Begriff der Beschaffung
Bereitstellung nicht selbst erstellter Güter für den unternehmerischen Prozess der Leistungserstellung
Grundfunktion der Beschaffung
Sicherung des Bedarfs an Produktionsfaktoren
ortsgerecht
mengengerecht
qualitätsgerecht
termingerecht
RSU-Analyse
R-Teile (oder auch X-Teile)
regelmäßiger, konstanter Verbrauch, daher hohe Vorhersagegenauigkeit des Verbrauchs
S-Teile (oder auch Y-Teile)
saisonaler, schwankender oder trendmäßig steigender bzw. fallender Verbrauch
U-Teile (oder auch Z-Teile)
völlig unregelmäßiger Verbrauch, daher geringe Vorhersagegenauigkeit
Multiple Sourcing
Ein Produkt wird von mehreren, untereinander konkurrierenden, Lieferanten bezogen (Mehrquellenbezug). Die Beziehung zu dem Lieferanten ist eher kurzfristig und lose. Durch einen möglichen Quotenbezug liefern mehrere Anbieter gleichzeitig Anteile des jeweiligen Produktbedarfs. Dieses Vorgehen erhöht die langfristige Bezugsstabilität.
Dual Sourcing
Der Bezug eines Gutes von zwei verschiedenen Anbietern (Zweiquellenbezug). Das Risiko wird dadurch gestreut.
Sole (Single) Sourcing
Dem Unternehmen steht aufgrund einer Monopolstellung des Lieferanten (z.B. durch staatliche Regulierungsmaßnahmen oder exklusive Rechte) nur eine mögliche Bezugsquelle zur Verfügung. Dadurch entsteht eine Abhängigkeit von der Geschäftspolitik des Lieferanten.
Vorteile Single Sourcing
höhere Menge -> bessere Preise
weniger Lieferanten -> Prozessoptimierung
Partnerschaft/Integration -> geringe Transaktionskosten
bessere Amortisation von Investitionen
Senkung der Transportkosten
Transparente Beschaffung
Nachteile Single Sourcing
hohe gegenseitige Abhängigkeit
Verlust des Angebotswettbewerbs
kein kurzfristiger Lieferantenwechsel möglich
Vernachlässigung der Integration technischer Innovation
Modular (System) Sourcing
durch Modular Sourcing wird eine Hierarchie unter den Lieferanten aufgebaut
die Zahl der Lieferanten wird u.U. nicht reduziert
reduziert wird jedoch die Anzahl der Lieferanten, die im direkten Kontakt zum Abnehmer stehen
der Modullieferant kann sich aus den bisherigen Einzelteillieferanten rekrutieren oder ein auf diese Lieferform spezialisierter Anbieter sein
im ersten Fall kann es zu neuen Konkurrenzsituationen zwischen “artfremden” Lieferanten kommen, die die Rolle des Modullieferanten beanspruchen (Kunststoff- vs. Metalllieferant)
Vorteile Modular Sourcing
schlankere Produktion
weniger Teile (Lager/Dispo)
weniger Lieferanten -> Prozesssoptimierung
spezialisierte Partner
gebündelte Verantwortung
Nachteile Modular Sourcing
gegenseitige Abhängigkeit
Know-How-Verlust
ggf. Kontrollverlust
Glogal Sourcing
ständig weltweit nach den besten Lieferanten suchen und demnach den Weltmarkt als Beschaffungsmarkt nutzen
Global Sourcing geht über die internationalen Beschaffungsaktivitäten hinaus
strategische Gesichtspunkte werden beachtet
die Unterstützung anderer Geschäftsaktivitäten (Vertrieb, Produktion) sowie der Zugriff auf global beste Technologien miteinbezogen werden
Global Sourcing kann als dynamischer Prozess verstanden werden
Global Player nutzen vermutlich tatsächlich Global Sourcing
Mittelständler befinden sich vielfach erst auf dem Weg zum Global Sourcing
Abgrenzung des Global Sourcing ist vielfach schwierig
Beschaffung von Materialien eines in Deutschland ansässigen amerikanischen Lieferanten?
ja, falls Teil der globalen Strategie die Ansiedlung von Auslieferungswerken der Lieferanten in Abnehmernähe ist
ansonsten eher nein
Make-or-Buy
= Eigenerstellung vs. Fremdbezug
Ziele:
Einsparung von Kosten
Erhöhung der Produktivität
Verbesserung der Produktivität des Produktes / der Leistung
Konzentration auf die Kernkompetenzen
Outsourcing
bislang intern durchgeführte Aufgaben nach außen verlagern
strategisch langfristige Entscheidung
Prozess der Auslagerung im Vordergrund (Rationalisierungspotentiale) und nicht durch Fremdbezug
Auslagerung von indirekten Aufgaben
Aufgaben aus dem sog. gemeinkostenbereich, unterstützende Prozesse
-> Dienstleister oft mit besseren Konditionen (Größendegressionseffekten)
-> Z.T. Verselbstständigung einzelner Abteilungen (“spin off”)
Auslagerung von produktiven Teilen der Wertschöpfungskette
Produktionsaufgaben, die extern produziert werden (“strategische Buy-Entscheidung”) z.B. Stilllegungen von Gießereien, Kunststoffverarbeitungen, Lackierungen…
Vorteile Outsourcing
Konzentration auf das Kerngeschäft/Kernkompetenzen
Spezialisten sparen Kosten und steigern Qualität
Lieferanten haben oft niedrigere Faktorkosten
Spezialisten nutzen Mengendegressionseffekte und beherrschen Technologie
Bestauswahl möglich (Lieferantenwechsel)
vereinbartes Prei-/Leistungsverhältnis kann eingefordert werden
Qualität/Leistung kann eingefordert werden
Dienstleistung wird wirtschaftlich bzw- Subvention wird transparent
Nachteile Outsourcing
Know-how-Verlust in Vorfertigungstechnologien/Randbereichen
evtl. Know-how-Verlsut an Lieferanten (Gefahr der Vorwärtsintegration)
Abhängigkeiten von Lieferanten (man istt u.U. kein A-Kunde)
Imageverlust durch Mitarbeiterabbau
Spezialwünsche sind oft schlechter zu erfüllen
Schnittstellen können Reibungsverluste bzw. Transaktionskosten verursachen
Varianten von Versorgungskonzepten
Unterschiedliche Versorgungskonzepte für Inputfaktoren:
Einzelbeschaffung im Bedarfsfall
Vorratsbeschaffung
Produktionssynchrone Beschaffung
Direktabruf
externes Beschaffungslager
Lieferantensiedlung in Werksnähe des Abnehmers
Beschaffungsgüter
Anlagegüter/Betriebsmittel
Material/Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
ABC-Güter
RSU-Güter
Beschaffungsarten
nach Anzahl der Lieferanten für ein bestimmtes Beschaffungsgut
Single-Sourcing
Multiple-Sourcing
nach regionaler Dimension der Beschaffung
Local-Sourcing
Regional-Sourcing
Global-Sourcing
Operative Beschaffung
Bestellrythmusverfahren
Bestellpunktverfahren
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