Konzentration Natrium bzw. Hyper-/ Hyponatriämie
Extrazellulär: Plasma Na+ 135 - 145 mmol/L (95%)
Intrazellulär: ca. 10–15 mmol/L (5 %)
Hypernatriämie: Plasma Na+ > 145 mEq/l
Hyponatriämie: Plasma Na+ < 135 mEq/l
Zusammenhang Konzentration Na+ und Serumosmolalität
Na+ Depletion = Serumosmolalität ↓
Hyper-/ Hyponatriämie:
Definition
Hyponatriämie: Zustand eines relativen Wasserexzesses
Hypernatriämie: Zustand eines relativen Wassermangels
Na+ Depletion geht einher mit niedriger Serumosmolalität einher
Funktion Na+
Serum-Natrium korreliert mit dem Wasserstatus im Körper
Regulation des Wasseraustausches zwischen Intra-/ Extrazellulärraum
Natriumgradient: Voraussetzung für die Entstehung von Aktionspotenzialen
Aufrechterhaltung der Natriumverteilung: Über die Na+ K+ ATPase
Na+ Konzentration im Urin bei intakter Nierenfunktion
Volumendepletion: Natrium im Urin niedrig
Volumenüberladung: Natrium im Urin hoch
Hyponatriämie
Extrazelluläres Na+/ Serum Na+ < 135 mmol/l
Flüssigkeitsexzesses im Verhältnis zur Natriumkonzentration im Blut
Spiegelt in erster Linie eine Störung im Wasserhaushalt wider
Nicht die Gesamtmenge des Na+ im Körper
Laboruntersuchungen zur Bestimmung des Elektrolythaushalts:
Abschätzung des Volumenstatus
Serumkreatinin
Serumosmolalität
Serumnatrium, Serumkalium
TSH, FT4, Blutzucker, (Cortisol), ALT
Urin: Natrium, Kalium, Osmolalität, Urinvolumen/Zeit
Hypotone Hyponatriämie
Definition in Abhängigkeit von Volumenstatus
Hypovolämische Hyponatriämie:
Natrium- und Wassermange
Natriumverlust ist jedoch stärker ausgeprägt als der Wassermangel
Niedriges effektives arterielles Blutvolumen (EABV)
ADH-Sekretion wird stimuliert
Flüssigkeitssubstitution indiziert
Extrarenaler Salzverlust:> 20 mmol/l
Renaler Salzverlust: Serum-Kreatinin, und -Harnstoff erhöht ↑↑
Ursache
Renaler Salzverlust:
Diuretika (meist Thiazide)
Salzverlustniere bei interstitieller Nephritis
Hypoaldosteronismus
Renal tubuläre Azidose
Ketonurie
Osmotische Diurese
Extrarenaler Salzverlust:
Erbrechen, Diarrhö
Pankreatitis
Peritonitis
Außerderm: Zerebrale Erkrankungen “Cerebral Salt Wasting“
Euvolämische Hyponatriämie:
Häufig Folge einer ADH-vermittelten Reduktion der renalen Ausscheidung von freiem Wasser
Keine Zeichen der Volumendepletion
Na+ Konzentration im Spontanurin > 20 mmol/l
Ursachen
SIADH = Syndrom der indäquaten ADH Sekretion
Physiologische ADH Stimulation bei vermindertem effektiven arteriellen Blutvolumen (EABV)
Erkrankungen bei denen die ADH Sekretion vermindert ist
z.B. Polydipsie
ADH Sekretion ↓ Keine Wasserretention dh. Na+ wird nicht rückresorbiert sondern vermehrt ausgeschieden
Hypervolämische Hyponatriämie:
Überschuss an Natrium und Wasser des Extrazellulärvolumen
besonders ausgeprägt ist der Überschuss von Wasser
Klinisch zeigen die Patienten:
Ödeme, evtl. Ergüsse in Körperhöhlen, der Blutdruck ist erniedrigt
Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure im Serum sind erhöht
Na+Konzentration im Urin beträgt < 20 mmol/l
Flüssigkeitsrestriktion indiziert
Leberzirrhose
Chronische Herzinsuffizienz
Nephrotisches Syndrom
Diagnostik
Anamnese/Klinik
Beurteilung des Volumenstatus
Labor: Na+ im Serum und Urin, Nierenfunktionsparameter, Urinosmolarität
Diagnostik des SIADH
5 wichtige Fragen bei Hyponatriämie:
Zufuhr von zu viel Wasser?
Diuretika Therapie?
Gastrointestinale Symptomatik (Diarrhö, Erbrechen) mit Flüssigkeitsverlust?
Klinische Zeichen einer Herzinsuffizienz, einer Leber- oder Nierenerkrankung?
Grunderkrankung, die zu einem SIADH führen kann?
Unterscheidung chronisch vs. akut
Akute HypoNa+ < 48h
Chronische HypoNa+ > 48 h
Therapie
Risiko: zu rasche Korrektur: Gefahr der zentralen pontinen Myelinolyse
Niemals höhere Korrektur als 6 - 8 mmol/l pro 24 h
Schwere Symptomatik: Infusion mit 3% igen NaCl Lösung
Leichte Symptomatik: Korrekturen langsam mit isotoner NaCl-Lösung erfolgen
Asymptomatisch: Keine hypertonen Lösungen indiziert (z.B. 3 %igen NaCl Lösungen)
Substitutionstherapie meist nicht indiziert
Bei SIADH: Trinkmenge auf 500 - 1000 ml/d beschränkt
Schwere Hyponatriämie mit Koma/Krampf ist ein Notfall und wird mit hypertoner Na-Lösung behandelt
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