Theorie der absoluten Kostenvorteile
Theorie von Adam Smith im 18. Jahrhundert
Grundlage für Freihandel und internationale Arbeitsteilung
ein Land ist in der Lage, ein bestimmtes Gut zu einem niedrigen absoluten Preis als ein anderes Land zu produzieren
Beispiel: Land A kann bestimmte Ware zu einem niedrigeren absoluten Preis produzieren als Land B, weil Land A über fortschrittlichere Technologie oder günstigere Ressourcen verfügt
Für beide Länder vorteilhaft, wenn Land A Ware produziert und an Land B verkauft und Land B eine andere Ware produziert und an Land A verkauft
Kritik zur Theorie der absoluten Kostenvorteil
Vernachlässigung von Faktoren wie Transportkosten und Währungsschwankungen
Nichtberücksichtigung von Umweltkosten
Fehlen von Schutzmaßnahmen für inländische Arbeitsplätze
Beschränkung auf einen einzigen Handelsfaktor
Ungleichheit zwischen Ländern
Definition Globalisierung
Zunehmende globale Verflechtung in Bereichen der Wirtschaft, Kultur, Ökologie, Kommunikation und Arbeit
Ursachen im Bereich Politik
Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung
Internationale Vereinbarungen und Organisationen
“Neue” Märkte
Regionaliserung
-> offene und größere Märkte
Ursachen im Bereich Technik und Wissenschaft
innovative Informations- und Kommunikationstechnologien (neu: Digitalisierung und KI)
Neue Produktionstechnologien (Plattformen, Module)
Leichtere Möglichkeiten der Produktionsverlagerung
-> Intensivierung des Wettbewerbs
Ursachen im Bereich Gesellschaft
weltweit wachsende Bedeutung von Ausbildung, Bildung und Wissen
Abnehmende Restriktionen von Traditionen und soziale Bindungen
Offenere und dynamischere Gesellschaften
-> soziale Mobilität
Vorteile
Schaffung neuer Arbeitsplätze
Verbreitung von Wissen und Innovationen in verschiedenen Bereichen
Einfache Mobilität von Gütern und Personen
Kommunikation mit Menschen auf der ganzen Welt
Großes Güterangebot und sinkende Preise
zunehmender internationaler Handel und globale Zusammenarbeit
Stetiges Wachstum der Weltwirtschaft
Verteilung des Wohlstands zwischen den Ländern
Nachteile
internationale Probleme und Krisen
Ausbeutung von Arbeitskräften (insbesondere in Billiglohnländern)
Konkurrenz um Konzerne
Verlagerung von Unternehmen ins Ausland
Verlust von Kulturen und Sprachen
Belastung der Umwelt
Abhängigkeit von anderen Ländern
Ungerechte Verteilung des Wohlstands und zunehmende Ungleichheiten
Verschärfung der globalen Kriminalität
Gewinner
transnational agierende Unternehmen mit umfassenden und schnellen Handlungs-, Reaktions- und Investitionsmöglichkeiten
Kapitaleigentümer, die die Möglichkeit für Transfer, Investitionen und KApitalverlagerungen nutzen können
Nationen mit stabiler politischer und wirtschaftlicher Lage, ausgebauter Infrastruktur, entwickelten Technologien und gut ausgebildeter Bevölkerung
Verlierer
wenig entwickelten Länder in Afrika und Asien
Unternehmen, die aufgrund von magelnder finanzieller Ausstattung oder fehlender Innovationsfähigkeit vom globalen Wettbewerb ausgeschlossen sind
Erwerbstätige mit Branchen, die auf Weltmarkt nicht existieren oder wettbewerbsfähig sind
Personengruppen, denen wegen magelnder Qualifikation der Zugang zu Ausbildung oder Weiterbildung verwehrt ist
Freihandel
Politik der Förderung des Handels zwischen Ländern ohne Handelsbeschränkungen wie Zölle, Einfuhrquoten oder andere Handelshemmnisse
Ziel: Erleichtern und Förderung des Handels zwischen Ländern, indem die Kosten für den Handel gesenkt werden und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen steigert
Chancen des Freihandels
Zugang auf größere Märkten -> Unternehmen können Produkte und Deinstleistungen auf der ganzen Welt verkaufen
Senkung der Kosten -> höhere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit
Technologietransfer -> Zugang zu neuer Technologie und Wissen
Arbeitsplatzschaffung
Förderung der Entwicklung -> Verbesserung des Lebensstandards und Lebensqualität der Menschen
Risiken des Freihandels
Verlagerung von Arbeitsplätzen -> Verlust von Arbeitsplätzen im Inland
Wettbewerbsnachteile
Abhängigkeit von anderen Ländern -> anfällig für politische und wirtschaftliche Instabilitäten im Land
Umweltbelastung
Ungleichheit (reiche Länder sind besser auf den globalen Märkten positioniert)
Protektionismus
heimische Unternehmen und Arbeitsplätze schützen
Import von Waren und Deinstelistungen durch Zölle, Einfuhrbeschränkungen oder andere Handelshemmnise eingeschränkt
Gegenteil zum Freihandel
Handel wird zwischen Ländern erschwert
Chancen des Protektionismus
Schutz der heimischen Industrie -> Produktion und Beschäftigung im Inland fördern
Förderung von Innovationen -> heimische Unternehmen haben mehr Ressourcen und Anreize
Sicherung kritischer Ressourcen -> Vermeidung von langfristigsten Abhängigkeiten von ausländischen Ländern
Schutz von Arbeitnehmerrechten
Risiken des Protektionismus
Handelskriege -> Handelskonflikte zwischen Ländern -> internationalen Handel beeinträchtigen und Weltwirtschaft destabilisieren
höhere Kosten für Verbraucher
Verlust von Handelspartnern -> Zugang zu wichtigen Exportmärlten erschwert
Hemmung des Wettbewerbs
Verringerung der Investitionen -> behindern von Wirtschaftswachstums und Schaffung von Arbeitsplätzen
Internationalisierung der Produktion multinationaler Unternehmen (MNU)
Ausweitung von Produktionsaktivitäten in verschiedenen Länder und Regionen durch Unternehmen
Gründung von Tochtergesellschaften oder durch die Auslagerung von Produktionsteilen an Zulieferer oder Auftragnehmer
Gründe: Produktionskosten senken, Zugang zu neuen Märkten und Ressourcen, Flexibilität ihrer Produktion
Chancen von MNU
Zugang zu neuen Märkten
Kosteneinsparung
Ressourcen und Fähigkeiten
Risikodiversifikation
Wettbewerbsfähigkeit
Risiken von MNU
politisches Risiko -> Regierungswechsel, politische Instabilitäten oder Konflikten zwischen Ländern
wirtschaftliches Risiko -> Währungs- oder Marktschwankungen, Konjunkturschwankungen oder Handelsbeschränkungen
Reputationsrisiko -> negative Berichterstattung in Meiden, öffentlichen Prozessen oder VErstöße gegen ethische Standards
Technologisches Risiko -> Cyberangriffe oder Datenverlust
Regulatorischen Risiko -> neue oder geänderte Vorschriften, Gesetze oder Standards in den Ländern
Betriebsrisiko -> Produktionsausfälle, Arbeitsunfälle oder Qualitätsprobleme
Konkurrenzfähigkeit von Deutschland
starke Wirtschaft und hohe Wettbewerbsfähigkeit, weil…
hochqualifizierte Arbeitskräfte
Starke Exportwirtschaft
Technologieführerschaft
Infrastruktur
Günstige Lage
Unterstützung durch Regierung
Staaten zwischen Wohlfahrtsstaat und Wettbewerbsstaat
Balance zwischen sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Effizienz
Hochqualifizierte, produktive Belegschaft und gleichzeitig ein soziales Netz, um Bedürfnisse der am wenigsten wohlhabenden Mitglieder der Gesellschaft zu erfüllen
Beispiel Deutschland
Starke Industien (Automobil- und Maschinenbau)
Umfassendes Sozialversicherungsprinzip (Gesundheitsversorgung, Arbeitslosenunterstützung, viele soziale Dienstleistungen)
Probleme an Wettbewerb- und Wohlfahrtsstaaten
Druck auf Bürger ausüben -> hoher Stress und Leistungsdruck
Hohe öffentliche Ausgaben -> hohe Steuern -> Menschen haben weniger Geld zur Verfügung und Einschränkung bei wirtschaftlicher Freiheit
Gefahr von Missbrauch von Sozialleistungen -> Entstehen von Abhängigkeit von staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten
Theorie der komperativen Kostenvorteile
Länder haben aufgrund ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten und Ressourcen einen Vorteil bei der Produktion bestimmter Waren
Länder sollen sich auf Produktion von Gütern konzentrieren, bei denen sie einen relativen Kostenvorteil gegenüber anderen Ländern haben (handeln Waren dann auf internationalen Markt)
Jedes Land ist in einem bestimmten Bereich in der Lage, ein Produkt zu einem geringeren Preis zu produzieren
Durch internationalen Handel und Spezialisierung können Länder Produktivität und Wohlstand steigern
Niedrige Preise und große Auswahl für Verbraucher
Kritik der komperativen Kostenvorteilstheorie
Keine Berücksichtigung der Faktoren, die zu einem Kostenvorteil führen -> Missachtung des Umweltstandards oder schlechte Bezahlung der Arbeitskräfte
Handelshemmnisse in der Praxis -> Zölle, Quoten
keine Berücksichtigung der Verteilung von Einkommen und Wohlstaat
Kein Schutz von Industrien und Technologien -> andere Länder können Technologie kopieren oder stehlen -> Verlust Kostenvorteil
Ressourcen und Faktoren innerhalb eines Landes in der Praxis schwierig (Arbeitskräfte oder Kapital)
Faktor-Proprtionen-Theorem
Produktion von Gütern in einem Land hängt von Faktorproportionen (Verhältnissse zwischen Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit) ab
Land mit einem hohen Kapital-Lohn-Verhältnis produziert mehr kapitalintensive Güter als Land mit niedrigen Kapital-Lohn-Verhältnis
WTO (World Trade Organisation)
Organisation mit Sitz in Genf
1995 gegründet
Ziel: freien Handel zwischen Mitgliedsstaaten fördern und Handelskonflikte lösen
164 Mitgliedsstaaten
Legt globale Handelsregeln fest
Durchsetzen von Handelsabkommen, Überwachung von Handelspolitik und Schlichtung von Handelsstreitigkeiten zwischen Mitgliedsstaaten
Handelshemmnisse abbauen und faire Bedingungen für internationalen Handel schaffen
Kritik WTO
Ungleichheit und Benachteiligung von Entwicklungsländern -> bevorzugen reiche Länder und Unternehmen?
Magelnde Transparenz
Konflikte mit Umwelt- und Sozialstandards
Magelnde Flexibilität
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