Hintergrundinformationen
Kantate
= Hauptgattung der evangelischen Kirchenmusik im 17./18. Jhdt.
Entstehung Ende des 16.Jhdt. in Italien.
„Rezitativ-Arie-Rezitativ-Arie“ Ende des 17. Jhdt. zur Standardform der Solokantate
In DE werden diese Anregungen aus Italien schrittweise übernommen. Aufgrund der eigenen musikalischen Traditionen der Motette und Geistlichem Konzert -> Verzicht auf das Rezitativ, ehr bevorzugen der Choralstrophen und Chor- und Solokompositionen über Bibeltexte und Oden.
Um 1700 verbindet sich die ältere deutsche Kantate mit den neuen Formen der damals „modernen“ Oper: (dramatische Rezitative u. gefühlsbetonte Da-Capo-Arien)
In Leipzig nimmt die Kantate zu Zeiten Bachs im Gottesdienst den Platz vor der Predigt ein
Die Passion der Barockzeit
Passion handelt vom Leiden und Sterben Jesu, wie es in den Evangelien berichtet wird
Seit 9Jhdt. Sind die Evangelien-Lesungen der Passionsgeschichte mit verteilten Rollen belegt:
Ein Priester die Worte Jesu (auf Tonhöhe f)
Ein Diakon (als Evangelist) die erzählenden Texte (auf Tonhöhe c`)
Ein Subdiakon die direkten Reden der übrigen Personen („Soliloquenteten“, z.B. Petrus, Pilatus) + Gruppen („Turbae“ z.B. Jünger, Kriegsknechte) (auf der Tonhöhe f`)
Seit 14Jhdt. Sind mehrstimmige Passionsvertonungen überliefert, z.T. motettisch (chorisch-polyphon), z. T. im Wechsel von Rede und Gegenrede (Evangelist und Einzelperson singen einstimmig, Gruppen (Turbae) 4-bis 5-stimmig
Im 17./18. Jdht. Übernimmt Passion gleich wie Kantate die neuen Formen der Oper:
Zu Turbae-Chören und Chorälen kommen Secco- und Accompagnato-Rezitative und ausgedehnte Da-Capo- Arien, alles von einer reichen Orchester- oder Generalbassbegleitung getragen.
→ Aus A-Cappella-Passion wurde oratorische Passion
Wie in ihren Formen, so sind Oper, Kantate, Oratorium und Passion auch in ihren musikalischen Mitteln zur Darstellung von Gefühlen und Gemütsbewegungen eng verwandt. Grund dafür sin die barocke Affektlehre und eine Fülle musikalisch- rhetorischer Figuren.
Entwicklung der Passionsmusik
einstimmig-gregorianisch: im Dienst der liturgischen Verkündigung
bereits in den ersten Jahrhunderten: gesungene Rezitation der Passionsgeschichte
Herausbildung von differenzierten Modellen mit „Passionstönen“
Aufteilung des Passionsberichtes auf drei Sänger (ab Mitte 13.Jhd) in tiefer (Jesus), mittlerer (Evangelist) und hoher Lage (alle übrigen Personen)
ab Mitte 14. Jhd: chorisch-einstimmige Ausführung der Rede aller Gruppen
mehrstimmig: (ab 15.Jhd.)
Mehrstimmigkeit zunächst bei Worten der jüdischen Gegner Jesu
später insgesamt mehrstimmig:
motettisch durchkomponiert
responsorial-dramatisch als Passionshistorie
vokal-instrumental: (→ nur in lutherischer Liturgie, da die katholische Liturgie keine Musikinstrumente in der Karwoche erlaubte!)
ab Mitte 16.Jhd. Mitwirkung von Instrumenten
im 17.Jhd. Einfluss der italienischen Oper: Konzertierende Passion mit Generalbass
daraus entstehend: Oratorische Passion (ab ca.1642)
Anfang 18. Jhd: Passionsoratorium
→ Anfang der Loslösung von genuin liturgischer Funktion über Passionsandachten zum (Kirchen-)Konzert; die Zuhörer der Bachschen Passionen in den Leipziger Hauptkirchen hatten Programmhefte, die sie oft im Vorab gegen Entgelt oder Spende als „Eintrittskarte“ erwarben$^2$
im 20./21. Jahrhundert: zahlreiche Einzellösungen ohne Bindung an generell gültig Normen.
Bach in den Diensten des Hofes
Übt immer sein Amt als Instrumentalist, Dirigent und Komponist im Auftrag weltlicher Herren oder kirchlicher und städtischer Institutionen Auch die größten Werke waren entstehen als Amtverpflichtungen
Gesellschaftliche Ordnung, in der er durchaus eine angesehene Stellung einnimmt, ist aus Bachs Sicht gottgegeben. Für ihn ist seine Arbeit weniger Arbeit und Gelderwerb als Dienst am Hof, viel mehr in der Kirche zum Lobpreis des himmlischen Königs
Formen in Oper/Oratorium
Rezitativ
solistischer instrumental begleiteter Sprechgesang, entwickelt sich aus der Monodie der frühen Oper
Scheidung von der Arie (Gegensatz Erzählung - Betrachtung): während Arien den Affekt ausdrücken, erklären die Rezitative denselben bzw. bereiten ihn vor
Träger der Handlung
Musikalische Merkmale:
ohne Textwiederholungen
freie Modulation
freier Takt
Begleitung mit Generalbass. Eröffnung mit Sextakkord, Gesangsstimme endet vor Schlusskadenz, die häufig zur Dominante der folgenden Arie führt.
zwei Arten:
Secco – Rezitativ: nur Generalbassbegleitung
Accompagnato-Rezitativ: Hinzunahme des Orchesters; oft Übergang ins Arioso (Liedhafte)
Einführung in die dt. Kirchenkantate durch Neumeiste
Arie
Instrumental begleiteter Sologesang, zunächst Strophenlied (Strophenbass), dann im Unterschied zum Lied ausführlicher, nicht mehr strophig gebunden: Textwiederholung, Einfügen von Koloraturen, Da-Capo-Form
als Cembalo- oder Orchesterarie, oft mit einzelnen obligaten Instrumenten → italienische Opernarie als Vorbild für Arien in den ev. Kirchenkantaten z.B. bei Bach
Da-Capo-Arie: aa‘ b aa‘ , mit kontrastierendem Mittelteil (auch textlich) und häufig Verzierungen im Da Capo
Chor
mehrstimmiger Gesang, wobei die Einzelstimmen meist mehrfach besetzt sind; die Satztechnik kann variieren
In der Kantate/Oratorium:
in kunstvollerer Setzweise zumeist als Eingangsstück
Wiedergabe wörtlicher Rede von Gruppen („Turbae“)
Choral
ursprünglich die in der Liturgie der Westkirche einstimmige Kirchenmusik, auch Gregorianischer Choral genannt
Im 16. Jahrhundert wurde im protestantischen Sprachgebrauch die Kirchenliedmelodie im mehrstimmigen Gesang, der cantus firmus, Choral genannt (entsprechende Komponisten: Johann Eccard, Michael Praetorius, Samuel Scheidt).
Seit dem 18. Jahrhundert wird im Protestantismus das Gemeindelied insgesamt mit Melodie und Text als Choral bezeichnet. So heißt auch die in Kantaten und Oratorien abschließende Strophe „Choral“.
Satztechnik
beschreibt das Verhältnis der Einzelstimmen zueinander in einer Komposition. Die erste Zuordnung erfolgt i.d.R. in die Grundkategorien homophon und polyphon.
Homophonie (griech. Gleichstimmigkeit): beim Zusammenklang überwiegt die vertikale Dimension/das Akkordische; z.B. rhythmisch gleiche Stimmen / eine führende (Ober-)Stimme mit akkordischen Begleitstimmen
Polyphonie (griech. Vielstimmigkeit): Der Satz bildet ein mehr horizontal orientiertes Liniengeflecht mit rhythmisch und melodisch selbstständigen Stimmen, z.B.:
Imitation – „Nachahmung“ eines Motivs
Fugato/Fuge – versetzter Stimmeinsatz mit dem gleichen Motiv oder Thema (Extremform Kanon)
Werk
Johannes- Passion:
Die Passion ist wie kaum eine andere Gattung Ausdruck barocker Gefühlsintensität. Überschäumende Lebensfreude steht unmittelbar neben tiefster Trauer, Todessehnsucht.
die Extreme spiegeln sich bei Bach:
leidenschaftliche Verherrlichung Jesu als „erhöhten Gottessohn“
⇳
inbrünstige Klage über sein Leiden und Sterben
Entstehung:
JhPassion entstand noch in Cöthen und wurde in der Karwoche 1723 kurz vor Bachs Ernennung zum Thomas-Kantor in der Thomas-Kirche in Leipzig unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt.
Text der betrachtenden Teile lehnt sich an eine Dichtung des Hamburger Ratsherrn Brockes an, wurde von Bach aber frei umgestaltet.
Evangelientexte sind nach Praxis der Zeit um einige Szenen aus dem Matthäus -Evangelium erweitert (z. B. das Weinen des Petrus, das Zerreißen des Vorhangs im Tempel und das Beben beim Tode Jesu)
Die Rolle der Choräle in J.S. Bachs Johannes-Passion
Choräle sind neben dem Bericht des Evangelisten und die Betrachtungen über diesen Bericht in den frei gedichteten Parteien ein eigenständiges drittes Element
basieren auf traditionell reformatorischen Gemeinde- und Glaubensliedern des 6.Jhdt oder auf Andachtsliedern, die zu Bachszeiten Bestandteil des gottesdienstlichen Gemeindegesangs
somit “Zeugen der Tradition” und “Sprecher der versammelten Gemeinde”
Gemeinde hatte die Möglichkeit bei den Chorälen die Tätigkeit des bloßen Zuhörens mit der des kundigen Mit- und Nachvollziehens zu vertauschen
hohe Quantität in den Gottesdiensten → nicht zeitüblich
Bach hat die Absicht aus den Choralvorlagen, die jeweilige Textaussage deutlich zu machen und theologisch auszulegen
wichtigstes musikalisches Mittel ist die Harmonik: Harmonik als Mittel der Ausdrucksteigerung, mithilfe einer intensiven Verwendung von Dissonanzen und damit gegensätzlich zum “harmonischen Normalmaß” der Zeit
Auch auf der Ebene der Melodik ist diese Abweichung durch einen Reichtum an chromatischen Schritten und übermäßigen Sprüngen in den Begleitstimmen zu verzeichnen. Ebenso seien hier Eingriffe in die ursprüngliche Choralmelodie genannt
Werküberblick
Theologisches Grundprinzip Bachs: dramatische Richtung nach vorn (Rezitative/Turbae) und betrachtende Richtung nach innen (Arien/ Choräle)
Choräle immer als Antwort auf Rezitativ, beenden den Akt, Ausdruck des Glaubens = Glaubensbekenntnis
Teil 1 : Garten Gethsomane (1-5) Verleugnng des Petrus (6-14)
Teil 2: Verhör und Geißelung (15-28) → Zentrum der Passion, 19 & 20 (Arioso und Arie) sehr lange Betrachtung, intensiv, häufende Turbae-Chöre → Zentrum der Turbae Symmetrie
Teil 3: Tod und Grablegung (29-40), 34 & 35 (Arioso und Arie) extremer Ausdruck der Gefühle
Vorgehensweise bei der Analyse und Interpretation von Vokalmusik
Eingehen auf den Grundcharakter (Tonart, Tempo, Dynamik, Besetzung „.)
Einzelne Stellen – wenn sie inhaltlich bedeutsam ynd musikalisch ergiebig/ auffällig sind.
⇒ Zwei Möglichkeiten zum Verhältnis von Musik und Textinhalt
Begriffe werden betont / hervorgehoben (z.B. durch Wiederholung oder durch besonders lange, hohe oder laute Noten)
Inhalte (z.B. Emotionen) werden dargestellt / umgesetzt / abgebildet / ausgedrückt
sinnbildliche Darstellung (z.B. „Höhe" – „Tiefe“) durch bestimmte Figuren oder musikalische Abbildung (Hypotyposis-Figuren)
charakterliche Darstellung| Affekte z.B. durch Figuren wie den passus duriusculus
Beschreibung des Sachverhalts und Nennung von Fachbegriffen (z.B. Figuren ..)
Allg.: Informationen zum Johannes - Evangelium
Johannes beschrieb als letzter der 4 Evangelisten in einem Zeitabstand von ca. 60 Jahren zum historischen Geschehen die Leidensgeschichte Jesu
zentrales Anliegen: Herrlichkeit Gottes, die sich im Leiden Jesu am Kreuz offenbart
Gegensatz zum Matthäusevangelium: Jesus nicht als leidender, verzweifelter Mensch, sondern von göttlicher Natur, Botschaft einer königlichen, souveränen, zielgerichteten Haltung
Verdeutlichung des johanneischen Jesusbilds
Vermeidung von demütigen Situationen, z.B. der Verzicht auf eine detaillierte Beschreibung der Kreuzigung oder der Verzicht auf die Beschreibung der Verzweiflung Jesu im Garten Gethsemane;
Blut und Wasser fließen aus seinem Körper als Symbol für Abendmahl und Taufe;
Jesus geht im Garten Gethsemane seinen Häschern entgegen, die Soldaten stürzen zu Boden;
Kein Judas-Kuss;
Jesus antwortet Pilatus nicht immer, bleibt ruhig an seinem Ort. Pilatus ist es, der hin und herläuft.
Jesus trägt sein Kreuz selbst;
Noch am Kreuz sorgt er für seine Mutter;
Dramatisierende Erzählung: in kurzem Wechsel folgen die Fragen des Pilatus und die Antworten des Volkes.
Belege hierfür in der Musik der Johannes-Passion:
Eingangschor Nr. 1 “Herr, unser Herrscher”: Das Grundthema wird aufgezeigt mit einer Anspielung auf Psalm 8, 2 Worte wie “Herr, Herrscher, verherrlicht, herrlich” werden von der “größten Niedrigkeit” nicht aufgehoben. Diese zeigt nur den Weg des Heilands, seine Mission bei den Menschen
Choral Nr. 3 “O große Lieb”: Jesus einwirkt den freien Abzug für seine Jünger. Er erklärt sich als Herrscher, dessen Reich “nicht von dieser Welt” ist.
Arie Nr. 9 “Ich folge dir gleichfalls”: Der freudige Affekt des Tanzes fügt sich in den Gesamtzusammenhang (siehe auch Nr.32, “Mein teurer Heiland”) eines tragischen Werkes.
Choral Nr. 17 “Ach großer König”: Bezug zum Eingangschor, Jesus, der Herrscher, der König.
Choral Nr. 22 “Durch dein Gefängnis”: Die Gefangennahme und Kreuzigung Jesu als Heilsnotwendigkeit. Fast wird Jesus zum Gegenspieler des Pilatus: der würde ihn lieber freilassen, doch Jesus will seinen vorbestimmten Weg gehen.
Choral Nr. 26 “in meines Herzens Grunde”: Eine feierliche Hymne auf den herrlichen Herrscher.
Arie Nr.30 “Es ist vollbracht”: Aus der betrachtenden stillen Stimmung erhebt sich der Mittelteil “Der Held aus Juda siegt mit de Macht”, der den endgültigen Sieg Jesu beschreibt.
Arie und Choral Nr. 32 “Mein teurer Heiland, lass dich fragen”: Direkt nach Jesu Tod ein Tanz in Dur, der die freudige Verheißung auch im Text unterstreicht: “Jesu, der du warest tot, lebest nun ohne Ende”
Schlusschoral Nr. 40 “Ach Herr, lass dein lieb Engelein”: Die Anrede “Herr” und der hymnische Schluss “[…] ich will dich preisen ewiglich!” stellen einen direkten Bezug zum Anfang des Werkes dar.
Die Besonderheiten des Johannes-Evangeliums
viele Jahre nach anderen 3 Evangelisten. Sonderstellung: verfolgt in erste Linie nicht den irdischen Lebensweg Jesu → sondern ist von den Reden Jesu geprägt, die eher thematischen Reflexionen gleichen
Verfasser:
Verfasserfrage umstritten, nennt seinen Namen nicht → “den Jünger, welchem Jesus lieb hatte”, Behauptung des Augenzeuges, literarische Gestalt und theologisches Profil sprechen gegen Augenzeugen-Annahme, da Wirksamkeit Jesu in großem Zeitabstand auf hohem Reflexionsniveau betrachtet wird Verfasser nutzt Traditionen, die auf hellenistisches Judentum zurückzuführen sind, kennzeichnen ihn möglicherweise als “Judenchrist”
Empfänger:
Evangelium war für Gemeinden bestimmt (verschiedene Merkmale), die über einzelne Geschehnisse aus Leben & Wirken Jesu bereits gut unterrichtet; ursprünglich wurde es wohl für Gemeinden Kleinasiens geschrieben, erfuhr aber bald weite Verbreitung unter heidenchristlichen Gemeinden.
Theologie des Johannes-Evangeliums
Johanneisches Christusbild:
Zentrum → Botschaft Jesu, Johannes referiert Botschaft aber nicht. legt sie nicht taktmäßig dar, wird im Johannes-Evangelium vornehmlich durch johanneischen Christus selbst ausgesprochen
Christus erscheint als irdischer Mensch, reales Menschsein wird an keiner Stelle bezweifelt, sein Weg wird nach konsequenter ab in synaptischen Evangelien von seiner Vollendung her geschehen
Welt als Schauplatz de Wirkens Christi:
Land Israel, Schauplatz ist Welt schlechthin , wird nicht betont, dass Jesus zu seinem Volk kam, sondern das Licht kam in die Welt, Welt ist in ambivalentem Zustand:
Schöpfung Gottes, bleibt Objekt der Liebe Gottes (Joh 3,16)
Ort der Verlorenen, Raum der Finsternis, Todes, Lüge, Unfreiheit
Dualismus von Gott und Welt
Gegenüber von Gott und Welt, Grund für Verlorenheit: Mensch hat sich gegen Gott entschieden, Juden sind nach Johannes nicht die Angehörigen des auserwählten Volkes, sondern Repräsentanten dieser Entscheidung → nahmen das Wort nicht auf, gemeint sind Menschen (die Welt) schlechthin.
Christologie:
Jesus tritt in diese Welt, die durch die Entscheidung gegen Gott zur Sphäre der Finsternis wurde, kommt aus Welt Gottes → Welt des Lichts → wird zum Licht der Welt
Johannes-Evangelium nennt alle wichtigen christologischen Prädikate, einige haben herausragende Bedeutung:
Sohn
Sohn Gottes
der , den der Vater gesandt hat
Letzterer wird durch Sendung aus der Welt Gottes zum Mittler des Heils, indem Christus den Menschen/ der Welt des Heils anbietet, stellt er Welt radikal in Frage → an ihm allein sind Licht, Wahrheit. Leben, Freiheit gebunden.
Diese Güter können in der Welt nicht gefunden/errungen werden → nur Christus vermag sie zu vermitteln, denn in ihm erschließt sich Gott, er ist Offenbarung Gottes, Offenbarer schlechthin
Soteriologie (Lehre von Erlösung):
Durch Christus kann Mensch den Standort wechseln: aus Finsternis ins Licht, aus Tod zum Leben → grundlegende Bedingung: Glaube
Glaube heißt, Jesus als den zu erkennen, sehen, anerkennen, annehmen, als der er sich vorstellt
Glaube ist verwandelnde Entscheidung → johanneischer Dualismus auch als Entscheidungsdualismus definiert
Glaube muss zum Bleiben reifen, zu einer des ganze Leben gestaltenden Gemeinschaft mit Christus → Imenonenxformeln: Ihr in mir und ich in euch
Eschatologie ( Hoffnung auf Vollendung):
Bedeutsamkeit der Entscheidung hat Niederschlag im Johannes-Evangelium auch in veränderter Eschatologie gefunden
→ geht nicht mehr um nahe bevorstehende Gottesherrschaft, die stündlich abrechnen kann Johannes betont präsentische Eschatologie
ewiges Leben wird schon jetzt geschickt
Gericht findet jetzt schon statt
Ekklesiologie:
Thema Kirche unter betont christologischen Aspekt
Bilder von Hirt und Herde
Weinstock und Rebzweigen
besonderes Anliegen Jesu: Einheit der Kirche um die Christus in Abschiedsgebet den Vater bittet
Fachbegriffe
Figurenlehre
Figurenlehre = die Lehre von der Anwendung musikalischer Figuren als Ausschmückung des musikalischen Satzes und Mittel der Testausdeutung sowie als Erfindungsquelle
Figurenlehre gründet in der Auffassung von de Wechselbeziehung von Musik und Sprache und ist “wegen der Menge der Figuren” einer Rhetorica zu vergleichen” → deshalb Bezeichnung als musikalisch-rhetorische Figuren
In der Kompositionslehre des deutschen Barocks, speilt die Kenntnis der Figuren eine wesentliche Rolle. man unterscheidet zwischen den abbilden Figuren, die nachahmenden Charakter haben (z.B. aufsteigen, absteigen) und den Emphasis-Figuren, die der Ausdruckssteigerung dienen(z.B. chromatischer Gang als Ausdruck von Leid uns Schmerz)
die Figurenlehre ist in den musijtheoretischen Schriften der Zeit dargestellt, z.B. von Joachim Burnmeister, Johannes Nucius, Athanasius Kircher, Christoph Bernhard.
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