Riesenzellarteriitis: Diagnostik
Labordiagnostik
CRP & BSG deutlich erhöhrt (Sturzsenkung, > 50 mm in der ersten Stunde)
ggf. Leukozytose, ggf. Anämie
! normwertige CK, keine Autoantikörper
ACR-Diagnosekriterien der Riesenzellarteriitis (Diagnose kann gestellt werden, wenn ≥ 3 Kriterien erfüllt sind)
Alter ≥ 50
neu aufgetretene oder neuartige Kopfschmerzen
Abnorme A. temporalis (Druckschmerzhaftigkeit, verhärtet, abgeschwächter/fehlender Puls)
BSG Sturzsenkung > 50 mm in der ersten Stunde
Histologisch (Biopsie): Vaskulitis durch mononukleäre Zellinfiltration oder granulomatöse Gefäßentzündung meist mit Nachweis von Riesenzellen (Goldstandard; langstreckiges Biopsat der A. temporalis superficialis, vorher muss Durchgängigkeit der A. carotis interna überprüft werden)
Bildgebung
Duplexsonografie: Halozeichen, Sanduhrförmiger Verlauf der Temporalarterie
Riesenzellarteriitis: Therapie
Bei Augenbeteiligung: Hochdosis-Glucocorticoide 500-1000 mg i.v. für 3-5 Tage, anschließend weiter Akuttherapie
Akut
Initial: Glucocorticoide p.o. 40-60 mg/Tag
Im Verlauf: Schrittweise Reduktion —> unter 5 mg/Tag nach einem Jahr, bei anhaltender Remission Absetzversuch
Rezidiv
Leicht: Glucocorticoide mind. auf letzte wirksame Dosis erhöhen
Schwer: Dosis wie bei neu diagnostizierter Riesenzellarteriitis
Chronisch
Glucocorticoide unter Cushing-Schwelle
Tocilizumab (IL-6-Hemmer) oder Methothraxat
Bei Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden an Osteoporoseprophylaxe und Blutzuckerkontrollen denken
Diagnosestellung Vaskulitis des zentralen Nervensystems
Transkranielle Doppler-Sonografie: Nachweis intrakranieller Strömungsbeschleunigungen
CT- oder MR-Angiografie: Kaliber-unregelmäßige intrakranielle Arterien
Konventionelle Angiografie: typische perlschnurartige Morphologie
Leptomeningeale und Hirnbiopsie: Nachweis perivaskulärer Inflammation
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