Was ist Objektivität?
Objektivität bezeichnet das Ausmaß, in dem die Ergebnisse eines Tests unabhängig von der Person des Untersuchungsleiters sind
Maximale Objektivität wäre gegeben, wenn jeder beliebige Untersuchungsleiter zu genau demselben Ergebnis kommen würde
Welche Arten von Objektivität gibt es?
Durchführungsobjektivität
Auswertungsobjektivität
Interpretationsobjektivität
Was ist Durchführungsobjektivität?
Beschreibt das Ausmaß, in dem die Durchführung des Tests unabhängig von der Person des Untersuchungsleiters ist
Was sind Generelle Punkte zur Maximierung der Durchführungsobjektivität?
Für eine angemessene Umgebung sorgen
Alle notwendigen Materialien zur Verfügung stellen (Testheft, Antwortbögen, Stifte, Notizzettel etc.)
Konkrete Anweisungen für Testleiterverhalten (Instruktionen)
Die Anweisungen aus den Testmanualen genauestens befolgen
Klare Regeln mitteilen (z.B. Zeitbegrenzung, Umgang mit Nachfragen)
Was ist Auswertungsobjektivität?
Beschreibt das Ausmaß, in dem die Auswertung des Tests unabhängig von personenbedingten oder apparativen Störquellen ist
Gleiches Verhalten von Testpersonen muss von unterschiedlichen Auswertern identisch abgebildet werden
Was ist Interpretationsobjektivität?
Bezeichnet das Ausmaß, in dem die aus den numerischen Testergebnissen gezogenen Schlüsse unabhängig von der Person desjenigen sind, der die Interpretation vornimmt
Optimal: Mit Hilfe von Normtabellen werden Testrohwerte in Standardwerte oder Prozentränge umgewandelt
Wie funktioniert die Testrohwertberechnung?
Leistungstests:
Anzahl richtiger Antworten
Entspricht der Aufsummierung bei 1 = richtig, 0 = falsch
Fragebögen mit kontinuierlichem Antwortformat:
Aufsummierung oder Mittelwertbildung über alle Items
Was sind Bezugssysteme und welche gibt es?
Um Testwerte sinnvoll interpretieren zu können, benötigt man ein Bezugssystem
Drei Möglichkeiten:
Kriteriumsorientiertes Bezugssystem: Abgleich des Testwerts mit inhaltlich definierten Zielen
Individuelles Bezugssystem: Veränderungen im Erleben und Verhalten über verschiedene Zeitpunkte (z.B. vor und nach der Therapie)
Normorientiertes Bezugssystem: Der individuelle Testwert wird anhand der Verteilung der Testergebnisse einer Bezugsgruppe eingeordnet
Was sind Normen?
Normen sind Maßeinheiten, in die man die Rohwerte diagnostischer Verfahren transformieren kann, um sie vergleichbar zu machen und um sie in den Kontext einer möglichst repräsentativen Referenzgruppe einzuordnen
->Normstichprobe
Grundidee: Durch die Normen weiß man, wie häufig bestimmte Merkmalsausprägungen bei anderen Menschen sind. Mit diesem Wissen lässt sich ein bestimmtes Testergebnis besser einordnen/interpretieren.
Was sind Merkmale einer Normstichprobe?
Sollte repräsentativ für den vorgesehenen Geltungsbereich sein (bei Normstichprobe sollten bspw. alle Bildungsschichten adäquat vertreten sein)
Sollte aktuell sein (regelmäßige Nachnormierung – notwendig aufgrund von Kohorteneffekten wie dem Flynn-Effekt)
Sollte hinreichend groß sein (erforderliche Größe höher, wenn differenzierte Normen für Geschlechter, Altersgruppen, etc. ermittelt werden sollen)
Was sind z Normwerte?
Basierend auf dem Mittelwert und der Standardabweichung der Normstichprobe wird für die Testperson ein entsprechender z- Wert berechnet:
Informationen aus der Normstichprobe:
MW=35 SD=12
Ergebnis der Testperson = 47 (47-35)/12 = 1 Testperson A hat einen z-Wert von 1
Ihr Wert liegt 1 SD über dem Mittelwert
Was ist die Prozentrangnorm?
Prozentualer Anteil der Normierungsstichprobe, der gleich große oder kleinere Werte auf der gemessenen Dimension aufweist
was ist cum fx?
Kumulierte Häufigkeit: Wie häufig kommt dieser Wert oder kleiner vor?
Was ist PRx?
Kumulierte prozentuale Häufigkeiten
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