Erkläre den Unterschied zwischen einem
freien Beobachtungsbogen
kategorisiertem Beobachtungsbogen
Checkliste
bzgl.
Freier Beobachtungsbogen
Leerformular ohne vorgegebene Kategorien oder Felder
Beobachter notieren relevante Verhaltensbeobachtungen in chronologischer Reihenfolge
Nach Abschluss der Beobachtung werden die Notizen den zu bewertenden Eignungsmerkmalen zugeordnet
Kategorisierter Beobachtungsbogen
Vorgefertigtes Formular mit vordefinierten Kategorien oder Feldern
Beobachter tragen während der Beobachtung Notizen direkt in die entsprechenden Kategorien ein
Die gesammelten Informationen liegen nach der Beobachtung gruppiert vor und können direkt zur Beurteilung genutzt werden
Einfache Liste von Kriterien oder Verhaltensmerkmalen
Beobachter markieren mit einem Strich, wenn eine vorgegebene Beobachtungseinheit auftritt
Nach Abschluss der Beobachtung liegt eine Häufigkeitsliste ohne zeitliche Verortung oder Dauer vor
Beurteilungsskalen sind Instrumente, die verwendet werden, um die Ausprägung von Merkmalen zu bewerten.
Erkläre den Unterschied zwischen den zwei Ansätzen für Beurteilungsskalen
Operationalisierungsansatz
verhaltensverankerte Beurteilungsskalen
Beurteilung erfolgt durch Erfüllung von Teilaspekten des Merkmals
Verwendung von verhaltensnahen Operationalisierungen
Allgemeine Verbalanker dienen als Orientierung für die Beurteilung
Bewertungsskala mit graduellen Abstufungen von "gar nicht" bis "vollständig" erfüllt
Merkmalserfüllung wird in Teilaspekten beurteilt
Verhaltensverankerte Beurteilungsskala
Beschreibung der einzelnen Notenabstufungen durch Verhaltensbeispiele
Verhaltensbeispiele verdeutlichen graduelle Unterschiede zwischen den Noten
Verankerung der Verhaltensbeispiele basiert auf dem absoluten Erfüllungsgrad des Eignungsmerkmals
Beurteilungsskala mit verbalen Verankerungen
Merkmalserfüllung wird anhand von Verhaltensbeispielen beschrieben
Welche drei Varianten der Urteilsbildung (aus Einzelurteilen) gibt es?
Gemeinsame Urteilsfindung in einer Beobachter*innenkonferenz
Diskussion und Bewertung der Kandidaten*innen einzeln.
Ein Konsensurteil wird durch gemeinsame Entscheidung getroffen.
Urteilsbildung durch Verrechnung
Einzelurteile werden mithilfe statistischer Funktionen kombiniert.
Zum Beispiel durch Durchschnittsbildung oder komplexe mathematische Formeln.
Gemischter Ansatz
Die Urteilsbildung durch Verrechnung wird als Ausgangspunkt genommen.
Anschließend findet eine Diskussion in der Beobachter*innenkonferenz statt.
Einzelfallentscheidungen können das vorgeschlagene Gesamturteil korrigieren.
Welche weiteren Aufgaben übernehmen Beobachter*innen, neben der Verhaltensbeobachtung- und beurteilung?
Feedback geben der eignungsdiagnostischen Ergebnisse
von internen Beobachter*innen wird von den Kandidat*innen eher akzeptiert
steigert die Motivation der Kandidat*innen
bietet Möglichkeit der Personalentwicklung für die Führungskräfte
erhöht die Identifikation der Beobachter*innen mit den getroffenen Personalentscheidungen
Nenne die 8 Fehlerquellen in der Eignungsdiagnostik und deren Gegenmaßnahmen.
Fehlerquelle 1: Fehler zu Lasten des Beobachtungssystems
Inhomogene und überlappende Eignungsmerkmale vermeiden
Klare Operationalisierung der Eignungsmerkmale sicherstellen
Sorgfältige Planung und Ausgestaltung der Beobachtungs- und Beurteilungsinstrumente
Fehlerquelle 2: Fehler zu Lasten des Beobachtungsumfeldes
Gute Sicht- und Lichtverhältnisse sicherstellen
Störungen im Verfahrensablauf minimieren
Technische Probleme verhindern
Fehlerquelle 3: Situationsbedingte Fehler
Ausreichend Beobachtungsgelegenheiten bieten
Verfahrensverlauf kontrollieren und manipulieren
Fehlerquelle 4: Kandidat*innenbedingte Fehler
Situationsinterpretation vorab überprüfen
Auffälliges Verhalten im Interview hinterfragen
Fehlerquelle 5: Beobachter*innenbedingte Fehler bei der Rezeption der Informationen
Mehrdeutige Reize bewusst wahrnehmen
Effekte wie Konsistenzeffekte und Beobachtererwartungseffekte erkennen und minimieren
Objektive Beurteilung ohne emotionale Verzerrungen
Fehlerquelle 6: Beobachter*innenbedingte Fehler bei der Erinnerung
Protokollierung zeitnah und detailliert durchführen
Primacy- und Recency-Effekt beachten
Verzerrungen durch vorhandenes Wissen vermeiden
Fehlerquelle 7: Beobachter*innenbedingte Fehler bei der Beurteilung
Anker- und Kontrasteffekte vermeiden
Aufmerksamkeit auf alle Eignungsmerkmale richten
Logische und theoretische Fehler erkennen und korrigieren
Bewertungsstandards über die Zeit stabil halten
Fehlerquelle 8: Beobachter*innenbedingte Fehler bei der Kommunikation und Integration der Einzelbeurteilungen
Unabhängige Meinungsbildung in Beobachterkonferenzen sicherstellen
Systematische Entscheidungsfindung und Ableitung des Gesamturteils durchführen
Es gibt verschiedene Trainingstechniken für Beobachter*innen, die in Eignungsbeurteilungen involviert sind.
Diese Techniken dienen dazu, die Effektivität der Beobachter*innen zu verbessern und Beurteilungsfehler zu minimieren.
Erkläre die vier Trainingstechniken:
Beurteilungsfehlertraining
Training zur Verwendung von Beurteilungsdimensionen (Eignungsmerkmale)
Verhaltensbeobachtungstraining
Bezugsrahmentraining
Sensibilisierung für typische Beurteilungsfehler (Mildeeffekte, Halo-Fehler, Tendenz zur Mitte, Kontrastfehler usw.)
Erkennen und Vermeiden von Beurteilungsfehlern
Identifikation beurteilungsrelevanter Informationen
Richtiges Zuordnen von Einzelinformationen zu den entsprechenden Dimensionen (Eignungsmerkmalen)
Verbindung von Verhalten mit Verhaltensankern
Trennung von Beobachtung und Bewertung
Objektive Protokollierung von Beobachtungen
Zeitliche Abtrennung der Bewertung
Übung der Verwendung von Beurteilungsdimensionen anhand von konkreten Beispielen und Aufgaben
Veranschaulichung unterschiedlicher Ausprägungsgrade durch prototypische Verhaltensweisen
Vermittlung allgemeiner Beurteilungsstandards, die gemeinschaftlich angewendet werden sollen
Last changeda year ago