Aufgabe/Relevanz des Recherchierens
Kenntnisse gewinnen
Forschungstendenzen und -ansätze
Vermeidung, das eigene Arbeit hinter neueste Forschungs- und Diskussionsstände zurückfällt
Was ist Primärliteratur?
Literatur, die Gegenstand der Untersuchung ausmacht
z. B. Gedicht
authentisch und maßgeblich (weiß soll untersucht werden: Originaldokument oder Fälschung, oder welche Fassung wird untersucht)
Welche Literaturarten gibt es?
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Tertiärliteratur
Was ist Sekundärliteratur?
Literatur, die Primärliteratur zum Gegenstand hat
-> häufig Analysen und Interpretationen von Texten
-> bildet aktuellen Forschungs- und Diskussionsstand ab
Was ist Tertiärliteratur?
inhaltliche Hilfsmittel
Lehrbücher, Handbücher, Lexika, Enzyklopädien
formale Hilfsmittel
Bibliographien, Literaturrecherchetools
Kann ein Text seine Literaturart wechseln?
Ja, wenn beispielsweise eine Analyse von Primärliteratur (Sekundärliteratur) zum Forschungsgegenstand wird, wird diese Primärliteratur für die eigene Forschung.
Welche Publikationsformen gibt es?
nicht abschließend:
Monografie
Sammelband (-aufsatz)
Tagungsband
Zeitschriften/Jahrbuch
Edition
Lehrbuch/Lexikon/Handbuch/Einführungen
Internetquellen/Blogs
Was ist eine Monografie?
Publikation eines oder mehrerer Autor*innen zu einem fest definierten Forschungsgegenstand
deutlich länger als Aufsätze, deswegen eigenständiges Werk
Publikation in angesehener Reihe oder bei einem angesehenen Fachverlag steigert Reputation
Was ist ein Sammelband?
verschiedene Aufsätze von mehreren Autor*innen zu einem bestimmten Themenbereich
Herausgeber*innen sind für Konzeption zuständig
Was ist ein Tagungsband?
wie Sammelbände, beziehen sich nur auf Tagungen/Vorträge/Kongresse
verschriftliche Vorträge mit Überarbeitungen nach dem Vortrag anschließenden Diskussionen
Was sind Zeitschriften/Jahrbücher?
maßgebliche Publikationsform für aktuellen Forschungsstand
Peer-Review-Verfahren
renommierte Expert*innen beurteilen, ob Text veröffentlichungswürdig ist
Was sind Editionen?
Herausgaben bereits vorliegender Texte oder Quellen
-> können nicht mehr von Autor*innen selbst veröffentlicht werden oder wurden es bereits
Handschriften, Briefe, Werke die inzwischen so wertvoll sind, dass Original(e) zumindest nicht öffentlich zugänglich gibt
meist wissenschaftlich aufbereitet
schaffen zitierbare Grundlagentexte
Was sind Lehrbuch/Lexikon/Handbuch/
Einführungen?
übersichtliche Zusammenstellung von Informationen und Erkenntnissen
Was sind Internetquellen/Blogs?
neuere Publikationsmöglichkeiten
Zitierwürdigkeit ist dringend zu prüfen
Quellen und Literatur in der Geschichtswissenschaft
Quellen
= Zeugnisse der Vergangenheit; “Rohmaterial”
Def. Pau Kirn alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Verhangenheit gewonnen werden (bewusst so allgemein formuliert)
Einteilung in:
Überrest (kein absichtliches Zeugnis für Nachwelt) oder Tradition (absichtliches Zeugnis)
schriftliche Quelle oder Sachquelle
Literatur
= Texte, die über historische Themen schreiben
haben Quellen als Grundlage
-> Unterscheidung ist fall- und kontextabhängig sein, wird durch Untersuchungsinteresse bestimmt
Welcher Systematik sollte man beim Recherchieren folgen?
vom Allgemeinen zum Speziellen
Tertiärliteratur für Überblick, wenn keine weiteren Kenntnisse (Lexika, Handbücher)
Sekundärliteratur, wenn Kenntnisse vorhanden und Suche nach vorhandenen Überlegungen
Wie geht man beim Recherchieren vor?
Rechercheziele definieren
Schneball-System
OPAC
Wie definiert man sein Rechercheziel?
Warum wird gesucht? (zw. repräsentativer Auswahl und umfassender Bibliographie, Zweck der Recherche)
Was wird gesucht? (Quellenarten, Sprache, Veröffentlichkeitsdatum; hängt von thematischer Ausrichtung der eigenen Arbeit ab)
Wo wird gesucht? ((Kataloge, Datenbanken)
Wie wird gesucht? (Schlagworte, Suchbegriffe)
Wie funktioniert das Schneeball-System?
Tertiärliteratur -> Literaturverzeichnis -> Sekundärliteratur -> Literaturverzeichnis -> …
Was ist das Problem beim Schneeball-System?
Werke im Literaturverzeichnis sind immer unaktueller
Unvollständigkeit
Was ist OPAC?
Online Publicity Access Catalogue
Suchkataloge der Universitätsbibliotheken
Was ist bei der Recherche in elektronischen Katalogen zu beachten?
Trunkierung
Abkürzung des Suchbegriffs, Bedeutung bei OPAC einsehen (*; #, ? || Unwelt# = Umweltschutz, Umweltgefahr, …)
Maskierung
bei unterschiedlicher Schreibweise von Begriffen (Fotogra?ie = Fotographie, Fotografie)
Boolesche Operatoren
“AND”, “OR”, “NOT”
bei Suche nach Teilsätzen oder zusammenhängenden Befriffen, diese in “ (“Politisches System”
Zufallstreffer
Was ist wenn meine Bibliothek die gesuchten Werke nicht aufweist?
in OPAC sind meist Verbund- und Metakataloge eingefasst
-> Fernleihe, Onlinezugriff
bei anderen Bibos
oder Kataloge von:
Deutsche Nationalbibliothek
Karlsruher Virtueller Katalog
WorldCat
HBZ
BVB
Was sind Volltextdatenbanken?
gesamtes Werk wird durchsucht; nicht nur Titelsuche
z.B.:
Wikisource
Google books
Unterschied Katalog und Datenbank
Kataloge haben nur eigenen Bestand
Datenbanken nicht
Was ist nicht-eigenständige Literatur?
Zeitschriftenartikel
-werden bei Katalogen nicht abgebildet
-nur Name der Zeitschrift, nicht Name des Artikels
-> gibt Projekte damit dies ermöglicht werden kann
Datenbanken für wissenschaftliche Zeitschriften:
Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)
Zeitschriftendatenbank (ZDB)
IBZ
JSTOR
DigiZeitschriften
Ergebnis der Recherche
Literaturliste, mit relevanter Literatur
Arten von Suchbegriffen
Synonyme
verwandte Begriffe
Übersetzungen
Was sind Zitate?
gekennzeichnete Übernahme von fremden Textstellen oder mündlichen Ausführungen anderer
Wozu dienen Zitate?
Beleg einer These oder Behauptung, als Ausgangspunkt einer auf sie bezogenen Analyse oder Erläuterung
Abgrenzung zur eigenen Position
Funktion von Zitaten
Multiperspektivität
Grundlage für Aufnahme von Kontroversen
liefern Informationen
geben Begründungen
Wie werden Zitate richtig verwendet?
Funktion des Zitates muss an sich deutlich werden
keine Formulierungen wie “hieraus wird deutlich”
Zitat muss Beleg an sich sein
Was muss nicht zitiert werden?
Allgemeinwissen wie biografische Daten oder im Fach allgemein bekannte Tatsachen
Was darf nicht einfach zitiert werden?
schmückende Textelemente (z. B. ein Motto)
Zitierstile
klassische Zitierweise
Havard-Stil
-> auf Anmerkung in Modul achten
Havard-Stil teilw. unüblich in KuWi
direkte Zitate
wörtliche Übernahme
Anführungszeichen
Zitats kann als Block erscheinen
1cm links; -1Pt.; einfacher Zeilenabstand; keine Anfährungszeichen
indirekte Zitate
eigen Formulierung (Paraphrase)
vgl.
vgl. auch
vgl. dagegen
vfl. bspw.
Zitieren von Texten mit Auslassungen
[…] wird dann zu (…)
beachten bei Integration von Zitaten in eigene Sätze
Fußnote kommt vor Satzpunkt!
Punkt wird also nicht mitzitiert
Änderungen, Erläuterungen und Hervorhebungen bei Zitaten
in [ ]
veränderte Endungen
Änderung Groß-/Kleinschreibung
ersetzen von Probomen durch Wort Semikolon und eigene Initialen “es [das Begreifen; A.G.] …”
“Hervorhebung von mir; A. G.) hinter Quellenangabe, wenn hervorgebt wurde
Zitat in Zitat
“ wird zu ‘
Abkürzungen beim Zitieren
ebd. (ebenda)
a.a.O. (am angegebenen Ort)
s. Anm. x
et al.
passim
f. (kein ff. konkrete Seitenzahlen)
[sic]
Zit. nach (ungern gesehen, Zitat aus zweiter Quelle)
Wie wird bibliografisiert?
alphabetisch, ggf. nach Erscheinungsjahr bei einem Autor und mehreren Werken
Autor*in oder Herausgeber*in: vollständiger Titel. Aufl., Erscheinungsort, Erscheinungsjahr [Ersterscheinungsjahr], ggf. Reihentitel mit Bandangabe
Waldenfels, Bernhard: Antwortregister. Frankfurt am Main 2007
kein Erschinungsort -> o. O.
kein Erscheinungsjahr -> o. J.
kein Autorin -> o. V.; Anonymus; eventuell Autor*in [ ] wenn später bekannt geworden (nach Veröffentlichung)
bei Zeitschriften:
Name der Zeitschrift, Heft-/Jahrgangsnummer, Erscheinungsjahr, Seitenangabe
bei Sammelbänden:
in: Herausgeber*in, Titel des Bandes, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr, Seitenangaben
Monografien bibliografieren
Name, Vorname Autor*in: Vollständiger Hitel. Erscheinungsort Erscheinungsjahr (= ggf. Reihentitel, Bd. x).
Aufsätze in Zeitschriften oder Jahrbüchern bibliografieren
Name, Vorname Autor*in: Vollständiger Aufsatztitel. In: Name der Zeitschrift/Jahrbuch Jahrgangsnummer . ggf. Heftnummer (Erscheinungsjahr), S. x-y.
Sammelbände bibliografieren
Name, Vorname Herausgeber*in (Hg.): Vollständiger Titel. Erscheinungsort Erscheinungsjahr (= ggf. Reihentitel, Bd. x).
In Literaturwissenschaft Vorgabe lt. Uni: Sortierung nach Titel
Titel. Untertitel. Hg. von Vorname Nachname. Erscheinungsort Erscheinungsjahr.
Aufsätze in Sammelbänden / Artikelnin Fachlexika oder Handbüchern bibliografieren
Name, Vorname Autorin: Vollständiger Aufsatztitel. In: Vorname Nachname Herausgeber*in (Hg.): Vollständiger Titel Sammelband. Ort Jahr, S. x-x (= ggf. Reihentitel, Bd. x).
Editionen bibliografieren
Name, Vorname Autorin: Titel des Textes [ggf. Entstehungsjahr]. Hg. von Vorname Nachname Herausgeber*in. Ort Jahr (= ggf. Reihentitel, Bd. x).
Internetquellen bibliografisieren
Name, Vorname Autor*in: Titel des Textes. In: Name der Internetseite/Plattform. (vollständige URL, letzter Abruf: Datum).
Was ist ein Voll- und ein Kurzbeleg?
manchmal bei klassischer Zitierweise Pflicht
erste Zitation eines Werkes erfolgt unter Vollbeleg (wie im Literaturverzeichnis)
danach Kurzbelege
wenn Aufsatz dann hinter Seiten “S. 36-58, hier: S. 42.”
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