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Genetik

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by Sang Hun Raphael L.

Prophase 1 


Die erste Phase der Meiose 1 ist die Prophase 1. Hierbei spiralisieren sich die Chromosomen, sie werden also in ihrer typischen X-Form sichtbar. Anschließend lagern sich die homologen Chromosomen aneinander, wodurch es zur Rekombination von Genmaterial kommen kann. Für den weiteren Verlauf ist außerdem wichtig, dass die Kernhülle sich auflöst und der Spindelapparat sich bildet.


Du kannst die Prophase 1 noch weiter in die folgenden fünf Stadien unterteilen:

  1. Leptotän: Die DNA verdichtet sich zu Chromosomen (Kondensation). Sie sind unter dem Mikroskop als zwei Chromatiden mit einem Centromer zu erkennen.

  2. Zygotän: Es bilden sich homologe Chromosomenpaare aus jeweils einem väterlichen und einem mütterlichen Chromosom (Synapsis).

  3. Pachytän: Die Chromosomen kondensieren nun weiter und die Chromatiden der homologen Chromosomen überkreuzen sich. Dadurch kommt es zur Rekombination , also dem Austausch von genetischen Informationen (Crossing-over ). Weil dabei immer andere, zufällige Abschnitte vertauscht werden, wird die genetische Vielfalt der Nachkommen vergrößert.

  4. Diplotän: Die homologen Chromosomenpaare trennen sich weitestgehend auf und bleiben nur noch an einigen Punkten verbunden. Diese Überkreuzungspunkte werden Chiasmata genannt. 

  5. Diakinese: Im letzten Stadium der Prophase 1 lösen sich das Kernkörperchen (Nucleolus) und die Kernmembran auf. Außerdem bildet sich der Spindelapparat. Das ist ein Gerüst aus Mikrotubuli , welches für die folgenden Phasen notwendig ist.


DNA Replikation einfach erklärt


Wenn sich unsere Zellen aufgrund von Wachstum oder Fortpflanzung teilen (=Cytokinese ), muss sich auch der Zellkern teilen (Mitose ). Die dort enthaltenen genetischen Informationen müssen nämlich in Form von DNA an andere Zellen weitergeben werden.

Bevor die Kernteilung stattfindet, muss zunächst eine identische Kopie der DNA angefertigt werden. Diesen Vorgang kannst du auch als DNA Verdopplung oder DNA Replikation bezeichnen. 

Hierfür sind zahlreiche Enzyme (u.a. DNA-Polymerase ) nötig. Die DNA, die normalerweise als Doppelhelix vorkommt, muss entwunden und die jeweiligen Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den einzelnen DNA Basenpaaren müssen aufgetrennt werden. Das kannst du dir wie bei der Öffnung eines Reißverschlusses vorstellen. Die beiden offen gelegenen Einzelstränge stellen eine Vorlage (Matrize) für jeweils einen neu herzustellenden DNA Strang dar. An jede aufgetrennte Base kann sich jeweils ein DNA-Baustein (Nukleotid ) mit der entsprechenden passenden (komplementären) Base anlagern. 

Dadurch entstehen zwei identische DNA-Doppelstränge, bei denen jeweils eine Hälfte von der ursprünglichen DNA stammt und eine Hälfte neu herstellt wurde. Deshalb kannst du auch von einer semikonservativen (lat. semi „halb“ und conservare „erhalten“) Replikation sprechen. 

DNA Replikation Definition

Die DNA Replikation (Reduplikation) (engl. dna replication) ist die identische Verdopplung des Erbguts (DNA). Sie wird in 3 Phasen (Initiation, Elongation und Termination) unterteilt und beginnt an einem definierten Startpunkt (Origin, Replikationsursprung). 


Leitstrang Folgestrang ( Elongation - DNA Replikation )


Ein Strang ist so orientiert, dass sein 3′ Ende ohne Unterbrechung verlängert werden kann, da die DNA Polymerase in die gleiche Richtung wie die Helikase arbeitet. Du kannst diesen Strang auch als Leitstrang bezeichnen. Es findet hier also eine kontinuierliche Verlängerung statt.

Der andere entstehende Strang — der Folgestrang — hingegen ist so angeordnet, dass sich sein zugängliches 3′ Ende von der Replikationsgabel entfernt und eine immer größer werdende Lücke entstehen würde. DNA Polymerase und Helikase arbeiten hier also in eine entgegengesetzte Richtung. 

Doch es gibt eine Lösung: Die Primase (RNA Polymerase ) fügt immer weiter Primer an den Folgestrang an. Dadurch kann die DNA Polymerase also immer wieder von 5′ zu 3′ Richtung arbeiten (5′ → 3′). Sie hängt so lange neue Nukleotide an, bis sie den Primer des vorherigen Abschnitts erreicht hat. Hier erfolgt also eine diskontinuierliche (abschnittweise) Verlängerung mit Lücken. 

Die dabei entstehenden kurzen DNA-Abschnitte kannst du auch als Okazaki Fragmente bezeichnen. 

Kettenverlängerung durch die DNA Polymerase am Leit- und Folgestrang


Nun kann auch der Austausch der RNA-Nukleotide des Primers erfolgen: Sie werden zunächst durch die RNase H entfernt. Daraufhin ersetzt eine weitere DNA-Polymerase die RNA-Nukleotide durch komplementäre DNA-Nukleotide.

Im letzten Schritt schließt das Enzym DNA Ligase die zwischen den jeweiligen Okazaki Fragmenten entstandenen Lücken wie eine Art Kleber.

Elongation ( Transkription )


Der nächste Step ist die Elongation. Bei der Elongation wird die DNA-Sequenz in die mRNA übertragen. mRNA ist die Abkürzung für Messenger RNA (deutsch: Boten-RNA). Auch hier ist die RNA-Polymerase wieder notwendig. Sie setzt sich an den Promotor und bewegt sich entlang des codogenen Einzelstrangs vom 3’Ende zum 5’Ende. Währenddessen liest die Polymerase jede Base des codogenen Stranges einzeln ab und setzt die dazugehörigen, komplementären Nukleotide als neuen Strang an. Zur Wiederholung: Ein Nukleotid ist der Grundbaustein der DNA und RNA und besteht aus einem Phosphatrest, einem Zucker und einer Base.

Die komplementären Basen der Nukleotide sind:

  • Guanin und Cytosin

  • Adenin und Thymin

Der Strang, der sich dabei bildet, ist die mRNA. Dieser läuft in 5′- 3′ Richtung und stellt eine genaue Kopie des nicht-codogenen Stranges dar. Die einzigen Unterschiede sind der Zucker (DNA hat die Desoxyribose und die RNA hat die Ribose) und eine Base: das Uracil. Diese wird statt dem Thymin eingesetzt und ist typisch für die RNA.

Während der Elongation kann die Geschwindigkeit der Transkription durch zwei bestimmte Nukleotidsequenzen beeinflusst werden. Diese liegen auf der DNA und werden durch sogenannte Transkriptionsfaktoren abgelesen. Dabei handelt es sich um spezielle Proteine.

Die beeinflussenden Sequenzen sind der Enhancer und der Silencer. Der Enhancer (engl. für Verstärker) verstärkt die Transkription und der Silencer (engl. für Dämpfer) hemmt sie. Um beide abzulesen, gibt es spezielle Transkriptionsfaktoren. Der Enhancer wird von dem Transkriptionsfaktor Aktivator abgelesen und der Silencer von dem Faktor Repressor. Diese liegen an der RNA-Polymerase und geben ihr die Information weiter. Somit beschleunigen oder verlangsamen sie die Transkription.

Nun ist die eigentliche Transkription abgeschlossen und du erhältst eine Kopie der DNA als mRNA.


RNA-Prozessierung



Bei den Prokaryoten finden die Transkription und Translation im gleichen Zellbestandteil, nämlich im Cytoplasma, statt und die Translation kann nun direkt beginnen.

Bei den Eukaryoten läuft die Transkription im Zellkern und die Translation im Cytoplasma ab. Bevor die mRNA aber den Zellkern verlassen kann, folgt noch ein Zwischenschritt: die RNA-Prozessierung.

Nach der Transkription liegt bei den Eukaryoten eine prä-RNA, also eine unreife RNA vor. Diese ist anfällig für Schäden und enthält unwichtige Basensequenzen. Deshalb muss sie noch bearbeitet werden. Diese Bearbeitung findet bei der RNA-Prozessierung statt.

Der erste Schritt ist die Polyadenylierung. Dabei erhält das 5′-Ende eine Art Kappe (5′-Cap), ein Guanin-Nucleotid, und das 3′-Ende einen Schwanz aus Adenin-Nucleotiden (Poly-A-Schwanz). Dadurch wird die RNA vor dem Abbau geschützt und anhand der „Kappe“ weiß die Zelle, dass diese RNA für die Translation bereit ist und somit wird die mRNA in das Cytoplasma transportiert.

Die zweite Phase ist das Editing. Dabei wird die Reihenfolge mancher Basen an der m-RNA verändert, um eine größere Proteinvielfalt zu erzeugen.

Als letzter Schritt folgt das Splicing (deutsch: Spleißen). Dabei werden noch die sogenannten Introns entfernt. Das sind Abschnitte auf der RNA, die zwar transkribiert wurden, aber nicht codierend sind und somit nicht an der Translation teilnehmen. Die nun übrig bleibenden Teile namens Exons sind an der Translation direkt beteiligt. Deshalb werden sie aneinander gefügt und schließlich bei der Translation in Proteine übersetzt.

Splicing der mRNA

Die  prä-RNA wurde also nun in die reife m-RNA umgewandelt. Diese wird aus dem Zellkern zu den Ribosomen im Zytoplasma transportiert, wo die Translation stattfindet

Translation einfach erklärt


Um von einem Gen (= bestimmter Abschnitt auf der DNA ) zu einem Protein (z. B. Enzym) zu gelangen ist es ein weiter Weg, der viele Schritte erfordert. Du bezeichnest den kompletten Prozess als Proteinbiosynthese.

Die hergestellten Proteine können dann unser äußeres Erscheinungsbild (auch als Phänotyp bekannt z. B. Körpergröße, Haarfarbe) oder unseren Zellstoffwechsel beeinflussen. 

Die Proteinbiosynthese besteht aus zwei Hauptschritten: der Transkription und der Translation.  

Die Transkription haben wir bereits hinter uns. Sie findet im Zellkern statt und sorgt für das „Umschreiben“ der in unserer DNA enthaltenen genetischen Informationen in eine transportfähige Kopie (mRNA). 

In der Translation (engl. translation = Übersetzung) erfolgt dann die Übersetzung der in der mRNA enthaltenden Informationen in eine Kette aus Aminosäuren (= Protein). Hier erfolgt also quasi die Entschlüsselung unseres genetischen Codes . Die Translation läuft in unserem Zellplasma an den Ribosomen ab. 


Die mRNA und die Aminosäuren stehen über Adapter-moleküle (=tRNA) in Verbindung, die jeweils mit einer bestimmten Aminosäure beladen sind. Diese Adapter „docken“ an eine passende Stelle auf der mRNA und geben ihre Aminosäure ab, wobei die Aminosäure-Kette (Protein) entsteht.

Definition

Der Translation (engl. translation = Übersetzung) ist der letzte Schritt der Proteinbiosynthese. Bei diesem Prozess wird die in der zuvor ablaufenden Transkription gebildete mRNA in eine Aminosäuresequenz überführt. 


3. Leserichtung (von innen nach außen)


Jetzt kannst du auch schon mit dem Ablesen der Codesonne beginnen: Wir nehmen hier das Triplett U-C-A als Beispiel. 

Du beginnst mit der ersten Base (im Beispiel U) und suchst diese im innersten Kreis der Sonne.

Weiter geht es mit der zweiten Base (im Beispiel C). Du befindest dich nun im zweiten Kreis (bzw. Viertelkreis) über der vorherigen Base und suchst nach der richtigen Base auf der zweiten Position. 

Jetzt bist du fast am Ziel angelangt: In dem äußersten Abschnitt über deiner Base suchst du nun die letzte Base an Position 3 (im Beispiel das A). Über der letzten Base findest du drei Buchstaben vor. Die Buchstaben sind jeweils eine Abkürzung für die Aminosäure, die von deinem Basen-Triplett codiert wird. Im Falle des U-C-A steht dort die Abkürzung Ser, was für die Aminosäure Serin steht.

Mit der Codesonne kannst du alle Basen-Tripletts und die zugehörigen Aminosäuren ablesen. Wichtig ist, dass du du dir merkst, dass ein Triplett immer eindeutig für eine Aminosäure steht. Allerdings kannst du (meistens) nicht direkt von einer Aminosäure auf das Basentriplett schließen,  da fast immer mehr Codons für eine Aminosäure existieren (=redundant).

Außerdem existieren noch vier spezielle Basen-Tripletts: das Start-Codon und die Stopp-Codons.Das Startcodon stellt den Beginn der Translation dar. Dieses Triplett ist die Basenfolge AUG, das immer für die Aminosäure Methionin steht. Die Stoppcodons hingegen geben das  Ende der Translation an. Dabei handelt es sich um die Tripletts UAA, UAG oder UGA, die für keine Aminosäure codieren. 

Allgemeine (basale) Transkriptionsfaktoren


Beginnen wir mit den allgemeinen (basalen)Transkriptionsfaktoren. Sie sind in allen Zellen gleichmäßig vorhanden und wichtig, damit die Transkription überhaupt starten kann. Die allgemeinen Transkriptionsfaktoren greifen also in der Initiationsphase (Initiation = Einführung, Beginn) der Transkription ein.

Eukaryotische Gene besitzen bestimmte Abschnitte, – die sogenannten Promotoren – die als Startregion für die Transkription fungieren. Allerdings kann das für die Transkription zuständige Enzym RNA-Polymerase  nicht eigenständig an die Startregion binden. Das ist erst möglich, nachdem sich dort verschiedene Transkriptionsfaktoren angesammelt haben. Sie „helfen“ dadurch der Polymerase, den Promotor zu finden. Erst dann kann können die jeweiligen Gene abgelesen werden.  


Im Detail läuft das Ganze folgendermaßen ab: 

Zuerst bindet der allgemeine Transkriptionsfaktor TFIID (TF=Transkriptionsfaktor; II= RNA-Polymerase 2; D= der Name des Faktors) an die sogenannte TATA-Box. Darunter verstehst du eine Region auf dem Promotor mit einem hohem Anteil der Basen Adenin und Thymin. Die Bindung von TFIID an der DNA sorgt dafür, dass sich sowohl die Struktur des Proteins als auch die der DNA ändert. Dadurch bilden sich neue „Andockstellen“ für weitere basale Transkriptionsfaktoren (TFIIB, TFIIA), woraus ein sogenannter Transkriptionskomplex entsteht. Erst dann kann die RNA Polymerase II gemeinsam mit einem weiteren Transkriptionsfaktor (TFIIF) an den Promotor docken. Daraufhin kommen noch zwei weitere Transkriptionsfaktoren (TFIIE und TFIIH) dazu. 

Insgesamt entsteht ein Komplex, der aus 6 verschiedenen Transkriptionsfaktoren und der RNA Polymerase zusammengesetzt ist. Du kannst ihn auch als Präinitiationskomplex bezeichnen. Erst dann kann die Transkription starten. 


Spezifische Transkriptionsfaktoren



Machen wir mit den spezifische Transkriptionsfaktoren weiter. Sie tragen zur Spezialisierung eukaryotischer Zellen während ihrer Entwicklung bei. Denn in allen Zellen sind alle Gene vorhanden, aber ihr „Werdegang“ wird dadurch beeinflusst, welche Gene wann und in welcher Menge exprimiert werden. 

Spezifische Transkriptionsfaktoren kommen nur in bestimmten Zelltypen vor, in denen sie ein spezielles Gen aktivieren oder unterdrücken sollen. Das funktioniert zum Beispiel, indem sie an bestimmte DNA Abschnitte binden und durch eine Wechselwirkung mit der RNA Polymerase die Geschwindigkeit der Transkription (Transkriptionsrate) regulieren können.

Manche Abschnitte sind positive Regulatoren (=Erhöhen die Geschwindigkeit). Du bezeichnest sie als Enhancer (engl. to enhance = steigern). Sie können an die Transkriptionsfaktoren (auch Aktivatorproteine) binden.  Andere DNA-Elemente hingegen sind negative Regulatoren (=Verringern die Geschwindigkeit). Du bezeichnest sie als Silencer (engl. to silence = zum Schweigen bringen), an die Repressorproteine „docken“ können. 

Allerdings liegen die Enhancer oder Silencer meist weit entfernt von der zu übersetzenden Basensequenz. Deshalb bildet sich eine Art Schlaufe in der DNA, um eine Wechselwirkung mit dem RNA-Polymerase-Komplex zu ermöglichen. 


Häufig sind zahlreiche Transkriptionsfaktoren an der Regulation eines Gens beteiligt, deren Kombination die Transkriptionsrate beeinflusst. So stellen beispielsweise die unreifen roten Blutkörperchen im Knochenmark ein bestimmtes Protein (β-Globin) her, das in den unreifen weißen Blutkörperchen nicht produziert wird. Das liegt daran, dass bestimmte Transkriptionsfaktoren fehlen bzw. inaktiv sind. 

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Sang Hun Raphael L.

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