Was ist das besondere an somatischen Symptomen?
Wie häufig sind körperliche Beschwerden?
Wie werden Somatoforme Störungen im ICD-10 und DSM-IV grundlegend beschrieben? Was ist das?
Somatoforme Störungen im ICD-10 und DSM-IV:
Vorhandensein anhaltender belastender unklarer körperlicher Symptome
Unklar = medizinisch nicht ausreichend erklärt
Anhaltend = über mind. 6 Monate
Belastend = verursachen bedeutsames Leiden und Beeinträchtigung
Somatoforme Störungen im ICD-10 (F45): Wie wird die Hypochondrie von den anderen somatoformen störungen abgegrenzt?
Diagnostische Kriterien der undifferenzierten
Somatisierungsstörung nach ICD-10 (F45.1): Nenne Kriterium A und B.
A: Kriterium A, C und E der Somatisierungsstörung sind erfüllt, Dauer der Symptomatik jedoch nur mind. 6 Monate
B: Eines oder beide Kriterien B und D der Somatisierungsstörung sind nur unvollständig erfüllt
Diagnostische Kriterien der hypochondrischen Störung nach ICD-10 (F45.2): Welche Kriterien (A-D) sind zu nennen?
A: Entweder 1 oder 2:
Anhaltende Überzeugung an max. zwei schweren körperlichen Krankheiten zu leiden
Anhaltende Beschäftigung mit einer angenommenen Entstellung oder Missbildung (dysmorphophobe Störung)
B: Ständige Sorge, andauerndes Leiden, Störung des alltäglichen Lebens, Suche nach medizinischen Untersuchungen
C: Weigerung medizinische Feststellung zu akzeptieren (nur für kurze Zeiträume)
D: Ausschluss: F2, F3
Diagnostische Kriterien der somatoformen autonomen
Funktionsstörung nach ICD-10 (F45.3): Nenne die kriterien A und B.
A: Symptome der vegetativen Erregung zugeordnet zu folgenden Systemen:
− Herz- und kardiovaskuläres System („Herzneurose“)
− Oberer Gastrointestinaltrakt („Magenneurose“)
− Unterer Gastrointestinaltrakt („psychogener Colon irritable“)
− Respiratorisches System („psychogene Hyperventilation, Husten“)
− Urogenitalsystem („Dysurie“)
B: Zwei oder mehr folgender Symptome:
− Palpitationen
− Schweißausbrüche
− Mundtrockenheit
− Hitzewallungen/Erröten
− Druckgefühl/Kribbeln Epigastrium
Funktionsstörung nach ICD-10 (F45.3): Nenne die Kriterien für C und D sowie E!
C: Eines oder mehr folgender Symptome
− Brustschmerz, Druck in Herzgegend
− Dyspnoe/ Hyperventilation
− Ermüdbarkeit bei leichter Anstrengung
− Brennendes Gefühl Brust/Magen
− Häufiger Stuhlgang − Erhöhte Miktionsfrequenz/Dysurie
− Völlegefühl
D: Kein Nachweis über organische Störung der betreffenden Symptome
E: Nicht in Verbindung mit phobischen Störungen/Panikstörung
Nenne die Diagnostischen Kriterien der anhaltenden somatoformen Schmerzstörung nach ICD-10 (F45.40)
A: Kontinuierlicher belastender Schmerz in einem Körperteil über mind. 6 Monate, nicht organmedizinisch erklärbar und im Hauptfokus der Patient:innen;
steht in Verbindung mit emotionalen Konflikten/psychosozialen Problemen
B: Ausschluss: F2, F3, F45.1- F45.3
Wann kann die Diagnose “Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren (F45.41)” gegeben werden?
Chronische (seit mind. 6 Monaten bestehende) Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder einer körperlichen Störung haben.
Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen.
Welche Kognitiv-affektiv-behaviorale Aspekte zeigen sich z.B. bei Pat. mit somatoformen Störungen? Gebe eine Übersicht!
Welche Veränderungen zeigen sich im DSM-5 und ICD-11?
Was sind Diagnosekriterien im DSM-5 zur
Somatischen Belastungsstörung? (A-C)
A. Eines oder mehrere somatische Symptome, die belastend sind oder zu erheblichen Einschränkungen in der alltäglichen Lebensführung führen
B. Exzessive Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweisen bezüglich der somatischen Symptome oder damit einhergehender Gesundheitssorgen, die sich in mindestens einem der folgenden Merkmale ausdrücken:
− Unangemessene und andauernde Gedanken bezüglich der Ernsthaftigkeit der vorliegenden Symptome (kognitive Dimension)
− Anhaltende stark ausgeprägte Ängste in Bezug auf die Gesundheit oder die Symptome (emotionale Dimension)
− Exzessiver Aufwand an Zeit und Energie, die für die Symptome oder Gesundheitssorgen aufgebracht werden (behaviorale Dimension)
C. Kein einzelnes Symptom muss durchgängig vorhanden sein, aber Zustand der Symptombelastung persistierend (typischerweise länger als 6 Monate)
Diagnosekriterien im DSM-5:
Somatische Belastungsstörung - Welche Spezifizierung wird vorgenommen?
Spezifizierung:
• Mit Überwiegendem Schmerz
• Andauernd
• Aktueller Schweregrad: leicht – mittel - schwer
Nenne die Diagnosekriterien im DSM-5 für die
Krankheitsangststörung (A-F).
A. Übermäßige Beschäftigung damit, eine ernsthafte Krankheit zu haben oder zu bekommen
B. Körperliche Symptome liegen nicht oder nur in geringer Intensität vor. Bei vorliegender Erkrankung oder erhöhtem Risiko für solche ist die Beschäftigung damit eindeutig übertrieben oder unverhältnismäßig
C. Stark ausgeprägte Ängste hinsichtlich der Gesundheit
D. Übertriebene gesundheitsbezogene Verhaltensweisen oder maladaptives Vermeidungsverhalten
E. Seit mindestens 6 Monaten, befürchtete Krankheit kann sich ändern
F. Nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärbar
Welche Spezifizierung wird bei der Krankheitsangststörung im DSM-5 vorgenommen?
Hilfesuchender Typ, zb viele Arztbesuche etc.
Hilfemeidender Typ, vermeidet es zum Arzt zu gehen aus Angst vor DIagnose
Stelle die Diagnostische Klassifikation nach ICD-10 auf! Was ist neu/ anders im ICD-11?
Stelle die diagnostische Klassifikation nach DSM-5 aus. Was ist neu/ anders im ICD-11?
Funktionelle somatische Syndrome: eines oder viele?
Nenne medizinisches Fachgebiet und eine dazugehörige typische “Erkrankung/Symptomatik”, welche sich bei Pat. mit somatoformen Störungen möglicherweise zeigen.
Stelle diese Studie kurz vor: Danish study of Functional Disorders (DanFunD), Wie sind somatische Symptome in der Bevölkerunf vertreten?
hohe Überlappung einzelner, funktioneller, somatischer Symptome :
Welche Begrifflichkeiten sind in der Klassifikation für somatoforme Störungen wichtig? Ordne auch zu ICD-10 bzw ICD-11 und DSM-5 zu.
Welche Komorbiditäten können bei somatoformen und Belastungsstörungen auftreten?
Komorbidität ist eher Regel als Ausnahme
-Häufigste psychische Komorbiditäten:
Angststörungen
Affektive Störungen
Substanzmissbrauch
Auch gehäufte Komorbidität mit körperlichen Erkrankungen
− 2-fach erhöhtes Risiko einer körperlichen Erkrankung bei Patient:innen mit multiplen somatoformen Symptomen
Diagnostik: Komorbidität: Wie ist die Suizidalität bei somatoformen Störungen?
Wie ist die Differentialdiagnostik bei den somatoformen Störungen? Welche Differenzialdiagnosen sind wichtig, wovon wird abgegrenzt? Erkläre!
Mit welchen diagnostischen Instrumenten wird gearbeitet?
• Strukturierte diagnostische Verfahren • SKID,CIDI,IDCL
• Fragebögen
PatientHealthQuestionnairePHQ-15
15 Items, Zeitraum 4 Wochen
> 10 Punkte: moderat; < 15 Punkte: schwer
ScreeningfürSomatoformeStörungenSOMS
• 52/48 Items (w/m), Zeitraum 7 Tage, 2 Jahre
• Whitely Index (Internationale Skalen für Hypochondrie)
• 14 Items, Skalen Krankheitsängste, Somat. Beschwerden, Krankheitsüberzeugung; > 8 Punkte: Hypochondrie
• PsychischeAspektevonSomatisierungSSD-12 • Symptomtagebücher
Welche Herausforderungen könnte es im Umgang mit somatoformen PatientInnen geben?
PatientInnen haben oft schlechten Zugang zu ihren Emotionen
glauben eben oftmals nicht an “psychische Faktoren” die ihre Störung/ Krankheit mit beeinflussen oder ätiologisch begründen könnten -> geringe therapiemotivation
Pat sind verzeweifelt wegen viele Arztbesuchen: Da muss doch was körperliches sein und gefunden werden
beunruhigt, gestresst, gehezt
Prävalenz, Inzidenz und Lebenszeitrisiko: Wie sieht die 12-Monats-Prävalenz in Europa aus? (ICD-10/ DSM-IV)
4,9%
Ätiologie und Störungsmodelle: Welches Modell dient gut zur Erklärung der Ätiologie von somatiformen Störungem?
biopsychosoziales Ätiologiemodell
Auf welchen 3 Ebenen (Faktoren) beschreibt das Biopsychosoziale Ätiologiemodell die Entstehung von somatoformen Störungen?
prädisponierende Faktoren
auslösende Faktoren
aufrechterhaltende Faktoren
Welche Rolle spielen aktuelle Symptome für die Ätiologie der Störung nach dem biopsychosozialem Modell?
Welche prädisponierenden Faktoren stellt das biopsychosoziale Modell für somatoforme Störungen vor?
Erkläre den Kreislauf der somatosensorischen Verstärkung!
Welche Bedeutung hat das Krankheitsverhalten der Pat. nach dem Biopsychosozialem Modell?
Das Krankheitsverhalten beinflusst den Kreislauf “somatosensorische Verstärkung”, sodass eine Symptomverstärkung extremer wird.
Krankheitsverhaltensweisen (ngeativ, wie das Absuchen von Symptomen) führen damit zu einer körperlichen Veränderung, wodurch symptome verstärkter wahrgenommen werden, eine noch verstärktere Fehlinterpreation von Bedrohung erfolgt undletztendlich eine Verstärkung der Symptome mit sich bringt.
Erkläre das Fear-Avoidance-Modell (den Teufelskreis von Schonungsverhalten und körperlichen Beschwerden).
Schonungsverhalten (Vermeidungsverhalten) führt dazu, dass die körperliche Belastbarkeit abnimmt, körperliche Symptome werden automatisch stärker, weil z.B. durch Abnahme körperlicher Fittness Muskeln abgebaut werden —> Rückenschmerzen werden schlimmer-> Bewertung als Krank wird bestätigt—> führt zu weiterem Schonungverhalten—> erhöhte Vermeidung—> höhere Missempfindungen (Teufelskreis!)
Ausbruck aus Teufelskreis nur durch Umbewertung der “Bewertung krank zu sein”; dann Exposition (Menschen müssen sich bewegen/sport machen und aktiov bleiben, auch trotz Symptome”—> Verbesserung der körperlichen Fitness—> Verbesserung der GEsundheit und Bewertung gesund zu sein
Erkäre im Zusammenhang mit dem biopsychosozialem Modell das interpersonelle Modell der Somnatisierung!
Beispiel: Patientin wurde in Kindheit nie ernst genommen von Mutter, wenn sie krank war oder Symptome zeigte, außerdem schlechtes Bindungsmuster ur Mutter, kein kontakt zu Vater, der verließ Mutter für andere Frau als Pat. jung war
Patientin machte als Kind bereits negative interpersonelle Erfahrungen (mit Eltern)
sodass BEdürfnis nach Nähe udn Hilfe (und ernst genommen zu werden) ansteigen im Erwachsenenalter
als Erwachsene versucht Patientin diese bedürfnisse in Partnerschaft zu erüllen
wenn Partner zb weg, beziehungstest: ruft Partner an und sagt, dass es ihr so schlecht geht, Schmerzen hat und Übel ist-> kurzfristig hilft das und Partner kommt, zeigt Nähe und hilft Patientin
kurzfrisig werden ihrer Bedürfnisse erfüllt
langfristig, wenn Pat. also immer wieder über Beschwerden klagt, ist der Partner genervt und fühlt sich evtl. auch ausgenutzt und versteht es nicht, warum es Patientin imemr schlecht geht
Partner trennt sich,weil auch er hilflos ist
—> Pat. macht erneut negative interpersonelle Erfahrung; Bedürfnis nach Nähe und Hilfe steigt extremer an
Erkläre 3 vorgestellte psychodynamische Konzepte (Konversionsmodell, Konzept der De-, Re- Somatisierung, Alexithymie).
Konversionsmodell − Konversion = Umwandlung psychischer Konflikte in den körperlichen Bereich (ursprgl. Freud) − Konfliktentlastung und Affektabwehr durch körpersprachliche Symbolisierung
Konzept der De- / Re-Somatisierung (Schur)
− Im kindl. Entwicklungsprozess zunehmende Differenzierung körperliche Wahrnehmung – Affekt
− Somatisierung als Regression auf frühere Entwicklungsstufen
Alexithymie (Sifneos, 1972)
− Mangelnde Fähigkeit, eigene Gefühle wahrzunehmen und zu benennen − Mangelnder äußerer affektiver Ausdruck
Erkläre das “Predictive Processing Model” im Hinblick auf das Biopsychosoziale Modell.
Das Vorhersageverarbeitungsmodell:aus Neurowissenschaften/kognitionswissenschaften
Prädiktionsfehler: Diskrepanz zwischen Vorhersage der Welt und sensorischen Infos!
Ein Beispiel dafür wäre, wenn eine Person mit Somatischer Belastungsstörung aufgrund traumatischer Erfahrungen ein erhöhtes Angstniveau hat. Ihr Gehirn könnte aufgrund dieser Erfahrungen und Erwartungen vorhersagen, dass bestimmte körperliche Empfindungen (z.B. Herzklopfen, Schwindel) mit einer akuten Bedrohung oder Gefahr verbunden sind. Auch wenn keine tatsächliche Bedrohung vorliegt, könnten die Vorhersagen des Gehirns zu Prädiktionsfehlern führen und somatische Symptome auslösen.
Wiederhole und gebe das Biopsychosoziale Ätiologiemodell zum Ganzen!
Behandlunsgansätze: Wie sieht die Leitlinien-Empfehlungen zu somatoformen Störungen aus?
Schweregradgestuftes, kooperatives und koordiniertes Versorgungsmodell
• Schweregradgestuft:
• Leichte Verläufe: primär hausärztlich versorgt
• Schwere Verläufe: psychotherapeutische Mitbeurteilung und-behandlung
• Besonders schwere Verläufe: multimodales Behandlungskonzept
• Kooperativ: • Enge Zusammenarbeit zwischen Behandler:innen
• Koordiniert: • Hausarzt/Hausärztin als Koordinator: in aller diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
„Green, yellow and red flags“ - Welche Beispiele wurden hier aufgeführt? Was sind Warnsignale für gefährliche Verläufe?
Was sind Indikationen für Psychotherapie? Nenne Beispiele.
Diffuse Multisymptomatik körperlicher Beschwerden
Lange Krankheitsanamnese
Vorliegen komorbider psychischer Erkrankungen (Depression, Angststörungen, Sucht, PTBS, andere)
Starke und anhaltende Beeinträchtigung
Starke Demoralisierung und Verzweiflung aufgrund der Beschwerden
Drohende Suizidalität
Drohende Arbeitsunfähigkeit
Deutlich erhöhte Inanspruchnahme medizinischer und therapeutischer Leistungen
Starke und anhaltende Gesundheitsängste
Dysfunktionale, schwer modifizierbare subjektive Krankheitsmodelle, Vermeidungsverhalten, Schonverhalten, ausgeprägte Dekonditionierung
Aufrechterhaltende Faktoren im sozialen Umfeld
Biopsychosoziales Ätiologiemodell: Wo sind die verschiedenen Interventionen einzuordnen?
ACT
Stressbewältigung
kognitive Interventionen, Emotionsregulation
Biopsychosoziales Störungsverständnis
Veränderung des Krankheitsverhalten, behaviorale Aktivierung und Expositionsbasierte Verfahren
Medikation
Was sind Ziele von Psychotherapie? F. 60
Wie ist die Evidenzlage der Therapie?
Wann soll medikamentöse Therapie eingesetzt werden?
Laut Leitlinien nur bei spezifischer Indikation, z.B. schmerzbetonten Verläufen
Cave!:
Gehäuft auftretende, meist intensiv erlebte Nebenwirkungen
Keine Gabe neuer Medikamente bei jedem neu hinzugetretenen Symptom
Gabe von Tranquilizer, insbesondere Benzodiazepine: Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung
Selbstmedikation mit OTC Medikamenten
Wie ist die Evidenz für Erweiterte primärärztliche Versorgung, Psychotherapie und Pharmakotherapie?
Erweiterte primärärztliche Versorgung (Psychoedukation, Reattribution, KVT-Elemente)
Gemischte Evidenz zur Wirkung auf mentale Gesundheit, Krankheitssorgen, Depression, Angst und Inanspruchnahmeverhalten1
Psychotherapie
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Gute Evidenz für langfristige Effektivität von Psychotherapie, moderate Effektstärken d = 0,30 - 0,40 2,3
Tiefenpsychologisch fundierte Therapie: erste Wirksamkeitsbelege für langfristige Effektivität (d = .42) 4
Akzeptanz- und Commitment-Therapie: Ähnlich effektiv wie KVT, „probably efficacious“ für chronische Schmerzen 5
Pharmakotherapie
Evidenz für Effektivität von Antidepressiva der neuen Generation und Naturprodukten, keine Evidenz für TCAs 6
Cave: niedrige Qualität der Studien, keine Langzeitstudien
Wie sieht die Versorgungsrealität “Dauer der “unbehandelten Erkankungen” aus?
Analyse von 139 Primärarzt-Patienten mit somatoformer Störung
Mittlere geschätzte Dauer der unbehandelten Erkrankung: 25,2 Jahre
Wie ist die Evidenzlage Therapie Somatische Belastungsstörung?
Aktuell einzelne RCTs, noch keine systematische Evidenz zu SSD
In bisherigen Studien Studienpopulationen durch erhöhte Krankheitsangst gekennzeichnet1,2
Beim Outcome illness anxiety größere Effektstärken (vergleichbar mit bisherigen Hypochondrie-Studien) 1,2
Antidepressiva besonders wirksam bei Personen mit Krankheitsangst in Verbindung mit hoher Symptombelastung
Welches Fazit kann gezogen werden?
Körperbeschwerden sind weit verbreitet.
Im Zentrum Somatoformer Störungen / der somatischen Belastungsstörung stehen belastende, unspezifische Körperbeschwerden.
Somatoforme Störungen / die somatische Belastungsstörung treten mit einer Prävalenz von 5-13% in der Allgemeinbevölkerung und 20 - 35% in der Allgemeinarztpraxis auf.
Meist gibt es bio-psycho-soziale Ursachen.
Durch hausarztzentrierte, koordinierte Behandlung plus Psychotherapie lassen sich somatoforme Störungen gut behandeln, auch wenn Beschwerden oft chronisch verlaufen.
Die Effektstärken aller bisherigen psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlungsansätze sind lediglich moderat.
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