Buffl

6. Diuretika

CE
by Christine E.

Niere

Allgemein

  • Carboanhydrasehemmer (Acetazolamid) in A nur mehr gegen Glaukom (nicht als Diuretika),

  • Quecksilber-Diuretika sind obsolet,

  • Osmodiuretika (Mannit) in Ausnahmefällen zur i.v. Therapie akuter Zustände (z.B. Nierenversagen, Hirnödem), für Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen obsolet.


Funktion der Niere:

  • Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen (Harnsäure, Harnstoff, Creatinin) und überzähliger physiologischer Stoffe,

  • Regulation Wasser- & Elektrolythaushalt sowie

  • Säure-Base-Gleichgewichts,

  • Beteiligung an Kontrolle des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens & arteriellen Blutdrucks,

  • Synthese von Erythropoetin (für Erys Bildung),

  • Ca2+ und Phosphatstoffwechsel (Hydroxylierung zu Calcitriol),

  • Biotransformation (auch CYP Enzyme) und

  • Ausscheidung von Xenobiotika (Fremdstoffe wie AST und Gifte)

Anatomie (v.a.n.i): Nierenrinde, Nierenmark, Nierenbecken, Ureter (Harnleiter) à paarig angeordnet


Renale Ausscheidung und Rückresorption (WH Grundlagen):

  • Filtration: unabhängig von Hydrophilie/ Lipophilie der Substanzen, Filtration aller Stoffe < 50 kDa -> Primärharn entsteht -> ca. 120 ml/min

  • Rückresorption: Wasser/ Ionen/ Glucose/ Aminosäuren/ Lipide werden im Tubulus aktiv (alle hydrophilen Substanzen) oder passiv (Lipide) rückresorbiert

  • Tubuläre Sekretion: aktive Sekretion von Säuren und Basen über relativ unselektive Transporter (z.B. Harnsäure, Adrenalin, Histamin, Penicillin, Schleifen- & Thiaziddiuretika)

  • Clearance: pro Zeiteinheit von einem bestimmten Stoff befreite Plasmavolumen, Maß für Nierenfunktion

    • ->Inulin (exogen)/Creatinin (endogen): filtriert, aber nicht resorbiert/ sezerniert à Maß für GFR (130 ml/min)

    • ->PAH (para-Aminohippursäure): nur sezerniert à Maß für RBF (650 ml/min)

    • ->Harnstoff: 50 % rückresorbiert               

    • ->Glucose: alles rückresorbiert (Clearance = 0)


Funktionelle Einheit der Niere = Nephron:

  • aus Nierenkörperchen (besteht aus Glomerulus und Bowman-Kapsel (umgibt Kapillarknäuel), Primärharn wird abfiltriert) und

  • Tubulusapparat (aus proximalen Tubulus -> absteigender Schenkel der Henle-Schleife -> aufsteigender Schenkel der Henle-Schleife -> Macula densa -> distalen Tubulus -> Sammelrohr, Resorptions- & Sekretionsprozesse, Primärharn wird zu Endharn)

Juxtaglomerulärer Apparat à Feedback über Macula densa:

  • Zellen der Macula densa registrieren Na+ Konzentration im distalen Tubulus über den Na+/K+/2Cl- Transporter (= Target der Schleifendiuretika, Feedbackmechanismus ausgeschaltet)

  • regulieren GFR über Modulation des Tonus der Vas afferens bzw. Stimulierung/ Hemmung der Reninfreisetzung (aus der Niere)

  • GFR wird vermindert bei höher Na+ Konzentration, erhöht bei niedriger Na+-Konzentration

  • hohe Na+ Konzentration:

    • vermehrte Adenosin-Bildung  -> Aktivierung A1-Rezeptor (Gi) an glatter Muskelzelle -> cAMP sinkt,

    • PGE2/PGI2 verminderte gebildet (Ang-II vermittelte Hemmung der COX2 Expression),

    • Reninfreisetzung vermindert

    • Tonus der Vas afferens erhöht/ Filtrationsdruck am Nephron nimmt ab à weniger Primärharn

  • umgekehrt wenn niedrige Na+ Konzentration:

    • Synthese von PGI2 und PGE2 steigt à Wirkung über Gs-gekoppelte Rezeptoren (IP/EP-Rez.) à

    • Vasodilatation der Vas afferens und gesteigerte Reninfreisetzung à mehr Primärharn

  • Autoregulationsbereich: Änderungen des mittleren arteriellen Blutdrucks (Durchschnitt systolischer und diastolischer BD) im Bereich 75-190 mm Hg wirken sich nur geringfügig auf Renalen Blutfluss aus (weitgehende Konstanz der GFR)


Tubuläre Sekretion/ Rückresorption:

  • proximaler Tubulus: isotonische Resorption von NaCl und H2O (ca. 60 % des Primärharns)

    • Na+ Resorption aus dem Lumen in die Tubuluszelle erfolgt über passiven Transport à Antiporter mit H+ (raus) und Cotransport mit Glukose, AS, Phosphat (rein) à Na+ Gradient wird aufrecht erhalten durch basolaterale (Lumen abgewandte) Na+/K+ ATPase (aktiver Auswärtstransport)

    • Sekretion von H+ treibt die Resorption von HCO3- an à es entsteht H2CO3, zerfällt zu CO2 und kann dadurch als lipophiles Gas durch passive Diffusion resorbiert werden, wird durch Carboanhydrase intrazellulär wieder zu HCO3-

    • H2O wird parazellulär und transzellulär (durch Aquaporine) resorbiert à folgt resorbierten Ionen (um osmotischen Druck auszugleichen), reißt Ionen mit à fördert deren Resorption

  • wasserdurchlässiger absteigender Schenkel der Henle Schleife: Wasserresorption durch osmotischen Gradienten der im aufsteigendem Schenkel der Henle Schleife aufgebaut wird à hypertoner Harn entsteht, Nierenmark wird in Richtung Spitze zunehmend hyperton à ist für ADH-vermittelte Resorption von Wasser im Sammelrohr verantwortlich

  • wasserundurchlässiger aufsteigender Schenkel der Henle Schleife:

    • passive Na+ Resorption durch luminalen Na+/K+/2Cl- Cotransporter (alle rein, Angriffspunkt der Schleifendiuretika), basolateral Na+ Ionen wieder rausgepumpt (Na+/K+ ATPase), luminale Seite = wasserundurchlässig à Harn hypoton, Interstitium hyperton à Harnkonzentrierung im Gegenstromverfahren

    • durch Cl- wird Interstitium gegenüber Lumen negativ à parazelluläre Resorption von Kationen wird angetrieben (Na+, Ca2+, Mg2+)

  • distaler Tubulus und Sammelrohr: hypotone Tubulusflüssigkeit wird weiter konzentriert bis isoton

    • passive Na+ Resorption durch luminal exprimierte Na+ Kanäle, wird durch Aldosteron gefördert, pro 1 resorbierten Na+ Ion wird 1 K+ Ion sezerniert

    • K+ sparende Diuretika: durch Hemmung der Na+ Resorption (durch Aldosteronantagonisten, Amilorid) auch Hemmung der K+ Sekretion

    • Membran ist wasserundurchlässig, durch ADH/ Antidiuretisches Hormon/ Vasopressin kann aber die Resorption von Wasser durch Aquaporine (spezifische H2O Kanäle) erfolgen

      • über Gs-gekoppelte V2 Rezeptoren, Adenylatcyclase wird aktiviert und vermehrte cAMP-Bildung, dadurch Aktivierung der Proteinkinase A à

      • Translokation von Aquaporin-2 an luminale Membran und dadurch Wasserresorption,

      • basolaterale Aquaporine-3 sind immer exprimiert,

      • ADH wirkt auch auf Gq-gekoppelten V1 Rezeptor => bewirkt Vasokonstriktion der Gefäßmuskelzelle

  • Vasopressinanaloga:

    • Desmopressin (V2-selektiv):

      • i.v. -> Blutungen, Blutungsprophylaxe vor chirurgischen Eingriffen;

      • orale/nasal -> Enuresis nocturna, Nykturie bei Erwachsenen, zentraler Diabetes insipidus (aufgrund ADH-Mangel), Polyrie, Polydipsie

    • Terliopressin (V1-selektiv): bei blutenden Ösophagusvarizen, Notfallsbehandlung des hepatorenalen Syndroms Typ I


Aldosteron: Regulation der Na+ Ausscheidung & K+ Sekretion

  • bei Salzmangel:

    • niedriger osmotischer Druck im distalen Tubulus/ Sammelrohr,

    • dadurch verminderte ADH-Freisetzung, es kommt zu Wasserdiurese und das Plasmavolumen und der Blutdruck sinkt,

    • führt zur Renin-Freisetzung aus der Niere und Aktivierung des RAAS-Systems, dadurch kommt es über Angiotensin II zur Aldosteronfreisetzung (AT1-Rez.)

    • steigert Na+ Rückresorption über eNAC und hypertonisiert dadurch das Interstitium, Wasser folgt entlang dem osmotischen Gradienten aus hypotonen Lumen in hypertones Interstitium

  • bei Salzüberschuss:

    • erhöhter osmotischer Druck und vermehrte ADH-Freisetzung und Wasserretention (Wasser strömt entlang des osmotischen Gradienten in Gefäße, um NaCl-Konzentration auszugleichen), dadurch keine Aktivierung von RAAS bzw. keine Aldosteron-Freisetzung,

    • über die erhöhte Dehnung der Vorhöfe kommt es zur Freisetzung von ANP (Atriales Natriuretisches Peptid) aus dem linken Vorhof => hemmt die Na+ Resorption und fördert dadurch die Salz- & Wasserausscheidung (Öffnungs-WSK von eNAC sinkt)

Diuretika: hemmen die Resorption von Ionen, Harn dadurch weniger hypoton und Interstitium weniger hyperton à osmotischer Gradient und damit Wasserrückresorption nimmt ab, vermehrte Harnausscheidung

48.     Schleifendiuretika: Wirkung, Hauptindikation (wo wirken sie + Mechanismus)


Mechanismus:

  • reversible Hemmung des luminalen Na+/K+/2Cl- Carriers im aufsteigenden Schenkel der Henle-Schleife,

  • Substanzen werden aktiv in den proximalen Tubulus sezerniert und nicht rückresorbiert =>Anreicherung und renal selektive Wirkung


Reversible Hemmung führt zu:

  • Anstieg der Na+ und K+ Konzentration im Lumen

    • aber verstärkte Na+ Retention und K+ Sekretion im Sammelrohr (sekundär tubulärer Effekt) à wenn man vorne blockiert, verstärkt man hinten die Resorptionsmechanismen

  • Änderung des transzellulären Potentials (weniger negatives Cl- in Interstitium)

    • verminderte Resorption von Ca2+ und Mg2+ => vermehrte Ca2+/Mg2+ Ausscheidung

  • verminderte Osmolarität des Nierenmarks => verminderte Harnkonzentrierung (weniger ADH-vermittelte Wasserrückresorption in Sammelrohr und distalen Tubulus)

  • Unterbrechung des tuboglomulären Feedbacks durch Hemmung des Na+/K+/2Cl- Kotransporters in der Macula densa => GFR bleibt unverändert

  • am stärksten wirksame Diuretika (high ceiling), rasch einsetzende Wirkung, allerdings mit kurzer Wirkdauer (nach Absetzen postdiuretische Na+ Retention

    • ->high ceiling: über einen weiten Dosisbereich annähernd lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung à je höher Dosis desto stärker die Diurese

  • Gegenregulation durch reflektorische Sympathikus- und RAAS-Aktivierung)



Wirkungen:

  • rasch einsetzende stark ausgeprägte Steigerung der Diurese

  • beeinträchtigte Harnkonzentrierung (Osmolarität Nierenmark)

  • keine Verminderung der GFR (Blockade des NaCl Sensors)

  • Verbesserung der Herzfunktion à Reduktion des Plasmavolumens und direkte Dilatation von Kapazitätsgefäßen (venöses Pooling) à Reduktion der Vorlast

  • langsam einsetzende Blutdrucksenkung (initial reflektorische Blutdrucksteigerung)

  • vermehrte Ausscheidung von Ca2+ /Mg2+ Ausscheidung

  • Abschwächung des Effekts durch COX-Hemmer (ASS, Diclofenac u.a.)


Indikationen:

  • Hauptindikation: Ödeme infolge von Herzerkrankungen

  • Ödeme durch chronische Nierenfunktionsstörungen (z.B. nach Verbrennungen), oder durch Lebererkrankungen

  • leichte bis mittelschwere Hypertonie


Substanzen: Furosemid, Torasemid, Bumetanid (Sulfonamidstruktur)

51.     Ödeme: Ursachen, mit welcher Arzneistoffgruppe werden sie behandelt?/ 2 Ursachen von Ödemen beschreiben + Therapie


Ödeme = pathologische Flüssigkeitsansammlungen im Interstitium/ Zellen durch Ungleichgewicht zwischen Filtration und Resorption


Normalerweise:

  • im venösen Bereich übersteigt der kolloidosmotische Druck im Interstitium den hydrostatischen Druck (Blutdruck) in den Kapillaren -> es kommt zum Eintritt interstitieller Flüssigkeit ins Plasma,

  • im arteriellen Bereich ist der kolloidosmotische Druck im Interstitium kleiner als der hydrostatische Druck in den Kapillaren und es kommt zur Filtration, zum Ausstrom von Plasmawasser ins Interstitium

  • unter physiologischen Bedingungen gleicht sich der effektive Filtrationsdruck annähernd aus

Ödeme entstehen durch:

  • durch Zunahme des kapillar-hydrostatischen Drucks auf venöser Seite (

    • durch Herzinsuffizienz/

    • venöser Insuffizienz nach Venenthrombosen/

    • Einengung der Lebervenen bei Leberzirrhose),

  • Abnahme des kapillar-onkotischen (kolloidosmotischen) Drucks (

    • durch Proteinverlust/

    • verminderte Synthese durch Lebererkrankungen/

    • mangelnde Proteinaufnahme),

  • erhöhte Kapillarpermeabilität -> Austritt von Plasmaproteinen ins Interstitium, wieder Abnahme des kapillar-onkotischen Drucks (

    • durch Entzündungen/

    • Ischämie/

    • Hypoxie/

    • Intoxikationen)

es kommt zu mehr Filtration ins Interstitium als Rückresorption in die Gefäße => Ödeme



Hauptursachen für Ödeme (=WESENTLICHE URSACHEN) :

  • Herzinsuffizienz: kapillarhydrostatischer Druck geht auf venöser Seite rauf (weniger Rückresorption)

  • Entzündungen: Kapillarfenestre erweitern sich-> durch erhöhte Kapillarpermeabilität kommt es zu Abnahme des kapillar-onkotischen Drucks (weniger Rückresorption)


Pharmakotherapie: Diuretika

  • akute Behandlung von Ödemen:

    • Schleifendiuretika => rascher Wirkungseintritt, ausgeprägte Diurese

  • chronische Behandlung von Ödemen:

    • Thiaziddiuretika,

    • Kaliumsparende-Diuretika (in Kombi mit anderen Diuretika)

    • =>verzögerter Wirkungseintritt, lange Wirkdauer


52.     Wirkmechanismus Thiaziddiuretika/ Thiaziddiuretika Wirkung und wichtige Indikationen


Wirkungsmechanismus:

  • Hemmung des Na+/Cl- Cotransporters im frühdistalen Tubulus,

  • sowie leichte Hemmung der Carboanhydrase im proximalen Tubulus,

  • werden wie Schleifendiuretika im proximalen Tubulus aktiv sezerniert, aber auch rückresorbiert -> daher weniger starke Anreicherung im Tubulus (weniger starke Wirkung)


Konsequenzen:

  • vermehrte Ausscheidung von Na+/K+/H2O/ HCO3- (über Carboanhydrasehemmung)/ Mg2+

  • keine Verminderung der Osmolarität des Nierenmarks

  • im Vergleich zu Schleifendiuretika schwächere und langsamer einsetzende Diurese („low ceiling“)

    • low ceiling: Dosis-Wirkungs-Kurve flacht schnell ab, ab einem gewissen Punkt kann durch Dosissteigerung keine Zunahme der diuretischen Wirkung erreicht werden (aber keine reflektorische Sympathikus- & RAAS Aktivierung)

  • auch verstärkte Na+-Retention und K+-Sekretion im Sammelrohr (als Gegenregulation)

  • Erniedrigung der GFR limitiert diuretischen Effekt (keine Inaktivierung der Feedback-Mechanismus)

  • verminderte Ausscheidung von Ca2+

    • gegenteiliger Effekt auf Ca2+ Haushalt im vgl. zu Schleifendiuretika,

    • Erniedrigung der epithelialen Na+ Konzentration, dadurch verstärkte Aktivierung des basolateralen Na+/Ca2+ Austauschers (mehr Na+ rein, Ca2+ raus), dadurch verstärkte passive Aufnahme von Ca2+ aus dem Lumen


Wirkungen:

  • verzögert einsetzende, moderat ausgeprägte Steigerung der Diurese

  • Senkung der GFR (hohe NaCl Konzentration im distalen Tubulus wird von der Macula densa über Na+/K+/2Cl- Cotransporter registriert à Konstriktion der Vas affernes und Senkung der GFR)

  • Verbesserung der Herzfunktion durch Reduktion des Plasmavolumen

  • langsam einsetzende Blutdrucksenkung (maximal nach einigen Wochen)


Indikationen:

  • Hauptindikation: Hypertonie (gut geeignet als Kombinationstherapeutikum, verstärkt die Wirkung anderer Antihypertensiva)

  • chronische Herzinsuffizienz (Ausschwemmung von Ödemen, nur in Kombi)

  • chronische Behandlung von Ödemen (durch verzögerte Wirkungseintritt nicht für Notfallindikationen)


Kontraindikationen und Nebenwirkungen identisch mit Schleifendiuretika


53.     Unterschiede Schleifen- und Thiaziddiuretika


Schleifendiuretika

Thiaziddiuretika

Keine Rückresorption im proximalen Tubulus à Anreicherung und renal-selektive Wirkung

Rückresorption im proximalen Tubulus à weniger starke Anreicherung

Reversible Hemmung des Na+/K+/“cl- Carriers im aufsteigenden Schenkel der Henleschen Schleife

Hemmung des Na+/Cl- Cotransporters im frühdistalen Tubulus sowie leichte Hemmung der Carboanhydrase im proximalen Tubulus

Verminderung der Osmolarität im Nierenmark

Keine Veränderung der Osmolarität im Nierenmark

High-ceiling: über einen weiten Dosisbereich annähernd lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung à je höher die Dosis desto stärker die diuretische Wirkung

Low-ceiling: Dosis-Wirkungskurve flacht schnell ab à ab einer gewissen Dosis kann keine Steigerung der diuretischen Wirkung mehr erreicht werden

Starke Diuresesteigerung (ca. 10-faches Harnvolumen)

Moderate Diuresesteigerung (ca. 4-faches Harnvolumen)

Rascher Wirkungseintritt

Verzögerter Wirkungseintritt

Kurze Wirkdauer (weil reflektorische sympathikus Aktivierung)

Lange Wirkdauer

Ausscheidung von Ca2+

Retention von Ca2+

Initiale Vorlastsenkung

Keine initiale Vorlastsenkung

Kein Einfluss auf GFR (Feedbackmechanismus blockiert)

Senkung der GFR (durch Na+ Verlust)

Akutbehandlung von Ödemen

Chronische Behandlung von Ödemen

Kaum zur Behandlung von Hypertonie/ chronischer HI eingesetzt

Zur Behandlung von Hypertonie und chronischer Herzinsuffizienz geeignet (Komibnationstherapie)

sec. tubulärer Effekt ist bei beiden

54.     Kalium-sparende Diuretika:

2 Stoffe aus verschiedenen Gruppen nennen und wie sie wirken/ Kalium-sparende Diuretika:

- Wirkungen,

- Wirkungsmechanismus,

-2 Arzneistoffe,

-Indikation/

-Wie wirken Kalium-sparende Diuretika/

-Aldosteronantagonisten: 5 Wirkungen


2 Gruppen:

  • Aldosteron-Antagonisten: Spironolacton, Eplerenon

  • Zykloamidine (nur in Kombi mit Hydrochlorothiazid): Amilorid, Triamteren


Wirkungsmechanismen:

  • Aldosteron-Antagonisten: hemmen die Expression von „Aldosteron-induzierten Proteinen“ (AIPs) im spätdistalen Tubulus und Sammelrohr, die für die Resorption von Na+ (und Sekretion von K+, pro resorbierten Na+ wird 1 K+ ins Lumen sezerniert) benötigt werden

    • hemmen kompetitiv die Bindung von Aldosteron an dessen intrazellulären, zytoplasmatischen Rezeptor, Aldosteron kann nicht mit dem Rezeptor in den Zellkern eindringen und nicht als Transkriptionsfaktor für AIPs dienen

    • AIPs:

      • luminal exprimierte epithelialer Na+ Kanal (eNaC),

      • basolateral exprimierte Na+/K+ ATPase,

      • mitochondriale Cyt c-Oxidase


  • Zykloamidine: kompetitive Hemmstoffe des epithelialen Na+ Kanals (eNaC)



Wirkungen:

  • geringfügige Steigerung der Ausscheidung von Na+ und H2O

  • Retention von K+

  • verzögert einsetzende, schwach ausgeprägte Steigerung der Diurese (dauert Tage, Expression)

  • Verbesserung der Herzfunktion durch Senkung der Vorlast

  • langsam einsetzende Blutdrucksenkung

  • Hemmung des sekundär-tubulären Effekts (verstärkte Na+ Retention und K+ Sekretion im Sammelrohr als Gegenregulation auf Hemmung der Na+ Resorption vorne durch die anderen Diuretika) und damit verstärkte Wirkung anderer Diuretika


Indikationen:

  • Hypertonie (Kombi mit Thiaziddiuretika, vorzugsweise Zykloamidine)

  • chronische Herzinsuffizienz (Reserve)

  • Ödeme als Folge chronischer Leber- und Nierenerkrankungen

  • Spironolacton: Primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) wenn OP nicht möglich



Nebenwirkungen:

  • Hyperkaliämie (v.a. bei Niereninsuffizienz oder älteren Menschen, meist in Kombi),

  • Azidose (durch K+ Retention auch H+ Retention, Disposition bei Diabetes mellitus, Leberzirrhose),

  • gastrointestinale Störungen,

  • unerwünschte Blutdrucksenkung orthostatische Dysregulation, Reflextachykardie),

  • steroidartige Wirkungen der Aldosteron-Antagonisten (Gynäkomastie, Hirsutismus, Amenorrhoe, Zwischenblutungen, Stimmveränderungen)


Kontraindikationen:

  • Hyperkaliämie, Hyponatriämie, Hypercalciämie,

  • Hypovolämie, Dehydration,

  • Hypotonie und Bradykardie,

  • Hyperurikämie,

  • Schwangerschaft und Stillzeit,

  • Nierenfunktionsstörungen,

  • gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern + AT1-Rezeptorblockern



Amilorid

Triamteren

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Christine E.

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