Ziele der KFO Therapie (2)
Harmonie aller anatomische Bestandteile
Funktionelles und ästhetisches Optimum
Ziele der KFO Therapie
funktionelles und ästhetisches Optimum (4)
Symmetrie und Ausgewogenheit fazialer Proportionen
Harmonie skelettaler Strukturen
Korrekte anatomische Form
Harmonie des Gesichtstyps
Dreidimensional harmonische Relation der Kiefer
Harmonie der Dentition
Harmonie der Funktion
Behandlungsaufgaben (3)
dentoalveolärer Bereich
skelettaler Bereich
funktioneller Bereich
Behandlungsaufgaben
dentoalveolärer Bereich -> Therapieansatz
Zähne, Parodontium, Alveolarfortsatz -> Aktiv-mechanische Therapie (herausnehmbare / festsitzende Apparaturen)
skelettaler Bereich -> Therapieansatz
skelettale Korrektur -> Funktionskieferorthopädie, extraorale Apparaturen
Nutzung des Kiefer-Gesichtswachstums und/oder gegen das Wachstum -> Wachstumshemmung
funktioneller Bereich -> Therapieansatz
Korrektur der funktionellen Störungen -> Funktionskieferorthopädie
Einteilung KFO Therapie nach Qaulität der Kraftapplikation
funktionelle Therapie (passiv) -> körpereigene Muskelkräfte, indirekt
aktiv-mechanisch (aktiv) -> künstliche Kräfte, direkt
Aufbau des Parodonts (4)
Gingiva, Wurzelzement, Desmodont, Alveolarknochen
Parodont
Turnover von welchen Bestandteilen und zu welchem Zeitpunkt
Desmodont, Alveolarknochen -> TURN OVER (je jünger desto schneller)
Reaktion -> bei KFO
Beschleunigung des TURN OVER durch KFO-Kraft: Verlagerung des gesamten Zahnhalteapparates unter Aufrechterhaltung der Funktion
welche Art von Kräften wird in der KFO verwendet?
In der Kieferorthopädie werden leichte, d.h. weitestgehend „physiologische“ Kräfte benötigt, um irreversible Schäden zu vermeiden!
Wie kommt es zur Zahnbewegung und “Bone Remodeling”?
Physiologie der Zahnbewegung
was ist notwendig?
notwendiges Trauma für das Parodont führt zur Zahnbewegung (nach A.M. Schwarz)
histologische Theorie (3)
Initiale Phase: Kompression des parodontalen Ligaments
Phase der Hyalinisation: Perfusionsstörungen !!
Proliferative Phase: Knochenapposition (Zugseite), Knochenresorption (Druckseite)
histologische Theorie -> Initiale Dämpfung
Initiale Streckung der Desmodontalfasern
->ohne Ruptur bis zu 5% der Ausgangslänge!
-> Hängematteneffekt
Intiale Kompression der Desmodontalfasern
Elastische Deformation der knöchernen Struktur, an denen das Desmodont befestigt ist
->erreicht 0,001% bei orthodontischen Kräften von 1
histologische Theorie -> zweite Phase
= Zirkulationsstörung (5.-18. Tag)
Dauer: bis zu zwei Wochen
Zahnbewegung kommt zum Stillstand
Zirkulationsstörungen im Desmodont
Obliteration und Thrombosierung des Gefäßnetzes
Partielle Nekrosen von desmodontalem Gewebe und angrenzendem Alveolarknochen durch Perfusionsstörung
Zellkerne verschwinden
Das Gewebe nimmt lichtmikroskopisch ein transparentes Aussehen an: Hyalinisation (hyalinos = griech.: glasartig, transparent)
histologische Theorie -> Unterteilung der dritten phase
indirkte Resorption -> ab 18. Tag
direkte Resorption -> ab 5. Tag
histologische Theorie -> Unterteilung der dritten Phase: indirekte Resorption
Unterminierende Resorption
Die Lamina cribriformis wird nicht vom Desmodont, sondern unterminierend vom Alveolarknochen aus resorbiert.
Resorption und Abtransport muss vom benachbarten Gewebe, insbesondere vom vitalen Alveolarknochen aus erfolgen, was erst mit zeitlicher Verzögerung möglich ist.
Die Zahnauslenkung kann nach unterminierender Resorption nahezu ruckartig einsetzen, wenn die „Knochenplatte“ einbricht.
histologische Theorie -> Unterteilung der dritten Phase: direkte Resorption
Direkte Resorption
Eine direkte Resorption der Lamina cribriformis erfolgt, wenn die desmodontale Blutzirkulation teilweise erhalten ist.
Günstiger! -> sanfter Übergang von der ersten zur dritten Phase unter Vermeidung ausgedehnter Hyalinisationsvorgänge
Hyalisationsphase kann weitgehend oder vollständig umgangen werden
AF: Diagramm nach Reitan (histologische Theorie)
physikalische Theorie (3)
Parodontal-Ligament (PDL)
Druck-Zug-Theorie: Kollagenfasern
hydrostatisch: Flüssigkeitsströme im PDL ® elastische Deformierung → Druckweitergabe andere Gewebe
Knochen: microcracks („Ermüdungsbrüche“ → zelluläre Auswirkungen?)
direkte Deformation des Alveolarknochens („bone bending“):
o piezoelektrische Phänomene
o Strömungspotentiale
o Umorientierung von Proteoglykan-Molekülen (durch elektrische Ströme)
biologische Theorie
Kraftanbringung -> Entzündungsreaktion -> Freisetzung von Entzündungsmediatoren: Prostaglandine, Zytokine, Neuropeptide u.a. -> Zellinteraktion (Rezeptoren): PDLFibroblasten, Osteoklasten usw. -> Signaltransduktion, zelluläre Reaktion -> Umbau: Knochen, PDL usw. -> Zahnbewegung
biologische Theorie -> notwendiges Trauma Kräfte
KFO-Kräfte dürfen den kapillären Blutdruck nicht überschreiten !
K = 0,2 - 0,26 N pro cm2 Wurzeloberfläche
Biologische Wirkunsgrade (4)
1 : K = unterschwellig
2 : K = schwach, kurzwegig (K < kapilläre Blutdruck, 0,15 bis 0,25 N/cm2)
3 : K = mittelstark (K >/= kapilläre Blutdruck)
4 : K = stark (K>> kapilläre Blutdruck)
Biologische Wirkunsgrade
1
Relevanz für KFO
Grad 2 + 3
Biologische Wirkungsgrade
4
empfohlene Kraftgröße in Abhängigkeit von der Wurzeloberfläche
für festsitzende Behandlung
1 - 2 N/cm2
Übersicht
Arten (8)
Plaque, Schmelzdefekte, -frakturen, Entkalkungen (white spots)
Gingivale und parodontale Veränderungen: Rezessionen, Gingivitis, Hyperplasien, Invaginationen, Fenestration und Dehiszenzen
Pulpa: Durchblutung ↓, Pulpitis, Schmerz
Verletzungen, Verschlucken
Unverträglichkeiten, Allergien
Kiefergelenksbeschwerden
Compliance ↓
Wurzelresorption
Pathologische Wurzelresorption
Klassifikationen (4)
oberflächliche, flache Resorption
externe, entzündliche Resorption
Ersatzresorption
interne Resorption
oberflächliche, flache Resorption (3) (9)
-> meist reversibel, apikal/lateral, reparabel
· idiopathisch
· periapikale Parodontitis
· Impaktierung
· akute Parodontitis
· iatrogen (chirurgisch, bleaching u.a.)
· kieferorthopädische Therapien (Prävalenz: 0,5 – 80%)
· raumfordernde Prozesse, Osteosklerose
· traumatisch (z.B. Luxation)
· Replantation
externe, enzündliche Resorption (3)(5)
-> progredient, invasiv, oft zervikal
• periapikale Parodontitis
• Granuloma externum
• Trauma
• Replantation,Transplantation
• Iatrogen
Ersatzresorption (3) (3)
-> progredient, nicht reversibel, mit Ankylose
• ankylosiert retinierte Zähne
• Luxation
• Replantation, Transplantation
Granuloma internum
Risikofaktoren für die Entstehung von Wurzelresorptionen (6)
festsitzende Behandlung (Multiband)
„jiggling“ („Rütteln“, Zahnauslenkung in unterschiedlichen Richtungen; auch bei Habits !), Intrusion; Torque
lange Dauer einer Behandlung
Alter: später Behandlungsbeginn (abgeschlossenes Wurzelwachstum)
individuelle biologische Faktoren
wenig Einfluss: Behandlungstechnik?, Kraftgröße?
Risikofaktoren für die Entstehung von Wurzelresorptionen
individuelle biologische Faktoren (4)
Zahnform (v.a. Zahn- und Wurzelanomalien)
offener Biss
genetische Faktoren
systemische und lokale Faktoren: endokrine Erkrankungen, Mangelernährung, bereits bestehende Wurzelresorptionen, Habits, Vorschädigungen (parodontal, Trauma, endodontisch u.a.), h
Häufigkeit von Resorption von versch. Zahgruppen
Wann kommt es zur Wurzelresorption?
meist innerhalb der ersten 6 Monate
Parameter der Zahnbewegung (6)
Kraftgröße -> Kraftdosierung
Kraftdauer -> definierte Kraftrichtung
individuelle biologische Tolreanzbreite
Berücksichtigung des Prinzips actio = reactio
adäquate Einschätzung der Verankerungssiuation
Fachkompetenz
Parameter der Zahnbewegung
Kraftdosierung über (2)
· Wurzeloberfläche
· Wurzelmorphologie
Arten von Kräften (2)
intermittierend
konstant
Arten von Kräften -> intermittierend
Abnehmbare Apparaturen:
Platten
Crozart-App.
Headgear
Arten von Kräften -> konstant (5)
festsitzende Apparaturen:
Gaumennahterweiterungs-App.
Palatinalbogen (TPA)
Quadhelix
festsitzende Teilapparaturen
Multibracket-App.
was ist wichtig?
Definierte, d.h. richtungsfixierte Zahnbewegungen sind für die Schonung der Zahnwurzeln und des Zahnhalteapparates wichtig! -> Behandlungsplanung
Individuelle biologische Toleranzbereite
Abhängigkeit (8)
o Alter / Umbaubereitschaft des Knochens (Turn over); Unterschied Jugendliche/Erwachsene
o Knochendichte (Mineralisation)
o Zustand des Parodonts
o Morphologie der Zahnwurzeln (Form!)
o Wurzeloberfläche (Anzahl der Wurzeln)
o Anatomischer Aufbau des Gesichtsschädels und der Kiefer (Wachstumstyp)
o Funktionelle und okklusale Verhältnisse
o Allgemeinmedizinische Aspekte, wie Gesundheitszustand (allgemein, speziell), Medikation, Schwangerschaft
Wovon ist der Verankerungswert abhängig? (2)
= Widerstand gegen einwirkende Kräfte
= abhängig von der Wurzeloberfläche in mm2
Verankerungswert der einzelnen Zähne
Verankerungsverstärkung
gingivale Auflagerung und ANlagerung an viele Zahnfläche
Verblockung mehrere Zähne (größere Gesamtwurzeloberfläche) -> Klammern
Begriff der Verankerung -> wofür und Arten der Verankerung (2)
-> Haltefunktion und Abstützung
Reziproke Verankerung
Stationäre Verankerung (Blockverankerung)
Begriff der Verankerung -> Verankerungstypen (3) und wovon abhängig (4)
Verankerungstyp: maximal, mittel, minimal
abh. von der Platzbilanz
abh. von der therapeutischen Entscheidung
abh. von der ind. biolog. Toleranzbreite
abh. von der Okklusion
Wovon ist der Verankerungswert abhängig?
abhängig von der Wurzeloberfläche
actio und reactio
Restlückenschluss
Distalisieren von Molaren mit Platte
Beispiel: Restlückenschluss Actio: Mesialisierung der Seitenzähne Reactio: Retroinklination der Schneidezähne
Beispiel: Distalisieren von Molaren mit Platte Actio: Distalisieren von Molaren Reactio: Proklination der Schneidezähne
Multibracketapparatur
Anteile (3)
Befestigungselemente
Bögen
Hilfselemente
Befestigungselemente (2)
o Brackets, Bänder
o Ligaturen
Bögen (3)
o Twistflex
o Rund-, Vierkantbögen
o Qualität: Stahl oder Titanligierungen
Hilfselemente (2)
o Elastics
o Titanfedern etc.
Prinzip festsitzende Apparaturen
AF: Hook´sches Gesetz
Das hookesche Gesetz (nach Robert Hooke, der es 1676 erstmals als Anagramm und 1678 aufgelöst publizierte) beschreibt die elastische Verformung von Festkörpern, wenn deren Verformung proportional zur einwirkenden Belastung ist (linear-elastisches Verhalten). Dieses Verhalten („Ut tensio sic vis“) ist typisch für Metalle, wenn die Belastung nicht zu groß wird, sowie für harte, spröde Stoffe oft bis zum Bruch (Glas, Keramik, Silizium).
Das hookesche Gesetz stellt den linearen Sonderfall des Elastizitätsgesetzes dar. Der Zusammenhang von Verformung und Spannung mit quadratischer oder höherer Ordnung kann hierbei nicht betrachtet werden. Außen vor bleiben also die nicht-linear elastische Verformung wie bei Gummi, die plastische Verformung oder die duktile Verformung wie bei Metall nach Überschreiten der Fließgrenze. Dennoch müssen Spannung und Verformung nicht in derselben Linie liegen: eine Verformung in �-Richtung kann eine Spannung in �-Richtung bewirken. Das hookesche Gesetz ist daher im Allgemeinen eine Tensorbeziehung.
AF: Wann ist KG entzündet? (2)
AF: Wann geht Zahnbewegung besser? -> PA oder Kind
Kind
AF: Wie bei PA-Pat?
Meist schon Knochenabbau, also weniger Kraft bzw dünnere und längere Drähte verwenden
AF: Arten der Zahnbewegung, die eher zu einer Resorption führen (2)
Torque und Intrusion führen eher zur Resorption
AF: Welche Medikamente spielen in der KFO eine Rolle?
Med., die den Knochenstoffwechsel etc. beeinflussen
AF: Welche v.a. bei MB
Torquen?
AF: Wann Wurzelresorption?
Zu Beginn der Therapie -> bei Jiggling und Taurodontismus
AF: Nickel Titan Allergie bei MB
Gefahr bei Draht -> vllt Titan verwenden
Drehmoment
drehende Wirkung, z.B. erzeugt durch entgegengesetzte Kräfte
Hebelarm = senkrechter Abstand der Wirkungslinien der beiden Kräfte
Drehmomentes (M) = Produkt aus Kraft (F) & Hebelarmlänge (h)
Widerstandszentrum
Lage d. WZ ist abhängig von:
Anzahl der Wurzeln
Wurzellänge und Form
knöchernem Attachment
Dicke & Qualität d. zervikalen Bindegewebsmanschette
Beschaffenheit & Dicke d. Parodontalligaments
Rotationszentrum
imaginärer „Punkt“
Drehpunkt
nicht an den Körper gebunden
kann sich im gesamten Raum befinden
Widerstandszentrum verschiedener Zähne
Kippende Bewegungen
FZ: Retraktion
FZ/SZ: Mesialisierung & Distalisierung
Translation
FZ: labialer & palatinaler/lingualer Wurzeltorque
SZ: bukkaler & palatinaler/lingualer Wurzeltorque
Was bestimmen Materialeigenschaften?
Größe, Richtung und Charakteristik der Kraftsysteme
Hooke´sches Gesetz
Spannungs/Dehnungs-Diagramm
Spannungs/Dehnungs-Diagramm -> bei Bruch
Elastische Verformung
Beeinflussung der Kraft kieferorthopädischer Drähte
Last changeda year ago