Labile Gewebe
weist einen hohen Zellumsatz auf, d. h. es ist darauf ausgelegt, sich ohne speziellen Reiz zu vermehren.
Bsp
Epithelien
Schleimhäute
das Knochenmark
Stabiles Gewebe
benötigt einen Reiz, um sich zu vermehren.
Leber, Niere oder glatte Muskulatur beispielsweise sind nicht von Grund auf darauf ausgelegt, sich nachzubilden, sie sind dazu aber im Falle von Gewebeschäden in der Lage.
Permanentes Gewebe
z. B. Nervengewebe oder die Herzmuskulatur,
verfügt über keine oder nur sehr gering ausgeprägte Fähigkeiten zur Zellteilung, weshalb der Körper zerstörtes Gewebe dieses Typs kaum nachbilden kann
Aufbau von Epithelien
kontakte
ernährung
bau und wachsweise
Verbund von zellen über Zellkontakte (v.a. Desmosomen und Tight junctions) und mit Hemidesmosomen an einer Basalmembran verankert (Verbindung zum Bindegwebe)
kein Blutgefäße, ernährung per diffusion
Polare Bauweise der Zellen apikal Seite (Oberfläche) und basalen Seite (baselmembran)
neue zellen enstehen basalen Seite, wachsen anschließend nach apikal
Oberflächenepithelien vs Drüsenepitheien
Oberflächenepithelien üben vorwiegend eine Schutz- und Barrierefunktion aus
Drüsenepithelien überwiegend sekretorisch tätig sind
Sehr wohl können aber auch Oberflächenepithelien Stoffe sekretieren und Drüsenepithelien Barrierefunktionen erfüllen.
Einschichtiges Platten epithel
sehr dünn, lässt somit den Stoffaustausch besonders gut zu und findet sich z. B. in den Lungenbläschen (Alveolen).
Einschichtig isoprismatisches/kubisches Epithel
findet sich z. B. in den Nierentubuli und eignet sich gut für Absorptions- und Resorptionsaufgaben.
Einschichtig hochprismatisches sog. Zylinderepithel
übernimmt Barriere- und Transportfunktionen, beispielsweise in der Magenschleimhaut und im Darm.
unverhornte mehrschichtige Plattenepithel
mehrere Schichten übereinander gelagert sind
z. B. in der Mundhöhle oder Vagina
verhornte mehrschichtige Plattenepithel
z. B. unsere oberste Hautschicht, die Epidermis
Beim verhornten Plattenepithel besteht die oberste Schicht aus abgestorbenen, abgeplatteten Zellen, die die darunterliegenden Zellen sowohl mechanisch als auch vor Austrocknung schützen.
mehrreihige Epithel
Dabei erreichen alle Zellen die Basalmembran, aber nicht alle das apikale Lumen. Sprich: es ist zwar mehr oder weniger noch immer einschichtig, es erreichen aber nicht alle Zellen die Oberfläche.
Flimmerepithel (Epithelzellen mit Kinozilien) im Bronchialtrakt etwa ist ein mehrreihiges, hochprismatisches Epithel.
Urothel
sonderform im ableitenden Harnweg
ein Übergangsepithel, das sich zu keinem der oben vorgestellten Arten eindeutig zuordnen lässt. Es gilt als mehrreihig bis mehrschichtig, wobei die genaue Anzahl der Zelllagen von den Volumenschwankungen, z. B. in der Harnblase, abhängt.
Bindegewebe struktur
ein dreidimensionales Geflecht aus einer komplexen extrazellulären Matrix (EZM), sowie den beweglichen und ortsansässigen Zellen darstellt.
wenigen Zellen und viel EZM (proteinfasern und grundsubstanz
Bindegewebe
proteinfasern
zu denen Kollagen und Elastin gehören, verleihen dem Bindegewebe Zugfestigkeit bzw. Elastizität
(je mehr kollagene Fasern vorhanden sind, desto höher die Zugfestigkeit; je mehr elastische Fasern vorhanden sind, desto höher ist die Dehnbarkeit des Gewebes).
Grundsubstanz
definiert Eigenschaften wie Formgebung und Wassergehalt. Man kann sie sich als zähflüssiges Gel vorstellen, in welches Proteoglykane (= große Moleküle aus Kohlenhydraten und einem kleinen Anteil an Proteinen), Glykoproteine (= Moleküle aus Proteinen und einem kleinen Anteil an Kohlenhydraten) und Glykosaminoglykane (= komplexe Kohlenhydratketten) eingelagert sind.
Zelltypen - ortständing
Bei den Zelltypen sind vor allem die ortsständigen relevant.
Mobile Zellen, die das Bindegewebe durchqueren, lassen sich überwiegend dem Immunsystem zurechnen.
Bei den ortsständigen Zellen gibt es einmal die Fibroblasten. Sie stellen den häufigsten Zelltyp und produzieren EZM.
In den Knochen als spezialisiertem Bindegewebe heißt dieser Zelltyp Osteoblasten. Je nach Bindegewebstyp produziert ein „Blast“ eine andere EZM. Ruhende Fibroblasten bzw. Osteoblasten, bei denen also die Syntheseaktivität stark vermindert ist, werden als Fibrozyten bzw. Osteozyten bezeichnet.
Weißes Fettgewebe
klassische Energiespeicher, der bei übergewichtigen Personen bekanntlich im Übermaß vorhanden ist
braunes Gettgewbe
große Rolle bei der Wärmeproduktion von Säuglingen spielt.
Knochen
funktion
geflechtknochen
lamellenknochen
Osteoblasten und -klasten
speziellen Stützgeweben und wandeln sich im Laufe des Lebens von Geflechtknochen (ungeordnete Knochenstruktur) zu Lamellenknochen (parallel ausgerichtete, geordnete Knochenstruktur) um.
Osteoblasten, die dem Aufbau des Knochens dienen, werden die Osteoklasten für den Abbau von Knochen benötigt. Das Zusammenspiel von Osteoklasten und -blasten ist Voraussetzung für Umbauvorgänge (Remodeling).
Knorpelgewebe
hyalinen
Faser
elastischen
Zellen von Knorpel
hyalinen Knorpel (z. B. im Gelenkknorpel),
den Faserknorpel (z. B. in den Bandscheiben) und den
elastischen Knorpel (z. B. in der Ohrmuschel).
Analog zu den anderen Gewebearten spricht man auch beim Knorpel (griech. chondros) von Chondroblasten und Chondrozyten.
Bündel von Muskelfasern
jede Muskelfaser der Einheit einer Zelle entspricht. Innerhalb dieser befinden sich mehrere Myofibrillen, die sich aus den dünnen Aktin- und den dickeren Myosinfilamenten zusammensetzen.
Filament anreihung in quergestreiften Muskulatur vs glatten Muskulatur
In der quergestreiften Muskulaturliegen diese Filamente als aneinandergereihte, gleich aufgebaute Organisationseinheiten vor (Sarkomere), die unter dem Mikroskop das Bild einer Querstreifung ergeben
die Filamente der glatten Muskulatur unregelmäßig und schräg zur Zellachse vorliegen.
Anordung der Sellkerne in glatte Muskelzellen vs Herzmuskelzellen vs Skelettmuskelzellen
Eine glatte Muskelzelle besitzt nur einen länglichen zentralen Zellkern, ebenso die Herzmuskelzellen
Skelettmuskelzellen mehrere randständige Zellkerne aufweisen. Grund dafür ist, dass Skelettmuskelzellen in der embryonalen Entwicklung durch Fusion mehrerer einzelner Muskelzellen entstanden sind (Synzytium).
Glanzstreifen
besonderheit der Herzmuskelzellen, über Glanzsteifen verbunden
Dort befinden sich Haftkontakte und vor allem Gap junctions, die überhaupt erst die elektromechanische Kopplung des Herzens und damit seine geordnete Kontraktion ermöglichen.
Muskulatur im VNS
glatte Muskulatur vom VNS gelenkt -> nicht aktiv steuerbar
Sie reguliert etwa die Peristaltik unseres Darms oder die Weite unserer Blutgefäße.
Die glatte Muskulatur kann sich nicht so schnell zusammenziehen wie die quergestreifte, sie kann die Anspannung dafür aber für längere Zeit aufrechterhalten.
Muskulatur im ZNS
Die Skelettmuskulatur lässt sich bewusst und aktiv durch das ZNS steuern. Die Herzmuskulatur dagegen wird autonom vom Sinusknoten gesteuert
Myoglobin aufgabe
Kontraktion eines Muskels
Merke: Myoglobin, auch als roter Muskelfarbstoff bekannt, übernimmt im Muskel die Aufgabe Sauerstoff zu binden und hat eine 6-fach höhere Affinität zu Sauerstoff als das Hämoglobin der Erythrozyten.
Die Kontraktion eines Muskels wird durch einen Nervenimpuls ausgelöst und findet dadurch statt, dass sich die vorhandenen Aktin- und Myosinfilamente ineinander verschieben, wodurch sich der ganze Muskel verkürzt.
Nervengewebe
Neuronen
gliedern sich in verschiedene charakteristische Abschnitte:
der Zellkörper, der auch den Zellkern enthält, nennt sich Perikaryon.
Aus ihm entspringen auf der einen Seite die Dendriten, plasmatische Zellfortsätze, die der Reizaufnahme dienen,
auf der anderen Seite das Axon, ein langer Nervenzellfortsatz, über den der Reiz weitertransportiert und an der sog. Synapse auf die nachgeschaltete Zelle übertragen wird.
Die Reizweiterleitung erfolgt dabei über sog. Neurotransmitter. Als Nervenfaser bezeichnet man das den langen Forsatz einer Nervenzelle (Axon) inklusive den von einer Gliazelle gebildeten Myelinscheiden (falls vorhanden). Näheres dazu und zu den Ranvierschen Schnürringen folgt im Abschnitt Reizweiterleitung.
Gliazellen
verschiedene Zellgruppen (z. B. Astrozyten, Oligodendrozyten, Schwann-Zellen) des zentralen und peripheren Nervensystems zusammengefasst, deren sehr unterschiedliche Funktionen eine große morphologische Vielfalt bedingen.
Neuronen Morphologie
Anzahl der Dendriten
Am häufigsten finden sich dabei multipolare Nervenzellen mit vielen Dendriten und einem Axon
unipolare (keine Dendriten, ein Axon) oder bipolare (ein Dendrit, ein Axon) Nervenzellen
Neuronen Funktion
Nervenzellen in motorische (Weiterleitung von zentralen Signalen an periphere Muskelzellen) und sensorische (Weiterleitung von Signalen aus peripheren Muskel- und Sinneszellen nach zentral) unterteilen
Gliazellen Aufgaben
fungieren sie als Stütz- und Unterstützungszellen der Nervenzellen
die Versorgung der Neuronen, diverse Transportprozesse und die Bildung einer Myelinschicht, die der elektrischen Isolierung des Axons dient
Myelinschicht im ZNS von Oligodendrozyten gebildet wird, im peripheren Nervensystem dagegen von Schwann-Zellen
Astrozyten bilden keine Myelinschichten, übernehmen unter anderem aber Stützfunktionen, die Umhüllung von Synapsen sowie den Stoffaustausch und die Milieuaufrechterhaltung
Reizweiterleitung
Interneurone stellen dabei spezielle Nervenzellen dar, die als Schaltstelle der reinen Informationsweiterleitung dienen.
Reiz wird über Dendriten aufgenommen. DAnn über den Zellkörper (Soma/Perikaryon) und entlang des Axons elektrisch weitergeleitet und doet an der Synapse chemisch auf die nächste Neverzelle übertragen
dass zwischen dem Inneren und dem Äußeren einer Zellmembran durch die unterschiedliche Ionenverteilung Ladungsunterschiede herrschen und somit eine Spannung, Membranpotential genannt, erzeugt wird
genügend starken Reiz Ionenkanäle öffnen sich und das sonst negativ geladene Ruhemembranpotential verändert sich für kurze Zeit in den positiven Bereich - Depolarisation. Es entsteht Aktionpotentail eine richtung weitergegeben
Reizweiterleitung mit myelinscheide beschleuning axone sind damit isoliert. Springt von Ranvier’sche Schnürringe zur nächsten schnürringe - saltatorische Erregungsleitung
Signal am ende des Axons trifft es auf die Kontaktstelle zur nächsten Nervenzelle, die Synapse, wo chemisch mit hilfe von Neurotransmitter die Infoübertragung statt findet.
wichtigste Neurotransmitter des PNS
Acetylcholin
Zellen aus dem Ektoderm
Haut
Beispiele:
hornbildende Zelle (Keratinozyt),
oberflächliche Schleimhautepithelzelle (von z.B. Zunge, Mund, Nasenhöhle),
epidermale Basalzelle (Stammzellen),
Pigmentzelle (Melanozyt; Produktion von Farbstoff Melanin),
exokrine sekretorische Epithelzellen
Schweißdrüsenzelle (Schweißsekretion),
Talgdrüsenzelle (Talgsekretion),
Tränendrüsenzelle (Tränenflüssigkeitssekretion)
Zähne
Ameloblast (Zahnschmelzsekretion),
Zementoblast (Zahnwurzelknochensezernierende Ewan-Zelle),
Odontoblast (Sekretion von Zahnbein)
Hormon-produzierende Zelle
somatotrope (Somatotropin),
lactotrope (Prolaktin), thyrotrope (Thyreotropin),
gonadotrope (FSH und LH) und corticotrope (ACTH) Hypophysenvorderlappenzellen,
großzellige neurosekretorische Zellen (Produktion von Oxytocin und ADH/Vasopressin im Hypothalamus),
chromaffine Zelle des Nebennierenmarks (z.B. Sekretion von Adrenalin)
Nervensystem
Beispiele für Reizaufnahme/Sinnesorgane: Haarzellen des Corti-Organs (Hörempfinden), Haarzellen des vestibulären Systems im Ohr (Beschleunigung und Schwerkraft), primäre sensorische Neuronen (z.B. Kälte- oder Schmerzempfinden), Merkelzelle der Epidermis (Berührungsempfindung), Stäbchenzellen (skotopisches Sehen), Blau-, Grün-, Rot-empfindliche Zapfenzellen der Augen (photopisches Sehen), Geschmackszelle (Geschmacksempfindung), Riechepithelzelle (Geruchswahrnehmung), Halsschlagaderzelle (pH-Sensor des Blutes)
Beispiele für autonome Nervenzellen: cholinerge (parasympathische Übermittlung auf das Erfolgsorgan) und adrenerge (sympathische Übermittlung auf das Erfolgsorgan) Nervenzellen
Beispiele für das Zentralnervensystem: Nervenzelle (Neuron; Reizweiterleitung/-verarbeitung), Sternzellen (Astrozyten; z.B. Blut-Hirn-Schranke), Oligodendrozyten (Isolation der Nervenzellfortsätze)
Zellen aus dem Mesoderm
Barriere Funktionszellen
Beispiele: Urothelzelle (Auskleidung der Harnblase und Harnwege), Nierenzelle der distalen Tubuli (Entziehung von Kochsalz), Nebenhodenhauptzelle (resorptive und sekretorische Aktivität), Endothelzelle (Auskleidung der Gefäße)
Sekretorische Zellen
Beispiele: Nebennierenrindenzelle (Produktion von Mineralkortikoiden, Glukokortikoiden und Androgenen), Leydigzelle der Hoden (Testosteron), Theca interna Zelle der Ovarialfollikel (Östrogen), Juxtaglomeruläre Zelle (Renin), Prostatazelle (Samenflüssigkeitssekretion), Bulbourethrale-Drüsenzelle (Schleimsekretion), Bartholin-Drüsenzelle (vaginale Gleitmittel-Sekretion), Uterus-Endometriumzelle (Kohlenhydrat-Sekretion), Samenblasenzelle (Samenflüssigkeitssekretion)
Zellen der extrazellulären Matrix
Beispiele: spezifische ortsständige Zelle des Bindegewebes (Fibroblast; Synthese der Interzellularsubstanz), Knorpelzelle (Chondroblast/Chondrozyt; Sekretion und mechanische Stabilität), Knochenzelle (Osteoblast/Osteozyt, Sekretion und mechanische Stabilität)
Speicherzellen
Kontraktile Zellen
Blutzellen und Zellen des Immunsystems
Keimzellen
Nährzellen
Beispiele: weiße Fettzelle (Lipozyt oder univakuolärer Adipozyt; Fettspeicherung, Produktion von z.B. Leptin), braune Fettzelle (plurivakuolärer Adipozyt; Wärmeproduktion primär im Säuglingsalter), Lebersternzellen (Ito-Zelle, z.B. Speicherung von Fetten und Vitaminen)
Beispiele: „tonische“ Typ I-Skelettmuskelzelle (langsame Kontraktion), „phasische“ Typ II-Skelettmuskelzelle (schnelle Kontraktion), Herzmuskelzelle (Arbeitsmuskulatur des Herzens), glatte Muskelzelle (verschiedene Typen), Myoepithelzelle der Iris (z.B. im Musculus dilatator pupillae; Pupillenvergrößerung)
Beispiele: rotes Blutkörperchen (Erythrozyt; Sauerstofftransport), Blutplättchen-Vorläuferzelle (Megakaryozyt), Riesenfresszelle (Makrophage; Phagozytose von Erregern), dendritische Zelle (u.a. Antigenpräsentation), neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten (Teil der angeborenen Immunantwort). T-Helferzelle (u.a. Einleitung der erworbenen Immunantwort), B-Zelle (u.a. Herstellung von Antikörpern), Natürliche Killer-Zelle (Abtötung virusinfizierter und tumorös entarteter Zellen)
Beispiele: Eizelle (Oozyte; weibliche Keimzelle), Vorläuferzelle der Spermien (Spermatozyt; männliche Keimzelle), Stammzelle für Spermatozyten (Spermatogonie)
Beispiele: Körnchenzelle im Eierstock (Granulosazelle; wichtig für Wachstum und Reifung der Eizelle), Sertolizelle im Hoden (Stützzellen der Hodenkanälchen und bilden die so genannte Blut-Hoden-Schranke), Thymus-Epithelzelle (wichtige Rolle für die Selbsttoleranz des Immunsystems)
Zellen aus dem Endoderm
Hormon-sezenierenden Zellen
Exokrin sekretorische Epithelzellen
Beispiele: Typ I-Alveolarepithelzelle (Typ I-Pneumozyt; Saum des Luftraums der Lunge), Pankreasgangzelle (lat. zentroazinäre Zelle, Produktion von Hydrogencarbonat und Wasser zur Alkalisierung des Pankreassaftes), Bürstensaumzelle des Darms (Resorption von Nährstoffen), Gallenblasenepithelzelle (Wasserentzug und Konzentration der Gallenblasenflüssigkeit)
Hormon-sezernierende Zellen
Beispiele: verschiedene hormonproduzierende Zellen im Verdauungstrakt- und in den Atemwegen (enteroendokrine Zellen; Serotonin, Endorphine, Somatostatin, Gastrin, Sekretin, Insulin, Glucagon), Schilddrüsenepithelzelle (Schilddrüsenhormone T3 und T4), parafollikuläre Zelle der Schilddrüse (Calcitonin), Parathyroidzelle der Nebenschilddrüse (Parathormon), Alpha Zelle der Bauchspeicheldrüse (Glucagon), Beta Zelle der Bauchspeicheldrüse (Insulin), Delta Zelle der Bauchspeicheldrüse (Somatostatin), Epsilon Zelle der Bauchspeicheldrüse (Ghrelin)
Beispiele: Becherzellen der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts (Schleimsekretion), Magenschleimhautzelle (Schleimsekretion), Magendrüsenzelle (Sekretion von Pepsinogen), Belegzellen (Sekretion von Salzsäure), Typ II-Alveolarepithelzelle (Typ II-Pneumozyt; Sekretion von Surfactant), Leberepithelzelle (Hepatozyt; z.B. Stoffwechselregulation)
Verteilung der Häufigkeiten der einzelnen Zellen
84% auf Erythrozyten,
4,9% auf Thrombozyten,
2,5% auf Knochenmarkszellen,
2,1% auf Gefäßendothelzellen,
1,5% auf Lymphozyten,
0,8% auf Hepatozyten.
Merksatz: Ein Tischler kann ganz lange hämmern.
Organisationsebene Zelle und Gewebe
Bausteinprinzip
Zellen sind die Grundbausteine von Lebewesen. Bestimmte Zellen (vgl. Kap. 2.1.5) haben bestimmte Funktionen und können auf verschiedene Weise zusammengesetzt werden.
Schlüssel-Schloss Prinzip
Zwei oder mehrere komplementäre Strukturen müssen räumlich zueinander passen, um eine bestimmte biochemische Funktion erfüllen zu können.
Beispiel: Insulin und Insulinrezeptor: Wenn das Insulin (der Schlüssel) an den Rezeptoren der Zelloberfläche steckt, verändert sich das Schloss und führt in weiterer Folge dazu, dass Zucker aus der Blutbahn aufgenommen wird.
Wirkungs- und Substraspezifität
Enzyme unterschiedlicher Lebewesen, die aber die gleichen Reaktionen katalysieren, weisen klare gemeinsame Strukturmerkmale auf, die auf eine bestimmte Funktion hindeuten.
Beispiel: Bei Redoxreaktionen katalysierenden Proteinen liegen immer Bindestellen für die Coenzyme (Cofaktoren) NAD+ oder FAD vor.
Prinzip der Oberflächenvergrößerung
Allgemein haben Strukturen, die am Stoffaustausch beteiligt sind, dünne Membranen und zeigen eine starke Auffaltung (nach innen oder außen), um somit die Oberfläche zu vergrößern. Durch die Vergrößerung der Oberfläche wird ein besserer Stoffaustausch durch Vergrößerung der Austauschfläche ermöglicht.
Beispiel: Im menschlichen Darm vergrößern Zotten und die Mikrovilli die Oberfläche auf hunderte Quadratmeter. Das ermöglicht eine effizientere Nährstoffaufnahme.
Gegenstromprinzip
Bei diesem Prinzip wird die Aufrechterhaltung eines möglichst steilen Gradienten zwischen entsprechenden Vehikelmedien aufgrund von gerichteter Diffusion zur Anreicherung gelöster Stoffe oder zur Rückgewinnung bzw. Abgabe von Wärme genutzt.
Beispiel: Die Henle-Schleife einer Nierenfunktionseinheit (Nephron) dient zur Konzentrierung des Harnes und macht dazu vom Gegenstromprinzip Gebrauch.
Organisationsebene Organe und Organsysteme
-Röhrenprinzip
Prinzip der Stabilisierung eines primär elastischen Schlauches.
Beispiel: In die Luftröhre (Trachea) sind feste Knorpelspangen eingelagert (vgl. Kap. 2.2.1). Ähnliche Strukturen gibt es auch bei Pflanzen (Trachee).
Sinnesorgane
Um wahrzunehmen, was in der Umgebung geschieht, müssen entwickelte Lebewesen Sinnesreize durch Sinnesorgane wie Auge, Ohr, Nase, Haut und Zunge aufnehmen. Sinnesreize können Lichtsignale, aber auch Geräusche, Gerüche, Druck und Wärme sein. In Struktur und Funktion stimmen die Sinnesorgane von Säugetieren in vielen Merkmalen überein, auch wenn sie unterschiedlich stark ausgeprägt sind (vgl. Geruchssinn von Mensch und Hund).
Gelenke
Es lässt sich ein ähnlicher Aufbau der Gelenke aller Wirbeltiere erkennen: Um die Reibung zu vermindern und die Beweglichkeit zu gewährleisten, überzieht Knorpel die Enden der Knochen, zudem ist der Gelenkspalt mit Gelenkschmiere gefüllt (vgl. Kap. 2.2.12).
Schutz
Um zu verhindern, dass Organe im Inneren unseres Körpers z.B. durch Verletzungen in ihrer Tätigkeit eingeschränkt werden, sind sie geschützt.
Beispiel: Das Gehirn und Rückenmark aller Wirbeltiere sind von dem festen Schädel und der Wirbelsäule eingeschlossen. Auch Herz und Lunge liegen innerhalb eines stabilen Brustkorbes.
Geschlechtsorgane
Die Struktur der Geschlechtsorgane ist Voraussetzung für den komplizierten Vorgang, der die Voraussetzung für eine Befruchtung darstellt.
Beispiel: Der Hoden des Mannes bietet die richtigen Bedingungen zur Produktion von Spermien, die in den Nebenhoden ausreifen. Über den steifen Penis gelangen reife Spermien nach einem Samenerguss in die Scheide (Vagina) der Frau. Durch den speziellen Aufbau von Spermien mit Geißeln (vgl. Kap. 2.2.3) können sich diese durch die Gebärmutter (Uterus) bewegen und die Eizelle im Eileiter befruchten.
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