Wassergehalt in % des Körpergesamtgewichts
Männer: 60%
Frauen: 50% (höherer Fettanteil)
Säuglinge: 75%
Abnahme im Alter (bes. Intrazelluläres Volumen)
Wasser Volumenverteilung
Wasserbilanz
2/3 Intrazellulär
1/3 Extrazellulär
Extrazellulär = interstitielle + intravasale Flüssigkeit
Solide: 40%
Intrazellulär: 35%
Interstitiell: 20%
Intravasal: 5%
Flüssigkeitsbilanzierung
Ausfuhr vs. Infuhr
Zufuhr (2,5 L/Tag)
Über Getränke: 1,4 L
Über Nahrung: 900 mL
Oxidationswasser: 300 mL
Ausscheidung (2,5 L/Tag)
Über den Harn: 1,5 L
Über die Atmung und die Haut: Pro Tag rund 10 mL/kgKG
Über den Stuhl: 200 mL
Rolle der Elektrolytverteilung
Elektrolyte wirken als osmotisch aktive Bestandteile im Wasser
Hauptregulationsorgan des Wasser- und Elektrolythaushaltes ist die Niere
Elektrolytverschiebungen kann lebensbedrohlich sein
Extrazelluläre/ Intrazelluläre Elektrolytverteilung
Extrazellulär: überwiegend
Kationen → Natrium
Anionen → Cl- und HCO3
Intrazellulär → K+ und Phosphatester
Außerdem Eiweiß
Ursache von Beinödemen
Lymphödem und Lipödem sind i.d.R. nicht eindrückbare Ödeme
Anasarka: generalisiertes (nicht auf die Extremitäten begrenztes) Ödem
betrifft den ganzen Körper
auch Augenlieder, Arme, Stamm
Osmolarität
Osmolalität
Osmotischer Druck
Onkotischer Druck
Osmolarität = Osmotisch wirksame Teilchenzahl bezogen auf das Volumen einer Lösung
Osmolalität = Osmotisch wirksame Teilchenzahl bezogen auf die Masse einer Lösung
Osmotischer Druck = Druck zweier Lösungen unterschiedlicher Konzentration, die durch eine semipermeable Membran getrennt sind
P(osm) = σ × c × R × T
Onkotischer Druck = Osmotischer Druck eines Kolloids in Lösung
Urin/ Serum Osmolalität: Werte
Urin Osmolalität 50 - 1200 mosm/kgH2O
Serum Osmolalität 280 - 300 mosm/kgH2O
Berechnung Serum-Osmolalität: 2 x Natrium + Glucose + Harnstoff [in mmol]
= Osmotischer Druck eines Kolloids in Lösung
Kolloid = z.B. Eiweiß (kleine unlösloche Teile in einer Flüssigkeit)
Albumin = wesentlicher Vermittler des onkotischen Drucks im Plasma
Glykokalyx = trennende Schicht → Aufbau des kolloidosmotischen Gradienten
Glykokalyx Schädigung verändert onkotischen Druck
Der osmotische Gradient wird beeinflusst durch:
in den Gefäßen v. a. durch Albumin
im EZR durch Natrium
im IZR durch Kalium
Menge: renaler Blutfluss, Primärharn, Sekundärharn
Renaler Blutfluss = 1800 L/d
Primärharn = 180 L/d
Sekundärharn = 0,5 - 2 L/d
Definition: Anurie, Oligonurie
Oligonurie < 0,5 L/d
Anurie > 0,1 L/d
Wasserhaushalt: Ziel der Regulation
Aufrechterhaltung einer konstanten Osmolaltität
zur Stabilisierung des intrazellulären Volumens
Aufrechterhaltung von Isotonie und Isovolämie im Intravasalraum
Wasserhaushalt: Regulationsorgane
bzw. Regulationsmechanismen
Osmosensoren
→ Steuerung Vasopressin/Antidiuretisches Hormon (ADH) Sekretion
Barorezeptoren → atriales natriuretisches Peptid
Renin-Angiotensin-System (juxta-glomerulärer Apparat), beeinflusst GFR
Beispiel: Dursten
Shema der Volumen/ Flüssigkeitsregulation
Wasserhaushalt: ADH Regulation
Erhöhung der Plasmaosmolalität und/oder Volumenmangel führen über eine ADH-Sekretion der Neurohypophyse zu Antidiurese (Wasserretention) und Durst (→ orale Wasseraufnahme)
ADH ↑ Wasser Rückresorption ↑ Urin ↓
Wassermangel → Plasmatische Hyperosmolarität → ADH-Sekretion und Durstgefühl↑
Wasserüberschuss → Plasmatische Hypoosmolarität → ADH-Sekretion und Durstgefühl↓
→ Reduktion zirkulierenden Blutvolumens stärkster Stimulus für ADH Barorezeptor überstimmt Osmorezeptor
Wasserhaushalt: ANP
ANP = Atriales natriuretisches Peptid
Funktion: Senkung des Blutdrucks und des Blutvolumens
Stimulation durch Volumenzunahme
Registration von Dehnungsrezeptoren in den Vorhöfen
bewirkt Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur
→ Abfall des Blutdrucks
→ Steigerung der Nierenmarkdurchblutung und der GFR
Wasserhaushalt: Renin Angiotensin System
Faktoren die zur Freisetzung von ADH führen
Nicht osmolaritäsbedingte Freisetzung ADH
Übelkeit/Erbrechen, Medikamente
Lungenerkrankungen, Malignome
Schwere Volumenkontraktion (> 20%)
Unterscheidung von adäquater und inadäquater ADH Sekretion:
Polydypsie (vermehrtes Urinieren) = ADH ↓
Dehydratation: Formen
Hypertone Dehydratation = Wasserverlust > Natriumverlust
z.B. bei Fieber, Schwitzen
Hypotone Dehydratation = Natriumverlust > Wasserverlust
Extrazelluläre Dehydratation, intrazelluläres Ödem
z.B. bei Durchfall, Erbrechen
Isotone Dehydratation = Verlust von Natrium und Wasser in gleichem Verhältnis
z.B. bei Blutungen, Peritonitis
Dehydratation: Ursache, Labor, Probleme
(1) Isoton; (2) Hyperton; (3) Hypoton
Wasserhaushalt:
Einschätzung / Diagnostik
Wassergehalt:
Vena Cava Sonographie
Untersuchung mit oft unbefriedigender Sensitivität (50 - 80 %) und Spezifität (30 - 50 %)
VCI Sonographie hilfreiches Mittel zur Bestimmung des intravasalen zirkulierenden Volumens
Kombination mit Pleurasonographie und ggf. Lungensonographie
Messort: subhepatisch, 3 - 5 cm vor dem rechten Vorhof
Norm: 18 - 20 mm, < 50 % atemmoduliert
Hypovolämie Therapie:
Indikationen zur Flüssigkeitssubstitution
Pat. kann keine/ nicht ausreichend Flüssigkeit zuführen
Hoher Blut-/Flüssigkeitsverlust
Deyhdratation
Kreislaufinsuffizienz/ persistierende Hypotonie unterschiedlicher Genese
Krankheitsbedingte ausgeprägte Vasodilatation (Vasomotorenversagen)
Ziel: Abwehr einer hypovolämie-bedingten Organdysfunktion
Zusammensetzung von Elektrolytlösungen
Therapie:
Korrektur einer schweren Hypovolämie
Passive Leg Raising Test
Gleichgewicht zwischen Hyper-/ Hypovolämie
Kardiorenales Syndrom
Renokardiales Syndrom
Hyperhydratation:
Formen
Akute Hypervolämie entsteht idR. nur bei Kombination aus eingeschränkter Nierenfunktion mit einem Flüssogkeitsüberangebot
Niereninsuffizienz + Überwässerung
Isotone Hyperhydratation
Zufuhr von Natrium und Wasser in gleichem Verhältnis
z.B. bei übermäßigem Trinken von isotonischen Getränken
Hypertone Hyperhydratation
Natriumzufuhr stärker als Wasserzufuhr
z.B. bei Trinken von Meerwasser
Hypotone Hyperhydratation
Wasserzufuhr stärker als Natriumzufuhr
z.B. bei Trinken von destilliertem Wasser
Ursache und Laborveränderung
Diuretika Therapie
Salzzufuhr reduzieren, Ernährungsberatung
Furosemid: Dosierungsintervall verkürzen oder Präparat mit längerer HWZ
Wirkdauer 6 h (Furosemid) vs. 12 h (Torasemid)
Dosissteigerung in Abhängigkeit der GFR
Umstellung auf Präparat mit besserer Bioverfügbarkeit
Torasemid > 80 %, Furosemid 20 - 50 %
Intravenöse Gabe der Schleifendiuretika
Sequentielle Nephronblockade
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