chronische Pankreatitis definition
ätiologie
Chronischer Alkoholabusus (ca. 80%)
Nikotinabusus (als Progressionsfaktor)
Idiopathisch
Weitere Ursachen
Hereditär (als eigene Entität oder z.B. bei zystischer Fibrose)
Medikamentös-toxisch
Primärer Hyperparathyreoidismus (Hyperkalzämie)
Hypertriglyzeridämie
Autoimmunpankreatitis
symptome
laborchemisch
was ist lipase? Im exokrinen Pankreas synthetisiertes Verdauungsenzym. Klinisch kann eine erhöhte (Pankreas-)Lipase im Serum ein Hinweis auf eine Entzündung oder Pathologie des Pankreas sein.
Bei >180 U/L bzw. >3-facher Erhöhung besteht der Verdacht auf eine Pankreatitis
Die Höhe der Werte erlaubt keinen Rückschluss auf den Schweregrad bzw. die Prognose einer Pankreatitis
was ist amylase? Die Amylase ist ein Enzym, das an der Verdauung von Kohlenhydraten im Dünndarm beteiligt ist. nicht pankreasspezifisches enzym -> kann auch bei speicheldrüsenerkrankung erhöht sein
was ist elastase? Verdauungsenzym, das vom Pankreas sezerniert wird und der Verdauung von Proteinen (genauer: Elastin) dient. Die Elastase-Konzentration im Stuhl erlaubt Rückschlüsse auf die exokrine Pankreasfunktion.
Diagnostik
Therapie
Strikte Alkohol- und Rauchkarenz
Kleine und häufige Mahlzeiten, kohlenhydratreich und fettarm
Substitution von Triglyzeriden mit mittelkettigen Fettsäuren (MCT)
Im Schub: Therapie entsprechend akuter Pankreatitis
Substitution pankreatischer Enzyme bei exokriner Pankreasinsuffizienz zu den Mahlzeiten
Bedarfsgerechte Insulingabe bei endokriner Insuffizienz
Bei nachgewiesener Hypovitaminose parenterale Zufuhr von fettlöslichen Vitaminen (E, D, K, A)
akute pankreatitis
Die akute Pankreatitis als primär sterile Entzündung der Bauchspeicheldrüse wird in den meisten Fällen durch Erkrankungen der Gallenwege oder Alkoholabusus ausgelöst. Durch Schädigung des Organs kommt es zur lokalen Freisetzung von (unter anderem) proteolytischen Verdauungsenzymen, was zu einer Autodigestion des Organs führt. Zusätzliche Entzündungsreaktionen bewirken dabei ödematöse Verquellung, Blutungen und Vasodilatation. Das Leitsymptom der Erkrankung ist ein meist gürtelförmiger, in den Rücken ausstrahlender Oberbauchschmerz mit „gummiartiger“ Konsistenz des Abdomens. Weitere typische Beschwerden sind Übelkeit und Erbrechen. Diagnostisch führend ist die Bestimmung der Pankreasenzyme im Serum (Lipase, Amylase), wobei auch Entzündungsparameter und LDH erhöht sein können. Ein ungünstiges Zeichen für die Prognose ist ein erniedrigter Serumcalciumwert, da dieses Elektrolyt bei Nekrosen durch Bildung von Kalkseifen ausfällt.
Ursachen
Häufigste Ursachen (95%)
Gallenwegserkrankungen = „Biliäre Pankreatitis“ (bspw. Choledocholithiasis, Gallensteinabgang, Stenose der Papilla duodeni major): Ca. 45%
Alkoholinduziert: Ca. 35%
Idiopathisch: Ca. 15%
Weitere Ursachen (5%)
Hyperkalzämie
Iatrogen (bspw. bei ERCP)
Medikamentös-toxisch (bspw. Azathioprin, Statine)
Virusinfektionen (bspw. Mumps, Herpesviren)
Bakterielle Infektionen (bspw. Mycoplasma pneumoniae, Mycobacterium tuberculosis)
Parasitosen (bspw. Ascaris lumbricoides)
Posttraumatisch (bspw. nach stumpfem Bauchtrauma)
Autoimmunerkrankungen und rheumatologische Grunderkrankungen (bspw. Sjögren-Syndrom)
Hereditär
wie kommt es zu einer pankreatitis
Intrapankreatische Aktivierung von Verdauungsenzymen → Autodigestion des Organs durch proteolytische Enzyme → Schädigung der Acinuszellen → Inflammatorische Reaktion → Proteolyse, Blutungen, Ödeme, Vasodilatation
Bei schwerem Verlauf Nekrotisierung → Evtl. Infektion der Nekrosen, Abszess, Sepsis
Symptome
Plötzlich einsetzender Oberbauchschmerz
Evtl. gürtelförmig mit Ausstrahlung in den Rücken
Bei Gallensteinen kolikartig
Übelkeit, Erbrechen
evtl. Fieber, Tachykardie
evtl Ikterus
diagnosekriterien
Die Diagnose einer akuten Pankreatitis kann gestellt werden, wenn mind. 2 der folgenden 3 Kriterien vorliegen:
Typische abdominelle Schmerzen: Akut beginnende, anhaltende Oberbauchschmerzen, oft mit gürtelförmiger Ausstrahlung in den Rücken
Serum-Lipase↑: Mind. das 3-fache der oberen Norm
Charakteristische bildmorphologische Befunde: Primär transabdominelle Sonografie, im Verlauf ggf. Endosonografie, CT oder MRT
wichtige Laborparameter
Pankreasenzyme im Serum↑
Lipase: Sensitivster und spezifischster Parameter
Amylase (unspezifisch)
Weitere wichtige Laborparameter
ALT↑ spricht für eine Pankreatitis biliären Ursprungs
Erheblicher LDH-Anstieg
CRP↑ , Leukozytose, ggf. Procalcitonin-Bestimmungen
Calcium↓
Die Bestimmung von Calcium hat einen bedeutsamen Wert → Hyperkalzämie kann Ursache, Hypokalzämie Folge einer Pankreatitis sein!
therapie
Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist eine ausreichende Flüssigkeitsgabe (mind. 3–4 L/Tag)!
„PANCREAS“ - Perfusion (Flüssigkeitssubstitution), Analgesia, Nutrition, Clinical (Überwachung), Radiology (bildgebende Kontrollen), ERC (endoskopische Steinextraktion), Antibiotics (Ggf. Antibiotikagabe bei cholangitis oder nekrosen), Surgery (Ggf. chirurgische Intervention).
Aphthen
Schmerzhafte, entzündliche Erosion oder Ulcus mit fest haftendem fibrinösen Belag und rötlichem Hof. Lokalisation: Meist im Bereich der Mundschleimhaut, seltener auch der Genitalschleimhaut. Vorkommen: Einzeln/sporadisch im Rahmen von Infekten oder durch Triggerfaktoren, z.B. Nahrungsmittel, oder gehäuft/rezidivierend bei Erkrankungen (z.B. M. Behcet, M. Crohn, Stomatitis aphthosa).
ursache
Meist habituelles Auftreten ohne erkennbare Ursache
Im Rahmen von Haut- und Allgemeinerkrankungen, Mangelernährung, Infektionen, Medikamenteneinnahme
Teilweise Auslösung durch Bagatelltrauma (beispielsweise Zungenbiss)
Mechanische Reize wie schlechtsitzende Prothesen oder Zahnspangen, harte Zahnbürsten oder Reizungen durch Zahnarztbesuch
Stress
Ein geschwächtes Immunsystem, Erkältung, hormonelle Einflüsse, Magen-Darm-Störungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Vitaminmangel, z.B. Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure; Mineralstoffmangel, z.B. Eisenmangel, Zinkmangel
Erbliche Veranlagung.
Aphten heilen in der Regel von selbst wieder ab. Bei Beschwerden ist es jedoch sinnvoll, Aphten zu behandeln. Schmerzen bei Aphten im Mund lassen sich beispielsweise durch Salbe, Creme oder Gel mit lokal betäubenden Wirkstoffen lindern. Antibakterielle Mundspüllösungen können verhindern, dass sich Keime in der Mundhöhle und den Schleimhautläsionen vermehren. Lösungen mit Dexpanthenol treiben die Heilung der Schleimhaut aktiv voran.
akutes abdomen
Das akute Abdomen ist ein akut schmerzhafter Zustand des Bauchraums und bedarf aufgrund potenzieller Lebensgefahr einer schnellen Diagnostik und Therapie. Weitere Leitsymptome dieses Beschwerdekomplexes sind u.a. Abwehrspannung, Störung der Darmperistaltik, Übelkeit sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl ggf. mit Kreislaufeinschränkung (bis hin zum Schock). Zu den häufigsten Ursachen für ein akutes Abdomen zählen die Appendizitis, die Cholezystitis und der Ileus. Zur raschen Differenzierung der möglicherweise lebensbedrohlichen Ursachen sind neben Anamnese und körperlicher Untersuchung Laboruntersuchungen (Blut und Urin) sowie die Bildgebung (v.a. Sonografie oder CT) wegweisend. Insb. die Bildgebung hat in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert eingenommen. Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit von der Diagnose und kann von konservativen Maßnahmen bis hin zu einer Notfalloperation reichen.
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