Weichteildystokien

• mangelnde Dehnbarkeit des weichen Geburtswegs (Zervix, Vagina, Beckenboden)

• meist durch funktionelle Ursachen, anatomische Ursachen z.B. Genitalverstümmelung selten

• mangelhafte Dehnung eines straffen Muttermundes, Retraktion und Dilatation erschwert

• kombiniert mit Wehenschwäche oder -anomalie

• Angst und Anspannung

• Narben an der ZErvix (z.B. nach Konisation)

• Myome im unteren Uterinsegment

• ältere Erstgebärende

• oft nicht ersichtlich

• Entspannung fördern durch Massagen, warmes Wannenbad

• ruhige und regelmäßige Atmung der Mutter fördern

• Zutrauen vermitteln, Gespräch über Ängste

• Spasmolytica (z.B. Buscopan, Spascupreel)

• ungenügende Dehnbarkeit von Scheide und Beckenboden -> verlängerte AP

• Scheiden- und Dammrisse

• straffe, angespannte BB-Muskulatur

• hoher Damm

• Anspannung und Angst

• Operationsnarben an Vagina und Damm

• Genitalverstümmelung

• warme Kompressen auf Vulva und Damm

• Wassergeburt

• Akupunktur, Homöopathie

• tiefe Hocke

• Episiotomie

Typ 1: “Sunna”

• Exzision der Vorhaut mit der ganzen oder einem Teil der Klitoris

Typ 2: “Exzision”

• Entfernung der Klitoris mit partieller oder totaler Amputation der kleinen Labien

Typ 3: ”Infibulation”

• partielle oder totale Entfernung der äußeren Genitalien und Zunähen des Orificium vaginae bis auf eine minimale Öffnung

Typ 4: Diverse, nicht klassifizierbare Praktiken

• Punktion, Piercing, Einschnitt und Einriss der Klitoris

• Ausziehung, Verlängerung der Klitoris und kleinen Labien

• Ausbrennen der Klitoris

• Einreißen des Umgebungsgewebes

• Einführung ätzender Substanzen oder Kräuter

Defibulation = Eröffnung der Infibulation

• Verlangen der Patientin

• Schwierigkeiten bei Miktion

• Keloidbildung des Narbengewebes

• Einschlusszysten

• Geburt

• schwere Dysmenorrhoe

Schwangerschaft

• kein PAP-Abstrich oder VU möglich

• Zysten und Abszesse

• erhöhtes Risiko für HWI und HIv

• Defibulation möglich

Geburt

• Hypertonie oder Atonie des Uterus

• verzögerte AP, zerebrale Schäden bis Tod des Kindes

• Perinealriss oder andere tödlich verlaufende Komplikationen