindesalter nur bei ausgeprägten zusätzlichen Symptomen der Schizophrenie
Diagnostik: Nenne Beispiele für kategoriale und dimensionale diagnostische Mittel sowie für Selbstbeurteilungsmaße und Fremdbeurteilungsverfahren.
Kategorial:
strukturiertes klinisches Interview
Strukturiertes Klinisches InterviewfürDSM-5
Dimensional:
Quantifizierung der Symptomschwere
Fremdbeurteilungsverfahren:
Positive and Negative Syndrome Scale (PANSS; Kay et al. 1987)
Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS; Overall & Gorham, 1962)
Selbstbeurteilungsmaße
Community Assessment of Psychic Experiences (CAPE; Stefanis et al. 2002)
Peters Delusion Inventory (PDI;Petersetal.)
DIagnostik: Beispiel PANSS: Nenne beispielhaft einige Kriterien.
DIagnostik: Beispiel CAPE: Nenne beispielhaft einige Items und beschreibe den Fragebogen bitte.
Kontnuumshypothese: Marburger Befragung von 420 Bürgern und 53 Patient:innen mit Schizophrenie - Abbildung Folie 42 zur Verständigung PatientInnen vs. Population.
Was meint die Kontinuums-Hypothese im Rahmen der Schizophrenie genauer?
Diagnostische und Differenzialdiagnostische Überlegungen zu Fallbeispielen: Gebe eine Übersicht einiger differenzialdiagnostsicher Aspekte der Schizophrenie.
Was ist zur/zum Prävalenz, Inzidenz, Lebenszeitrisiko bezüglich der Schizophrenie zu sagen? F 46
Lebenszeitprävalenz: 1% Jährliche Inzidenz: Median 0,02%
Erkrankungshäufigkeit zwischen Männer und Frauen ähnlich, leicht erhöhtes Risiko (1,15fach) für Männer
Ersterkrankungsalter: Männer:15-25Jahre,Frauen:25-35Jahre
Erhöhtes Suizidrisiko (bis 15%) Lebenserwartung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um ca. 20% reduziert
Beschreibe den Verlauf einer Schizophrenie mit den verschiedenen Phasen.
Verlauf der Schizophrenie ist extrem heterogen
Prodromalphase: -> Unspezifische oder psychosenahe Symptome
Leistungsknick: -> Leistungseinbußen
Vorpostensyndrome: -> Vorübergehende Positivsymptome
Akute Psychose: > Stark ausgeprägte Positivsymptome
Post-psychotische Depressionen: > Stark ausgeprägte Negativsymptome
Remission
Verlauf: Wie lautet die “Drittregel”? Wann spricht man von einer guten Prognose, wann von einer schlechten Prognose?
Was sind Komorbiditäten einer Schizophrenie?
• Angststörungen
• Panikstörung
• Zwangsstörungen
• posttraumatischeBelastungsstörung
affektive Störungen
Substanzkonsumstörungen
-> eingehend mit mehr Positivsymptomatik, erhöhtem Rückfallrisiko und höherer Aggressivität, erhöhtem Suizidrisiko sowie medizinischem Risiko
Ätiologie: Beschreibe das Vulnerabilitäts- Stress- Modell für die Schizophrenie!
Welche Faktoren fallen in die jeweilige “Kategorie” des “Bio-Psycho-Soziale-Modell” bei Patienten mit Schizophrenie?
Was sind biologische RF bei der Schiziphrenie? Unterteile sie und nenne!
Beschreibe die Dopamin-Hypothese der Schizophrenie, was bedeutet sie? Nenne/erkläre dazu die Annahme und auch Befunde.
Psychophysiologische Faktoren: Beschreibe/Definiere die Rolle der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse bei Personen mit psychotischer Störung.
Was zeigte eine Studie bezüglich der Herzratenvariabilität bei Personen mit psychotischer Störung?
Soziale Faktoren: Expressed Emotions (EE): Beschreibe das Konzept in Stichpunkten.
Konzept Expressed Emotions:
Overprotection/Overengagement
Kritik
Feindseligkeit
Erfasst mit Camberwell Family Interview (CFI)
Relevant für die Rückfallhäufigkeit: 13 Studien mit insgesamt 674 Patienten zur 1-Jahres- Rezidivhäufigkeit:
Bei High EE 54% Rezidive
Bei Low EE 23% Rezidive
Aber: nicht relevant für die Entstehung von Schizophrenie
Macht Kiffen psychotisch?
Psychologische Ätiologiemechanismen
Wie können Neuropsychologische Funktionen bei Personen mit psychotischer Störung beschrieben werden?
wichtig: Personen mit Schizophrenie bzw psychotischen Störungen haben im Schnitt bei den aufgelisteten Kognitiven Funktionen eher Schwierigkeiten und schneiden schlechter ab im Vergleich zu KG
Was soll uns das Beipsiel mit den Perlen in den Gläsern verdeutlichen?
Psychologische Ätiologiemechanismen Kognitive Verzerrungen („biases“)
Jumping to Conclusions = Tendenz zum voreiligen Schlussfolgern
-> hierzu tendieren Pat. mit psychotischer Störung eher, sie würden bei der Perlen Aufgabe durchschnittl früher ihre Antwort abgeben
Überprüfung mittels Beads Task
• Abhängige Variablen:
Draws to decision (= DTD, Anzahl der gezogenen Perlen vor einer Entscheidung)
Anzahl an Extremreaktionen (= Entscheidung nach zwei oder weniger Perlen)
Der Jumpung to Conclusion Bias: Beschreibe eine Metaanalyse bezüglich dieses Bias und die Ergebnisse/Interpretation daraus.
Theory of Mind: Beschreibe die “eingeschränkte Mentalisierungsfähigkeit” und erläutere.
Eingeschränkte Mentalisierungsfähigkeit, Theory of Mind
• Schwierigkeiten sich in Andere hinein zu versetzen, andere Perspektiven einzunehmen
• Signifikante Assoziation von TOM-Fähigkeiten mit exekutiven-und Gedächtnisfunktionen; erschwerte Einbettung von Gefühlen, Verhaltensweisen und Motiven Anderer in einen Erfahrungshintergrund
•Verzerrte Wahrnehmung, Verarbeitung oder Interpretation von Informationen kann Fehleinschätzungen begünstigen
Schemata, Bindungsstile und Selbstwert: Wie sind hier psychotische Störungen einzugliedern?
Maladaptive frühkindliche Schemata
Besonders charakteristisch für psychotische Störungen sind ungünstige interpersonelle Schemata (→ Beziehungen zu anderen Personen, z.B. sich selbst von Anderen nicht geliebt und respektiert fühlen)
Beeinträchtigung des globalen Selbstwerts
Naheliegender Ursprung (insb. ungünstiger interpersoneller Schemata) in negativen
interpersonellen Erfahrungen und Bindungserfahrungen
Zusammenhang unsicherer Bindungsstile insb. mit paranoiden Überzeugungen
Bedeutung dysfunktionaler Annahmen für psychotische Symptome
U.a. durch Selbstwertstützende Wirkung von Wahnsymptomen (externale Attribution anstelle internaler Kontrollüberzeugungen)
Emotionsregulationsstrategien: Erkläre das Prozess-Modell der Emotionsregulation nach Gross (2001).
Emotionsregulation und psychische Gesundheit: Meta-Analyse, 35 Studien
Zusammenhang zwischen adaptiven Emotionsregulationsstrategien und Wohlbefinden
Nenne Zusammenhang (korrelation) und Signifikanzniveau.
ein positiver Zusammenhang (Korrelation) von 0.25, Signifikanzniveaus bei p=.00
Emotionsregulation und psychische Gesundheit
• Zusammenhang zwischen Defiziten in der Emotionsregulation und Wohlbefinden
ein negativer Zusammenhang von r= -.47, Signifikanzniveau be p=.00
Emotionsregulation: Was sind zb dysfunktionale Emotionsregulationsstrategien? Was können sie erklären? Bzw. verursachen sie?
Vermehrter Einsatz dysfunktionaler (z.B. Unterdrücken von Gefühlen) und verringerter Einsatz funktionaler (z.B. Akzeptanz von Gefühlen, Neubewertung) Emotionsregulationsstrategien
Dysfunktionale Emotionsregulation kann Stress und negativen Affekt bei alltäglichen Ereignissen erklären
Synthese: Kognitives Vulnerabilitäts-Stress-Modell: Erkläre dies im Hinblick auf die ENtsehung von psychotischen Störungen.
Integrative biopsychosoziale Modelle: Beschreibe das Sociodevelopmental-Cognitive Model. Wie kommt es zum Ausbruch einer Psychose nach diesem Modell?
Medikamentöse Therapie: Nenne Präparate und Wirkmechanismen.
-Klassische und atypische Neuroleptika (auch Antipsychotika genannt)
• Klassisch (Ziel: Dopamin-System):
Hochpotente Neuroleptika z. B. Haldol, Fluanxol, Glianimon
Mittelpotent z.B. Nipolept, Taxilan, Melleril
Niederpotent z.B. Neurocil, Truxal, Atosil
• Atypisch: Risperidon,Clozapin,...(Ziel:Dopamin-undSerotonin-System)
Vorteile atypische Neuroleptika
Bessere Verträglichkeit
Wirkung auch auf Negativsymptomatik
Depot-Neuroleptika, z.B. Haldol-Decanoat, Fluanxol-Depot, Imap Z.T. Zusatzbehandlung mit Benzodiazepinen, Antidepressiva, manchmal auch Carbamazepin
Welche Nebenwirkungen hat die medikamentöse Therapie?
Entwicklung eines Parkinsonoid (20-30%)
akute dystone Reaktionen (z.B. Torticollis; ca. 20%)
Akathisie (Unruhe; 30%)
Früh- und Spätdyskinesien (unwillkürliche Bewegungen vor allem im Mundbereich; ca. 20%)
Anticholinerge Effekte (Miktionsstörung, Mundtrockenheit u.a.)
Antidopaminerge Effekte (z.B. Libido-Verlust)
Gewichtszunahme
Malignes neuroleptisches Syndrom (Fieber, Rigor, Bewusstseinstrübung u.a.; Lebensgefahr!; bei bis zu 0,4% der Behandelten)
• Affektive Nivellierung
Wie ist die Evidenz der medikamentösen Therapie?
Evidenz
Effektstärke Antipsychotische Medikation versus Placebo:Cohen‘s d = -0.51 (Gesamtsymptomatik)1
„We conclude that the drug versus placebo difference of [second generation antipsychotic] drugs and haloperidol in recent trials was moderate, and that there is much room for more efficacious compounds.” (p. 429)
Langfristige Einnahme zur Rezidivprophylaxe empfohlen
• Langfristige vergleichende Wirksamkeit noch nicht abschließend geklärt
• Senkt Rezidivrate im Vergleich zu Placebo (26%vs.10%)
• Number needed to treat: 5 (= 5 Pat. müssen behandelt werden, um einen Rückfall zu verhindern)
Was ist die Adhärenzproblematik bei der medikamentösen Therapie? Erläutere.
Wie kann man gegen Non-Adhärenz hier vorgehen?
Hohe Raten (26-50%) von Non-Adhärenz bzgl. der antipsychotischen Medikation bei Menschen mit Psychosen
Zahlreiche Faktoren bedingen Adhärenz
Wissen,Einstellungen,Überzeugungen
Krankheitseinsicht,psychotischeSymptomatik
Wirksamkeit und Nebenwirkungen
Stigma
Ansätze zur Steigerung von Adhärenz:
Psychoedukation und Psychotherapie (CBT, motivationalinterviewing)
Pharmakologische Interventionen zur Reduktion der Nebenwirkungen
Psychotherapie: Evidenz; Wie ist sie hier? Differenziere zwischen versch. Interventionsstrategien.
Welche Pat. profitieren hier von der Psychotherapie? Wie wird die PT bei psychotischen Störungen bisher umgesetzt? Wird psychotherapeutisch viel interveniert und gearbeitet bei Psychosen?
Die Ausprägungen
• der Symptombelastung,
• des Funktionsniveaus,
• der neurokognitiven Defizite,
• der Denkverzerrungen sowie
• Komorbiditäten
stellen kein Hindernis für Therapieerfolg während KVTp dar (Lincoln et. al, 2014, p. 198)
Leitliniengerechte Psychotherapie sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting bisher absolut unzureichend umgesetzt!
Trainings und Psychoedukation: Nenne mögliche Trainings.
• Fertigkeitentrainings
• Problemlösetraining
• Metakognitives Training (Moritz & Woodward, 2007)
•Neuropsychologische Trainings (auch kognitive Remediation (z.B.CogPack,INT,...))
• Psychoedukation (z.B. nach Bäuml)
Fazit Behandlungsprinzipien: Beschreibe die “Segelboot-Metapher”.
Gebe ein Fazit für Schizophrenie-Spektrum und andere psychotische Störungen aus der VL. (Zusammenfassung)
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