AF: Warum ist FZ-Trauma-Risiko erhöht?
Wegen vergrößertem Overjet (nicht wegen protrudierten FZ)
Einteilung (3)
dentale Klasse II/1
skelettale Klasse II/1
dento-skelettale Klasse II/1
Häufigkeit
Milchgebiss
permanentes Gebiss
sag. Stufe > 5mm
· Distalbiss Milchgebiss: 20-25%
· Distalbiss perm. Gebiss: 30-40%
· sag. Stufe > 5 mm: 15-25%
Ätiologie
determinierenden Faktoren für Merkmalausprägung (2)
multifaktorielles Geschehen mit additiver Polygenie und Schwellenwerteffekt
determinierende Parameter: Erbanlage + Umwelteinflüsse --> Merkmalsausprägung
Ätiologie + Pathogenese
Umwelt/habituelle Einflüsse (7)
o Mundatmung, Lippenkonfiguration u. Lippenhabit
o Zungenhabit
o frühkindliche Ernährungsform
o Lutschgewohnheiten
o Okklusionsstörungen (distaler Zwangsbiss)
o Wachstumsstörungen des UKs
was liegt bei Mundatumung häufig vor? (5)
vertikaler Wachstumstyp
protrudierte Frontzahnstellung
Angle-Klasse II,1
fehlerhafte Zungenposition u. Zungenfunktion
massive adenoide Vegetationen
Folge von Lippenkonfiguration u. Lippenhabit (2)
o inkompetenter Lippenschluss
o Störung des inneren u. äußeren Funktionsringes --> musk. Dysbalancen
Wodurch kommt es zu Wachstumsstörungen des UKs? (3)
o Folge entzündlicher Prozesse im Kindesalter
o Gelenktrauma
o Ankylose
entzündliche Prozesse im Kindesalter (3)
rezidivierende Otitis media
Osteomyelitis
juvenile rheumatoide Arthritis
Klinische Symptomatik -> extraoral (5)
o schräg nach hinten verlaufende Profillinie
o erhöhte Gesichtskonvexität
o häufig zurückliegendes, evtl. fliehendes Kinn
o negative Lippentreppe
o häufig gestörter Mundschluss
Klinische Symptomatik -> intraoral (4)
o vergrößerte Schneidekantenstufe (Overjet)
o Protrusionsstellung der oberen Schneidezähne (eng/lückig)
o distale Okklusionsbeziehungen
o ggf. Distalbiss
Klinische Symptomatik -> funktionell (2)
häufig (2)
gelegentlich
o inkompetente oder potentiell inkompetente Lippen
o Einlagerung der Unterlippe hinter die oberen Inzisivi
o häufig assoziierte Zungendysfunktionen
o häufig Einschränkung der Abbeißfunktion
o gelegentlich distaler Zwangsbiss
röntgenologische Symptomatik (4)
o verstärkte Inklination (Protrusion) der oberen Schneidezähne
o verkleinerter Interinzisalwinkel
o neutrale Kieferbasenrelation möglich
o häufig: distale Kieferbasenbeziehung (ANB>4°)
röntgenologische Symptomatik
wofür ist eine distale Kieferbasenbeziehung ein Hinweis (3)
Distalbisslage der Mandibula
Entwicklungsdefizit der Mandibula
morphologische Disharmonien des maxillären Komplexes
Typus (3)
Modifikation (3)
Diskrepanzen der sagittalen basalen Kieferrelation mit „Schuld im Unterkiefer“: Rücklage des Unterkiefers oder/und reduzierte Unterkieferbasislänge
Diskrepanzen der sagittalen basalen Kieferrelation mit „Schuld im Oberkiefer“: anteriore Lage der Maxilla oder sagittal verlängerte Oberkieferbasis bei regelrechter Position des Unterkiefers
Diskrepanzen der sagittalen basalen Kieferrelation mit „Schuld im Ober- und Unterkiefer“
Modifikaiton durch
Gesichtstyp, Wachstumstyp, Rotationsmuster der Kieferbasen
funktionelle Differenzierung zum distalen Zwangsbiss
wie entsteht distaler Zwangsbiss
Zwangsbiss durch posteriore Gleitbewegung!
Differenzierung Klasse II/1 zum distalen Zwangsbiss
Diskrepanz zw. der Zahnbogenbreite des OK/UK
distale Zwangsführung durch nicht abradierte Milcheckzähne o. sonstige Okklusionsstörungen
Therapie
Behandlungsnotwendigkeit (5)
o Reduzierung der Gefahr einer traumatischen Schädigung der oberen Schneidezähne
o Parodontal-prophylaktische Gründe
o Funktionelle Verbesserung – Abbeißfunktion, Zwangsbiss
o Ästhetische Verbesserung und Verbesserung der Lebensqualität (psychologischer Aspekt teilweise nicht zu unterschätzten!)
Behandlungszeitpunkt (allgemein) (2)
am günstigsten zu Beginn der 2. Phase des Zahnwechsels, vor/während des Wachstumsgipfels, ggf. auch früher
Behandlung auch nach Wachstumsabschluss möglich
Dentoalveoläre Behandlungsaufgaben (6)
Retrudieren und Torque-Kontrolle der oberen Schneidezähne
Korrektur der Achsenstellung der unteren Schneidezähne
Korrektur, d.h. Vergößerung des Interinzisalwinkels
Reduktion des Overjets
Korrektur von Zahnrotationen und Engständen, Intrusion der übereruptierten Schneidezähne
Herstellen einer funktionell guten Interkuspidation
Basale Behandlungsaufgaben (2)
Korrektur der fehlerhaften sagittalen Kieferbasenrelation
Korrektur der vertikalen basalen Kieferrelation
Funktionelle Behandlungsaufgaben (2)
Korrektur des pathologischen Funktionsmusters der Lippen und der Zunge
Beseitigung eventueller Zwangsbisse
zeitliche Koordination (Management) der Behandlungsaufgaben
Behandlungsziele (4)
Retrudieren der oberen Schneidezähne
ggf. Protrudieren der unteren Schneidezähne
Reduktion des Overjets u. ggf. des Overbites
Prognose (2)
gute Prognose, abh. von der individuellen Morphologie
Behandlungsziele (6)
nach Wachstumsabschluss
Herstellen einer funktionell guten Interkuspidation (neutrale Okklusion)
Vorverlagerung des UKs
dentoalveolärer Ausgleich
nach Wachstumsabschluss: chirurgische Vorverlagerung des UKs mit Kinnplastik
= distaler Zwangsbiss
Behandlungsziele (7)
ggf. Transversalentwicklung des OK
Korrektur der Zwangsbissführung
Vorverlagerung des UKs (FKO-Therapie)
Wachstumsförderung des UKs
Harmonisierung des Gesichtsprofils
Vorverlagerung u. ggf. Wachstumsförderung des UKs
Prognose
abh. vom individuellen Wachstumspotential
Apparatives Vorgehen bei mandibulärem Wachstumsdefizit
Zeichen für Wachstumsdefizit
primäres Ziel
Vorgehen (4)
reduzierte UK-Basislänge
primäres Ziel: Wachstumsförderung des UKs
Vorgehen
FKO im Wachstumsalter bei leichtem bis moderatem Wachstumsdefizit
Ventralverlagerung des UK mittels Doppel-Vorschubplatten/Herbstscharnier bei leichtem Wachstumdefizit
aktive UK-Verlängerung durch Distraktionsosteogenese bei ausgeprägtem Wachstumsdefizit
skelettverlagernde OP (UK Vorverlagerung nach Obwegeser und Dalpont) nach Wachstumsabschluss
1:8500–14 000
Trias (3)
Mikrognathie/Retrognathie des Unterkiefers
Glossoptose
Respiratorische Probleme
weitere Symptome (2)
Gaumenspalte --> oft eingelagerte Zunge in die Spalte
u.U. Herzfehler u.a. Symptome
Ätiopathogenese (2)
genetisch uneinheitlich
überwiegend sporadisches Vorkommen
Wachstumshemmung der Maxilla
Dentoalveolärer Ausgleich (Extraktion von 2 PM im OK)
Behandlunskonzept in der späten Adoleszenz und bei Erwachsenen
Dentoalveoläre Behandlungsaufgaben (5)
Retrusion und Torquekontrolle der oberen Schneidezähne
Reduktion des Interinzisalwinkels
Korrektur des Overjets
Korrektur von Zahnrotationen und Engständen, Intrusion der übereruptierten Schneidezähne (Intrusion!)
Behandlunskonuept in der späten Adoleszenz und bei Erwachsenen
basale Behandlungsaufgaben (2)
Dento-alveolärer Ausgleich
Korrektur der fehlerhaften Bisslage durch mono-bimaxilläre Umstellungsosteotomie
funktionelle Behandlungsaufgaben (1)
Beseitung eventueller Zwangsbisse
Wovon ist die individuelle Behandlunsgprognose abhängig? (5)
Morphologie/Wachstumstyp
Stand der skelettalen Reife
Ausprägungsgrad der Anomalie
Patienten-Compliance
indiv. Reaktionsbereitschaft
Gründe für ein Rezidiv (4)
wodurch kann es zu einer erneuten Proinklination der oberen Schneidezähne kommen? (2)
erneute Proinklination der oberen Schneidezähne
Anlagebedingt
funktionell bedingt
persistierende Fehlfunktionen
zu kurze Retentionsphase
fehlende Compliance in der Retentionsphase
AF: Gerät für Retention
keine Platten, sondern was intermaxilläres, damit UK und OK in der Relation gehalten werden -> Bionator
AF: Welches Gerät um auf OK einzuwirken?
Head-Gear (straight pull)
AF: Womit therapiert man wenn UK Schuld ist?
Bionator
Was ist hier zu sehen?
Herbstscharnier
Doppel Vorschubplatte
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