Termbegriff
- Inhaltliche Definition:Eine mathematisch sinnvolle Rechenvorschrift, die Variablen enthält, nennt man Term.
- Formalistische Definition:Zahlen und Variablen sind Terme. Summe, Differenzen, Produkte und Quotienten von Termen sindwieder Terme.
Weitere Begrifflichkeiten
- Termwert
Den Wert, den der Term bei Belegung der Variablen mit bestimmten Variablenwerten annimmt.
- Grundmenge
Die Menge der Variablenbelegungen, für die Termwerte berechnet werden können bzw. sollen. (Für einige Rechnungen N_0 Sinnvoll z.B. Längen)
- Definitionsmenge
Braucht man diesen Begriff?
Äquivalenz von Termen
- Zwei Terme heißen äquivalent, wenn sie für jede Belegung der Variablen aus der Grundmenge denselben Termwert liefern.
- Eine Äquivalenzumformung von Termen ist eine Umformung,die Terme immer in äquivalente Terme überführt.
Äquivalenzumformungen
Äquivalenzumformungen sind z.B.
- Zusammenfassen gleichartiger Terme in Summen und Produkten
- Ausklammern, Ausmultiplizieren
- Binomische Formeln
- Potenzgesetze
- Additionstheoreme für Sinus und Kosinus
und andere
Gleichungsbegriff
• Ausdrücke des Typs T1 = T2, wobei T1 und T2 Terme sind, nennt man Gleichungen.
- Analog für Gleichungssysteme.
- Zu einer Gleichung wird i.d.R. eine Grundmenge angegeben.
• Eine Variablenbelegung aus der Grundmenge, für die beide Terme einer Gleichungdenselben Wert annehmen, heißt Lösung der Gleichung.
• Die Menge aller Lösungen einer Gleichung heißt Lösungsmenge der Gleichung.
• Zwei Gleichungen heißen äquivalent, wenn sie dieselbe Lösungsmenge haben.
Bedeutungen von Gleichungen
Allgemeingültige Gleichungen
Allgemeine Gesetzmäßigkeiten
- Axiome (z.B. von Zahlbereichen), z.B. Assoziativgesetze, Kommutativgesetze, Distributivgesetz
- Weitere Beziehungen zwischen Rechenoperationenz.B. u + v = w ⇔ u = w – v für alle (z.B. rationalen) Zahlen u, v, w
- Gesetzmäßigkeiten aus Modellen von Anwendungswissenschaften (Physik)
Allgemeingültige Zusammenhänge
- Termumformungen, Zusammenrechnen von gleichartigen Gliedern
- Beispiel „Formeln“ z.B Binomische Formeln
Charakterisierende Gleichungen
Gleichungen charakterisieren Zahlen
- Funktionen führen zu Gleichungen
o Nullstellen
o Schnittpunkte von Funktionsgraphen
Umfang vom Kreis => r
Gleichungen beschreiben Eigenschaften
- z.B. von Funktionen
- z.B. von Zahlen
Äquivalenzumformungen von Gleichungen
Eine Operation zur Umformung von Gleichungen heißt Äquivalenzumformung,wenn sie die Lösungsmenge jeder Gleichung, auf die sie angewendet werden kann,unverändert lässt.
-Äquivalenzumformungen eines Terms in der Gleichung.
-Addition und Subtraktion von gleichen Termen auf beiden Seiten einer Gleichung.
-Multiplikationen mit und Divisionen durch dieselben Zahlen ungleich Null auf beiden Seiteneiner Gleichung.
-Multiplikation mit einer Variablen (z.B. x) ist genau dann eine Äquivalenzumformung,wenn der Fall x=0 durch die Grundmenge ausgeschlossen ist.
-Anwendung derselben umkehrbaren Funktion auf beiden Seiten einer Gleichung.
-Quadrieren beider Seiten einer Gleichung ist i.A. keine Äquivalenzumformung.
-Ziehen der Wurzel aus beiden Seiten einer Gleichung…???
Äquivalenzumformungen – Hintergrund
- Umformungsregeln, bei denen ggf. neue Lösungen hinzukommen, aber keine verloren gehen.
z.B. Multiplikation beider Seiten mit mit (der) Variable(n)
z.B. Multiplikation beider Seiten mit 0
z.B. Anwendung nicht-injektiver Funktionen
- Umformungsregeln, bei denen ggf. Lösungen verloren gehen, aber keine neuen hinzukommen.
z.B. Division (Vorsicht mit dem Begriff „Kürzen“!) der Variable auf beiden Seiten: 7 (7 + 1) = 27
z.B. Anwendung von „Fast-Umkehrfunktionen“ (Wurzel ziehen, Arcussinus)
Variablenbegriff
Nutzung als symbolischer Ersatz für variierende oder unbekannte Objekte.
Variablen - Grundvorstellungen
Variable als Unbekannte
- Variable als Platzhalter für eine Zahl, deren Wert (noch) nicht bekannt ist, aber prinzipiell bestimmtwerden kann (z.B. durch Umformungen).
Variable als Veränderliche.
- Variable ist eine Zahl/Größe, die veränderlich ist (sie kann verschiedene Werte aus einemfestgelegten Bereich annehmen).
Variable als Unbestimmte.
- Variable ist eine allgemeine Zahl, deren Wert nicht bekannt/gegeben ist (und ggf. vorerst nicht vonInteresse ist).
Variablen – Aspekte nach Verwendung bzw. typischen Handlungen
• Gegenstandsaspekt:
- Variable als Gegenstand, mit dem man umgeht (vgl. Black Box), mit der etwas beschrieben wird.- Insb. Variablen als Platzhalter für eine feste, konkrete (ggf. noch unbekannte) Zahl.
• Einsetzungsaspekt:
- Variablen als Platzhalter/Leerstelle, in die man etwas einsetzt.- Insb. verschiedene mögliche Werte aus einer Grundmenge.
• Kalkülaspekt:
- Variable als Größe, mit der man rechnet wie mit Zahlen.- Symbole, mit denen nach bestimmten Regeln operiert wird.
Variablen:
Handlungen vs. Grundvorstellungen
Variablen – typische Probleme
Variable als Objekt I
- Das Symbol wird als Platzhalter für ein Objekt – oder das Objekt selbst – behandelt. z.B. „Das x sind die Autos“? Was genau? Anzahl? Kosten? Alter?
Variable als Objekt II
- z.B. 3a + 2b „ist so etwas wie“ „3 Äpfel und 2 Birnen“.
- Oberflächliche, „meist didaktisch gut gemeinte“ Interpretation ohne Bedeutungsgehalt.
- Tragweite begrenzt (3a + 2b + 4c + 7a vs. 3a + 2b + 5ac) und Gefahr von Fehlvorstellungen.
Inkonsistente Verwendung beim Einsetzen
- Einsetzung von verschiedenen Zahlen un dieselbe Variable
Interpretation unter der falschen/einer eingeschränkten Grundvorstellung.
- Unbelannte statt Unbestimmte 2x=x^2 da 2*2=2^2
Fehlende inhaltliche Vorstellungen
Dann meist Manipulation von Symbolen nach Regeln, ohne Zugriff auf eine Interpretation.
- Einsetzen von Zahlen zur Prüfung von Aussagen.
- Verbindung zu den inhaltlichen Zusammenhängen (z.B. Distributivität und Ausklammern)
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