Assoziation
persönliche Bedeutungsverknüpfung eines Wortes
-> streng von Denotation und Konnotation zu unterscheiden
Denotation
eigentliche Bedeutung eines Wortes
‘direkte’ Bedeutung
Moos ist Pflanze an feuchten Ecken …
disjunktive Seme
oppositionale Seme unterschiedlicher Wörter
> erzeugen semantische Gegensätze
Graphem
grafischer Repräsentant eines Phonems
<spitze Klammern> (zum anzeigen)
Homonym
= Wörter, die gleich geschrieben werden, aber unterschiedliche Bedeutungen besitzen
mehrere Signifikate für ein Signifikanten
Isotopie
Isotopie (Verständnisebene) = Versuch, Verbindungen zwischen den Sätzen eines Textes (Textverknüpfungen) unter semantischen Gesichtspunkten zu erkennen
> für Textinterpretation
Funktionsweise: Semanalyse
Rekurrenz (Wiederkehr) von Klassemen in einem Text dokumentieren
hierdurch werden dominante Seme entdeckt
-> semantischer Strang (‘roter Faden’) in einem Text -> Istotopie (Lesart) wird erkennbar
Beispiel: “Der Turm wankte und der Bauer war fort.”
Klassem
= semantisches Merkmal, das eine Klasse vom Sememen/Lexemen von anderen abgrenzt
rekurrentes (wiederkehrendes), konzeptuelles Sem
>semantisches Merkmal, das in verschiedenen Wörtern vorkommt und durch den Kontext aktualisiert wird
> Beispiel für Klassem sind die Seme [männlich] und [weiblich]
männlich umfasst Sememe: Mann, Junge, Stier, Bulle
weiblich umfasst Sememe: Frau, Mädchen, Kuh
konjunktive Seme
gemeinsame Seme unterschiedlicher Wörter
> erzeugen semantische Äquivalenz
Konnotation
gesellschaftlich festgelegte Zusatzbedeutung eines Wortes
‘indirekte’ Bedeutung
Moos als Bezeichnung für Geld
Kontext
ausgehend von einem bestimmten Zeichen bzw. einer Zeichengruppe in einem Text: alle übrigen Zeichen dieses Textes
(“ist ein relationaler Begriff”)
bestimmt die Bedeutung eines Wortes
Lexem
Wort ohne Kontext, das alle Bedeutungsvarianten umfasst
-> also Wort im Lexikon
sobald Lexem im Kontext steht, aktualisiert Kontext eine dieser Bedeutungsvarianten und schließt die übrigen aus -> wird zu Semem
Lexikon
die Gesamtheit von Zeichen, die nach paradigmatischen Serien geordnet sind
Minimalpaar
Bedeutungsunterschiede zwischen Signifikanten auf lautlicher Ebene
(Mauer, Bauer, Schauer / Haus, Maus, raus)
-> ermöglicht den Phonem-Bestand einer Sprache zu ermitteln
Monosemierung
Paradigma
eine Menge von Zeichen mit gemeinsamen Eigenschaften (vertikale Ordnung); also Synonyme
paradigmatische Differenz = Verschiedenheit des “Text” und was an seiner Stelle stehen könnte
Phon
die kleinste lautliche Eingeit einer Sprache
[eckige Klammern] (zum anzeigen)
[x] Dach
[ç] dich
Phonem
Bedeutungsunterscheidender Laut der Sprache
Mauer /m/
Bauer /b/
Schauer /ſ/
grafischer Repräsentant= Graphem
> können durch Bildung von Minimalpaaren ermittelt werden
-> jede Sprache hat individuellen Bestand
Polysemie
Wörter sind i.d.R. polysemisch (verschiedene Seme)
Bedeutung nicht durch ein einziges semantisches Merkmal
Sem
wird auch als “semantisches Merkmal” eines Wortes bezeichnet
-> kleinster Bestandteil der Wortbedeutung
Darstellung durch Adjektivoppositionen
z. B. Wiesel
konkret vs [-abstrakt]
=> binäre Opposition
belebt vs [-unbelebt]
tierisch vs [-menschlich]; [-pflanzlich]
=> ternäre Opposition
natürlich
klein
schnell
behaart
…
-> ein Sem ist ein semantisches Merkmal eines Wortes
Semem
Semem ist eine sich aus Semen zusammensetzende semantische Einheit
-> Bedeutungsvariante eines Lexem; Lexem wird also zum Semem, wenn es im Kontext steht
Beispiel:
Lexem= “Moos”
> Bedeutung für Pflanze und Geld
Semem 1= [Pflanze]; [grün]; [lebendig]; … ([] = Sem)
Semem 2= [Gegenstand]; [unlebendig]; …
Synonym
= Wörter, die unterschiedlich geschrieben werden, aber dieselbe Bedeutung besitzen
mehrere Signifikanten für ein Signifikat
Syntagma
eine Gruppe von zusammengehörigen Elementen (Zeichen) eines Textes (horizontale Ordnung)
= also der “Text” innerhalb eines “Kontextes” (syntagmatische Differenz)
System
eine Menge von Zeichen, die nach paradigmatischen Serien (sozusagen Untergruppe) geordnet werden können
(mehrere Paradigma bilden ein System)
Text
(im semiotischen Sinne)
eine zusammengehörige, isolierbare Gruppe aktualisierter Zeichen
(werden vom Kontext differenziert = syntagmatische Differenz)
(von Jürgen Link)
Wort
= kleinster sprachlicher Bedeutungsträger
> kleinster Bestandteil der Wortbedeutung: Sem (pl. Seme)
Ermittlung durch Adjektivoppositionen
[+konkret] vs [-abstrakt]
[+belebt] vs [-unbelebt]
[+tierisch] vs [-menschlich]; [-pflanzlich]
Wortbedeutung:
eigentliche Wortbedeutung
gesellschaftlich festgelegte Zusatzbedeutung
Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Lexikon, Paradigma und System anhand eines Beispiels.
Je nach gemeinsamer Eigenschaft, die zur Bildung von paradigmatischer Serien gesetzt wird, können sich aus dem Gesamtzeichenbestand des Lexikons verschiedene Systeme konstituieren.
Lexikon -> alle Verkehrszeichen
Paradigma -> Gefahrenverkehrszeichen
System -> Gesetz?
Lexikon -> Deutschen Universalwörterbuch
Paradigma -> gemeinsame Eigenschaften: Wörter, die von einem Artikel begleitet werden (können), sodass sich ihr grammatikalischer Genus bestimmen lässt
System -> Nomen/Substantive
Erläutern Sie die drei spezifischen Eigenschaften eines Textes, die Jürgen Link seinem semiotischen Textbegriff zugrunde legt.
zusammengehörig
-> Bezug zum spezifischen Kontext besteht
isolierbar
-> das, was als Text verstanden werden kann, von seinem Kontext klar zu unterscheiden ist
-> Unterscheidung von allen anderen Zeichen und Zeichengruppen
aktualisiert
-> Zeichen aus dem ‘Fundus’ (Lexikon) einer möglichen Gesamtheit von Zeichen für den vorliegenden, spezifischen Kontext ausgewählt
Erläutern Sie, inwieweit sich die Verwendung von Sprache durch zwei spezifische Operationen auszeichnet und welche kommunikativen Funktionen Sprache erfüllen kann.
Sprache ist nach dem Ordnungsprinzipien Paradigma und Syntagma geordnet
zur Bildung von Sprache muss ein Signifikant des Paradigma ausgewählt werden und mit anderen Sognifikaten anderer Paradigma kombiniert werden.
Die Verwendung von Sprache zeichnet sich also durch die Operationen Auswählen und Kombinieren aus.
kommunikative Funktionen:
Modell der Kommunikation von Karl Bühler
-> geht von drei Elementen aus, die Kommunikationsprozess bilden
-> jedem Element ist eine Sprachfunktionen zugeordnet
Sender*in
> expressive Funktion von Sprache
Empfänger*in
> appellative Funktion von Sprache
Sache/Gegenstand (über die/den gesprochen wird)
> darstellende Funktion von Sprache
(Modell ist instrumentellen Sprachbegriff verpflichtet)
-> Modell der ALLTAGS-Kommunikation
eindeutig
unmissverständlich
ökonomisch
Erläutern Sie die Besonderheit literarischer Sprachverwendung gegenüber der Alltagssprache und stellen Sie kurz dar, wie sich diese Besonderheit nach Roman Jakobson strukturell erklären lässt.
Alltags-Kommunikation soll sein:
literarische Sprachverwendung zeichnet sich nicht durch expressive, appellative oder darstellende Funktion aus
-> sie ist dominant poetisch bzw. ästhetisch
-> nicht eindeutig, unmissverständlich, ökonomisch
=> in Abgrenzung zur alltagssprachlichen Verwendung. in Sprache liegt der Fokus literarischer Sprachverwendung auf der sinnlichen Wahrnehmung
dies zeichnet sich durch Äquivalenz der Syntagma (in Alltagskomm. Distinktion)
z. B. Alliteration-> Äquivalenzen (Ähnlichkeiten) auf lautlicher Ebene (Veni, vidi, vici)
(nach Roman Jakobson)
Semiotik
Theorie und Lehre von sprachlichen und nichtsprachlichen Zeichen und Zeichenprozessen
Zeichen
Grundelement + Gegenstand der Zeichentheorie
Prinzip: etwas steht für etwas anderes
Ein Zeichen ist eine sinnlich wahrnehmbare Entität, die in einem Kommunikationsprozess für eine andere Sache, den Referenten, steht, diesen abbildet oder repräsentiert.
z. B. sprachliche Zeichen (Untersuchung in linguistischer Semantik)
-> übergreifende Wissenschaft: Semiotik
Zeichenmodell:
Inhaltsebene: Signifikat (“Idee”)
Ausdrucksebene: Signifikant (“Zeichen”)
Die Zeichen erhalten ihre Bedeutung erst durch die Differenzen zu anderen Zeichen.
vgl. Syntagma und Paradigma (F. de Saussure)
und Selektions- und Kombinationsebene (R. Jakobson)
Zusammenhang Syntagma und Paradigma
-> als Ordnungsprinzipien und Ordnungsoperationen
-> Zeichen des Syntagma müssen distinkt (eindeutig unterscheidbar) sein (hier die zu einem Satz kombinierten Signifikanten)
-> Zeichen des Paradigmas äquivalent (hier ‘männliche Vornamen’ oder ‘Verben, die Sehaktivität ausdrücken’)
Parameter für die Unterscheidung der Artikulation
Artikulationsort
Lippenbeteiligung
Öffnungsgrad Mund
Zungenlage
Zuordnung von Signifikant und Signifikat
-> nicht immer eindeutig
Synonyme
Semantik
Lehre von den Bedeutungen sprachlicher Zeichen
semantische Merkmale (Seme)
Denotation vs Konnotation
Bedeutungsebenen eines Wortes
-> abhängig vom Kontext
Hahn= Homonym
Reduzierung der Lexembedeutungen durch den Kontext
Semanalyse
Methode zur Analyse der semantischen Struktur von Texten
basiert auf der strukturalen Semantik von A. J. Greimas)
wichtig bei Interpretationen
niemals davon sprachen wovon ein literarisches Werk handelt sondern immer davon, was der Gegenstand ist, also was dargestellt wird
Zeichenmodell nach F. de Saussure
Signifikant > Signifikat > Referent
Signifikant= Bezeichnende, Ausdruck
Signifikat= Bezeichnete, Inhalt, Idee
Referent= das in der der außersprachlichen Welt existierende
Was ist die Semantik?
Linguistik > Semiotik > Semantik
> untersucht die Bedeutung sprachlicher Zeichen
-auf Mikroebene (Wörter, Sätze, Äußerungen, Texte) oder Makroebene (Einzelsprachen)
-in diachroner (historisch also Etymologie) und synchroner (Komponentenanalyse) Hinsicht
bei synchroner Semantik vorallem lexikalische Semantik> Regeln zur paradigmatischen und syntagmatischen Kombinierbarkeit von Lexemen
-> Antonymie, Homonymie, Hyponymie, Kollokation, Polysemie
Zusammenhang Lexem, Sem, Semem
Lexem= Wort
Sem= kleinste Element der Bedeutung von Wörtern
Semem= Zusammenschluss von Semen in einem Wort
Bedeutung eines Wortes= Kombination von Semen
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