Warum ist der Begriff “Triggerwarnung” eher schwierig zu betrachten (vermutlich nicht prüfungsrelevant, aber fand das interessant und passend :D)
Der Begriff „Triggerwarnung“ bezeichnet eigentlich die Warnung vor möglichen Auslösereizen von Menschen mit entsprechenden traumatischen Erfahrungen.
Obwohl gut gemeint, ist dies durchaus als problematisch zu betrachten, da Vermeidung bekanntermaßen ein bedeutsamer aufrechterhaltender Faktor von PTBS-Symptomatik ist.
Was ist ein Trauma? (nach ICD-10, ICD-11 und DSM-5?)
Definition nach ICD-10
• Ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, das bei nahezu jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
Definition nach ICD-11
• „exposure to an extremely threatening or horrific event or series of events”
Deutsch: Exposition gegenüber einem extrem bedrohlichen oder schrecklichen Ereignis oder einer Reihe von Ereignissen
Definition nach DSM-5
Konfrontation mit tatsächlichem Tod, schwerer Verletzung oder sexueller Gewalt
Ereignisse werden entweder selbst erlebt oder die betroffene Person ist Zeug:in davon, wie das Ereignis einer anderen Person zugestoßen ist
Zwei Sonderfälle:
− Jemand erfährt, dass eine nahestehende Person Gewalt oder einen Unfall erlebt hat
− Konfrontation mit aversiven Details von traumatischen Erlebnissen (z.B. Ersthelfer:innen, Polizist:innen)
Nenne Beispiele traumatischer Ereignisse, welche die direkt erlebt wurden!
Direkt erlebte Erlebnisse:
Kriegerische Auseinandersetzungen
Gewaltsame Überfälle (Vergewaltigung, Angriff, Raub)
Entführung, Geiselnahme
Terroranschlag,
Folter
Kriegsgefangenschaft
Gefangenschaft in einem Konzentrationslager
Natürliche oder durch Menschen verursachte Katastrophen
Schwere Autounfälle
Die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit
Bei Kindern auch nicht dem Entwicklungsstand entsprechende sexuelle Erlebnisse ohne angedrohte oder tatsächliche Gewalt
Nenne Beispiele für traumatische Ereignisse die beoachtet wurden.
Beobachtete Erlebnisse:
Schwere Verletzung oder unnatürlicher Tod einer anderen Person durch gewalttätigen Angriff
Unfall, Krieg, Katastrophe
Unerwartete Konfrontation mit einem toten Körper oder Körperteilen
Nenne traumatische Ereignisse, die bei anderen auftraten und von denen man erfahren hat:
Gewaltsamer Überfall
Schwerer Unfall oder schwere Verletzung eines Familienmitglieds oder einer nahestehenden
Person
Nachricht über den plötzlichen unerwarteten Tod eines Familienmitglieds oder einer nahestehenden Person
Nachricht, dass das eigene Kind eine lebensbedrohliche Krankheit hat.
Teile Traumatische Ereignisse ein!
Unterscheidung nach Dauer/Häufigkeit des Ereignisses:
• Typ-I-Trauma: kurzandauernd und einmalig
• Typ-II-Trauma: langandauernd und/oder mehrfach
Unterscheidung nach Ursprung des Ereignisses:
• Akzidentell: zufälliges, nicht beeinflussbares Ereignis
• Interpersonell: durch andere Personen herbeigeführt
Stelle ein Cluster auf zu Typ-I und Typ-II- Traumata sowie Akzidentelle und interpersonelle Traumata und nenne hier Beispiele!
Nenne und beschreibe die drei Hauptmerkmale einer PTBS!
Nenne passend dazu die Symptome einer PTBS. (5)
Intrusionen
Vermeidungsverhalten
physiologische Reaktionen
negative kognitive und emotionale Änderungen
chronisches Hyperarousal
Erkläre den Begriff Intrusioen kurz.
− Sich aufdrängende schmerzliche Erinnerungen an das Trauma; Wiedererleben in Bildern, Gedanken oder Wahrnehmungen; Flashbacks, also blitzlichtartige Erinnerungsbilder; belastende Träume oder Albträume
Erkläre den Begriff Vermeidungsverhalten kurz.
− Gedanken- und Gefühlsvermeidung in Bezug auf das erlebte Trauma; Situations- und Aktivitätsvermeidung in Bezug auf das erlebte Trauma; emotionaler Erstarrungs- oder Taubheitszustand; eingeschränkter Affektspielraum
Erkläre den Begriff “physiologische Reaktionen” kurz.
− Reize, die dem ursprünglichen Trauma ähneln oder daran erinnern, lösen unwillkürliche physiologische Reaktionen wie Herzklopfen oder Übelkeit aus
Erkläre “Negative kognitive und emotionale Änderungen” kurz.
− (dissoziative) Probleme der Erinnerung an wichtige Aspekte des Traumas, anhaltende negative Einstellungsänderungen gegenüber sich selbst, Anderen und der Welt, Gefühle von Scham sowie übermäßige Selbst- oder Fremdbeschuldigungen, erheblicher Interessenverlust sowie das Gefühl der Entfremdung gegenüber anderen Menschen
Erkläre “chronisches Hyperarousal” kurz.
− Unfähigkeit, sich zu entspannen, Schlafstörungen, Konzentrations- und Gedächtnis- schwierigkeiten, Schreckhaftigkeit und Erregbarkeit
PTBS und andere Traumafolgestörungen: Was ist eine PTBS für eine Reaktion? Was gibt es für weitere mögliche Störungen?
Eine posttraumatische Belastungsstörung ist eine mögliche Folgereaktion auf ein traumatisches Erlebnis.
Weitere mögliche Störungen:
Depressionen
Angststörungen SomatoformeStörungen,chronischeSchmerzen
Persönlichkeitsstörungen
Stelle die Diagnostische Klassifikation nach ICD-10 auf!
Stelle die Diagnostische Klassifikation nach DSM-5 auf! Was ist neu?
Stelle die Diagnostische Klassifikation nach ICD-11 auf! Was ist neu?
Noch mal genauer: Wo findet sich die Diagnostische Klassifikation nach ICD-10 wieder? Was sind weitere Diagnosen?
Was sind Diagnostische Kriterien der akuten Belastungsreaktion nach ICD-10 (F43.0)?
Was sind die genauen diagnostischen Kriterien der PTBS nach ICD-10 (F43.1)?
A: Die betroffene Person war einem kurz- oder langanhaltenden Ereignis oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das bei nahezu jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde.
B: Anhaltende Erinnerungen oder Wiedererleben der Belastung durch aufdringliche Nachhallerinnerungen, lebendige Erinnerungen, sich wiederholende Träume oder durch innere Bedrängnis in Situationen, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen.
C: Umstände, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen, werden tatsächlich oder möglichst vermieden. Dieses Verhalten bestand nicht vor dem belastenden Ereignis.
D: Entweder 1. oder 2.
Teilweise oder vollständige Unfähigkeit, einige wichtige Aspekte der Belastung zu erinnern.
Anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung (nicht vorhanden vor der Belastung) mit zwei oder mehr der folgenden Merkmale:
a) Ein- und Durchschlafstörungen
b) Reizbarkeit oder Wutausbrüche
c) Konzentrationsschwierigkeiten
d) Hypervigilanz
e) Erhöhte Schreckhaftigkeit
E: Die Kriterien B, C und D treten innerhalb von sechs Monaten nach dem Belastungsereignis oder nach Ende einer Belastungsperiode auf. (Aus bestimmten Gründen, z.B. wissenschaftlichen Untersuchungen, kann ein späterer Beginn berücksichtigt werden, dies sollte aber gesondert angegeben werden.)
Teile die Diagnostische Kriterien der Anpassungsstörung
nach ICD-10 (F43.2) (A-C) ein!
A: Identifizierbare psychosoziale Belastung, von einem nicht außergewöhnlichen oder katastrophalen Ausmaß; Beginn der Symptomatik innerhalb eines Monats.
B: Symptome und Verhaltensstörungen (außer Wahngedanken und Halluzinationen) wie sie bei affektiven Störungen (F3), bei Störungen des Kapitels F4 (neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen) und bei den Störungen des Sozialverhaltens (F91) vorkommen. Die Kriterien einer einzelnen Störung werden aber nicht erfüllt. Die Symptome können in Art und Schwere variieren.
Das vorherrschende Erscheinungsbild der Symptome sollte mit der fünften Stelle weiter differenziert werden (s. folgende Folien).
C: Die Symptome dauern nicht länger als sechs Monate nach Ende der Belastung oder ihrer Folgen an, außer bei der längeren depressiven Reaktion (F43.21). Bis zu einer Dauer von sechs Monaten kann die Diagnose einer Anpassungsstörung gestellt werden. Unabhängig von der Erfüllung dieses Zeitkriteriums kann stets eine vorläufige Diagnose gestellt werden.
Stelle die Untergliederung der Anpassungsstörung je Symptomatik auf. (F43.20 - F43.22)
F43.20 kurze depressive Reaktion:
Ein vorübergehender leichter depressiver Zustand, der nicht länger als einen Monat andauert.
F43.21 längere depressive Reaktion:
Ein leichter depressiver Zustand als Reaktion auf eine längere anhaltende Belastungssituation, der zwei Jahre aber nicht überschreitet.
F43.22 Angst und depressive Reaktion, gemischt:
Sowohl Angst als auch depressive Symptome sind vorhanden, jedoch nicht in größerem Ausmaß als bei Angst und depressiver Störung, gemischt (F41.2) oder anderen gemischten Angststörungen (F41.3).
Stelle die Untergliederung der Anpassungsstörung je Symptomatik auf. (F43.23 - F43.29)
F43.23 mit vorwiegender Störung von anderen Gefühlen:
Die Symptome betreffen zumeist verschiedene affektive Qualitäten wie etwa Angst, Depression, Besorgnis, Anspannung und Ärger. Die Symptome für Angst und Depression können die Kriterien für F41.2 oder F41.3 erfüllen, sind aber nicht so dominierend, dass andere spezifischere depressive oder Angststörungen diagnostiziert werden können. Diese Kategorie sollte auch für Reaktionen im Kindesalter verwandt werden, bei denen regressives Verhalten wie Bettnässen oder Daumenlutschen zusätzlich vorliegen.
F 43.24 mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens:
Die hauptsächliche Störung betrifft das Sozialverhalten, z.B. kann sich eine Trauerreaktion in der Adoleszenz in aggressivem oder dissozialen Verhalten äußern.
F43.25 mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten
Sowohl emotionale als auch Störungen des Sozialverhalten sind bestimmende Symptome.
F43.28 mit sonstigen näher bezeichneten vorherrschenden Symptomen
F43.29 nicht näher bezeichnete Anpassungsstörung
Was sind Neuerungen des ICD-11 für die Trauma-Def.?
Veränderung der Trauma-Definition (siehe Folie 5)
ICD-10: ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, das bei nahezu jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
ICD-11 :ein extrem bedrohliches oder entsetzliches Ereignis oder einer Reihe von Ereignissen
-Grund für Änderung: Epidemiologische Befunde zeigen, dass Reaktionen auf traumatische Ereignisse sehr individuell sind
-Erweiterung durch die Diagnose der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS)
Was sind Diagnostische Kriterien der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS) nach ICD-11?
Es sind ebenfalls alle Kriterien einer PTBS erfüllt
Zusätzlich bestehen
1) Probleme der Affektregulation und Impulskontrolle
2) Ein persistierendes negatives Selbstbild in Reaktion auf das Trauma/die Traumata, das von Gefühlen der Scham, Schuld und des Versagens begleitet wird
3) Schwierigkeiten, Beziehungen aufrechtzuerhalten und sich anderen Menschen nahe zu fühlen
Trauma- und belastungsbezogene Störungen im DSM-5: Welche gibt es, beschreibe kurz!
Nenne und beschreibe Diagnosekriterien der PTBS nach DSM-5. (A+B)
A: Konfrontation mit tatsächlichem oder drohendem Tod, ernsthafter Verletzung oder sexueller Gewalt
B: Vorhandensein eines (oder mehrerer) der folgenden Symptome des Wiedererlebens, die auf das oder die traumatischen Ereignisse bezogen sind und die nach dem oder den traumatischen Ereignissen auftreten (mind. 1 aus 5 Symptomen):
Wiederkehrende, unwillkürliche sich aufdrängende belastende Erinnerungen (Intrusionen)
Wiederkehrende, belastende Träume, deren Inhalt und/oder Affekte sich auf das oder die traumatischen Ereignisse beziehen
Dissoziative Reaktionen (z.B. Flashbacks)
Intensive oder anhaltende psychische Belastung bei der Konfrontation mit inneren oder äußeren Hinweisreizen
Deutliche körperliche Reaktionen bei der Konfrontation mit inneren oder äußeren Hinweisreizen
Nenne und beschreibe Diagnosekriterien der PTBS nach DSM-5. (C+D)
C: Anhaltende Vermeidung von Reizen, die mit dem oder den traumatischen Ereignissen begannen (mind. 1 aus 2 Symptomen):
Vermeidung oder Bemühungen, belastende Erinnerungen, Gedanken oder Gefühle zu vermeiden, die sich auf das oder die Ereignisse beziehen
Vermeidung oder Bemühungen, Dinge in der Umwelt zu vermeiden, die belastende Erinnerungen, Gedanken oder Gefühle hervorrufen
D: Negative Veränderung von Kognitionen und der Stimmung im Zusammenhang mit dem oder den traumatischen Ereignissen (Mind. 2 aus7 Symptomen):
Unfähigkeit, sich an einen wichtigen Aspekt zu erinnern
Anhaltende oder übertriebene negative Überzeugungen oder Erwartungen
Anhaltende verzerrte Kognitionen hinsichtlich der Ursache und Folgen des oder der traumatischen Ereignisse
Andauernder negativer emotionaler Zustand
Deutlich vermindertes Interesse oder verminderte Teilnahme an wichtigen Aktivitäten
Gefühle der Abgetrenntheit oder Entfremdung von Anderen
Anhaltende Unfähigkeit positive Gefühle zu empfinden
Nenne und beschreibe Diagnosekriterien der PTBS nach DSM-5. (E)
E: Deutliche Veränderungen des Erregungsniveaus oder der Reaktivität im Zusammenhang mit dem oder den traumatischen Ereignissen (Mind. 2 aus 6 Symptomen):
Reizbarkeit und Wutausbrüche
Riskantes und selbstzerstörerisches Verhalten
Übertriebene Wachsamkeit (Hypervigilanz)
Übertriebene Schreckreaktionen
Konzentrationsschwierigkeiten
Schlafstörungen
Welche Unterschiede kennzeichnen sich im DSM-5 vs. ICD-11 bei der PTBS?
DSM-5
Keine Unterscheidung in einfache vs. komplexe Symptomatik
Neben den drei Symptomclustern im ICD-11: zusätzliches Symptomcluster „Veränderungen
in Kognitionen und Emotionen“
Mehr Einzelsymptome je Symptomcluster (insg. 20 Symptomkriterien)
Unterscheidung der Subtypen
PTBS mit dissoziativen Symptomen
PTBS mit verzögertem Beginn
Eigene Kriterien für Kinder bis zum Alter von 6 Jahren
Wie wird eine PTBS diagnostziert?
Strukturierte Interviews zur Erfassung der PTBS-Symptomatik
Clinician-Administered PTSD Scale for DSM-5 (CAPS-5) (Müller-Engelmann et al., 2018) • Goldstandard, ermöglicht Diagnosestellung sowie Einschätzung des Schweregrades
Selbstbeurteilungsinstrumente
PTSD-Checklist für DSM-5 (PCL-5) (Krüger-Gottschalk et al, 2017) • Für Screening und Erfassung der Symptomhäufigkeit und -intensität
International Trauma Questionnaire (ITQ) (Karatzias et al., 2017) • Einschätzung der Symptomschwere der PTBS oder kPTBS nach ICD-11
Impact of Event Scale (IES) (Maercker & Schützwohl, 1998) • Symptomschwere hinsichtlich Wiedererleben, Vermeidung und Übererregung
Beschreibe ein Beispiel für die Diagnostik einer PTBS.
Was sind Komorbiditäten einer PTBS?
PTBS zeigt häufige Komorbidität mit:
Angststörungen
Substanzmissbrauch und -abhängigkeit
Somatisierungsstörungen
Persönlichkeitsstörungen (v.a. Borderline und Antisoziale PS)
Suizidalität
Herz-Kreislauferkrankungen
Bei 50-100% der Patienten mind. 1 komorbide Störung!
Was ist zur Differenzialdiagnostik einer PTBS zu sagen?
Mögliche andere psychische Störungen, die in Folge traumatischer Belastungen gehäuft
auftreten
Somatoforme Störungen, chronische Schmerzen
Persönlichkeitsstörungen, v.a. Borderline-Persönlichkeitsstörung
Anpassungsstörung:
Als Reaktion auf ein weniger stark traumatisches Ereignis (Bsp. im ICD-11: Scheidung, Krankheit,Konflikte am Arbeitsplatz,...)
Komplexe PTBS
Prävalenz, Inzidenz und Lebenszeitrisiko: Nenne hier die wichtigsten Punkte! Wie sieht es mit der Lebenszeitprävalalenz aus und wie mit der 12-Monats-Prävalenz? ACHTUNG: sie fragt keine genauen Präavalenz Zahlen ab!
Mehrheit der Bevölkerung erleidet in ihrem Leben ein traumatisches Ereignis
60,7% der Männer, 51,2 % der Frauen
Häufigstes Trauma: Tod eines nahe stehenden Verwandten
Stark abhängig von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und regionalen Lebensbedingungen (z.B. Bürgerkriegsgebiete)
Lebenszeit-Prävalenz PTBS, USA (Kessler et al., 1996)
7,8%
5% für Männer, 10% für Frauen
12-Monats-Prävalenz PTBS, Deutschland (Maercker et al., 2008)
• 2,3%
• 2,1% für Männer, 2,5% für Frauen
Wer entwickelt nach einem Trauma eine PTBS? (Prävalenz der Entwicklung einer PTBS nach Erleben eines traumatischen Ereignisses)
Nenne zusätzlich die Liste der pthogensten Traumata!
Was ist der Building Block effect? Beschreibe!
Welche Bedeutung hat Krieg im Rahmen einer PTBS?
Metaanalyse zur Prävalenz von PTBS und MDD in Kriegsgebieten
k = 22 (N=15 420) zu PTBS, k = 13 zu MDD (N=9836)
Punktprävalenzen
• PTBS:26,5%
- MDD:23,3%
Extrapolation der Daten auf 43 Länder mit kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen 1989 und 2019 (854 653 860 erwachsene Überlebende im Jahr 2019 (davon 849 754 461 in LMICs*):
• —> 315 699 683 Kriegsüberlebende haben eine PTBS oder MDD Diagnose in 2019 (davon 99,4% in LMICs)
Welche Bedeutung haben Flucht und Migration im Rahmen einer PTBS? Beschreibe das Triple Trauma Paradigm!
3 aufeinanderfolgende traumatische Ereignisse (Gefühl, immer noch bedroht zu sein, trotz “erfolgreicher” Flucht
Was bedeutet der “Just-world-bias”?
Tritt in Kulturen auf, deren dominierende Werte persönliche Verantwortlichkeit und Sicherheit sind.
„In einer gerechten Welt sind alle für Ihr persönliches Glück verantwortlich. Guten Menschen passiert gutes, schlechten Menschen schlechtes!“
Bekannte, Freunde, Familie, Kolleg:innen, Prominente können keine Täter sein
Sexualisierte Gewalt erzeugt kognitive Dissonanz ->Kompensation/Auflösung: Nicht-Glauben, victim-blaming („Person war selbst schuld“, „Sie hat Ihn verführt“, etc.)
-> Irrglaube! Betroffene haben KEINEN Einfluss auf diese Erlebnisse.
Wie ist der Verlauf nach Erleben eines traumatischen Ereignisses?
Unmittelbar nach Erleben eines Traumas entstehen häufig akute Belastungssymptome
Diagnose einer PTBS erst nach einem Monat (DSM-5) bzw. mehreren Wochen (ICD-11),
wenn keine Erholung der Symptomatik einsetzt
• Unterscheidung:
Resiliente Gruppe, die nach Erleben eines Traumas keine Symptome aufweisen
Personen, die zunächst starke Symptome aufweisen, die im Verlauf aber abklingen
Personen, die unmittelbar starke Symptome empfinden, welche im Verlauf chronifizieren
Personen erleben zunächst keine/milde Symptomatik, die sich verzögert verstärkt
Beschreibe grafisch Mögliche Verläufe nach Erleben eines traumatischen Ereignisses.
Ätiologie: Was begünstigt die Entstehung einer PTBS? (Beschreibe das ätiologische Rahmenmodell nach Maercker, 2013)
Beschreibe die Emotionsverarbeitungstheorie (Emotional Processing Theory) (Foa & Kozak, 1986).
Annahme: posttraumatische Symptome sind Folge einer mangelnden emotionalen Verarbeitung des traumatischen Ereignisses
Furchtgedächtnis: Erinnerung an Trauma als kognitive Struktur (in Analogie zu Netzwerkmodellen des Gedächtnisses)
Enthält Informationen über das Trauma, die eigene Reaktion sowie die Bedeutung des Erlebten und der Reaktion
Eine pathologische Furchtstruktur ist durch fehlerhafte Verbindungen zwischen Stimulus-, Reaktions- und Bedeutungselementen gekennzeichnet
Stelle die Emotionsverarbeitungstheorie schematisch dar und beschreibe kurz. (schematische Darstellung einer pathologischen Traumaerinnerung)
Stelle die Emotionsverarbeitungstheorie schematisch dar und beschreibe kurz. (schematische Darstellung einer nicht-pathologischen Traumaernnerung)
Beschreibe das Duale Repräsentationsmodell.
Unterscheidung von zwei Verarbeitungssystemen traumatischer Gedächtnisinhalte:
Verbal zugängliches System („verbally accessible memory“: VAM)
Situativ zugängliches System (“situationally accessible memory”: SAM)
Überrepräsentation im SAM verantwortlich für intrusives Erleben und Dissoziation
Beschreibe das Kognitive Modell der PTBS (Ehlers & Clark, 2000)!
Entscheidend: Interpretation des Traumas und seiner Konsequenzen:
Verlust des Gefühls von Sicherheit, von Kohärenz & Sinn
Beispiele für negative Interpretationen, die zur Wahrnehmung einer gegenwärtigen Bedrohung bei Pat. mit PTSD führen:
Psychobiologische Erklärungsansätze: Nenne die wichtigsten Hirnregionen die im Rahmen einer PTBS einbezogen werden bzw. betroffen sind.
Wo finden sich Neuromorphologische Veränderungen wieder?
Neuromorphologische Veränderungen
Hippocampus Volumenminderung um ca. 12 % (Kitayama et al., 2005)
Im Tiermodell: Chronisch gestresste Tiere zeigen Volumenminderung des Hippocampus
Aber: PTSD-Vietnamveteranen haben gleiches Hippocampus-Volumen wie ihre Zwillingsbrüder ohne Vietnam-Erfahrung (Gilbertson et al., 2002), Re-Analyse wiederlegt Befund (Kasai, 2008)
Risikofaktor?
Folge der Traumatisierung? (Woon et al., 2010) Marker für PTBS?
Psychobiologische Erklärungsansätze: Welche Neuroendokrinen Veränderungen finden sich bei PTBS wieder?
Neuroendokrine Veränderungen
(Noch unklare Datenlage): • Erhöhter Corticotropin-Releasing-
Hormon-(CRH-)Spiegel im Gehirn
• Hypocortisolismus
Hypothese: Dysfunktionale Feedbackreaktion: initialer posttraumatischer Hypercortisolismus, gefolgt von„Blunting“ der HHN-Achse
Anders als bei Depression (hier anhaltend erhöhter Kortisol- Spiegel)
HHNA:
Neurobiologie: Welche Psychophysiologische Veränderungen werden berichtet?
Psychophysiologische Veränderungen
Erhöhtes autonomes Arousal
Stärkere Schreckreaktion und langsamere Gewöhnung
Neurobio: Welche Veränderungen im NT-Haushalt werden berichtet?
Veränderungen im Neurotransmitterhaushalt
Erhöhte Katecholamin-Werte sprechen für die Beteiligung des sympathischen Nervensystems
Erniedrigte Serotoninspiegel
Veränderungen erklären Symptome der Übererregbarkeit, Angst, Schlaflosigkeit
Was ist die “Posttraumatische Reifung”? (Exkurs F. 63-67?) lieber noch mal anschauen!
Posttraumatische Reifung (posttraumatic growth) = positive Folgen von und gelingende Form der Auseinandersetzung mit traumatischen Erfahrungen
− Traumatisierung als persönlicher Reifungsprozess, bei dem die traumatischen Erlebnisse dazu beitragen können, dem Leben einen Sinn, eine Bedeutung und eine Richtung zu geben
Resilienz = Widerstandsfähigkeit einer Person gegenüber Hindernissen oder widrigen Lebensumständen
->Reifungsprozesse und Resilienzentwicklung resultieren nicht aus dem Ereignis selbst, sondern aus der daraus folgenden Art und Weise des Umgangs damit
Behandlungsansätze: Welche Interventionen haben wir kennengelernt und was ist Leitlinienempfehlung?
Stelle die wichtigsten Punkte dieser VL zusammen (Fazit).
Viele Menschen erleben in ihrem Leben ein Trauma, nur ein kleiner Teil entwickelt je nach Trauma eine PTBS
Die wichtigsten Symptome der PTBS sind: Wieder-Erleben des Traumas, Vermeidung von traumaassoziierten Reizen, Emotionale Abstumpfung, Weitere Stress-Symptome
Man unterscheidet die akute von der posttraumatischen Belastungsstörung
Bei der Entwicklung der PTBS spielen prä-, peri- und posttraumatische Aspekte eine
Rolle
Bei einer PTBS kommt es zu kognitiven, emotionalen, amnestischen, neuroendokrinen, psychophysiologischen und neuromorphologischen Veränderungen
Eine PTBS verläuft oft chronisch, lässt sich aber gut behandeln.
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