Nystagmen der verschiedenen BPLS-Formen
BPLS des posterioren Bogengangs
Häufigste Variante (bis zu 90%, rechts > links)
Upbeat-torsionaler Nystagmus
BPLS des horizontalen Bogengangs
Horizontaler Nystagmus
BPLS des anterioren Bogengangs
Downbeat-torsionaler Nystagmus
Dix-Hallpike-Manöver
Rechts: testet den rechten posterioren und linken anterioren Bogengang
Links: Testet den linken posterioren und rechten anterioren Gang
Durchführung
Patient sitzt aufrecht, dreht Kopf um 45° zur betroffenen/zu testenden Seite
Dabei wird der Kopf um etwa 30° überstreckt
Unter Beibehaltung ieser Kopfposition rasche Umlagerung in Rückenlage
Typischer pathologischer Befund:
(posteriorer Bogengäne)
Upbeat-/torsionaler Nystagmus -> zur Sitrn hochschlagend mit torsionaler Komponente zum betroffenen Ohr
Supine-Roll-Manöver
Kopfdrehung im Liegen —> testet horizonalte Bogengäne beider Seiten
Patient in Rückenlage, Kinn leicht inkliniert
ruckartige Drehung des Kopfes um jeweils 90° nach links/rechts
! häufig längere Nystagmus-Dauer —> längere Beobachtungszeit einhalten, um pathognomonisches spontanes Abklingen sicher zu beurteilen
Typischer pathologischer Befund: Horizontaler Nystagmus nach beiden Drehungen
Epley-Manöver
= Befreiungsmanöver für posteriore Bogengäne
Patient sitzt auf einer Liege und dreht Kopf um 45° zur betroffenen Seite
Rasches Umlagern auf den Rücken (unter Beibehaltung der Kofosition), wobei der Kopf leicht über den Rand der Untersuchungsliege hängt -> Schwindelsymptomatik sollte ausgelöst werden
Abklingen der Schwindelsymptomatik abwarten (Ca. 30s), dann Kopf um 90° zur anderen (nicht-betroffenen) Seite drehen
weitere 30s warten und Patient dann aufsetzen
Weitere Manöver für posteriore Bogengänge
Semont-Manöver, Semont-Plus-Manöver
Befreeiungsmanöver horizontale Bogengänge
Gufoni-Manöver
Befreeiungsmanöver anteriore Bogengänge
Rahko-Manöver
Neuropathia vestibularis: Klinik
akut einsetzender und für Tage anhaltender heftiger Schwindel mit Bewegungsillusion (gerichteter Drehschwindel)
Übelkeit und Erbrechen
Gang- und Standunsicherheit durch Fallneigung zur betroffenen Seite
ggf. Anamnese eines kürzlich aufgetretenen grippalen Infekts, meist der oberen Atemwege
Keine kochleären Symptome: keine Hörminderung, kein Tinnitus
Neuropathia vestibularis: charakteristische Befunde in der neurologischen Untersuchung
unidirektionaler horizontal-torsionaler Spontannystagmus zur gesunden Seite (= aktiveres Vestibularorgan)
durch Fixation supprimierbar
gestörter VOR (Korrektursakkade) beim Kopfimpulstest zur betroffenen Seite
Romberg-Stehversuch: Lateralisierte Fallneigung zur betroffenen Seite
Unterberger-Tretversuch: Pathologisch (Drehun um > 45°)
Orientierende Hörprüfung -> normales Hörvermögen
Neuropathia vestibularis: Therapie
Glucocorticoide kurzzeitig, z.B. Prednisolon
Antiemetika: kurzzeitig und nur bei schwerer Übelkeit/Erbrechen, max. 1-3 Tage, z.B. Dimenhydrinat (verzögert Ausbildung zentraler Kompensationsmechanismen)
Physiotherapeutische Gleichgewichtsübung
Morbus Meniere
Symptomtrias
Drehschwindel mit Übelkeit/Erbrechen
Akut rezidiverende Attacken
Attackendauer: Minuten bis Stunden
Hörminderung
Erkrankungsbeginn: Fluktuierendes Hörvermögen
v.a. im tiefen bis mittleren Frequenzbereich
mit Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr
Im Verlauf: Pankochleäre Schwerhörigkeit bis zur Taubheit
Tinnitus
einseitig, meist tieffrequenz, rauschend
Weitere Charakteristika
meist ist zunächst nur ein Ohr. betroffen, bei einem Teil der Patienten erkrankt im VErlauf auch das zweite Ohr
Anfallshäufigkeit kann nach ängerer Erkrankungsdauer abnehemen
HINTS-Protokoll
Hinweise auf zentrale Ursache
Head Impulse
Normaler horizontaler Kopfimpulstest (VOR in der Horizontalen) trotz Schwindels mit BEwegunsillusion
Impulse Normal
Nystagmus
Blickrichtungsabhängiger, alternierender Nystagmus (schnelle Phase)
Fast-Phase Alternating
Test of Skew
Skew Deviation mit Einstellsakkade nach Aufdecken im Abdecktest
Refixation on Cover Test
INFARCT
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