Begriffsbestimmung
Psychodynamische Psychotherapie
Die Bezeichnung psychodynamische Psychotherapie fungiert als Oberbergiff für die tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapien und die psychoanalytischen Therapien.
Wovon gehen Psychodynamische Therapien aus? Wo liegt also der Kern der Störung?
Psychodynamische Therapien gehen davon aus, das die Probleme von PatientInnen durch Spannungen zwischen unbewussten Impulsen und den Reglementierungen innerhalb ihrer Lebenssituation entstehen.
Der Kern der Störung liegt also in der gestörten Person.
Humanistische Psychologie
Was sind die Ziele der Humanistischen Psychologie?
Was steht im Kern der Humanistischen Betrachtungsweise?
Aber?
Ziele sind hierbei Psychisches Wachstum, im Sinne einer persönlichen Weiterentwicklung, und ein selbstverwicklichendes, authentisches Leben.
Im Kern der humanistischen Betrachtungsweise steht die Beobachtung bzw. der Glaube daran, dass Menschen immer die Wahl haben zu entscheiden was aus ihnen wird.
Aber: Mit der Wahlfreiheit geht allerdings auch eine Verantwortung einher.
—> Da sich der Mensch nie sämtlicher Implikationen (=Auswirkungen, Folgen) seiner Handlungen bewusst ist, kann daraus ein Gefühl von Angst und Verzweiflung, sowie Schuldgefühle resultieren.
Was versuchen also therapeutische Ansätze der humanistischen Psychologie?
Was umfasst der humanistische Ansatz?
Therapeutische Ansätze der humanistischen Psychologie versuchen Menschen dabei zu helfen, ihre eigenen Freiheiten zu finden, ihre Individualitäten zu pflegen und Mittel zur Entfaltung des eigenen Potentials aufzuzeigen.
Der humanistische Ansatz umfasst ein weites Spektrum an Threapieverfahren:
Psychodrama
Gestalttherapie
Gesprächspsychotherapie
Personenzentrierte Therapie
Transaktionsanalyse…
Nach Rogers besteht die Aufgabe der Therapien in…?
Was ist dabei ein wichtiger Faktor?
Was ist noch wichtig?
Nach Rogers besteht die Aufgabe der Therapien in der Gestaltung eines therapeutischen Umfelds, das den KlientInnen das Erlernen von Verhaltensweisen ermöglicht, die förderlich für das Selbstwachstum und der Selbstverwicklichung sind.
Ein wichtiger Faktor ist dabei die Atmosphäre der unbedingten positiven Wertschätzung.
KlienInnen sind in dieser Betrachtungsweise Personen, die man nicht beurteilt und bewertet, sondern denen man beisteht bei der Entdeckung der eigenen Individualität.
Humanistische Psychologie nach Rogers
Ein Beispiel für den nicht-direktiven, personenzentrierten Ansatz nach Rogers
Therapeutische Beziehung ein Beispiel
Therapeutische Beziehung
Arbeitsbeziehung
Die Arbeitsbeziehung ist durch den therapeutischen Vertrag geprägt, das heißt durch die jeweiligen Rollen des Patienten und des Arztes.
Die Qualität der Arbeitsbeziehung ist mehr rational und weniger emotional und das wechselseitige Verhalten ist durch die impliziten und expliziten Vereinbarungen und die vorgegebenen Rollen gesteuert, das heißt durch die Rolle des Arztes durch die berufsständischen und persönlichen Normen und durch die des Patienten durch seine Aufgaben und Pflichten wie zum Beispiel Compliance.
Die Arbeitsbeziehung ist auch überwiegend bewusst zumindest in den definierten Rollen, sie kann aber auch durch unbewusste Anteile gesteuert sein, was dann häufig zu Störungen der Arbeitsbeziehung führt.
Problembezogene Ebene
Die Problembezogene Ebene ist die Beziehungsebene, auf welcher der Patient all seine Probleme und Konflikte in die therapeutische Beziehung einbringt und der Arzt darauf reagiert.
Diese Beziehungsebene hat einen überwiegend unbewussten Anteil, das erleben und verhalten beider Interaktionspartner ist durch deren vergangene wie gegenwärtige unbewusste Erfahrungen und Beziehungsaspekte geprägt.
Auf der problemebene kommt vor allem auch die subjektive Realität des Patienten zum Tragen, was dazu führen kann, dass er (ihm unbewusste) irrationale Erwartungen, Wünsche, Vorstellungen und Gefühle auf den Arzt ausgerichtet.
Es gehört aber im psychosomatischen Erkennen zur Aufgabe des Arztes, das zu erkennen und damit therapeutisch umzugehen.
Problembezogene Ebene - Hintergrundwissen:
Für das Verständnis der Problemebene sind vor allem auch die Kenntnisse über das psychoanalytische Konzept von Übertragung und Gegenübbertragung hilfreich.
Übertragung: Mit der Übertragung versteht man alle Erlebensarten und Gefühle eines Patienten in der Beziehung zu seinem Arzt.
Die Üvbertragung erschließt sich aus folgenden Beobachtungen:
Was macht der Patient mit mir? Wie behandelt er mich?
Kann ich das in einen Zusammenhang bringen mit seinen Erfahrungen, seiner Lebensgeschichte?
Mit welchen Personen in seiner Biografie haben sich solche Interaktionen ergeben?
Gegenübertragung: Unter gegenübertragung versteht man alle Gefühle und Impulse, die der Patient im Arzt auslöst. Die Gegenübertragung erschließt sich aus den folgenden Beobachrungen:
Was löst er in mir aus? Welche Gefühle entstehen in mir?
Warum macht mich der Patient so wütend?
Warum spüre ich kein wirkliches Interesse für ihn oder kein Mitleid?
Mit welchen Personen in der Biografie des Arztes haben sich ähnliche Interaktionen ergeben? zum Beispiel: Wie hat er es fertiggebracht, mich so gegen seine Frau aufzubringen?
Compliance / Non-Compliance
Therapiemitarbeit, Therapiebefolgung und Therapietreue wurden lange Zeit unter dem auch im deutschsprachigen Raum übernommenen Begriff Compliamce (engl. für befolgen” subsummiert.
Das Konzept entsprang dem traditionellen Arzt-Patienten-Rollenverständnis: Das der behandelnde Arzt als Experte richtige und notwendige Behandlungsmaßnahmen vor gibt und der Patient diese Anordnungen befolgt, ist also compliant.
Mangelnde Therapiemitarbeit (Non Compliance) wurde daher lange Zeit im Wesentlichen als Einstellungs- und Verhaltensproblem des Patienten aufgefasst.
Nach dem gegenwrtigen Verständnis sollte Therapietreue im Rahmen eines kooperativen Arbeitsbündnisses zwischen Arzt / Therapeut und Patient betrachtet werden.
Nach diesem Verständnis löst der Begriff Adhärenz (von engl. adhere) den Compliance - Begriff ab.
Der Patient wird dabei als autonom und eigenverantwortlich gesehen, der sich aktiv am Behandlungsprozess beteiligt.
Therapieentscheidungen werden dementsprechend vom Patienten mitgetragen und umgesetzt.
Welche Ebenen gibt es in der Threapeutischen Beziehung?
Zwischenmenschliche Beziehung
Auch wenn es eine gleichgestellte, symmetrische Interaktion zwischen Patient und Arzt letzendlich nicht geben kann, da in der Arzt-Patient-Beziehung kaum eine rollenfreie Interaktion möglich ist, spielt diese Beziehungsebene in jeder ärtzlichen und auch psychotherapeutischen Interaktion eine Rolle.
In der Psychotherapie betrifft das vor allem den Beginn und das ende einer Behandlung.
Es ist notwendig, diese dimension der Beziehung anzuerkennen. Das sichert den allgemeinen Respekt vor dem Mitmenschen “Patient” und reflektiert die Grundhaltung, dass vor allem in einer Psychotherapeutisch orientierten Behandlung nicht alles zu problematisieren ist.
Das heißt: Das nicht jedes Problem, jeder Gedanke oder jedes Gefühl therapeutisch “verfolgt” werden muss.
und nicht jedes Problem muss therapeutische Konsequenzen haben.
Hinsichtlich der vertikalen Ebene ist diese Beziehung überwiegend bewusst und beinhaltet weniger unbewusste Anteile.
Hintergrund zur Compliance / Adhärenz
Wie gut ein Patient eine bestimmte Behandlung mitträgt, hängt auf der einen Seite vom Selbstverständnis des Patienten im Umgang mit Krankheiten, und vom Erleben der Selbstwirksamkeit ab.
Auf der anderen Seite spielt die Arzt-Patienten Beziehung bzw die therapeutische Beziehung eine Rolle.
Krankheitseinstellungen - Welche Einstellung hat eine Person gegenüber einer Krankheit?
Hierbei interessieren uns besonders “dysfunktionale Einstellungen” , die dann in der Folge auch ein entsprechendes Verhalten hervorbringen:
Zum beispiel äußert ein Patient: Das ist eine Strafe gottes für etwas, das ich getan oder unterlassen habe
Du bist schuld, so wie du gelebt hast
Auf der eben der familie und der sozialen Netzwerke: Das ist unheilbar und mit Qualen verbunden.
Arzt - Patienten beziehung: Wenn sie nicht regelmäßig 3 mal am tag die medikamente nehmen, dann…
Kommunikation in der Fachwelt: so muss man mit der erkrankun umgehen.
Fallbeispiel mit Analyse Schema
Bio psChosziale Modell
Beispiel nicht nur Diabetes sondern auch was passiert bei der Mutter
Modell der Selbstregulation - Leventhal (1984)
Es werden insgesamt 5 Kategorien der kognitiven Repräsentation von Krankheiten unterschieden:
1. Identität / Symptomatik: Persönliche Annahmen über die Art der Erkrankung und die Symptome.
2. Ursachen: Annahmen über die Entstehung der Krankheit.
3. Zeitverlauf: Ist die Erkrankung akut oder chronisch?
4. Krankheitskonsequenzen: Annahmen über die Auswirkungen einer Krankheit auf die eigene Lebensführung und Lebensplanung.
5. Behandlung / Kontrolle: Annahmen über die Umstände von Heilung und Linderung.
Krankheitsverhalten- Wie kann Krankheitsverhalten aussehen?
Zunehmende Passivität und Hilflosigkeit, die oft mit einem Vertrauensverlust in eigene Bewältigungssttrategien einhergehen.
Ktastrophisierende Krankheitsüberzeugung
Schon- und Vermeidungsverhalten bezüglich körperlicher Anstrengungen
Intensive Inanspruchnahme medizinischer Maßnahmen
Medikamentenmissbrauch
Kausal und Kontrollattributionen
Was erfassen Krankheitsbezogene Kausalattributionen?
Krankheitsbezogene Kausalattributionen erfassen die Vermutungen eines Patienten über die ursache einer Erkrankung.
Hierbei wird zwischen psychologischen und psychosomatischen Ursachen und organischen Ursachen unterschieden.
Wichtig sind hier Kontrollüberzeugungen!
(Exkurs: Kontrollorientierung kann internal oder external sein zb Fähigkeit und aufgabenschwierigkeit, stabil oder variabel)
Kausa und Kontrollattributionen
Was gibt es für verschiedene Kontrollüberzeugungen?
Internale Kontrollüberzeugungen: Ich kann den Krankheitsverlauf selbst beeinflussen.
—>wirken sich positiv auf das Bewältigungsverhalten , die Compliance und auf präventives Handeln aus.
Sozial-externale Kontrollüberzeugungen: Andere Personen (zb Ärzte) können den Krankheitsverlauf beeifnlussen.
—>sind bei behandlungsbedürftigen erkrankungen als hilfreich einzuschätzen —> unter anderem Stärkung der Adhärenz.
Fatalistische Kontrollüberzeugungen: Der Krankheitsverlauf kann nicht gezielt beeinflusst werden, sondern hängt zum Beispiel von Zufällen ab.
Theorie der Selbstwirksamkeitserwartungen
(Bandura 1977)
Die Theorie postuliert die folgenden 4 Einflussfaktoren bzw. deren wirkung auf die überzeugung einfluss nehmen zu können:
die Erfahrung tatsächlicher Kontrolle bzw. Bewältigung
Stellvertretende Erfahrung durch die Beobachtung anderer Personen.
Verbale Überzeugungen durch Behandler oder andere Personen.
Wahrnehmung körperlicher Erregung in Belastungssituationen.
Veränderung des subjektiven Krankheitsmodells / Änderung von Krankheiten
Wie lässt sich , unter anderem auf der grundlage der soeben aufgeführten Überlegungen und Theorien das sunjektive Krankheitsmodell einer Person ggfs. Verändern?
Wann halten sie eine solche veränderung für empfehlenswert oder notwendig?
Es gibt verschiedene Theorien zum Thema Krankheitsverhalten.
Letzten ende ist man auf der Suche nach wichtigen Einflussfaktoren, deren Beeinflussungen auch eine Veränderung des Krankheitsverhalten bewirken kann.
Zentrale Fragen die man beachten sollte wären: Welche Faktoren lassen sich generell identifizieren, wie kann man diese individuell ermitteln und wie kann man mögliche Erkenntnisse für Veränderungsprozesse nutzen?
Faktor : Bewältigung von Angst am Beispiel der MS
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