Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik - Grundgedanke
Selbsthilfekräfte des Marktes reichen nicht für Vollbeschäftigung aus
Staat hat die Aufgabe mit antizyklischer Fiskalpolitik für Vollbeschäftigung zu sorgen (Schwächephasen mit Unterstützung von Konjunkturprogrammen und staatlichen Investitionen gefördert; Staat kompensiert seine Ausgaben, indem er selbst Kredite aufnimmt)
Höhere Nachfrage sorgt für Investitionen und neue Arbeitsplätze von Unternehmen (Staat muss für Nachfrage sorgen)
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik - Maßnahmen des Staats
Förderung der privaten Nachfrage
Mehrwertsteuer senken und Unternehmensinvestitionen erleichtern
Direkte staatliche Investitionen
Sozialen Wohnungsbau oder diverse Infrastrukturprojekte
Festlegung verbrauchsfördernder Rahmenbedingungen
Konsumanreize anbieten oder Vergabe von Darlehen und Krediten erleichtern
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik - Kritik
Inflationsdruck = wenn die Regierung Geld in die Wirtschaft einspeist, können die Preise steigen, weil mehr Geld im Umlauf ist und die Nachfrage steigt
Fiskalpolitische Disziplin = Regierung soll in Zeiten der Rezession mehr ausgeben, um Nachfrage anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen (kann zu Staatsverschuldungen führen > langfristige finanzielle Schwirigkeiten)
Verzerrung des Marktes = staatlichen Interventionen können den natürlichen Martmechanismus stören und unerwünschte Auswirkungen auf die Wirtschaft haben
Langfristig = keynesianische Wirtschaft ist auf kurzfristige Maßnahmen ausgerichtet und vernachlässig langfristige Auswirkungen
Fiskalpolitik
Veränderungen der Staatsausgaben und Steuern
Regierung kann Ausgaben erhöhen, um Nachfrage in Wirtschaft anzukurbeln
Regierung kann Steuern senken, um Verbrauchern mehr Geld zur Verfügung zu stellen und so Konsum erhöhen
Geldpoltik
Veränderung der Geldmenge und Zinssätze
Zentralbank kann Zinssätze senken, um Investitutionen und Kreditaufnahmen zu fördern und Wirtschaft ankurbeln
Zentralbank kann Zinssätze erhöhen, um Inflation zu bekämpfen oder Währung zu stärken
Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik - Grundkonzept
Angebot von Gütern und Dienstleistungen in Wirtschaft zu erhöhen
Langfristiges Wirtschaftswachstum und Stabilität fördern
Schwerpunkt auf der Verbesserung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit
Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik - Maßnahmen
Steuersenkungen von den Unternehmen und Investoren
Deregulierung von Märkten, Industrien, Bildungs- und Ausbildungsprogrammen zur Verbesserung der Fähigkeiten
Investitionen in Forschung und Entwicklung
Förderung von Unternehmertum und Innovationen
Angebotsorientierte Wirtschaftspoltik - Kritik
Verschlechterung der sozialen Gerechtigkeit
Zunahme der Einkommensungleichheit
Meistens profitieren die wohlhabendsten Teile der Gesellschaft
Betonung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit kann zu schlechtere Bezahlung der Arbeitnehmer führen (Lohnkosten als Hindernis für Wettbewerbsfähigkeit?)
Kann zur Vernachlässigung der Nachfrage führen (Nachfrage geht zurück -> Überproduktion der Unternehmen -> wirtschaftliche Stagnation)
Magisches Viereck
Stabilität des Preisniveaus
Hoher Beschäftigungsgrad
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
eine hohe Preisniveaustabilität = Inflation niedrig und stabil
Geringe Preisniveaustabilität kann zu Unsicherheiten bei Verbrauchern und Unternehmen führen, weil unvorhersehbare Preissteigerungen die Investitionen und Planung erschweren
Hohe Inflation kann Kaufkraft verringern und dazu führen, dass Menschen ihr Geld ausgeben, bevor es an Wert verliert
Zentralbanken und Regierung haben Instrumente zur Verfügung
Kontrolle der Geldmenge
Steuerung der Zinssätze
Überwachung der Preise und Löhne
Eine stabile Preisniveaupolitik wichtiger Faktor für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstandssicherung
Hoher Beschäftigungsstand
eine größere Anzahl von Menschen ist erwerbstätig
Höheres Maß an wirtschaftlicher Stabilität und Wohlstand
Trägt zur Erhöhung des Lebensstandards des Menschens bei
Schafft Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten
Weniger Arbeitslose = Verringerung der Sozialausgaben
Produktivität steigt, indem der hohe Beschäftigungsstand dem Arbeitnhemer ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, was zu höherer Motivation und Leistung führen kann
Regierungen und Zentralbanken können Maßnahmen ergreifen
Schaffung von Anreizen für Unternehmen,mehr Arbeitsplätze zu schaffen
Förderung von Bildung und Ausbildung
Schaffung von Arbeitsplätzen in wachsenden Brancen
Bereitstellung von finanziellen Unterstützungen für die, die Probleme beim Finden einer Beschäftigung haben
Zustand, in dem die Zahlungsbilanz ausgeglichen ist (Export = Import)
Volkswirtschaft ist über einen längeren Zeitraum hinweg in der Lage, ihre Ausgaben im Ausland durch Verkauf von Waren und Dienstleistungen auszugleichen
Trägt zur Stabilität der Währung bei
Beeinflusst die internationale Wettbewerbsfähigkeit
Wenn ein Land mehr exportiert als importiert = Stärkung der Währung -> Importe billiger -> Inflation sinkt
wenn ein Land mehr importiert als exportiert = Währung schwächen -> Inflation erhöhen
Maßnahmen von Regierungen und Zentralbanken
Förderung von Exporten
Beschränkung von Importen durch Zölle und Quoten
Anpassung der Wechselkurse
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
Kann zu wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum führen
Stetiges Wirtschaftswachstum
kontinuierliches Wachstum des BIPs
Ziel für Regierungen und Zentralbanken: Schaffung von Arbeitsplätzen, Erhöhung des Wohlstands und Verbesserung der Lebensqualität
Maßnahmen
Förderung von Investitionen
Entwicklung der Infrastruktur
Verbesserung des Bildungssystems
Schaffung von Rahmenbedingungen für erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung
Kann zu einer Verbesserung der öffentlichen Finanzen führen
Höhere Einnahmen durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge
Sozialausgaben reduzieren
Kann technologischen Fortschritt fördern
Unkontrolliertes Wachstum = negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft
Neoklassische Wirtschaftstheorie
Analyse von Märkten und Preisen und Wechselwirkung zwischen Angebot und Nachfrage
Individuen handeln rational und versuchen immer, ihren Nutzen zu maximieren
Unternehmen als Gewinnmaximierer, die auf Märkten agieren (freier Wettbewerb)
Wenn Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen, führen Märkte immer zu einem Gleichgewichtspreis und einer Gleichgewichtsmenge (Effiziente Allokation von Ressourcen und Wohlfahrtsoptimierung für Gesellschaft)
Kritik
Fokus zu sehr auf der Rolle von Märkten und Preisen
Geht nicht ausreichend auf die Rolle von Institutionen, soziale und politische Fragen ein
Rationalität der Menschen beeinflusst durch Emotionen und soziale Normen
Wettbewerb in unterschiedlichen Marktformen
Monopol = viel Nachfrage und ein Anbieter
Oligopol = viel Nachfrage und wenige Anbieter
Polypol = viel Nachfrage und viele Anbieter
Soziale Marktwirtschaft
Marktwirtschaft mit sozialen und ökologischen Askpekten
Ausgewogenes Verhältnis zwischen Wohlstand und sozialer Gerechtigung
Wirtschaft auf nachhaltige und stabile Basis zu stellen
Wirtschaftlicher Fortschritt soll gewährleistet werden
Sozialversicherungsysteme, um Einkommen und Sicherheit der Bürger zu gewährleisten
Umweltschutzbereiche
Progressive Einkommenssteuer, um gerechte Verteilung des Einkommens und Wohlstand zu gewährleisten
Handlungsfelder staatlicher Eingriffe in soziale Marktwirtschaft
Wettbewerbspolitik = Schaffung von Regulierungen und Gesetzen für fairen sorgen und Monopol verhindern
Sozialpolitik (Sozialversicherung, Mindestlöhne, Unterstützung von Arbeitslosen
Umweltpolitik (Umweltprobleme durch Gesetze und Regulierungen bekämpfen; z.B. Begrenzung von Emissionen oder Förderung von erneuerbaren Energien)
Arbeitsmarktpolitik (Arbeitsförderungsmaßnahmen und Weiterbildungskurse)
Bildungspolitik = Chancengleichheit erhöhen und Qualifikationen der Arbeitnehmer
Steuerpolitik = Einkommen und Wohlstand umverteilen und eine gerechte Verteilung erreichen
BIP
Indikator für wirtschaftliche Aktivität eines Landes
Misst Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer Volkswirtschaft erwirtschaftet wurde
Kennzahl für Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (Maßstab für Wirtschaftswachstum)
Höheres BIP = Volkswirtschaft insgesamt produktiver und wirtschaftlich stärker, sagt aber nichts über Verteilung des Einkommens oder Lebensqualität aus
Wachsende Wirtschaft aber auch negative Auswirkungen (Umweltverschmutzungen oder Ressourcenknappheit)
Konjunkturzyklus
Aufschwung (Expansion):
Wirtschaft und Beschäftigung steigt, Unternehmen investieren und produzieren mehr
Verbraucher haben mehr Geld zur Vefügung
Hochkonjunktur (Boom):
Wirtschaft auf ihrem Höhepunkt, Unternehmen produzieren auf Hochtouren
Hohe Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen
Engpässe bei Rohstoffen und Arbeitskräften
Abschwung (Rezession):
Wirtschaftswachstum verlangsamt sich und Beschäftigung sinkt
Unternehmen reduzieren ihrer Produktion (Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sinkt) -> Preise sinken (Deflation)
Tiefpunkt (Depression)
Wirtschaft am Tiefpunkt und Produktion stark zurückgegangen
Beschäftigung ist niedrig und hohe Arbeitslosigkeit
Hohe Verschuldung und schlechte Kreditvergabe
Konjunkturindikatoren
Frühindikatoren
Hinweis, wie Wirtschaft sich in Zukunft entwickeln wird
Beispiel: Anzahl der Baugenehmigung, Bestellungen bei Unternehmen, Verbrauchervertrauensindikator
Gleichzeitige Indikatoren
spiegeln aktuellen Zustand der Wirtschaft wider, ändern sich zeitgleich mit Konjunktur
Beispiel: Index der Industrieproduktion, Einzelhandelsumsatz
Nachlaufende Indikatoren
ändert sich zeitverzögert im Vergleich zur Konjunktur
Tatsächlichen Zustand der Wirtschaft nach Phase des Auf- oder Abschwungs
Beispiel: Arbeitslosenquoten, Zahl der Insolvenzen
Güterwirtschaftliche Theorie
befasst sich mit Produktion, Verteilung und Konsum von Gütern und Dienstleistungen
Wirtschaftswachstum wird durch produktiven Einsatz von Ressourcen (Arbeitskräfte, Kapital und natürliche Ressourcen) erreicht
Produktion = Schaffung von Waren und Dienstleistungen durch den Einsatz von Ressorucen, um Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen
Produktionsprozess effizient gestalten, um höhere Produktivität und Wirtschaftwachstum zu erreichen
Gerechte Verteilung von Gütern und Dienstleistungen für stabile und wohlhabende Gesellschaft notwendig
Konsumgewohnheiten verändern Wirtschaftsentwicklungen
Politische, soziale, technologische Veränderungen beeinflussen Produktion
Monetäre Theorie
Geld als eine wichtige Rolle bei Steuerung der Wirtschaft
Effektive Geldpoltik -> Stabilisierung einer Wirtschaft
Geldmenge und Geldpolitik kann Inflation und wirtschaftliche Aktivität beeinflussen
Wenn Zentralbank die Geldmenge erhöht, um Wirtschaft zu stimulieren, kann das zur Inflation führen
Wenn Zentralbank Geldmenge reduziert, um Inflation zu bekämpfen, kann diese die wirtschaftliche Aktivität dämpfen
Geldnachfrage = Menge an Geld, die die Haushalte und Unternehmen halten möchten, um Transaktionen durchzuführen
Geldnachfrage hängt von Zinssätzen, Erwartungen der zukünftigen Inflation und Einkommenserwartungen ab
Zentralbank für Durchführung der Geldpolitik verantwortlich, um Wirtschaft zu stabilisieren und Inflation im Rahmen zu halten
Zentralbanken können Geldmenge durch Zinssatz oder Kauf und Verkauf von Wertpapieren beeinflussen
Last changeda year ago