Tiffeneau-Index
= FEV1/FVC x 100 %
Normwert: ≥ 70%
BGA: Elektrolyte
Natrium: 135-145 mmol/l
Kalium: 3,6 - 5,2 mmol/l
Chlorid: 98-106 mmol/l
Calcium (ionisiert): 1,15 - 1,35 mmol/l
BGA: Bikarbonat
22-26 mmol/l
BGA: pH
7,35-7,45
BGA: pO2
arteriell: 65-100 mmHg
venös: 36-44 mmHg
BGA: pCO”´2
32-45 mmHg
COPD: Gold-Klassifikation
Diagnosestellung: Tiffeaneu-Index < 70 —> Einteilung nach FEV1
Für die Therapieentscheidung nach aktuellen Leitlinien nicht mehr ausschlaggebend
COPD: Stadieneinteilung nach Symtomfragebögen und Exazerbationshäufigkeit (ABE-Gruppen)
= Erfasssung der Anzahl an Exazerbationen und Schwere der Symptomatik anhand spezifischer Fragebögen (COPD Assessment Test, mMRC-Dyspnoe-Skala)
Therapie der akut exazerbierten COPD
Basismaßnahmen
Sitzende Position
Ausreichende Flüssigkeitsgabe
Sauerstoffgabe
Applikation über eine Nasenbrille
Zielwert: 88-92 -> Sauerstofffluss dem Zielwert anpassen, bei höheren Flüssen regelmäßige BGA-Kontrollen (Vermeidung einer Hyperkapnie)
Inhalative Therapie
SABA, z.B. Salbutamol
SAMA, z.B. Ipratropiumbromid
Systemische Therapie
Glucocorticoide: i.v. oder p.o. für 5 Tage
Morphin: zur Beruhigung bei starker Dyspnoe
Antiobiotische Therapie: bei purulentem Sputum und Hinweisen auf eine bakterielle Infektion
Beatmung
bei zunehmender respiratorisch Insuffizienz: NIV; Ultima ratio: invasive Beatmung
COPD: Stufentherapie
Monotherapie LAMA oder LABA
LAMA + LABA
LAMA + LABA ggf. + ICS (bei weiteren Exazerbationen, Asthma in der Vorgeschichte und/oder Eosinophiliezahlen von ≥ 300/µl)
Bei weiteren Exazerabtionen:
Roflumilast (PDE-4-Hemmer)
Makrolide (Azithromycin)
Grad der Asthmakontrolle
-> angestrebt wird ein kontrolliertes Asthma
Asthma: Pathophysiologie
Atemflusslimitierung durch vier Mechanismen
Bronchospasmus
Schleimhautödem und entzündliche Schleimhautinfiltration mit Hyperplasie der Becherzellen und Verdickung der Basalmembran
Remodelling der Bronchialwände mit Hypertrophie der glatten Muskulatur
Vermerhte Produktion zähen Schleims
Sicherung der Diagnose Asthma Bronchiale
Typische Klinik und Anamnese
plus Nachweis einer Bronchokonstriktion
plus komplette Reversibilität in der Lungenfunktion (durch Bronchospasmolysetest oder antiasthmatische Stufentherapie)
Asthma Therapie
Stufe 1: keine Dauertherapie
Stufe 2: ggf. ICS in niedriger Dosis
Stufe 3: ICS+LABA niedrig dosiert
Stufe 4: ICS+LABA mittel bis hoch dosiert
Stufe 5:
ICS + LABA hochdosiert + LAMA
Add-on: Anti-IL-5(R) oder Anti-IL-4R (bei eosinophilem Asthma) oder Anti-IgE (Omalizumab; bei allergischem Asthma)
Akuttherapie bei Bedarf: ICS + Formoterol oder SABA
Therapie lebensbedrohlicher Asthmaanfall
beta2-Sympathomimetika inhalativ
Glucocorticoide i.v.
beta2-Sympathomimetika parenteral
Terbutalin s.c.
Reproterol i.v.
Magnesiumsulfat i.v.
im Ausnahmefall: Theophyllin i.v.
je nach Klinik: Intubation und invasive Beatmung
Erregerspektrum der ambulanten Pneumonie
Pneumokokken (häufigster Erreger)
Mycoplasma pneumoniae
Chlamydia pneumoniae
Haemophilus influenzae
Erregerspektrum der nosokomial erworbenen Pneumonie
v.a. gramnegative Erreger (wie Pseudomonas aeruginosa und Enterobacteriaceae)
Staphylokokken
Klinik der typischen Pneumonie
Plötzlicher Krankheitsbeginn mit starkem Krankheitsgefühl#
hohes Fieber
produktiver Husten mit eitrigem Auswurf (gelblich-grünlich)
Tachypnoe und Dyspnoe
Schmerzen beim Atmen durch Begleitpleuritis
Besonderheit: oft begleitend Herpes labialis, fortgeleitete Schmerzen in Ober- bis Unterbauch (insb. bei Kindern)
Auskultation Pneumonie
Zeichen für Infiltrat:
Feinblasige, klingende Rasselgeräusche
Verstärkte Bronchophonie
Bei atypischer Pneumonie oft kein pathologischer Befund
Sicherung der Diagnose Pneumonie
1 Haupt- und zwei Nebenkriterien
Hauptkriterium: Neu aufgetretenes Infiltrat im konventionellen Röntgen-Thorax in zwei Ebenen
Nebenkriterien
FIeber (≥ 38,5 °C) oder Hypothermie (≤ 36,5 °C)
Leukozytose (> 10.000/µl) oder Leukopenie (< 4.000/µl)
Eitriger Auswurf (gelblich-grün)
Für Infiltration sprechende physikalische Zeichen (Bronchophonie, Stimmfremitus u.a.): nur geringe Sensitivität und Spezifität
Nachweis eines Erregers (Blutkultur, Sputum, Bronchialsekret oder Pleuraflüssigkeit)
CRB-65-Score
= Kriterien für stationäre Aufnahme
C = Confusion -> Bewusstseinseintrübung
R = Atemfrequenz ≥ 30/min
B = Blood pressure -> RRdiast. ≤ 60 mmHg oder systolisch < 90 mmHg
65 = Age ≥ 65 -> Alter ≥ 65
Bewertung
0 -> ambulante Führung möglich
≥ 1: Stationäre Behandlung indiziert
≥ 2: erhöhtes Komplikationsrisiko
≥ 3: Aufnahme auf die Intensivstation erwägen
Jeder ambulant behandelte Patient mit Pneumonie sollte nach 48-72 Stunden erneut untersucht werden, um die Wirksamkeit des verschriebenen Antibiotikums zu prüfen
Medikamentöse Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie - Leichte Pneumonie
Ambulante Behandlung
Ohne Risikofaktoren
Aminopenicillin (z.B. Amoxicillin)
bei Allergie:
Makrolid (z.B. Clarithromycin), Doxycyclin
Risikofaktor Komorbidität
Amoxicillin + Clavulansäure
Verdacht auf Beteiligung atypische Erreger: Clarithromycin
Allergie: Levofloxacin, Moxifloxacin
Medikamentöse Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie -Mittelschwere und schwere Pneumonie
Stationäre Behandlung
Mittelschwer
Ampicillin/Sulbactam
oder Cephalosporine der 2. oder 3. Generation i.v.
ggf. Clarithromycin (immunmodulatorische Effekte, Abdeckung atypischer Erreger)
Allergie: Levofloxaxin/Moxifloxacin
Schwere
Akute respiratorische Insuffizienz/Sepsis/dekompensierte Komorbidität
Piperacillin/Tazobactam
Immer kombiniert mit Clarithromycin
Antibiotische Therapie der noskomialen Pneumonie bei Patienten ohne Risikofaktoren für multiresistente Erreger
Ampicillin + Sulbactam
oder Cephalosporine der 3. Gen.
Fluorchinolone der Gruppe 3 oder 4 (Levofloxacin oder Moxifloxacin)
Antibiotische Therapie der noskomialen Pneumonie bei Patienten mit Risikofaktoren für multiresistente Erreger oder Patienten mit septischen Schock
Piperacillin + Tazobactam
Pseudomonaswirksame Carbapeneme (Imipenem/Meropenem)
Pseudomonaswirksame Cephalosporine (Ceftazidim)
Kombinationspartner bei lebensbedrohlicher Pneumonie
Pseudomonasverdacht bzw. Risiko für gramnegative MRE
Ciprofloxacin/Levofloxacin
oder Gentamicin
Verdacht auf MRSA
Linezolid
Vancomycin
Tuberkulose-Therapie
2 Monate:
Rifampicin, Isoniazid, Ethambutol, Pyrazinamid
Weitere 4 Monate:
Rifampicin, Isoniazid
Pleuraerguss: Untersuchungsbefund
Inspektion und Palpation
Nachschleppen der betroffenen Thoraxhälfte (asymmetrische Thoraxexkursion)
Stimmfremitus vermindert
Auskultation
Abgeschwächtes oder fehlendes Atemgeräusch
Bronchophonie vermindert
Perkussion
Gedämpfter Klopschall (nach lateral ansteigend)
Ellis-Damoiseau-Linie = Grenzlinie zwischen gedämpftem und sonorem Klopfschall
Pleurapunktion
Indikation
Großer Erguss mit Dyspnoe (therapeutisch)
Unklare Genese des Ergusses (diagnostisch)
Durchführung
Sonografische Beurteilung der Ergussmenge in sitzender Position
Wahl des Punktionsortes
Lokalanästhesie am Oberrand einer Rippe
Punktion der Pleurahöhle von dorsal bzw. dorsolateral am Oberrand der Rippe entlang, wenn möglich unter sonografischer Kontrolle
Max. 1,5l Flüssigkeit in einem EIngriff ablassen, andernfalls droht Reexpansionsödem
mind. 3 Untersuchungsröhrchen entnehmen
Kontraindikationen:
INR > 1,5, Quick < 50%, Thrombos < 50.000 µl
Komplikationen
Infektionen, Blutungen, Nervenläsionen, Leber- und Milzverletzungen sowie Pneumothorax
Light-Kriterien
Unterscheidung zwischen Exsudat und Transsudat; trifft mind. eines dieser Kriterien zu, handelt es sich um ein Exsudat
Pleura-Gesamteiweiß/Serum-Gesamteiweiß > 0,5
Pleura-LDH/Serum-LDH > 0,6
Pleura-LDH > 200 U/l
Versorgung des Spannungspneumothorax
Nadelkompression
mit Kanüle/Hohladel mit ausreichender Länge und Durchmesser swie Rückschlagventil
Bülau-Position: 4. ICR zwischen vorderer und mittlerer Axillar-Linie
Monaldi-Position: 2. ICR in der Medioklavikularlinie
Durchführungsprinzip: Punktion am Rippenoberrand senkrecht zum Hautniveau und unter Aspiration, bis Luft aspiriert werden kann
Thoraxdrainage
= definitive Versorgung, immer zeitnah nach Nadeldekompression
Pneumothorax: KU
Atemmechanik: Asymmetrische Thoraxexkursion -> betroffene Thoraxhälfte “hinkt nach”
Perkussion/Auskultation: Befunde der betroffenen Thoraxhälfte sind
fehlendes oder abgeschwächtes Atemgeräusch
hypersonorer Klopfschall
auskultatorisch pulssynchrones Klicken
Palpation
kein Stimmfremitus
ggf. instabiler Thorax bzw. Krepitationen der Rippen bei Rippenfraktur
ggf. Hautemphysem
Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie
Positive Vasoreagibilitätsmessung
Monotherapie mit Calciumantagonist, z.B. Amlodipin
Negative Vasoreagibilitätsmessung
Endothelin-Rezeptor-Antagonist (Ambrisentan, Bosentan)
PDE-5-Hemmer (Sildenafil, Tadafil)
Guanylatcyclase-Stimulator (z.B. Riociguat)
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