ATL Atmen
1. Veränderungen der Atmung beschreiben und erklären:
Atmungsveränderungen können in Form von Tachypnoe (schnelle Atmung), Bradypnoe (verlangsamte Atmung), Hyperventilation (erhöhte Atemtiefe und -frequenz), und Apnoe (Atemstillstand) auftreten. Tachypnoe kann bei Fieber, Schmerz oder Sauerstoffmangel beobachtet werden, während Bradypnoe oft in Schlafzuständen oder bei neurologischen Erkrankungen vorkommt. Hyperventilation ist typisch bei Angstzuständen oder metabolischen Störungen, und Apnoe kann in schweren Fällen bei Überdosierung von Medikamenten oder bei schweren Gehirnschädigungen auftreten.
Wissen über Singultus und Husten:
Singultus, bekannt als Schluckauf, ist ein unwillkürlicher, wiederholter Spasmus des Zwerchfells, der zu einem plötzlichen Einziehen von Luft und dem charakteristischen “Hick”-Geräusch führt. Husten ist ein Schutzreflex des Körpers, um die Atemwege von Schleim oder Fremdkörpern zu befreien. Es gibt zwei Arten von Husten: produktiv (mit Schleim) und unproduktiv (trocken).
Über Menge, Farbe, Konsistenz, Beimengung
Sputum kann in Menge und Beschaffenheit variieren und wichtige diagnostische Hinweise liefern. Klare und dünnflüssige Sekretion ist oft unspezifisch, gelbliches bis grünliches Sputum kann auf eine bakterielle Infektion hinweisen, und blutiges Sputum erfordert eine dringende medizinische Abklärung. Übler Geruch kann auf eine anaerobe Infektion hinweisen
Pflegerische Maßnahmen der Pneumonieprophylaxe:
Diese umfassen Atemübungen, regelmäßiges Umlagern des Patienten zur Vermeidung von Sekretstau, Anwendung von Incentive Spirometern zur Lungenexpansion und die Förderung ausreichender Hydratation zur Sekretverflüssigung. Impfungen, insbesondere gegen Influenza und Pneumokokken, sind ebenfalls zentral.
5. Maßnahmen bei der Sekretverflüssigung:
Zur Sekretverflüssigung können Hydratation, um die Sekrete dünnflüssiger zu machen, sowie mukolytische Medikamente wie Acetylcystein, die das Sputum direkt verflüssigen, eingesetzt werden. Auch die Anwendung von feuchter Wärme kann helfen, das Sekret zu lösen.
6. Inhalationstherapie beschreiben:
Die Inhalationstherapie umfasst die Verwendung von Aerosolen, um Medikamente direkt in die Atemwege zu liefern. Dies kann mit einem Vernebler oder einem Dosieraerosol erfolgen. Die Medikamente können Bronchodilatatoren, Steroide oder Mukolytika sein, die helfen, die Atemwege zu öffnen, Entzündungen zu reduzieren oder Sekrete zu verflüssigen.
Absaugen im Nasen-Rachen-Raum:
Das Absaugen im Nasen-Rachen-Raum ist eine Technik, um Sekrete, die der Patient nicht selbständig abhusten kann, zu entfernen. Dies kann bei bewusstseinsgetrübten, sehr schwachen oder neurologisch beeinträchtigten Patienten notwendig sein. Beim Absaugen ist es wichtig, hygienisch zu arbeiten und sanft vorzugehen, um die Schleimhäute nicht zu verletzen und Reflexe wie den Würgereflex zu minimieren. Die Technik erfordert spezielles Training, da unsachgemäßes Absaugen zu Schleimhautverletzungen oder Infektionen führen kann.
Sauerstofftherapie:
Die Sauerstofftherapie wird eingesetzt, um die Sauerstoffsättigung im Blut zu erhöhen. Sie ist indiziert bei Patienten mit Hypoxämie, einer zu niedrigen Sauerstoffkonzentration im Blut. Sauerstoff kann auf verschiedenen Wegen zugeführt werden, z.B. über eine Nasenkanüle, eine Sauerstoffmaske oder über eine mechanische Beatmung. Bei der Sauerstofftherapie ist es entscheidend, die Sauerstoffkonzentration und den Fluss gemäß den Bedürfnissen des Patienten einzustellen und regelmäßig die Blutgase zu kontrollieren, um eine Hyperoxie zu vermeiden, die zu toxischen Effekten führen kann.
10. Definition von Puls und Blutdruck Messung:
Der Puls ist die fühlbare Schwingung der Blutgefäßwände, die durch die Herzschläge verursacht wird. Er kann an verschiedenen Stellen des Körpers getastet werden, wo große Arterien nahe der Hautoberfläche liegen, wie am Handgelenk (Radialispuls) oder am Hals (Karotispuls). Die Pulsfrequenz gibt die Herzschlagrate pro Minute an und ist ein Indikator für die Herzaktivität und Kreislaufdynamik. Die normale Pulsfrequenz für Erwachsene liegt im Ruhezustand zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute. Die Messung erfolgt durch sanftes Auflegen der Fingerspitzen auf die Arterie und das Zählen der Schläge über einen bestimmten Zeitraum, üblicherweise über 15 Sekunden, multipliziert mit vier, um die Schläge pro Minute zu erhalten.
Blutdruck und seine Veränderungen:
Blutdruck ist die Kraft, die das Blut gegen die Wände der Arterien ausübt, während das Herz pumpt. Es gibt zwei Messwerte: systolischen (Höchstwert während des Herzschlags) und diastolischen (Niedrigstwert zwischen zwei Herzschlägen) Blutdruck. Der normale Bereich für Erwachsene liegt bei etwa 120/80 mmHg. Veränderungen im Blutdruck können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie Stress, Ernährung, Aktivitätslevel, Medikamente oder verschiedene Krankheitszustände wie Hypertonie oder Hypotonie. Die Messung erfolgt mit einem Sphygmomanometer und Stethoskop oder mit automatisierten Blutdruckmessgeräten.
Verschiedene Blutdruckmessungen:
Blutdruck kann auf verschiedene Weisen gemessen werden: manuell mittels Sphygmomanometer und Stethoskop (auskultatorische Methode) oder mit automatischen Blutdruckmessgeräten, die oszillometrisch arbeiten. Jede Methode hat ihre spezifischen Indikationen, Vorzüge und Limitationen. Wichtig ist es, die richtige Manschettengröße zu wählen und die Messung in einer ruhigen Umgebung durchzuführen, um verlässliche Werte zu erhalten. Ambulante Blutdruckmessungen über 24 Stunden (ABPM) oder die Messung zu Hause können zudem dazu beitragen, das Blutdruckprofil eines Patienten genauer zu erfassen und die Diagnose einer Hypertonie zu bestätigen oder auszuschließen.
ATL Körpertemperatur:
1. Mechanismen der Wärmeregulation:
Die Wärmeregulation ist ein lebenswichtiger Prozess, durch den der Körper seine innere Temperatur innerhalb eines engen Bereichs hält, ungeachtet der äußeren Temperatur. Der Hypothalamus im Gehirn fungiert als das zentrale Wärmeregulationszentrum, das die Körpertemperatur überwacht und reguliert. Die Wärmeproduktion erfolgt durch Stoffwechselprozesse und Muskelaktivität, während die Wärmeabgabe über Mechanismen wie Strahlung, Konduktion, Konvektion und Verdunstung erfolgt. Bei Kälte werden Prozesse wie Zittern und Vasokonstriktion aktiviert, um die Wärme zu bewahren, während bei Hitze Schwitzen und Vasodilatation helfen, überschüssige Wärme abzugeben.
2. Veränderungen der Körpertemperatur:
Veränderungen der Körpertemperatur können durch externe Faktoren wie Umgebungstemperatur oder interne Bedingungen wie Fieber, Infektionen oder hormonelle Veränderungen ausgelöst werden. Hypothermie tritt auf, wenn die Körpertemperatur unter den normalen Bereich fällt, oft bei langer Exposition in kalter Umgebung oder bei unzureichender Wärmebildung. Hyperthermie, einschließlich Fieber, ist eine Erhöhung der Körpertemperatur über den normalen Bereich hinaus, häufig als Reaktion auf Infektionen oder Entzündungen.
Begleitsymptome bei Fieber:
Zu den Begleitsymptomen von Fieber gehören oft Schüttelfrost, Schwitzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit und allgemeines Unwohlsein. Fieber kann auch zu Dehydration führen, da der Körper durch das Schwitzen mehr Flüssigkeit verliert. Die Schwere der Symptome kann je nach der Höhe des Fiebers und der zugrunde liegenden Ursache variieren.
Fieberverlaufsformen (Phasen):
Das Fieber kann unterschiedliche Verlaufsformen haben:
• Ansteigendes Fieber (Fieberanstieg),
• Hohes Fieber (Fieberkontinua),
• Nachlassendes Fieber (Fieberabfall).
In der ansteigenden Phase kann es zu Kältegefühl und Zittern kommen, während in der hohen Phase oft Hitze und Schwitzen dominieren. In der abfallenden Phase normalisiert sich die Temperatur wieder, oft begleitet von starkem Schwitzen.
Fiebertypen:
Es gibt verschiedene Fiebertypen wie kontinuierliches Fieber, bei dem die Temperatur dauerhaft hoch bleibt, intermittierendes Fieber, bei dem die Temperatur zwischen Normalwerten und Fieberspitzen schwankt, und remittierendes Fieber, bei dem tägliche Schwankungen bestehen, die Temperatur aber nicht vollständig normalisiert.
Hypothermie
Hypothermie:
Hypothermie ist der Zustand, bei dem die Körpertemperatur unter den normalen Bereich sinkt, typischerweise unter 35 °C. Sie kann durch längere Kälteexposition, unzureichende Isolierung oder Wärmeerzeugung und medizinische Bed
7. Pflegerische Maßnahmen bei Fieber und Hypothermie:
Bei Fieber beinhalten pflegerische Maßnahmen die Überwachung der Vitalzeichen, die Verabreichung von Antipyretika gemäß ärztlicher Anordnung, die Anwendung von physikalischen Maßnahmen zur Fieberreduktion wie Wadenwickel, das Anbieten von ausreichend Flüssigkeit zur Vermeidung von Dehydration und das Schaffen einer komfortablen, nicht zu warmen Umgebung. Bei Hypothermie konzentrieren sich die Maßnahmen auf das Wiedererwärmen des Patienten, die Anwendung von Wärmflaschen oder beheizten Decken, das Anbieten von warmen Flüssigkeiten, wenn dies sicher möglich ist, und das Vermeiden von schnellen Erwärmungsmethoden, die zu einem Schock führen könnten.
Schwitzvorgang?
Schwitzvorgang:
Das Schwitzen ist ein natürlicher Vorgang zur Thermoregulation, bei dem Schweißdrüsen Flüssigkeit auf die Haut abgeben, die dann verdunstet und dadurch die Haut kühlt. Der Schwitzvorgang wird durch das autonome Nervensystem gesteuert und kann durch hohe Umgebungstemperaturen, körperliche Anstrengung, Fieber oder psychischen Stress ausgelöst werden.
Methoden der Temperaturmessung:
Zu den Methoden der Temperaturmessung gehören orale, rektale, axilläre, tympanische (im Ohr) und temporale (Stirn) Messungen. Jede Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile hinsichtlich Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Die Auswahl der Methode hängt von der klinischen Situation, dem Patientenkomfort und den verfügbaren Ressourcen ab. Beispielsweise gilt die rektale Messung als sehr genau, ist aber invasiv, während die tympanische Messung weniger invasiv ist, aber durch Faktoren wie Ohrwachs oder enge Gehörgänge beeinflusst werden kann.
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