Was sind die Funktionen der Aufmerksamkeit?
Herausfiltern was wichtig ist bei einer Flut an Informationen
Setzen von Prioritäten
Aufgeben (disengagement) alter oder iirelevanter Ziele
Selektion von sensorischer Information
Kontrolle und Überwachung von Handlungen
Was ist die “Bottom-up” - Aufmerksamkeit?
Wenn ein Reiz sich deutlich von seiner Umgebung abhebt ( Salienz ) erregt er automatisch unsere Aufmerksamkeit ( von unten )
-> da der Mensch reizgetrieben ist
Das Objekt fesselt uns durch seine Merkmale ( im afferenten Teil unseres Sinnessystem herausgehoben )
Auf dem Weg von der Außenwelt ( unten) zu den Sinnessystemen im Gehirn ( nach oben )
Was ist die “Top-down”-Aufmerksamkeit?
Der Reiz oder einzelne Merkmale werden willkürlich, nach einer Absicht oder als Folge einer Instruktion beachtet
“von oben” z.B von Einstellungen oder gespeicherten Zusammenhängen abhängige Verstärkung oder Abschwächung von Inhalten ( Erregungskonstellation im NS)
Beide Arten von Aufmerksamkeit ist die Selektion wichtiger Lebensinhalte
Wie funktioniert die Aktivierung von Aufmerksamkeit?
Der mediale Präfrontalkortex kann selektiv die Durchlässigkeit der thalamischen Kerne regeln
Der Thalamus stellt somit das “Tor zum Bewusstsein” dar
Ein ausreichend hohes Wachheitsniveau allein garantiert nicht bewusstes Erleben einzelner Inhalte oder Vorstellungen
-> Bewusste Vorgänge unterscheiden sich von nicht-bewussten Vorgängen durch höhere Aktivierung und verstärkte Zusammenarbeit von unterschiedlichen Hirnarealen
In welchen SItuationen wird uns Verhalten bewusst?
Verhalten wird uns bewusst, wenn eine Situation
neue Aktionspläne oder
eine Auswahl oder Entscheidung zwischen Handlungsalternativen erfordert
In welcher Situation werden uns Reize bewusst?
beim Erwerb neuer Informationen
beim Erlernen neuer Reaktionen
beim Abgeben von Urteilen
beim Nicht-Eintreffen erwarteter Reize
in gefährlichen oder schwierigen Situationen
bei Handlungen, die eine Gewohnheit überwinden müssen
Gibt es komplett unbewusste Zustände?
Zombiemodus
Bewusstseinstörung: Depersonalisierung, Halluzinationen, Desorientiertheit
Welche Aspekte wirken bei Aufmerksamkeitsprozessen zusammen?
Wachsamkeit
Orientierung
Exekutive Aufmerksamkeit
-> Bewusste Vorgänge unterscheiden sich von nichtbewussten Vorgängen durch ein verstärktes Ausmaß an Zusammenarbeit von hetregonen informationsverarbeitenden EInheiten (Modulen)
Was ist Wachsamkeit?
Erreichen und Beibehalten einer erhöhten Sensitivität gegenüber auftretenden Stimuli
Beteiligte Hirnstrukturen:
Locus coeruleus
Frontal- und Parietalcortex (v.a rechts)
Einfluss auf die Aktivität des Orientierungsnetzwerkes
Das Arbeitsgedächtnis (AG) hält eine Erregungskonstellation von einem Reiz oder einer geplanten Reaktion einige Zeit aktiv und wählt nach Vergleich im Langzeitspeicher (LZS) das verarbeitende Modul aus
-> Jede Abweichung von gespeicherten Modellen löst ein Orientierungsproblem aus
Selektion von Informationen aus dem sensorischen Input
Aufmerksamkeit lösen (Lobus parietalis)
verschieben (Colliculi superiores)
verstärken (Pulvinar)
Fakultativ (bei willkürlichen Augenbewegungen): frontale Augenfelder
Je nach Ziel der Verschiebung Änderung der Aktivität in unterschiedlichen Hirnteilen
-> Je nach Intensität der OR ist proportional dem Ausmaß des “Mismatch” -> Grad der Neuheit
Was ist die exekutive Aufmerksamkeit?
Planen, Entscheidungen treffen
Fehler korrigieren
Neue oder nicht gut gelernte Reaktion
Schwierige oder gefährliche Umstände
Überwinden von alten Verhaltensweisen
Anteriores cingulum, lateraler und ventraler Präfrontalcortex, Basalganglien
-> exekutives Aufmerksamkeitsnetz
-> bei ADS besteht hier ein Defizit
Was sind Aufmerksamkeitsstörungen?
Wird die Aufmerksamkeit durch äußere und innere Faktoren (ablenkende Reize, Interferenzen, Gewohnheiten, abweichende Ziele) oder eine Überforderung der Aufmerksamkeitskapazität gestört, trifft oft nur eine eingeschränkt bewusste Wahrnehmung auf
Filtermodelle der Aufmerksamkeit
Zentraler Selektionsprozess:
Das limitierte Verarbeitungssystem ( Arbeitsgedächtnis) erhält bereits grob vorselektierte (z.B nach Intensität, Salienz und Neuheit) Information und verstärkt oder schwächt die ankommende Information je nach dem Resultat der Prioritätsanalyse
Für diese Aufgabe muss die zentrale Exekutive (Mitte)
aber Informationen aus LZG und Motivationssystem über Neuheit und vitaler Bedeutung erhalten und sie muss das resultat der Analyse ausreichend lange (mindestens 100ms) aktiv halten,
Object substitution masking (OSM)
Beim OSM wird bei einer kurzen präsentation von mehreren Objekten von vier Punkten umschlossen
Wenn danach die Objekte ausgeblendet werden, die Punkte jedoch weiterhin sichtbar bleiben, ist es i.d.R sehr schwierig das Objekt zu benennen
Eine andere Markierung des Objekts (z.B durch die Farbe) führt zu weniger Schwierigkeiten
Stroop-Effekt
Farben in anderen Farben als das Wort dargestellt z.B Rot in blauer Farbe geschrieben
Erste Runde: nur das Wort vorlesen
Zweite Runde: Farbe sagen
Bewusstseinsmodell
Vorwärtsaktivierung findet bei jedem reiz statt, führt aber nicht zu bewussten Eindrücken
Erst rekurrente Verarbeitung festigt und verstärkt das Signal und ermöglicht Bewusstsein
Automatische Aufmerksamkeit
irrelevanter Reiz: verblasst & verschwindet
relevanter Reiz:
-> unbewusstes erkennen von Relevanz
-> wird in Schleife geschickt
kontrollierte Aufmerksamkeit
-> Kapazitätsengpass oder aktive unterdrückung der Verarbeitung
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