Akute Bronchitis
überwiegend viral
grob- bis mittelblasige Rasselgeräusche
Th: Flüssigkeit, Antipyretika, abschwellendes Nasenspray
Aspirationspneumonie
Erregerspektrum: Häufig polymikrobielle Mischinfektion
Anaerobier wie Peptostreptococcus spp.
Enterobakterien
Staphylococcus aureus (insb. bei schleichender Aspiration)
Grundimmunisierung: Ab dem Alter von 2 Monaten
Reifgeborene: 3 Impfdosen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten mit Pneumokokken-Konjugatimpfstoff
Standardimpfung: Alle Personen ab 60 Jahren
Einmalige Impfung mit Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff
Legionellose
Nasskeim, gram (-), Intrazellulär, aerob
Klinisch unterscheidet man einen leichten Verlauf ohne Pneumonie (Pontiac-Fieber) von einem schweren Verlauf mit Pneumonie (Legionärskrankheit)
Antigen-NW im Urin
Levofloxacin 1. Wahl; Makrolide
Legionellen werden bei Wassertemperaturen zwischen 60 und 70°C abgetötet
Einsatz endständiger Filter
Pneumocystis jirovecii
Schlauchpilz
opportunistische Infektion bei Immunsupprimierten
Subfebrile Temperaturen und subjektives Krankheitsgefühl
schleichend einsetzende Dyspnoe und ein trockener (nicht produktiver!) Husten
LDH-Erhöhung
Röntgen-Thorax: Interstitielle Zeichnungsvermehrung, später flächige Infiltrate (symmetrisch, milchglasartig, schmetterlingsartig)
Cotrimoxazol
TBC
B-Symptomatik
Pulmonal: Hämoptysen, Produktiver Husten mit therapieresistenz
Etwa 1/4 der Weltbevölkerung latent betroffen
Diagnostik:
Röntgen-Thorax
y-Interferon-Test (indirekter Erreger-Nachweis) - bei frischen Infektionen schneller positiv
Tuberkulin-Hauttest (Mendel-Mantoux-Test)
Verkäsende tuberkulöse Granulome sind ein Zeichen für eine gute Abwehrlage und charakteristisch für eine Tuberkulose
Therapie:
Rifampicin, Isoniazid, Ethambutol und Pyrazinamid für 2 Monate kombiniert
Im Anschluss werden Rifampicin und Isoniazid für mind. weitere 4 Monate verabreicht
Impfung nincht empfohlen
Kontakt-prävention mit Isoniazid
Tuberkulostatika
Tuberkulostatika - Übersicht (Medikamente der Standardtherapie)
Abk.
Anwendung
Wichtige Nebenwirkungen
Isoniazid
INH
6 Monate
Hepatotoxizität , Akne
Neurotoxizität: Periphere Polyneuropathie
-> Reduktion der NW: Gabe von Vitamin B6
Rifampicin
RMP
Hepatotoxizität
CYP-Induktionen mit Interaktionspotenzial (v.a. CYP3A4, CYP2C9)
Rotfärbung des Urins und anderer Körperflüssigkeiten
Pyrazinamid
PZA
2 Monate
Übelkeit, Erbrechen
Flush-Syndrom
Myopathie und Arthralgien
Hyperurikämie
Ethambutol
EMB
Optikusneuritis
auch Flourchinolone, Streptomycin
Sarkoidose
Multisystem-Erkrankung mit Störung der T-LZ und erhöhter Aktivität der B-LZ
Genetische Prädisposition: Assoziation zu HLA-Antigenen HLA-DRB-1, HLA-DPB-1 und HLA-DQB-1
Nachweis von nicht-verkäsenden Granulomen mit mehrkernigen Riesenzellen
Löfgren-Syndrom, eine akute, meist selbstlimitierende Form der Sarkoidose, geht mit Fieber und der Trias aus Gelenkschmerzen (v.a. Sprunggelenke), Erythema nodosum (v.a. Streckseiten der US) sowie bihilärer Lymphadenopathie einher und betrifft hauptsächlich junge Frauen
ACE als Aktivitätsparameter und zur Therapiekontrolle
IgG erhöht
Calcium erhöht
erhöhter CD4/CD8-Quotient in der bronchoalveoläre Lavage
Chronische Sarkoidose
Befund im Röntgen-Thorax
Remissionsrate
Typ 0
Normalbefund
/
Typ I
Bihiläre Lymphadenopathie (reversibel)*
ca. 70%
Typ II
Bihiläre Lymphadenopathie mit Lungenbefall → Disseminierte, retikulonoduläre Zeichnungsvermehrung
ca. 50%
Typ III
Lungenbefall ohne Lymphadenopathie
ca. 20%
Typ IV
Lungenfibrose
Irreversibel
Therapie bei:
Typ 2 und eingeschränkter Lungenfunktion
Hyperkalzämie
extrapulmonale Sarkoidose
akute Sarkoidoseformen (Keine unmittelbare Glucocorticoidtherapie – wegen hoher Spontanremissionsrate (ca. 85%) zunächst antiphlogistische und symptomatische Therapie mit NSAR ausreichend)
Sarkoidose Therapie
Eskalationsschema abhängig von der Wirksamkeit der Therapieoptionen
Glucocorticoid-Monotherapie: Als immunsuppressive Therapieeinleitung
Kombination aus Glucocorticoiden in reduzierter Dosierung + alternatives Immunsuppressivum (wie bspw. Methotrexatoder Azathioprin): Bei Reaktivierung unter Dosisreduktion einer Glucocorticoid-Monotherapie
Kombination aus Glucocorticoid in reduzierter Dosierung + Anti-TNF-α-Antikörper: Bei Versagen der Kombinationstherapie aus Glucocorticoiden + Methotrexat oder Azathioprin
Lungentransplantation (Ultima ratio)
Pleuraerguss
Transsudat - Herzinsuffizienz, Nephrotisches Syndrom
Exsudat - Pneumonie, Malignom, LAE
Stimmfremitus vermindert
Dg: Sonografie
Pleuraempyem -> Aminopenicillin + ß-Laktamase-Hemmer
Stadium 1 Thoraxdrainage, 2 Fibrinolytika, 3 OP
Atelektase
unvollständig entfalteten, luftleeren Lungenbereich
geminderter Klopfschall und ein abgeschwächtes Atemgeräusch
verdichtet und führt durch eine Volumenverkleinerung zu einem Zug auf das umliegende Gewebe -> Mediastinalverlagerung zur betroffenen Seite
Bronchiektasen
irreversible Aussackungen der großen Bronchien
Folge von wiederholten Entzündungen der Bronchien und bei gestörtem Abfluss der Bronchialsekrete
Spätstadium: "Wabenlunge"
febrile und sbfebrile Temperaturen im Wechsel
Morgendliche Bronchialtoilette im Vierfüßlerstand (Quincke-Lagerung)
Nikotinverzicht
Influenza-Impfung, Pneumokokken-Impfung
Bei Infekt gezielte Antibiotikagabe
COPD
Entzündung der kleinen Atemwege
Leitsymptome: „AHA“ = Auswurf, Husten, Atemnot
Cor pulmonale
Hypoxie-Zeichen
Tiffeneau-Index < 0,7 nach Bronchodilatation
Akute Exazerbation:
SAMA und SABA,
Glukokortikoide 5 Tage,
NIV
nach KH-Aufenthalt Rehabilitation
Therapie: Ziel: Vermeidung von Exacerbation
Sport, Raucherstopp
Impfungen, Osteoporoseprophylaxe
LAMA/LABA; ICS nur nach Exacerbation, sonst kein Nutzen
bei resp Insuff: Sauerstofftherapie über mind. 16 Stunden täglich → Senkung der Mortalität
Interstitielle Lungenparenchymerkrankungen
heterogene Gruppe von Lungenerkrankungen unterschiedlicher Ätiologie, die das Interstitium und/oder die Alveolen sowie häufig die Bronchien und Bronchiolen betreffen
Idiotpathische Form:
idiopathische Lungenfibrose (IPF)
Sekundär:
Assoziation mit Medikamenten oder Kollagenosen
granulomatöse Varianten
Sarkoidose, exogen allergische Alveolitis
Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu respiratorischer Insuffizienz und Cor pulmonale mit Rechtsherzinsuffizienz
exogen-allergischen Alveolitis
Berufsanamnese und ein basales Knisterrasseln in der Auskultation
Kombinierte Typ-III- und -IV-Reaktion mit genetischer Disposition
Aktinomyzeten (Stäbchenbakterien) aus feuchtem Heu
Farmerlunge
Raucher weisen ein verringertes Risiko auf!
Akut (Beginn ca. 4 Stunden nach Exposition)
Grippale Beschwerden
Fieber
Reizhusten
Dyspnoe
Auskultatorisch meist basales Knistern
Abklingen nach ca. 24h (bei Ausbleiben weiterer Exposition)
Chronisch
Schleichende Zunahme von Müdigkeit (Leistungsabfall), Husten, Dyspnoe, Zyanose
Gewichtsverlust aufgrund vermehrter Atemarbeit
Präzipitierende IgG-Antikörper (= Präzipitine = Antigen-Antikörper-Komplexe)
Primär restriktive Ventilationsstörung (insb. Vitalkapazität↓)
Chron. Stadium: CD8-Lymphozytose → CD4/CD8-Quotient <1
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
Obesitas-Hypoventilationssyndrom (Pickwick-Syndrom ; Adipositas-Hypoventilationssyndrom)
Apnoe ≥ 10 sek
Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI): (Hypopnoen + Apnoen)/Stunde Schlafzeit
non-dipper
Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine sehr häufige Ursache der sekundären Hypertonie!
physiologischerweise Dauer und Anteil der REM-Schlafphasen im Verlauf der Nacht zunehmen
Therapie: nCPAP (Nasal continuous positive airway pressure)
Lungenkarzinom
5-Jahres-Überlebensrate beträgt bei Diagnosestellung circa 15%
Bei der Frau hat sich die Mortalität seit 1975 verdoppelt
Sympt:
B-Sympt
chronischer Husten
Hämoptysen, Dyspnoe
Metastasierung:
lymphogen
Mediastinal-LK, u.a. LK
hämatogen
Leber, Gehirn, Nebennieren , Knochen
Sobald ein zweiter Tumor im kontralateralen Lungenflügel oder eine Fernmetastasierung besteht, liegt ein Stadium IV vor!
1. Wahl: CT mit Kontrastmittel von Thorax und Oberbauch
bioptischer Beweis obligat!
Molekulare bzw. immunologische Therapie-Targets
EGFR Mutation
Vor Eingriff: LuFu
Lobektomie: FEV1>1,5 L; Diffusionskapazität von >60% der Norm gefordert
Pneumonektomie: FEV1>2,0 L (80% des Solls); Diffusionskapazität von >60% der Norm gefordert
Die Lobektomie (ggf. Bilobektomie, Pneumonektomie) inkl. systematischer, mediastinaler Lymphknotendissektion ist die Therapie der Wahl und Hauptmodalität bei kurativem Therapieansatz.
Komplikationen: Zwerchfellhpchstand durch Phrenicus-Parese
kleinzellige Lungenkarzinome
deutlich höhere Zellteilungs- und damit Wachstumsrate
neuroendokriner Tumor, eher zentral gelegen
Therapieansatz selten kurativ, schlechtere Prognose
häufig paraneoplastische Syndrome:
SIADH
Cushing (ACTH)
Lambert-Eaton-Syndrom: Antikörper gegen präsynaptische Calciumkanäle
Hypoglykämie
Hypertrophe pulmonale Osteoarthropathie (Pierre-Marie-Bamberger-Syndrom)
Schwellung und Schmerzen im Bereich der Diaphysen der Extremitäten
Uhrglasnägel sowie Trommelschlägelfinger und -zehen
Arthritische Beschwerden
Tumormarker: Neuronenspezifische Enolase
Kleine spindelförmige Tumorzellen mit hyperchromatischen Zellkernen und kaum Zytoplasma
prophylaktische Schädelbestrahlung!!!!!
kombinierte Radiochemotherapie
Medikamentöse Therapie:
Kombinationstherapie mit Cisplatin und Etoposid
nicht-kleinzellige Lungenkarzinome
85%
Adenokarzinom (eher peripher, v.a. bei nicht-rauchenden Frauen), Plattenepithel-Karzinom (eher zentral, Expression der Zytokeratin-Subtypen CK5 und CK6 oder des Markers p40)
Therapieansatz eher kurativ, bessere Prognose
kurativer Ansatz bis IIIA möglich
Alle Stadien bis IIIA3
Kurativ
Operative Resektion
Alternative bei lokal begrenzten Tumoren aber Inoperabilität: Stereotaktische Radiatio
Adjuvante Kombinationschemotherapie
Entfernung aller LK
paraneoplastisch Pierre-Marie-Bamberger-Syndrom
Medikamentöse Therapie: Ab UICC-Stadium II ist die Kombinationschemotherapie Bestandteil der Therapie
Therapieschemata: Cisplatin in Kombination mit Vinorelbin, Docetaxel, Paclitaxel, Etoposid, Gemcitabine oder Pemetrexed
palliativ Target-Therapy (TKI - Gefitinib bei EGF-Rez-Mut)
Pancoast Tumor
Peripheres Karzinom der Lungenspitze mit Symptomen eines Pancoast-Syndroms
—> Horner Syndrom, Infiltration des Plexus brachialis
Bronchioloalveoläres Karzinom
Adenokarzinom
Ausbreitung „tapetenartig“ entlang der Alveolar- und Bronchialwände
Nicht oder kaum invasiv!
Langsam wachsend
Therapie SCLC
Cisplatin und Etoposid
Therapie NSCLC
Cisplatin in Kombination mit Vinorelbin, Docetaxel, Paclitaxel, Etoposid, Gemcitabine oder Pemetrexed
Radiatio:
i.d.R. Tumorbestrahlung
ab Stadium III simultane Radiochemotherapie mit Cisplatin und Etoposid
palliativ neoadjuvante Bestrahlung des Primärtumors und Mediastinum
Pierre-Marie-Bamberger-Syndrom
Paraneoplasie, die mit bilateralen periostalen Knochenreaktionen an den Dia- und Metaphysen der kurzen und langen Röhrenknochen einhergeht
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