Wann ist das Brudzinski-Nackenzeichen positive?
Bei passiver Kopfbeugung im Liegen (oder beim Aufsetzen aus dem Liegen) automatische Beugung der Beine im Hüft- und Kniegelenkt
Warum tritt die Beugung beim Brudzinski-Zeichen auf?
um die meningeale Dehnung zu reduzieren
Wie wird auf das Kernig-Zeichen untersucht?
Passive Beugung der beiden Beine im Hüftgelenk beim liegenden Pat.
Gelingt dies nicht, ohne dass der Patient automatisch die Beine im Kniegelenk beugt, ist das Kernig-Zeichen positiv (pathologisch).
Alternativ: beim liegenden Patienten die Beugung eines Beines zunächst um 90° im Kniegelenk und Beugung um 90° im Hüftgelenk. Danach wird das Bein im Kniegelenk passiv gestreckt, was bei einem positiven (pathologischen) Kernig-Zeichen nicht gelingt und zu einer beim Streckungsversuch auftretenden tonischen Verspannung der Unterschenkelbeuger führt.
Was ist der Kernig-Winkel?
Max. erreichbare Winkel im KG, der pos. ist, wenn das Bein im Kniegelenk nicht vollständig ausgestreckt werden kann (Winkel < 180°).
Allerdings sehen andere Untersucher bereits einen Winkel<135° als pathologisch an
Für was kann das Kernig-Zeichen ebenfalls eingesetzt werden?
Eine im Seitenvergleich deutliche Abschwächung des Kernig-Zeichens kann bei der Untersuchung bewusstseinsgestörter Patienten auf eine unterliegende Hemiparese hinweisen
Beschreibe die Sensitivität der Dehnungszeichen.
Die diagnostische Sensitivität der Dehnungszeichen (5% für das Brudzinski- und das Kernig-Zeichen, 30% für Nackensteife) war in einer prospektiven Studie bei 297 erwachsenen Patienten, davon 80 Patienten mit nachgewiesener Meningitis, sehr gering.
Allerdings betrug die Spezifität des Brudzinski- und des Kernig-Zeichens über 90%, die der Nackensteife 68% [12]. Somit schließt das Fehlen von Dehnungszeichen die Diagnose einer Meningitis keineswegs aus.
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