Was ist Persönlichkeit?
feste & überdauernde Organisation des Charakters, des Temperaments eines Menschen
Zsmstellung versch. Eigenschaften, die relativ zeitstabil sind (traits)
->Persönlichkeitstheorien unterscheiden sich nach Anzahl der Faktoren (Eigenschaften)
Persönlichkeit nimmt Einfluss auf Gesundheitsverhalten!
Studie Wechselwirkungen zwischen Arbeit, Persönlichkeit & psychischer Gesundheit?
Wenig frustrationstoleranz & hoher neurotizismus sind bei niedrigen Arbeitsanforderungen stärker mit depr. Symptomen assoziiert als hohe frustrationstoleranz & niedriger neurotizismus
Wenn arbeitsanforderungen steigen, nähern sich Verläufe für hohe & niedrige Ausprägungen von frustrationstoleranz & neurotizismus für depr. Symptome an
->Frustrationstoleranz hat puffernde Wirkung & neurotizismus hat verstärkende Wirkung in Abhängigkeit der arbeitssituation
=>depr. Symptome scheinen in extrem stressvollen arbeitsumgebungen mit sehr hohen arbeitsanforderungen fast unausweichlich
! niedriger neurotizismus & hohe Frustrationstoleranz können in solchen Situationen nur erlebte Schwere der Beeinträchtigung puffern, aber nicht komplett verhindern !
Persönlichkeitsfaktoren als Risikofaktoren?
gesundheitsschädigende Risikofaktoren stehen Personale Ressourcen v.a. Kohärenzerleben (Zufriedenheit mit sich im soz. Gefüge & zugehörigkeitsgefühl) + Selbstwirksamkeit entgegen
personale Ressourcen: mehr oder weniger habitualisierte (situationskonstante) gesundheitserhaltende Handlungsmuster & Überzeugungssysteme einer Person
->Es gibt 2 persönlichkeitsbereiche:
emotionsbezogene Persönlichkeitsmerkmale: zur angstbewältigung zählen nach MBM Vigilanz & kognitive Vermeidung
Kontrollorientierte Persönlichkeitsmerkmale
Modell der Bewältigungsmodi (MBM)?
->Prozess der Aufmerksamkeitsausrichtung in bedrohlichen Situationen
vigilanz: infoverarbeitungsstrategie: bedrohliche Infos verstärkt Aufnehmen & Verarbeiten
Represser haben niedrige vigilanzwerte (tendieren zu Vermeidung)
Sensitizer haben hohe Vigilanzwerte (setzen sich mit bedrohlichen Reizen auseinander)
Kognitive Vermeidung (Angst-Leugnung): Infoverarbeitungsstrategie: bedrohliche Reize vermeiden
represser hohe kognitive Vermeidung
Sensitizer niedrige kognitive Vermeidung
represser= Personen, die mit Bedrohung assoziierte Reize oft vermeiden oder deren Existenz leugnen
represser zeigen wenig Angst & hohes Maß an Angstleugnung
Represser zeigen werte in soz. Erwünschtheit
Sensitizer= Personen, die sich oft mit Bedrohung assoziierten Reize zuwenden, ihnen Aufmerksamkeit schenken (sich also intensiv mit ihnen beschäftigt)
sensitizer zeigen viel Angst & nur geringe Tendenz zur angstleugnung bzw. Zu soz. Erwünschtem Verhalten
->kommen beide konstrukte in einer Person zsm, ist diese Person hoch ängstlich
Negative Affektivität?
Tendenz, verstärkt neg. Emotionen zb. Anspannung, Gereiztheit zu erleben (auch neg. Emotionalität genannt)
Konzentrieren dich eher auf neg. Faktoren der Person (neg. Selbstbild), der Umwelt, Zukunft & anderen Personen
Pessimistische lebenseinstellung
Betroffene klagen oft & empfinden Situationen stärker als belastend
Unrealistischer Optimismus?
Personen, die eigene Gefährdung zb. für ne Erkrankung kleiner einschätzen als das durchschn. Risiko für ihre Vergleichsgruppe (man sieht es als unwahrscheinlich selbst an Krankheit zu erleiden)
Je ausgeprägter dieser Optimismus, desto schwieriger ist es betroffenen zu risikoarmes & gesundheitsförderndes Verhalten zu motivieren
Dispositionaler Optimismus?
pos. Ergebniserwartungen (generalisiert)
Schwierige Aufgaben oder Situationen können problemlos gemeistert werden oder sich pos. entwickeln
Wirkt sich pos. Auf Wohlbefinden & lebenszufriedenheit aus
5 Wirkmechanismen der Persönlichkeit auf die Gesundheit?
emotionale & kognitive Prozesse beeinflussen Gesundheit
zb. Auswirkung von Depressionen auf Herz-Kreislauf-System, v.a. Gibt es Zsmhang mit neg. Affektivität (=Häufigkeit & Dauer neg. Emotionen)
Gegenseitige Beeinflussung von Persönlichkeit & verhalten
Persönlichkeitsmerkmale & verhalten gehen Hand-in-Hand (zb. Neurotizismus, rauchen & ungesunde Ernährung)
Indirekte Beeinflussung d. Gesundheit durch Persönlichkeitsfaktoren
zb. Soz. Wenig erwünschtes Verhalten führt zu geringer soz. Unterstützung
Persönlichkeit schafft gesundheitsförderliche oder -gefährdende Bedingungen
Menschen schaffen sich ihre Umweltbedingungen nach ihren Motiven (zb. Sensation seeking: risikosport oder soz. & sexuell enthemmtes verhalten)
Persönlichkeit nimmt Einfluss auf Gesundheit & Krankheitsverhalten
zb. Schmerzempfindlichkeit & neurotizismus korrelieren pos.
->deshalb besteht Zsmhang zb. Zu Bereitschaft, einen Arzt aufzusuchen
Persönlichkeitstyp A?
Manche Menschen sind empfänglicher für stressbezogene Erkrankungen ->Typ A
Muster von verhalten & emotionaler Wirkung, das sich durch Aggressivität, Ungeduld & Wettbewerbsorientierung äußert
Merkmale:
labiles Selbstwerterleben
Permanenter Selbstzwang zur Erfüllung überhöhter Ziele
Übersteigerter beruflicher Ehrgeiz, übermäßiges Karrierestreben
Latente oder manifeste Aggressivität & Feindseligkeit in wettbewerbssituationen
Streben nach Anerkennung verbunden mit Angst vor Kritik
Dominanzstreben
Eingeschränkte erholungsfähigkeit
Hohe Emotionalität & Tendenz zur Ungeduld
Studien Typ A?
Leute, die kein Typ-A-Verhaltensmuster aufweisen, werden fast nie vor 70. Lebensjahr koronarkrank (egal wie viel sie essen, wie viele Zigaretten sie rauchen & wie wenig Bewegung sie haben)
->ABER: wenn sie dieses Verhaltensmuster aufweisen, bricht koronare Herzerkrankung oft schon in 30ern & 40ern aus
Metaanalyse (Hank & Mittag, 2003): Typ-A-Verhaltensmuster als einzelne Risikofaktoren zur Erklärung der Entstehung einer Koronaren Herzkrankheit nicht anerkannt
Typ A: Koronare Erkrankungen?
bsp. Stenose (verengung) der Arterien, Arteriosklerose (Ablagerung von zb. Fett in blutbahn)
mangelnde Durchblutung des Herzens erhöht Herzinfarktrisiko
Risikofaktoren: zb. Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht
Soz. Faktoren: Aggressionen + konkurrenzgefühle & Stress, die durch neg. Emotionen aktiviert werden
durch diese kommt es zu dauerhaften überaktivierung symphatischer Prozesse: symphatischer Teil des vegetativen Nervensystems wird dauerhaft gereizt
->dadurch steigt Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte, Magengeschwüre, Schlaganfall, Migräne, etc.
theoretische Abfolge der Entstehung einer persönlichkeitsbedingten psychosomatischen Erkrankung:
Entstehung eines inneren Konflikts
Aufkommen spezifischer Emotionen
Entwicklung bestimmter Krankheiten
Fazit Typ A?
Typ-A Personen haben höheres Herzinfarktrisiko
->hierbei spielen “pathogene Trias” wichtige Rolle:
Typ-A-Verhaltensweisen erhöhen Risiko, Belastungen als stressbezogen wahrzunehmen
Dadurch erhöht sich Risiko, an Dauerstress zu leiden
-> damit auch Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zsmhang Herz-Kreislauf-Mortalität & pathogene (krankmachend) trias
hohe Arbeitsintensität, geringe Kontrollmöglichkeiten & fehlende soz. Unterstützung
(Resignative) Anpassung
Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Persönlichkeitstyp C?
Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Geselligkeit, Perfektionismus, Duldsamkeit, Anspruchlosigkeit, wenig Durchsetzungskraft, rigide Abwehrmechanismen & Nachgiebigkeit ggü. Autoritäten
-> Dadurch entsteht Hilfs-& Hoffnungslosigkeit + Zurücknehmen der eigenen Bedürfnisse
Schwierigkeit bzgl. Forschungsdaten:
vermutlich Reaktion auf eine schon im fortgeschrittenen Stadium begriffene Krebserkrankung
Typ C ist nicht auslösender Faktor (zb. Hilfs-& Hoffnungslosigkeit, Ärger unterdrücken als Reaktion auf Krankheit)
Persönlichkeitstyp B & D?
Typ-B-Verhalten:
ausgeglichen, ruhig, gelassen
Kompromissbereit
Harmonische Lebensweise
Gegen Stress resistent
Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gering
Typ-D-Verhalten:
bei soz. Interaktionen Ablehnung vermeiden
Stärkere neg. Affektivität (angespannt oder verärgert)
Bewusste emotionsunterdrückung zeigen
Für Personen mit Koronaren Herzerkrankung stellt dieses Typenverhalten ein Risiko dar
Gesundheitsbezogenes Risikoverhalten aller Typen?
Typ A:
Umgang mit gefährlichen Stoffen (zb. Holzschutzmittel)
Typ B:
Missbrauch & Abhängigkeit von psychotropen Substanzen
Typ C:
erregungssuchendes verhalten einschließlich gefährlicher Sexualpraktiken
rasen im Straßenverkehr, S-Bahn-Surfen, etc.
Typ D:
gesellschaftlich unauffällige Verhaltensweisen, die trzd ne gesundheitliche Gefährdung bedeuten
In erster Linie geht es hier um die “Dirty Four”: zu viel Alkohol, zu viel rauchen, falsche Ernährung & Bewegungsmangel
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