was ist die Grundsicherung für Arbeitssuchende?
Bürgergeld
Hartz IV
gemäß SGB II
Woher kam der Bedarf für das System der Grundsicherung?
seit 2005 gibt es ein einheitliches System:
Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe wurde für Erwerbstätige zusammengelegt
Begründung:
Früher gab es 2 ähnliche Systeme für Arbeitssuchende
Negativum:
doppelte Strukturen und Aufwand
Ineffizienz und Intransaprnez der Prozesse
ungerechte Verteilung
Was sind die Aufgaben und Ziele der Grundsicherung?
gemäß §1 SGB II
= Grundsicheurng für Arbeitssuchende soll die Eigenverantwortung von Erwerbsfähigen einer Bedarfsgemeinschaft fördern, um den Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln, weg von der Grundsicherung zu schaffen.
->Hilfe zur Selbsthilfe
der aktivierende Sozialstaat: Aktivierung der Bürger, egenständig zu werden
bedarfsorientierte Sozialleistung zur Sicherstellung des notwendigen Lebensunterhalts bei Hilfebedürftigkeit
Wer sind die Träger der Grundsicherung?
Bundesagentur für Arbeit
kreisfreie Städte und Landkreise
Was sind die Leistungsarten- und empfänger?
leistungsarten:
Dienstleistungen
Geldleistungen
Sachleistungen
Berechtigte,
Personen, die :
zw. 16-64 Jahre alt sind
erwerbsfähig
hilfebedürftig
gewöhnlicher Aufenthalt in Dt.
wer ist hilfebedürftig?
Hilfebedürftig ist, wer seinen Lebensunterhalt, seine Eingliederung in Arbeit ... nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln (durch eigene Arbeit/ Einkommen/ Vermögen) sichern kann und die erforderliche Hilfe nicht von anderen, insbesondere von Angehörigen und Trägern anderer Sozialleistungen erhält.
Wer ist Erwerbsfähig?
erwerbsfähig ist, wer nicht wegen Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande ist ... mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein.
wonach bemisst sich die Grundsicherung für Arbeitssuchende?
– erwerbsfähige Hilfebedürftige erhalten das Arbeitslosengeld II,
– nicht erwerbsfähige Familienangehörige und Partner ein so genanntes Sozialgeld
wonach gliedern sich die Leistungen der Grundsicherung?
Regelleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
– Leistungen für Mehrbedarfe
– Leistungen für Unterkunft und Heizung
Leistungen für Mehrbedarfe (§ 21 SGB II):
– Schwangere
– Alleinerziehende
– behinderte Menschen
– kranke Personen (Ernährung)
Leistungen für Unterkunft und Heizung (§ 22 SGB II):
– „Leistungen für Unterkunft und Heizung werden in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen erbracht, soweit diese angemessen sind“
was besagt der Grundsatz des Fordern?
Erwerbsfähige müssen alle Möglichkeiten zur Beendigung oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit ausschöpfen“
Erwerbsfähige müssen aktiv an allen Maßnahmen zur Wiedereingliederung in Arbeit mitwirken
„dem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ist jede Arbeit zumutbar“, auch wenn:
– sie nicht dem früheren Beruf oder der Ausbildung entspricht,
– der Beschäftigungsort weiter entfernt ist als der frühere,
– die Bedingungen ungünstiger sind als bei der letzten Tätigkeit.
auch eine Entlohnung unterhalb des Tariflohns oder des ortüblichen Entgelts steht der Zumutbarkeit nicht entgegen! ebenso die Vermittlung in sozialversicherungsfreie Minijobs
wann ist Arbeit nicht zumutbar?
nicht zumutbar, wenn:
der Hilfebedürftige dazu geistig, seelisch und körperlich nicht in der Lage ist
die Arbeit dem Hilfebedürftigen die künftige Ausübung seiner bisherigen Tätigkeit erschwert, weil diese besondere körperliche Anforderungen stellt
die Erziehung eines Kindes gefährdet wäre
die Arbeit mit der Pflege eines Angehörigen nicht vereinbar ist uns nicht auf andere Weise sichergestellt werden kann.
was sind zentrale Neuerungen zur Grundsciherung ab 2023?
Höhere Regelsätze
Vertrauensvolle Zusammenarbeit (statt Eingliederungsvereinbarung jetzt Kooperationsplan)
weniger Sanktionen
weniger Bürokratie (Bagatellgrenze bei Rückforderungen)
höhere Vermögensfreibeträge
Höhere Freibeträge bei Einkommen
kein Vermittlungsvorrang in Arbeit => Vermittlung in Ausbildung und dauerhafte Überwindung der Hilfebedürftigkeit als Ziel
was besagt das Lohnabstandgebot?
zwischen Arbeitseinkommen und ALG II muss ein Abstandsgebot eingehalten werden, um negative Anreizeffekte zu vermeiden
auch bei der Ausgestaltung von ALG II wird das Abstandsgebot in vielen Fällen für Familien mit mehreren Kindern verletzt, da die Regelleistungen des ALG II wesentlich höher liegen als das Kindergeld
Fehlentwicklungen im System der Sozialen Absicherung
Vernachlässigung ordnungspolitischer Grundsätze
Verletzung gesellschaftlicher Grundwerte
Gefährdung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
Mangelnde Transparenz
Was ist Einkommen?
unter Einkommen versteht man die Einnahmen, die einer Person (natürlich oder juristisch) innerhalb eines bestimmten Zeitraums zufließen => Stromgröße
Wechselbeziehung zwischen Einkommen und Vermögen:
je höher das Einkommen, desto leichter die Vermögensbildung
– je höher das Vermögen, desto höher das Einkommen in Form von Vermögenseinkommen (z.B. Zinsen)
Arten der Armut?
absolute Armut:
– Armut als existentielle Notlage im Sinn von absoluter oder primärer Armut: Arm ist, wer nicht genügend Mittel zum physischen Überleben hat
relative Armut:
– Armut im Sinne von Ungleichheit gemessen als relative Armut: Arm ist, wer im Vergleich zu den „mittleren“ Standards einer Gesellschaft über nur geringe Ressourcen verfügt
– Oftmals gemessen an politisch-normativen Vorgaben, Beispiel: arm ist, wer Anspruch auf Sozialhilfe hat
extreme Armut
– Lebenssituation von Personen in extremen Unterversorgungslagen
Messkonzepte: Ressourcenansatz versus Lebenslagenansatz
was ist die materielle Deprivation?
Bei Personen, die unter materieller Deprivation leiden, sind die Lebensbedingungen stark eingeschränkt, sie sind nicht in der Lage, für mindestens drei (bei erheblicher Deprivation sechs!) der folgenden neun Ausgaben aufzukommen:
Miete und Versorgungsleistungen,
angemessene Beheizung der Wohnung,
unerwartete Ausgaben,
jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Fisch oder gleichwertiger Proteinzufuhr
einen einwöchigen Urlaub an einem anderen Ort,
ein Auto,
eine Waschmaschine,
einen Farbfernseher oder
ein Telefon
Arten der Einkommensverteilung:
primäre Einkommensverteilung:
sekundäre Einkommensverteilung:
Personelle Einkommensverteilung:
Funktionale Einkommensverteilung:
was ist primäre Einkommensverteilung?
Verteilung des Volkseinkommens wie sie sich aus dem Wirtschaftsprozess vor derUmverteilung ergibt
primäre Verteilung des Volkseinkommens richtet sich danach, in welchen Mengen und
zu welchen Preisen der einzelne Haushalt Produktionsfaktoren verkauft
was ist sekundäres Einkommen?
Verteilung des verfügbaren Einkommens nach der Umverteilung
• primäres Einkommen (Arbeits- und Besitzeinkommen)
- direkte Steuern - Sozialabgaben + Transferzahlungen = sekundäres Einkommen = verfügbares Einkommen
was ist personelle EV?
Verteilung der Einkommen auf Personen bzw. private Haushalte
was ist funktionale EV?
Verteilung der Einkommen auf die Produktionsfaktoren Arbeit (Lohn) Kapital (Zins), Unternehmerlohn (Gewinn), Grund und Boden (Pacht)
Einkommen
gg
ff
Messverfahren und Darstellung der personellen Einkommensverteilung
Beispiel: Lorenzkurve
Lorenzkurve informiert darüber, wie viel Prozent der nach ihrer Einkommenshöhe von unten nach oben geordneten und kumulierten Einkommensbezieher wie viel Prozent des kumulierten Einkommens beziehen
je- Ungleichheitgrafisch
Bild oben
Interpretation der Lorenzkurve:
völlige Gleichverteilung liegt vor, wenn die Lorenzkurve mit der 45 Grad-Linie zusammenfällt
generell gilt, dass die Lorenzkurve umso stärker „durchhängt“, je ungleicher die Verteilung ist
Schwächen:
Da die Lorenzkurven insbesondere in den Bereichen sehr niedriger und sehr hoher Einkommen eng beieinander liegen, sind Differenzierungen zwischen verschiedenen Verteilungen erschwert
Die Lorenzkurve bewertet dieselben absoluten Unterschiede in der Verteilung gleich, egal, ob die Ungleichverteilung bei unteren oder oberen Einkommensklassen auftritt
Fazit: Nur für die Darstellung der Struktur der Einkommensverteilung eignet sich Lorenzkurve
Für Aussagen über die Ungleichheit braucht man eine andere Kennziffer => Gini-Koeffizient
Berechnung anhand der derselben kumulierten Werte, die für die Zeichnung der Lorenzkurve benötigt werden
G = Fläche zwischen Linie der Gleichverteilung und Lorenzkurve Fläche des gesamten Dreiecks
Fazit: Gini-Koeffizient:
aussagekräftige Kenziffer zur Beschreibung der relativen Ungleichverteilung von Einkommen oder Vermögen
bei Gleichverteilung nimmt der Gini-Koeffizient einen Wert von Null an
bei vollständiger Einkommenskonzentration = 1
Gini-Koeffizient ermöglicht Aussagen darüber, ob sich die Verteilung einer gewünschten Verteilung angenähert hat oder nicht
Gini-Koeffizient reagiert nicht auf Niveauverschiebungen => ändern sich alle Einkommen um den gleichen Prozentsatz, bleibt der Koeffizient konstant
ab 133 muss noch
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