Was ist das Potentielle Maß der Entscheidungsgüte?
Relative Häufigkeit korrekter Entscheidungen = (VP+VN)/Gesamt
(geeignet und akzeptiert + ungeeignet und abgelehnt)
Welche Fälle können bei der Entscheidung eintreten?
Was sind Probleme bei der Relativen Häufigkeit korrekter Entscheidungen?
Zur Berechnung des Anteils korrekter Entscheidungen müssten auch negativ bewertete Bewerber akzeptiert werden um zu wissen dass sie wirklich valide negativ sind
->Wird i.d.R abgelehnt, da erniedrigte Produktivität + erhöhte Trainingskosten + ethische Gründe (Versagen auf Position)
Was ist das Alternative Maß der Entscheidungsgüte?
Erfolgsquote = VP/(VP+FP) -> Anteil der Geeigneten an den Akzeptierten
Auch selektiver Eignungsquotient genannt
Vorteil: -> Einfache Bestimmung, da sich Berechnung allein auf Akzeptierte stützt
Was sind Erfolgsquote, Basisquote und Selektionsquote?
Erfolgsquote [ = VP/Akzeptierte] hängt ab von (Taylor & Russell, 1939). Prädiktive Validität des Auswahlverfahrens
Basisquote= Anteil der tatsächlich Geeigneten unter den Bewerbern („natürlicher Eignungsquotient“)
Selektionsquote = Anteil der Akzeptierten unter den Bewerbern
Was sind die Formeln für Basis- und Selektionsquote?
Selektionsquote: (VP + FP)/N
Basisquote: (VP + FN)/N
Valide Positiv, Falsch positiv, Falsch Negativ
Was lässt sich aus den Taylor-Russel Tabellen ableiten?
Nicht nur die Validität, sondern auch die Basis- und Selektionsquote beeinflussen Güte einer diagnostischen Entscheidung
Bei niedriger/mittlerer Basisquote & niedriger Selektionsquote zahlt sich der Einsatz valider Testverfahren am stärksten aus (höchste Anstiege der Erfolgsquote)
Wie berechnet man Sensitivität und Spezifität im klinischen Kontext?
Sensitivität = VP / (FN + VP)[„Trefferquote“]
1 – Sensitivität = FN /(FN + VP) [„Verpasserquote“]
Spezifität = VN / (VN + FP)[„Quote korrekter Ablehnungen“]
1 – Spezifität = FP / (VN + FP) [„Quote falscher Alarme“]
Was ist die Einstufige Entscheidungsstrategie?
nicht-sequentielle bzw. Single-Stage-Strategien: die terminale Entscheidung basiert auf einer einzigen Testung, der alle Probanden unterzogen werden
„Nichtsequentielle Batterie“: Mehrere Testverfahren werden allen Probanden vorgegeben
à Auswahl derjenigen Probanden, die im zugrunde gelegten Entscheidungsmodell die höchsten Werte erzielen (z.B. gewichteter Summenwert)
„Single Screen“: Auf einem einzigen diagnostischen Verfahren allein fußen alle weiteren Entscheidungen
->kommt in der diagnostischen Praxis aus Zeit- und Kostengründen recht häufig vor
Was ist die Mehrstufige entscheidungsstrategie?
Mehrstufige Entscheidungsstrategie
sequentielle bzw. Multiple-Stage-Strategien: zumindest für einen Teil der Probanden kommt es zunächst zu einer investigatorischen Entscheidung und erst nach weiteren Testungen zu einer terminalen Entscheidung. Nicht alle Probanden bekommen also alle Tests.
Was sind die 3 mögliche Grundmuster von Mehrstufigen Entscheidungen?
→ Vorauswahl-(Pre-reject-)Strategie
→ Vorentscheidungs-(Pre-accept-)Strategie
→ Vollständige sequentielle Strategie
Was ist die Pre-Reject Strategie?
Pre-reject-Strategie:
Nach einem ersten Teil werden alle Probanden zurückgewiesen,
die einen bestimmten Score nicht erreichen.
Die verbleibenden Probanden absolvieren weitere Verfahren. Die Entscheidung über Annahme vs. Ablehnung wird aus der Kombination zwischen Erst- und Folgetests getroffen.
Was ist die pre-accept Strategie?
Nach einem ersten Teil werden alle Probanden, die einen
bestimmten Trennwert überschreiten, bereits (terminal) akzeptiert.
Mit den verbleibenden Probanden wird analog zur Vorauswahlstrategie verfahren. Die noch nicht akzeptierten Probanden absolvieren weitere Verfahren.
Die Entscheidung über Annahme vs. Ablehnung wird aus der Kombination zwischen Erst- und Folgetests getroffen.
Was ist die vollständig sequentille Strategie?
Vollständige sequentielle Strategie:
Kombination der beiden vorgenannten Vorgehensweisen.
Nach Maßgabe der Punktwerte in einem Test erfolgt eine Aufteilung aller Probanden in 3 Gruppen, eine, die (terminal) akzeptiert, eine andere, die definitiv abgewiesen und eine dritte, die mit einem Folgetest untersucht wird.
Was sind Konkrete Aspekte der Untersuchungsplanung?
Zeitlicher Ablauf der Untersuchung: Belastbarkeit der zu untersuchenden Person (Alter, mögliche Erkrankung, Medikamente, Bildungsniveau, Ermüdungseffekte)
Formalia/Organisation: Terminvereinbarung, Raumfestlegung, Weitergabe wichtiger Unterlagen, Atmosphäre
Vorbereitung der Untersuchungs- und/oder Testleiter*innen: alle am Prozess beteiligten Personen instruiert und vorbereitet, Reflexion von Gefühlen und Einstellung
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