Gegenwartsgesellschaft nach Marx - Historischer Materialismus
Was ist Moderne? - Kapitalismus
Wie ist sie entsanden?
- Historischer Materialismus:
Stammesgesellschaften
minimale Arbeitsteilung, Produktion für den eigenen Bedarf, archaische Techniken, Privatbesitz nur in gemeinschaftlicher Form (“Urkommunismus”)
-> Fortschreitende Entwicklung Produktivkräfte, “Mehrprodukt”
-> Folge von Spannungen= Herausbildung Privateigentum+ Herrschaft (Ernährung durch Mehrprodukt) im Zuge dessen
Sklavenhaltergesellschaft
Herausbildung antike Polis+ militärische Organisationen
-> Differenzierung Sklave+ Sklavenhalter
-> Folge von Spannungen= Sklavenaufstände
Feudalgesellschaften
Unterscheidung städtisch+ ländisch, ständisch (Kaiser/König/.. - Klerus/ Großsgrundbesitzer/.. - Gilden/ Zünfte/.. - Leibeigene/Bauern)
-> System aus Abgaben, Treue, Schutz, Almosen
-> Folge von Spannungen= Zersplitterung der Souveränität
Bürgerliche Gesellschaften/ Kapitalistische Gesellschaften
Arbeitsteilung, hohe technische Entwicklung, Industrialisierung, Verstädtung/Landflucht
-> Kapitalakkumulation + Produktivitätssteigerung
-> Bourgeoisie und Arbeiterklasse stehen sich konträr gegenüber
-> Produktionsverhältnisse förderten zunächst Fortschritt, dann Abhängigkeiten+ Widersprüche (VERELENDUNG)
-> Folge von Spannungen= Klasse an sich wird zu Klasse für sich (führt zu Gemeinschaftseigentum, klassenlose Gesellschaft)
Analyse moderne Gesellschaft
moderne Gesellschaft setzt sich zusammen aus…
… Klassengegensatz zwischen Arbeitern+ Bourgeoisie
… Kapitalismus (Geld+ Produktionsmittel nicht zum Konsum, sondern Vermögenssteigerung eingesetzt)
… Privateigentum+ Produktivitätssteigerung für Mehrwert
… Hierarchie+ Warenwirtschaft+ resultierende Entfremdung
-> ungeheure Warenansammlungen, Arbeit selbst wird zu Ware
Entfremdung
„Worin besteht nun die Entäußerung der Arbeit? Erstens, daß die Arbeit dem Arbeiter äußerlich ist, d. h. nicht zu seinem Wesen gehört, daß er sich daher in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich fühlt, keine freie physische und geistige Energie entwickelt, sondern seine Physis abkasteit und seinen Geist ruiniert. Der Arbeiter fühlt sich daher erst außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit. Sie ist daher nicht die Befriedigung eines Bedürfnisses, sondern sie ist nur ein Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen.“
- Marx, 1844
Gesellschaft historischer Prozess
gegenwärtiger Zustand als Grundlage für zukünftige Entwicklungen:
-> gegenwärtig kämpfende Klassen entstehen durch jeweiligen Produktionsverhältnisse (ungleiche Verteilung dieser)
-> Änderungen dieser in eigenem Interesse
-> Wandel durch Konflikt während dieses Prozess
Marx Argumentation
Ausgangsidee: Verschränkung Individuum+ Struktur
Historizismus: Menschen finden historisch verschiedene Naturgrundlagen als Ausgangspunkt für Handeln vor
Produktion: Menschen verändern diese Grundlagen durch selbstständiges (natürliches) Eingreifen in die Natur
-> Arbeit als Form der Weltverarbeitung schafft Strukturen (diese schaffen Restriktionen/ Opportunitäten für Handeln)
ABER: Menschen können als “Geistwesen” nur arbeiten, wenn sie leben (Grundbedürfnisse erfüllt sind)
Produktionsverhältnis als spezielle Akteurskonstellation:
Form der Produktionsverhältnisse bestimmt über Art des Konflikts zwischen Akteuren
Produktionsverhältnisse bilden ebenfalls real-ökonomische Grundlage/ Widersprüche des materiellen Lebens
spiegeln sich ebenso in Institutionen der Gesellschaft wieder (die Institutionen sichern die Herrschaft über Proletariat, sorgen für ständige Reproduktion dieser Ungleichheit)
Beispiel Religion
“(…) Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammerthales, dessen Heiligenschein die Religion ist.”
Kritik an Religion= Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen/ Ausbeutung
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