Vorbereitung
Risikoaufklärung
schrift. Einverständniserklärung (durch allg. Aufklärungsbogen)
Kontraindikationen
Allergie
Wechselwirkung mit sonstiger Medikation
Blutungsneigung
keine schrftl. Einverständnis bzw. kein Elternteil dabei
Adrenalingehalt + Mittel der Wahl bei Kinderbehandlung
Adrenalingehalt
optimal: 1:200.000 bzw. 1:400.000
suboptimal: 1:100000
für Kinderbehandlung: Articain 4% mit oder ohne Epinephrin
Dosierung
das für den jeweiligen Injektionsort benötigte Volumen an Lokalanästhetikum ist bei Erwachsenen und Kindern gleich groß -> ergibt beim Kind pro Kilogramm Körpergewicht eine relativ höhere Dosierung
Individuelle Maximaldosis (IMD)
IMD (mg) = Grenzdosis (mg/kg KG) x Körpergewicht (kg)
Grenzmenge (ml) = IMD (mg) / Konzentration der Lösung (%) x 10
Dosierung - Rechenbeispiel (20 kg Kind, LA: Articain 4%)
Besonderheiten bei Kindern
Aspirationsprobe
v.a. bei L
falls intravasal steht Kind weniger Blutvolumen zur Vefügung
Injektionszeit
langsam -> 1 Ampulle = 1 Minute
zu schnell -> Vasokonstringenz wirkt nicht voll + schmerzhafte Gewebedehnung
Injektionstechnik
Oberflächenanästhesie
Infiltrationsanästhesie
terminale Anästhesie
Leitungsanästhesie
Intraligamentäre Anästhesie
Oberflächenanästhetikum
zur Betäubung der Einstichstelle vor Injektion
dient der Patientenführung bei der Vorbereitung auf die Infiltrations- oder Leitungsanästhesie
kann bei kleineren Maßnahmen evtl. als alleinige Anästhesieform ausreichen
muss bei der Berechnung der individuellen Maximaldosis mit berechnet werden (aber: Dosis nur abschätzbar)
salbenförmige Oberflächenanästhetika müssen nach der Anwendung wieder entfernt werden, um toxisch so wenig wie möglich zu belasten
Injektionstechnik - Oberflächenanästhesie
Pat Wirkung erklären (Zaubergel, Honig-Kamillen-Marmelade)
getränktes Pellet auf getrocknete Schleimhaut (Q-Tips) einmassieren
Kind soll Druck wahrnehmen (Druckanästhesie)
Wartezeit: 2min
Patientenlagerung
Behandlungsstuhl zurückfahren
Blick von Kind auf Spritze erschweren
Spritzenübergabe außerhalb d. Blickfelds
Entfernung d. Hülle durch Assistenz
Hand verdeckt Spritze und stützt Kopf
Terminale Anästhesie
in allen Quadranten anwendbar
im UK bis 6er Durchbruch
Beispielgeschichte Anästhesie
Injektionstechnik - Infiltrationsanäthesie
Schleimhaut straff spannen oder mit Spiegel wackeln
Aspiration
Depotsetzen
nach kurzer Pause: Hauptmenge unter Beobachtung des Kindes applizieren (Faustregel: 1ml/30sec)
Injektion in Umschlagfalte in Höhe des Apex der bukkalen Zahnwurzeln
Wartezeit von 3-5 min bis Therapiebeginn
Injektionstechnik - Leitungsanästhesie
bei umfangreichen Behandlungen indiziert (örtlich/zeitlich)
Vorteil: geringere Mengen LA und weige Injektion nötig
Aber: schwierige und unsichere Technik
Leitungsanästhesie Möglichkeiten
N. infraorbitalis
N. palatinus major
N. mentalis
N. alveoalris inferior
LA - N. infraorbitalis
Lokalisation Foramen infraorbitale durch Palpation
Injektion apikal des Milcheckzahns
Vorschieben der Nadel bis Foramen infraorbitale
Indikation bei Kindern selten (Entfernung impaktierter Zähne und v.a. Abszesse)
LA - N. palatinus major
Injektionsstelle: imaginäre Linie auf halbem Weg zwischen Gingivarand und palatinaler Mittellinie
Milchgebiss: 10 mm distal des 2. Milchmolaren injizieren
Wechselgebiss: distal des hintersten eruptierten Molaren
LA - N. mentalis
Lage des Foramen mentale:
frühe Milchdentition: in der Mitte der Wurzelenden des 1. Milchmolaren
gemischte Dentition: auf Höhe des Apex des 2. Milchmolaren
LA - N. alveolaris inferior
ab 6er Durchbruch nötig (Kompakta nicht mehr permeabel und keine Diffusion des Lokalanästhetikums möglich)
frühe Milchdentition: etwas tiefer und distaler injizieren, da der Kieferwinkel flacher und Foramen mandibulae weiter dorsal und kaudal
gemischte Dentition: wie Erwachsene
Menge: 1,5 – 1,8ml
Injektionstechnik - Intraligamentäre Anästhesie (Vor- und Nachteile)
Vorteile:
Reduktion der Menge an LA
rasch einsetzende Schmerzausschaltung
Nachteil:
mehrere Einstiche notwendig
hoher Druckaufbau
mögliche desmodontale Schädigung
mögliche Schädigung des bleibenden Zahnkeims
Keimverschleppung
keine Aspiration möglich
kurze Anästhesiedauer
CAVE:
niemals mit Geräten ohne Druckbegrenzung
Menge: 0,2ml/Zahn (intraligamentäre Injektio gleicht i.v.-Gabe)
absolute Kontraindikation: Kinder mit Endokarditisrisko
Wirkstoffe
Estertyp
Amidtyp
LA vom Tiophentyp (gehört zum Amidtyp)
LA vom Estertyp
Procain
Tetracain (z.B. in Gingicain)
Durch Abbau von Estern durch Esterasen d. Blutes und Leber entstehen Paraaminobenzoesäuren
CAVE: Allergie durch Paraestergruppen
-> Anwendung mögl. meiden
LA vom Amidtyp
Lidocain (Xylocain)
Prilocain (Xylonest)
Meaverin (Scandicain)
Bupivacain (Carbostesin)
Abbau erfolgt größtenteils über die Leber
CAVE: Leberfunktionsstörungen
LA vom Thiophentyp
Articain (UDS forte, UDS, UD)
Metabolisierungsschritte
Spaltung der Esterbindung durch unspezifische Esterasen (im Plasma)
Abbau findet in der Leber statt
kurze Plasmahalbwertszeit (ca. 30 min), geringere Toxizität
Vasokonstriktoren
Mit Vasokonstriktoren
Adrenalin (Xylocain, UDS forte, UDS)
Octapressin (Xylonest); Cave: Wehenauslöser
Ohne Vasokonstriktoren
Scandicain
UD
Wirkung Vasokonstriktion
Vasokonstriktion
lokale Ischämie im OP-Feld
verlängerte und verstärkte Wirkung des LA
Reduktion der systemischen Wirkung des LA
erhöht die Grenzdosis des LA
wenn möglich, sollte immer LA mit Vasokonstriktor eingesetzt werden
Wirkstoffe Oberflächenanästhesie
Benzocain (Ultracare Gel)
Tetracain (Gingicain Spray)
zwar schnellerer Wirkungseintritt, aber Forderung „nicht allergen“ nicht erfüllbar
Lidocain (Xylocain Gel/Spray, Kamistad)
Komplikationen
allergische Reaktion
Intoxikation
Bissverletzung
Hämatombildung
Nadelbruch
Ischämie im Anästhesiegebiet
Fazialisparese
Nervschädigung
Eltern instruieren, das Kind zu beobachten
Nicht auf der Lippe/Wange kauen wegen des komischen Gefühls
Nichts Essen bis Wirkung abgeklungen ist
Wenn Bisswunde auftritt: Fibrinbelag – kein Eiter! (Aufklärung)
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