Messmethoden
ein möglicher ausgangspunkt für die erörterung / definition der verwendeten messmethoden ist das bio-psycho-soziale modell.
dieses gibt die dimensionen der messung vor:
biologische messgröße
psychologische messgröße
soziale messgröße
interviews
• Interviews können zur Diagnosestellung herangezogen werden und stark in ihrer Strukturiertheit variieren.
• Es gibt Checklisten, teil- oder halb strukturierte, strukturierte und standardisierte Interviews.
•Diagnostische Interviews sind verhältnismäßig zeitintensiv, und die Interviewer müssen geschult werden.
•Diese Interviews werden von Seiten der Patienten gut akzeptiert und im Gegensatz zu freien Interviews sind die Gütekriterien in der Regel zufriedenstellend.
Fragebogen
•Fragebögen können sich auf zahlreiche Inhalte und alle Komponenten des biopsychosozialem Modells von Gesundheit beziehen.
• Vorteile von Fragebögen?óNachteile von Fragebögen?
• Aber: Fragebögen sollen keinen Ersatz darstellen, sondern sind in der Regel als Ergänzung zu anderen diagnostischen Verfahren zu betrachten.
•Grundsätzlich können biologische Parameter in Ruhe und unter verschiedenen Aktivierungsbedingungen gemessen werden.
• Gerade die Messergebnisse der Aktivierungsbedingungen können Informationen zur Erweiterung des SORKC Modells liefern.
Fallbeispiel - Arbeitsaufgabe
•Bitte lesen Sie sich das Fallbeispiel durch (siehe hierzu 03a_Fallbeispiel Reizdarmsyndrom und Paruresis Herr S.pdf)
•Das Reizdarmsyndrom (RDS / IBS) war und ist ein „psychosomatischer Klassiker“.
•Es gibt einige medizinische Befunde, die aber nicht die unterschiedlichen Schweregrade der Erkrankung sowie die Auswirkungen erklären können.
• Bitte sehen Sie sich die folgenden Quellen an und fassen kurz zusammen, was man daraus allgemein schließen kann!
• Böhmelt et al. (2005)
• https://journals.lww.com/psychosomaticmedicine/Abstract/2005/
03000/Basal_and_Stimulated.19.aspx
• Suarez-Hitz et al. (2012)
• https://europepmc.org/article/MED/22286854
• Liu et al. (2013)
• https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23927739/
tagebücher
• Tagebücher stellen sowohl wichtige diagnostische Instrumente als auch hilfreiche Erfolgsmessmethoden zur Verfügung.
• In der Regel werden hier das Auftreten von Symptomen oder problematischen Verhaltensweisen, sowie zusätzliche Angaben zur Häufigkeit, Dauer, Intensität, Befindlichkeit sowie zu den Begleitumständen und auslösenden Bedingungen erhoben.
•Die hierbei implizite Selbstbeobachtung kann auch als therapeutisches Mittel genutzt werden.
erfassung sozialer variablen
•Auch hier werden Fragebögen zur Erfassung eingesetzt, beispielsweise von Einsamkeit oder sozialer Unterstützung.
•Soziale Variablen können auch durch Foto oder videografische Methoden erhoben werden. Das eigene Smartphone kann hier eine wertvolle Informationsbasis liefern.
• Eine weitere Möglichkeit besteht im Einsatz von Soziometern (das Lehrbuch gibt hier eine Firma in Boston an, die aber scheinbar keine Webpräsenz mehr unterhält, Sociometric Solutions).
• Auch schriftliche oder gesprochene Inhalte können analysiert werden. Hierzu stehen verschiedene Programme zur Verfügung.
•Das Programm LIWC (Linguistic Inquiry and Word Count) kann zum Beispiel schriftliche Texte oder Transkriptionen von Gesprächen bezüglich darin vorkommender Wörter analysieren.
• Das Programm “Praat“ kann digitale Aufnahmen hinsichtlich der Akustik analysieren.
• Stimme und Sprache können eine interessante Informationsquelle für die Verhaltensmedizin darstellen.
MMessung biologischer variablen
fokus auf stress
• Stressoren lösen eine Stressreaktion aus
• Im Falle einer inadäquaten Stressreaktivität und/oder einer chronischen biopsychosozialen Beanspruchung kann es zu subklinischen Veränderungen kommen.
• Subklinische Veränderungen: Sagt Ihnen etwas oder? (Mit dem Begriff subklinisch wird der Verlauf bzw. die Schwere von
Erkrankungen charakterisiert. Subklinisch bedeutet "leicht verlaufend" bzw. im übertragenen Sinn "
klinisch nicht oder nur schwer erkennbar". )
• Symptomatik ist vorhanden – Anzahl und Umfang/Stärke der Symptome sind aber nicht ausreichend für die vollständige Erfüllung diagnostischer Kriterien.
• Beispiel: Zunehmende Atherosklerose => manifeste Koronarerkrankung => Herzinfarkt mit letalem Ausgang
•Betrachtung der vertikalen Zusammenhänge in Abb. 4.1: Ressourcen und Risikofaktoren können einen Einfluss auf die Stressoren, die Stressreaktion und auf das Kontinuum zwischen Gesundheit und Krankheit nehmen.
• Beispiel: Ein sozial unsicherer Neurodermitiker reagiert vermutlich stärker auf soziale Belastungssituationen => schlechtere kardiovagale Ruheaktivität im Vergleich zu einem selbstsischeren Patienten.
• Die andere Richtung: Eine Erkrankung wie Tinnitus kann die Anzahl stressreicher Ereignisse und die Ausprägung von Risikofaktoren erhöhen.
• Ressourcen: Patient:innen, die Zugang zu einer spirituellen Denkweise haben, können ggf. besser mit einer Krebsdiagnose umgehen.
Hintergrund Messung
•Patienten sind nicht nur krank, sondern besitzen auch zahlreiche Ressourcen.
•Diese Ressourcen gilt, es im therapeutischen Prozess zu erkennen und zu aktivieren.
• Messungen dienen, je nach klinische oder wissenschaftlichen Einsatz der Problemumschreibung, der Diagnose und Therapieplanung sowie der Evaluation von Veränderungen.
• Aber: Es gibt keine objektive Angaben über den gesunden Ausgangszustand!
messung psychologische variablen
• Tuschen-Caffier und von Gemmeren (2009):
• Einsatz von Screening Fragebogen
• Durchführung eines Erstgespräches
• Diagnostische Interviews
• Einsatz Störungsorientierter Verfahren (unter anderem Fragebogen)
• Organisation somatische Diagnostik
• Problem- und Verhaltensanalyse
Was nennen wir subklinsisxh
Welche gängigen vergahreb werden zur Messung in der psChomsatik angewendet?
Interviews Fragebögen tagebücher
Biopsychosoziales funktionsmodell von Gesundheit
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