Postpunktionelles Syndrom
= innerhalb von 5 Tagen nach Lumbalpunktion bzw. rückenmarksnaher Regionalanästhesie auftretender lagerungsabhängiger Kopfschmerz
Zur Diagnosestellung zudem mind. eines der folgenden Begleitsymptome:
Nackensteifigkeit
Tinnitus
Hörminderung
Übelkeit
Lichtscheu
Kopfschmerz muss zudem im Verlauf wieder verschwinden
entweder spontan innerhalb einer Woche
oder
innerhalb von 48 h nach erfolgreichem Verschluss des Duralecks
Risikofaktoren für die Entwicklung eines postpunktionellen Syndroms
Junges Lebensalter
Weibliches Geschlecht
Niedriger BMI
Schwangerschaft
Chronische Kopfschmerzen, Migräne
Postpunktionelles Syndrom in der Vorgeschichte
Verwendung traumatischer Punktionskanülen mit großem Durchmesser
Postpunktionelles Syndrom: Therapie
Flachlagerung, ggf. Oberkörpertieflagerung
Koffein oder Theophyllin (p.o. oder i.v.)
Epidurale Eigenblutinjektion:
auf Punktionshöhe werden 20-30 ml venöses Eigenblut des Patienten epidural über das Liquorleck appliziert, wodurch es zu einer Tamponade mit Verschluss der Leckage kommt; nach Blutinjektion 60 min flache Bauchlagerung
Operativ als Ultima ratio
Diagnostik bei SIH
LP: niedriger Liquoreröffnungsdrucjk ( < 6 cmH2O im Sitzen); gelegentlich sogar negativer Druck
> 50 % der Fälle Veränderungen in cMRT-Bildgebung
Subdurale Flüssigkeitsansammlungen: Hygrome oder Subduralhämatome
Vergrößerung intrakranieller Venen
Verdickung der Dura mater
Schlitzförmiger Ventrikel
Spinale Bildgebung
extraspinaler Liquor
Abklärung Duraleck (Myelografie, CT- oder MR-Myelografie)
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