Epidemiologie
m = w
mittleres Erkrankungsalter: 70-75
Inzidenz in USA und Westeuropa abnehmend (v.a. durch bessere Hygiene- und Ernährungsstandards)
Ätiologie?
1) Exogene Risikofaktoren:
hoher Nitratgehalt in Nahrung
Alkohol, Rauchen
niedriger sozioökonomischer Status
2) Endogene Risikofaktoren:
Typ A & B Gastritis (Helicobacter pylori)
Ulcus ventriculi
Z.n. Magenteilresektion
hereditäre Faktoren: pos. Familienanamnese, HNPCC, Cadherin-1-Gen, Blutgruppe A
3) Risiko für AEG: Übergewicht, GERD
TNM-Klassifkation
Symptome?
“Stummer Tumor”
Gewichtsabnahme
chron. Eisenmangelanämie
Abneigung gegen Fleisch
OB-Beschwerden
Akute Magenblutung
tast-/sichbare Virchow-Drüse
Metastasierung?
1) Lymphogen (70% bei Diagnose)
lokal (große/kleine Kuvatur), Truncus coeliacus, paraaortal, mesenterial, bei Kardia auch mediastinal
2) Hämatogen: Leber, Lunge, Skelett, Gehirn
3) Nachbarstrukturen: Peritonealkarzinose, Ösophagus, Colon transversum, Pankreas
4) Abtropfmetastasen: Ovarien —> Krunkenberg-Tumor
Nenne Tumormarker!
zur Primärdiagnostik nicht geeignet aber zur Verlaufskontrolle verwertbar, wenn bei Erstdiagnose Erhöhungen bestanden!
CA 72-4
CA 19-9
CEA
Was ist das diagnostische MIttel der Wahl?
Gastroskopie:
Makroskopische Beurteilung Tumorausdehnung
Mehrfachbiosien tumorverdächtiger Areale (5-10 Biopsien)
plus natürlich klinischer Status:
Gretschel: supraklavikuläre LK sind KEINE regionären LKs mehr und daher Hinweis auf Fernmetastasierung, d.h. palliatives Setting —> keine OP!
Staging?
Abdomensono
Endosono: Einschätzung Tiefenausdehnung und Beurteilung lokaler LKs
CT Abdomen und Becken (mit i.v. KM und oraler Magenfüllung mit KM): Peritonealkarzinose? Fernmetastasen?
Röntgen-Thorax orientierend —> Auffälligkeiten —> CT Thorax
Diagnostische Laparoskopie: Überprüfung Resektabilität —> erhält zunehmend größeren Stellenwert —> Peritonealkarzinose (haben 10-30%) wird im CT übersehen (v.a. bei neoadjuvanter Therapie)
ggf. Gyn-Konsil (Krukenberg-Tumor)
T-Kategorien nach UICC (2017)
Deckert: UICC ist der Versuch der prognostischen Klassifkation!
Was ist die häufigste histologische Entität?
Beschreibe die auch für die Resektion wichtige histologische Einteilung!
Adenokarzinom (90%)
Grading nach Laurén:
intestinaler Typ (50%): drüsig differenziert, klar begrenzt —> v.a. höheres Alter, Sicherheitsabstand nach oral 5 cm
diffuser Typ (40%): infiltratives Wachstum mit diffuser Ausbreitung, schlecht begrenzt —> tendenziell frühere Metastasierung, Sicherheitsabstand nach oral 8 cm
Welche Resektionsausmaße bzw. Standardoperationen können beim (1) Antrum-, (2) Korpus- und (3) Kardiokarzinom unterschieden werden?
Was ist das Standard-OP-Verfahren? Was wird alles mitresiziert?
Gretschel-Frage: Welche Schnittführung der Gastrektomie ist “für die Profis”?
Radikale Gastrektomie mit D2-Lymphadenektomie
Mitresektion von:
Omentum minus und majus (Gretschel: hier können sich, besonders an der großen Kuvatur auch noch LK-Metastasen verstecken)
radikale Lymphadenektomie der Kompartimente I (perigastrische LKs entlang große und kleine Kuvatur) und II (LKs entlang A. gastrica sinistra, A. hepatica communis, A. lienalis, Truncus coelicus + im Lig. hepatoduodenale)
ggf. Bursa omentalis
Gretschel: Oberbauch Querlaparatomie —> weniger Schmerzen für die Patienten, geringeres Risiko für Wunddeshiszenz/Platzbauch (Alternative: Längslaparatomie)
Welche Lymphknoten-Level gibt es bzgl. Magenkarzinom?
Beschreibe die Rekonstruktion nach Gastrektomie!
1) Bildung Duodenalstumpf
2) Durchtrennen der ersten Jejunalschlinge + Hochzug der Jejunalschlinge —> End-zu-Seit Ösophagojejunostomie
3) Roux-Y-Anastomose —> End-zu-Seit Jenjuno-Jejunostomie —> zur Vermeidung von Reflux über den alimentären Schenkel muss Anastomose min. 50-60 cm lang sein
4) ggf. mit Jejunompouch und Ösophagojejunoplicatio (überschüssiger Jejunumteil der manschettenartig um Speiseröhre gelegt wird —> Schutz gegen Reflux aus Pouch)
Was ist ein alternatives Rekonstruktionsverfahren mit Einsatz einer Jejunalschlinge?
Longmire-Interponat
Therapieschema AMBOSS
Welche Strukturen bilden die Bursa omentalis?
Wann kommt eine subtotale Gastrektomie in Frage?
bei Karzinomen des unteren Magendrittels
Karzinome vom intestinalen Typ des mittleren Drittels —> 4/5 Resektion mit Lymphadenektomie
Was ist die Standardtherapie der perioperativen Chemotherapie bei T2-T4 Magen-CAs?
FLOT-Schema: Kombi aus
Docetaxel
Oxaliplatin
5-FU
Folinsäure
—> Deckert: alle, die in der neoadjuvanten Therapie gut ansprechen, hab ein deutlich besseres Gesamtüberleben
Wem sollte eine palliative Chemotherapie angeboten werden?
Patienten mit gutem Perfomance Index (ECOG 0-1), da eine Lebensverlängerung und bessere Lebensqualität resultieren könnten!
—> FLOT oder Cisplatin + 5-FU (wenn HER2 dann Trastuzumab —> TOGA Protokoll)
Nenne Komplikationen nach Magen(teil)resektion!
1) Allgemein:
Rezidivkarzinom
Ananstomoseninsuffizienz, Abszess
2) Postgastrektomie-Syndrom: Maldigestion mit funktionellem Ausfall des Duodenums (außer nach Billroth II)
3) Dumping-Syndrome:
Frühdumping: ca. 20 Min. nach Nahrungsaufnahme durch schnelle, unverdünnte Nahrungspassage in den Dünndarm
Spätdumping: ca. 1-3 h nach Nachruhngsaufnahme durch fehlende Pylorusportionierung —> Glucosehaltiger Nahrungsbrei sofort in Dünndarm —> Hyperglykämie —> kompensatorisch überschießende Insulinfreisetzung —> Hypoglykämie und Katecholaminfreisetzung
4) Schlingen-Syndrome:
Efferent-Loop-Syndrom: Abknicken oder Anastomoseenge der abführenden Schlinge —> Erbrechen, Völlegefühl
Blind-Loop-Syndrom: Überwucherung mit Darmbakterien —> Dekonjugation von Gallensäuren und Erhöhung Vitamin B12 Umsatz durch Bakterien —> Diarrhö, Steatorrhö, Gewichtsverlust
Afferent-Loop-Syndrom: Aufstau von Galle und Pankreassekret durch Stenose, Abknicken oder fehlerhafte Anastomosentechnik —> Nahrung fließt in zuführenden statt abführende Schlinge
Prävention: Pouches (v.a. Dumping)
Welche Konsequenz muss der Verlust der Milz im Rahmen einer subtotalen Magenresektion haben?
Es muss auf die totale Gastrektomie erweitert werden, da nun auch die A. gastricae breves weg sind und der Restmagen so nicht mehr durchblutet wäre!
Wofür steht R0, R1 und R2?
R0: kein mikroskopischer Tumorrest
R1: mit mikroskopischem Tumorrest
R2: mit makroskopischem Tumorrest
Prognose?
beste Prognose besitzt ein Magenfrühkarzinom (T1, M0, N0, 5-Jahres-Überlebensrate 90–95%)
bei bestehender Fernmetastasierung und/oder Peritonealkarzinose zeigt sich in der Regel ein letaler Verlauf —> Im Stadium III beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate 30%, im Stadium IV 5%
auch bei resektablen Befunden ab UICC-Stadium II beträgt das 5-Jahres-Überleben weniger als 50%
Gretschel: Was macht die Submukosa zu einer besonderen Schicht?
Gretschel:
Hier beginnen die Lymphgefäße —> Befallen?
Wichtig auch bei pT1 (m/m1) und der endoskopischen Resektion —> wenn Lymphgefäße befallen, dann Chirurgie
—> bei LK-Befall muss primär vorbehandelt werden (neoadjuvant)
Gretschel: Sollte bei jeder Gastrektomie eine Splenektomie erfolgen?
Gretschel: Nein! Da…
eigenständiger negativer prognostischer Faktor
erhöhte Morbidität durch v.a. septische Komplikationen
erhöhte Letalität
nur 9% LKs im Milzhlilus
Gefahr der Pankreasverletzungen
Nur wenn…
T3/4 Karzinom im oberen Magendrittel
tastbare Milzhilus-LK
direkte Tumorinfiltration Milzhilus
Gretschel: Endoskopische Therapieoptionen bei Ananstomoseninsufifzienz
1) Fibrinklebung mit Vicryl plug
2) Stent
3) Over the scope Clip System (wie Bärenkralle)
4) Beste: Endo-Vac
Folie von Gretschel/Deckert mit Take-Home-Message
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