Buffl

Pädiatrie

ES
by Emilia S.





17 Jahre


11 Jahre


6 Jahre


Cystische Fibrose, Mukoviszidose

  • BEFUND: Symmetrische Überblähung. Vermehrter ap-Durchmesser und Hyperkyphose der BWS. Ausgeprägte Zunahme der ubiquitären Sekretanschoppungen. Bekannte ausgeprägte Bronchiektasenbildungen apikal und basal. Aktuell Obliteration des Mittellappens.

  • Befunde: Überblähung mit leichtem sternalen Bowing. Ausgeprägte perihiläre streifigen Strukturveränderungen und Bronchialwandverdickungen. Sekretretentionen im Bereich der Lingula. Kleinere Sekretanschoppungen auch rechts in Projektion auf den Mittellappen. Obliteration des Sinus phrenicocostalis links. Kardiozirkulatorisch kompensiert. Normale ossäre Strukturen und extrathorakale Weichteile.

Epidemiologie: häufig + mittlerweile deutlich bessere Prognose, Frauen mehr NW

  • autosomal-rezessiv

Pathophysiologie: Defekt des Chloridkanals (CFTR)

  • Verringerte Sekretion von Chlorid

  • Verminderter Flüssigkeitseinstrom

  • Verdickung aller Körpersekrete

Klinik:

—> Haem. influenzae, Staph. aureus, Burkholderia & Pseudomonas


Diagnose:

  • Neugeborenenscreening (seit 2016) —> sehr frühe Diagnosestellung

  • Schweißtest —> Nachweis CFTR-Funktionsstörung

  • Genetik

  • Ussingkammer-Untersuchung (eher selten, da aufwendig —> Schleimhautbiopsie => Kanalfunktion messen)

  • (Röntgen)


Komplikationen:

  • DM (insulinpflichtig) —> jedes 3. Mädchen

  • Depressionen

  • Osteopathie —> CAVE Vit D - Mangel

  • Arthropathie


Therapie:

  1. LUNGE:

  • Inhalation zur Sekretmobilisation

    • Pulmozyme (rh DNAse)

    • hypertone Kochsalzlösung (man ersetzt das, was fehlt // ABER reizt die Lunge)

  • mind. wöchentliche Physiotherapie (Dehnung)

  • autogene Drainage tgl.

  • frühzeitige antibiotische Therapie (jeder Infekt schädigt die Lunge)

  1. PANKREAS:

  • Einnahme von Pankreasenzymen nach Fettgehalt des Essens

  • tgl. Substitution der fettlöslichen Vitamin

  • hochkalorische Ernährung, Energy Drinks, etc.

  • ggf. Insulin

  • selten Mangensonde/PEG

  1. NEUE THERAPIEN

  • Korrektor: Lumacaftor, Tezacaftor, Elexacaftor

  • Potentiator: Ivacaftor

  • Kaftrio = Ivacaftor, Tezacaftor und Elexacaftor

    • mindestens eine F508del-Mutation




Neurodermitis


Epidemiologie

  • Häufige Hauterkrankung des Kindesalters

  • Oft Rückgang der Erkrankung im Erwachsenenalter (1-3% der Erw.)

Ätiologie

  • Genetische Prädisposition —> verstärkten Bildung von IgE-Antikörpern

  • Weitere Pathogenese-Theorien Ungleichgewicht zwischen TH1- und TH2-Lymphozyten (Dominanz der TH2-Lymphozyten)

  • Provokationsfaktoren: Verschlimmerung der Symptomatik durch unspezifische Reize, z.B.: Staubexposition Wärmestau Jahreszeit/Klima (hohe Luftfeuchtigkeit) Emotionale Belastung (z.B. Stress) Infekte Hautirritation

Klinik

  • Leitsymptome: Starker Juckreiz, trockene Haut

  • Effloreszenzen

  • Säuglingsalter: Beginn mit Milchschorf

Ekzeme vor allem im Bereich des Gesichtes, des Kopfes und den Streckseiten der Extremitäten, eventuell weitere Läsionen am Stamm, typischerweise ohne Beteiligung der Windelregion, selbst bei großflächigem Hautbefall

  • Kindesalter und Pubertät: Ekzeme vor allem an gelenknahen Beugeseiten, Körperfalten, Handrücken -

Diagnostik

  • Eigen- und Familiendiagnostik

  • Allergiediagnostik: Eosinophile, Gesamt IgE, spez. IgE; Prick-Test; Provokationstest bei Nahrungsmittelallergie

Therapie

  • Allgemein:

    • Vermeidung allergischer Trigger (Haustiere, Milben, Pollen, evtl. bestimmte Nahrungsmittel)

    • Nichtkratzende Kleidung

    • Vermeidung eines Wärmestaus

    • Hautpflege

Ein akuter Schub kann mit glucocorticoidhaltigen Externa behandelt werden - diese sind auszuschleichen!



Komplikationen

Infektionen:

  • erhöhtes Risiko für staphylogene Hauterkrankungen oder Wundinfektionen

  • Viral: Ekzema herpeticatum, ausgeprägte Verrucae vulgares

  • Mykosen: Tinea (v.a. durch Trichophyton rubrum)

Prävention

Bei Säuglingen wird 4-6 monatiges Stillen empfohlen Hydrolysierte, hypoallergene Säuglingsnahrung Mütterlicher Nikotinverzicht während der Schwangerschaft



Hodentorsion (Notfall!)


Ätiologie

  • Idiopathische Hodentorsion (häufig) Abnorme Beweglichkeit des Hodens innerhalb des Skrotums → Ggf. Rotationsstimuli (insb. Sport) → Torsion von Hoden und Samenstrang → Initial venöse Abflussbehinderung bei erhaltener arterieller Durchblutung (inkomplette Torsion) → Stase des Blutes → Schwellung → Ödem → Sekundäre arterielle Obstruktion (komplette Torsion) → Thrombose und hämorrhagische Nekrose des Hodens → Infarzierung Bei inkompletter Torsion: Intermittierende spontane Detorquierung mit Symptombesserung möglich → Gefahr die Diagnose zu verkennen Bei sofortiger kompletter Torsion: Ischämischer Hodeninfarkt

  • Traumatische Hodentorsion (selten)

  • Risikofaktoren: Retinierte Hoden (Hodenhochstand) Pendelhoden, Verspätet deszendierte Hoden

Symptome

  • Plötzlich einsetzende starke Schmerzen im Bereich eines Hodens (Palpation kaum möglich)

  • Schwellung und Rötung des Hodens

  • Ggf. Ausstrahlung in Leiste und/oder Unterbauch

  • Ggf. vegetative Symptomatik wie Übelkeit und Erbrechen, kalter Schweiß, Herzrasen

—> Bei männlichen Patienten mit Unterbauchschmerzen sollte immer eine Untersuchung der Hoden erfolgen!


Diagnostik

  • Prehn-Zeichen (Anheben des Hodens) negativ = „Schmerzen unverändert bzw. verstärkt“

  • Kremasterreflex auf betroffener Seite nicht auslösbar

  • Sonographie bei Hodentorsion: Beurteilung der Hodenhomogenität + Duplexsonographie bei Hodentorsion

Therapie

  • immer operativ, innerhalb von 4–6 Stunden schnellstmöglich

  • Hodenfreilegung und offene Detorquierung mit Orchidopexie

  • Orchidopexie kontralateral empfohlen

—> Ob der Hoden erhalten werden kann, hängt von Dauer und Ausmaß der Torsion und dem Grad der Schädigung ab.


Prognose

Rechtzeitige Intervention innerhalb des Zeitfensters von 4–6 Stunden → I.d.R. Restitutio ad integrum (trotz Orchidopexie erneute Torsion nicht ausgeschlossen)

Zu späte oder fehlende operative Intervention → Ischämie → Nekrose und Funktionsverlust des Hodens

Author

Emilia S.

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